Liedtextanalyse: „Nicht wert“ von Kontra K

Einleitung

Die folgende Analyse behandelt den Song „Nicht wert“ von Kontra K, veröffentlicht im Jahr 2020. Der Titel vermittelt bereits eine klare Richtung: das Verarbeiten von Enttäuschungen und verlorenen Investitionen, sowohl emotionaler als auch materieller Natur. Kontra K nutzt kraftvolle, bildhafte Sprache, um seine tiefen Empfindungen auszudrücken. Im Folgenden wird der Text in seine einzelnen Strophen zerlegt und analysiert. Dabei wird auf die Symbolik, den Entwicklungsverlauf der Geschichte und die stilistischen Mittel eingegangen.

Strophe 1

„Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr“

Diese Eröffnungsstrophe setzt den Ton des Liedes sofort fest. Hier fordert der Sänger buchstäblich die Rückgabe seiner Investitionen in eine Beziehung, die sich als wertlos entpuppt hat. Die Verwendung von „all die Jahre, all die Liebe und den Hass“ verdeutlicht die Bandbreite seiner Emotionen, die von tief verwurzelter Liebe bis hin zu intensivem Hass reichen. Der „Abdruck meiner Faust an der Wand“ symbolisiert den physischen Ausdruck seiner Wut und Enttäuschung. Die „Nächte auf dem Boden“ verweisen möglicherweise auf Zeiten tiefer Verzweiflung, die nun im Nebel der Vergangenheit verschwunden sind.

Strophe 2

„Ich war für dich da, hab‘ für dich geblutet, wenn du wolltest Hab‘ deinen Namen großgemacht und ihn verteidigt, wenn du wolltest Jeden Cent, den ich besaß, mit dir geteilt, wenn du es wolltest Doch hab‘ nie wirklich verstanden, was du wolltest Ein Soldat deiner kopflosen scheiß Armee Denn es brauchte nur ein Wort, um für dich reinzugehen Du hast das letzte bisschen Herz in meiner Brust von mir bekommen Doch jetzt liegt es sechs Fuß tief unter dem Beton Ganz egal, ob am Tag oder tief in der Nacht Ich war hellwach, für dich immer hellwach (hellwach) Und deine Augen in mei’m Hinterkopf rauben mir den Schlaf Ich bin hellwach, besser ich bleib‘ hellwach“

Diese Strophe illustriert den bedingungslosen Einsatz des Sängers für die Person, an die er seine Botschaft richtet. Er beschreibt Opfer und Hingabe, die er gebracht hat, um diese Person zu unterstützen, ohne jemals genau zu wissen, was sie wirklich wollte. Die Metapher des „Soldaten deiner kopflosen scheiß Armee“ verdeutlicht seine blinde Loyalität und die Sinnlosigkeit seines Einsatzes. Das Bild des Herzens, das „sechs Fuß tief unter dem Beton“ liegt, vermittelt eine endgültige und irreversible Zerstörung seiner emotionalen Verfassung. Schließlich reflektiert die ständige Wachsamkeit („Ich war hellwach, für dich immer hellwach“) seine dauerhafte Bereitschaft und das resultierende Misstrauen, das ihm den Schlaf raubt.

Refrain

„Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr“

Der Refrain wiederholt sich und verstärkt somit die zentrale Botschaft des Liedes: den Wunsch nach Rückerstattung für all das, was er investiert hat. Die Wiederholung betont die Dringlichkeit und Intensität seiner Forderung und lässt die Zuhörer tiefer in seine Gefühlswelt eintauchen.

Strophe 3 (auf Russisch)

„Самый сладкий туман, на глазах пелена На всех одна мечта, новоскрученный грамм Так летели туда медленно и до дна Дым кругом, облака цвета молока Каждый мечтал попасть на плакат, но попал на капкан Градус, грамм и косяк, городская тоска Мы лишь ловили ‚ха-ха‘, тупили в отходняках Косили под дурака, но (а) Я курю в потолок, рядом доступное тело Я задавался вопросом: ‚что во мне: грязь или демон?‘ И снова мутные схемы, на фоне звуков сирены Но я знаю, что Бог простил меня за всё, что я сделал (а)“

Die dritte Strophe ist auf Russisch und fügt dem Lied eine internationale und vielschichtige Ebene hinzu. Der Nebel („Самый сладкий туман“) und die Träume („на всех одна мечта“) symbolisieren eine Zeit der Ungewissheit und der Sehnsüchte. Es gibt eine starke Betonung auf Substanzen und deren Einfluss („градус, грамм и косяк“), was eine Verbindung zu städtischer Traurigkeit und Verzweiflung herstellt. Der Sprecher reflektiert über seine innere Korruption und fragt sich, ob er von Schmutz oder einem Dämon erfüllt ist („что во мне: грязь или демон?“). Trotz dieser düsteren Selbsterkenntnisse hofft er auf Vergebung und Erlösung.

Schlussrefrain

„Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr“

Der Schlussrefrain wiederholt noch einmal die zentrale Bitte des Sängers und endet damit auf einer definitiven Note der Frustration und des Bedauerns. Die mehrfachen Wiederholungen verstärken das Gefühl der Vergeblichkeit und der endgültigen Erkenntnis, dass alles, was gegeben wurde, unersetzlich verloren ist.

Zusammenfassung und Schlussinterpretation

Im Lied „Nicht wert“ schafft Kontra K ein kraftvolles, emotional geladenes Porträt einer enttäuschenden Beziehung. Der Text durchläuft verschiedene Phasen der Reflexion und Intensität und verwendet wiederholende strukturelle Elemente, um die zentrale Botschaft zu verstärken. Die sprachlichen Mittel sind prägnant und bildhaft, und die Einführung einer fremden Sprache verleiht dem Lied eine zusätzliche kulturelle Tiefe. Der Ton des Liedes bleibt konstant düster und ernst, was die Ernsthaftigkeit und Tiefe der Gefühle des Sängers unterstreicht. Insgesamt zeichnen die wiederkehrenden Themen von Opfer, Verlust und endgültiger Resignation ein eindringliches Bild von emotionaler Ausbeutung und der Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Ausgleich.

Der detaillierte Verlauf und die wiederholten Betonungen lassen den Hörer nachvollziehen, wie stark die persönlichen Investitionen des Sängers waren. „Nicht wert“ ist ein Lied, das nicht nur von persönlichem Schmerz erzählt, sondern auch von der Suche nach Selbstverständnis und Erlösung. Der Ton und Stil des Liedes, kombiniert mit der tiefen Emotionalität, machen es zu einer kraftvollen Aussage über verloren gegangenes Vertrauen und vergebene Mühen, die letztlich zu einer stärkeren und klareren Selbstwahrnehmung führen.

Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück

Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert

Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume

Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr

Ich war für dich da, hab‘ für dich geblutet, wenn du wolltest

Hab‘ deinen Namen großgemacht und ihn verteidigt, wenn du wolltest

Jeden Cent, den ich besaß, mit dir geteilt, wenn du es wolltest

Doch hab‘ nie wirklich verstanden, was du wolltest

Ein Soldat deiner kopflosen scheiß Armee

Denn es brauchte nur ein Wort, um für dich reinzugehen

Du hast das letzte bisschen Herz in meiner Brust von mir bekommen

Doch jetzt liegt es sechs Fuß tief unter dem Beton

Ganz egal, ob am Tag oder tief in der Nacht

Ich war hellwach, für dich immer hellwach (hellwach)

Und deine Augen in mei’m Hinterkopf rauben mir den Schlaf

Ich bin hellwach, besser ich bleib‘ hellwach

Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück

Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert

Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume

Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr

Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück

Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert

Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume

Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr

Самый сладкий туман, на глазах пелена

На всех одна мечта, новоскрученный грамм

Так летели туда медленно и до дна

Дым кругом, облака цвета молока

Каждый мечтал попасть на плакат, но попал на капкан

Градус, грамм и косяк, городская тоска

Мы лишь ловили ‚ха-ха‘, тупили в отходняках

Косили под дурака, но (а)

Я курю в потолок, рядом доступное тело

Я задавался вопросом: ‚что во мне: грязь или демон?‘

И снова мутные схемы, на фоне звуков сирены

Но я знаю, что Бог простил меня за всё, что я сделал (а)

Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück

Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert

Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume

Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr

Gib sie mir zurück, all die Jahre, all die Liebe und den Hass zurück

Denn du warst sie nicht wert, du warst sie nicht wert

Jeden Abdruck meiner Faust an der Wand, all die Träume

Aus den Nächten auf dem Boden, ich erinner‘ mich nicht mehr

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