Deutsche Liedtextanalyse: „Tiefschwarz“ von Kontra K

Einleitung

Der Song „Tiefschwarz“ von Kontra K, veröffentlicht im Jahr 2020, gehört zum Genre des deutschen Rap. Der Text ist geprägt von tiefen Emotionen, düsteren Bildern und einer stark poetischen Ausdrucksweise. Die lyrische Aufbereitung der persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen verleiht ihm eine eindringliche Tiefe.

Analyse

Strophe 1

  • „So tiefschwarz wie die Nacht
    Zu viel Smog in meinen Venen
    Vergiftet mein Herz (Herz, Herz)“

    Der Einstieg des Liedes präsentiert eine düstere Bildersprache. Die Nacht und Smog werden als Metaphern für die schweren und belastenden Zustände im Leben des Sängers verwendet. Das „vergiftete Herz“ symbolisiert emotionalen Schmerz und möglicherweise auch eine Art von Stagnation oder innerem Konflikt.
  • „Doch es schlägt, es schlägt, es schlägt“
    Trotz der Vergiftung und des Schmerzes wird betont, dass das Herz weiterhin schlägt. Hier wird ein starkes Durchhaltevermögen und eine Art von resilienz illustriert.

Strophe 2

  • „Wir schließen unsre Augen, doch vergessen, was wir träumen
    Nur dem, was wir hassen, bleiben wir auf ewig treu“

    Diese Zeilen deuten auf eine Entfremdung und Vergessenheit der eigenen Träume hin. Anstelle von Liebe und Leidenschaft werden Hass und Negativität festgehalten, was auf eine pessimistische Lebensauffassung hinweist.
  • „So vieles, was man liebt, wird geopfert für Erfolg
    Doch dieser bittersüße Schmerz ist ein verdammt alter Freund“

    Hier wird thematisiert, dass persönliche Opfer gebracht werden müssen, um Erfolg zu erreichen. Der Schmerz und die Bitterkeit werden als bekannte und anderseits vertraute Emotionen beschrieben, was darauf hindeutet, dass solche Gefühle für den Sänger etwas Alltägliches sind.
  • „Das Schicksal ein Wichser, schneidet wie ’ne Klinge durch das Fleisch“
    Das Schicksal wird vulgär und hart beschrieben, als etwas, das Schmerzen zufügt. Diese Metapher verstärkt das Empfinden von Ungerechtigkeit und Leiden.
  • „Denn erst wird es warm und danach kalt
    Das Leben schmeckt bitter und hat für jede Wunde bisschen Salz
    Aber anders wär das Ganze auch zu leicht“

    Eine tiefgehende Reflexion über die Dualität des Lebens: Freude und Schmerzen gehen Hand in Hand. Das Leben wird als hart und gnadenlos beschrieben, jedoch auch als etwas, das dazu beiträgt, die Härte des Lebens zu ertragen.
  • „Der Mond und ich allein, allein, allein
    Sind schon zu lange jede Nacht wach
    Holen die Sonne niemals ein, nie ein, nie ein
    Jagen ihr beide hinterher, doch sie will Abstand“

    Der Mond und die Einsamkeit des Sängers werden zusammengebracht und so symbolisiert, dass beide ständig wach sind und die Sonne, symbolisch für Hoffnung oder Erleuchtung, niemals erreichen.

Refrain

  • „So tiefschwarz wie die Nacht
    Zu viel Smog in meinen Venen
    Vergiftet mein Herz (Herz, Herz)
    Doch es schlägt, es schlägt, es schlägt
    Schon viel zu lange wach
    Zu tief sind alle meine Wunden
    Doch ich brauch‘ diesen Schmerz (Schmerz, Schmerz)
    Damit es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt“

    Der Refrain wiederholt und verstärkt die Metapher der düsteren und vergifteten Emotionen. Die Wiederholung der Schläge des Herzens unterstreicht trotz all dem Schmerz die Notwendigkeit und das Weiterleben in widrigen Umständen.

Strophe 3

  • „Rrah! Leere Straßen wie ’ne Geisterstadt (wrrm)
    Berlin ist wie Einzelhaft
    Geld und ein Palast (ja), aber keiner lacht (ja)
    Ich gönn‘ dir dein Hak und kämpfe wie Ong-Bak (pah, pah, pah, pah)“

    Diese Passage fängt das Bild einer leeren und isolierten Gesellschaft ein, vielleicht eine Kritik an dem städtischen Leben in Berlin. Trotz Reichtum und materiellen Erfolg fehlt das echte Glück und Lachen.
  • „Mit Herz den Adler auf der Brust tragen (wrrm)
    Wie die Namen unsrer Schussnarben
    Müssen den Duft dieser dreckigen Luft atmen
    Überhol‘ den Bus in ’nem Fluchtwagen (brra)“

    Hier zeigt sich ein starkes Bild von Stolz und Überlebenskampf. Die dreckige Luft und der Vergleich zu einem Fluchtwagen deuten auf ein unnachgiebiges, kämpferisches Leben hin.
  • „Mon ami-mi-mi
    Habibi, ich hab‘ nie in meinem Leben was bereut
    Rauche viel zu viel, viel, viel
    Marlboro Rot oder Marlboro Gold (pah, pah, pah)
    Und ich zieh‘, zieh‘, zieh‘
    Zieh‘ im Lamborghini weg und zieh‘ dann den Colt
    Chaye, und ich schieß‘, schieß‘, schieß‘
    Baller‘ alle weg, denn es war so gewollt (rrah, rrah, rrah)“

    Hier fließen internationale Bezüge und eine Art von Luxusleben ein, allerdings mit einer destruktiven Wendung. Rauchen und das Ziehen der Pistole umfassen das Aussätzige und auch die aggressive Seite.

Strophe 4

  • „Der Blick wie aus Eis (Eis, Eis)
    Der Kopf zu gefickt, ich erkenne dich nicht wieder
    Der Wind ist kalt (kalt, kalt)
    Den Teufel im Nacken, aber nennen uns Brüder“

    Die Beziehung zu einer anderen Person, die einst vertraut war, scheint sich verändert zu haben. Hier wird der innere Konflikt angedeutet und auch der Eindruck, sich in einem eisigen, kalten Umfeld wiederzufinden. Der „Teufel im Nacken“ steht symbolisch für schwere Bürden oder Sünden, die eine Freundschaft beeinflussen.
  • „Ein Herz wie aus Stein (Stein, Stein)
    Der Kopf zu gefickt, ich erkenn‘ dich nicht wieder
    Der Freund wird zum Feind (Feind, Feind)
    Der Teufel im Nacken, aber nennen uns Brüder (Brüder)“

    Das Herz aus Stein verdeutlicht die emotionale Abstumpfung und die Erkenntnis des Wandels von vertrauten Beziehungen zur Feindschaft, trotz der verbalen Betonung einer Brüderschaft.

Wiederholung des Refrains

  • „So tiefschwarz wie die Nacht
    Zu viel Smog in meinen Venen
    Vergiftet mein Herz (Herz, Herz)
    Doch es schlägt, es schlägt, es schlägt
    Schon viel zu lange wach
    Zu tief sind alle meine Wunden
    Doch ich brauch‘ diesen Schmerz (Schmerz, Schmerz)
    Damit es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt (schlägt, schlägt)“

    Der Refrain verstärkt erneut die zentralen Metaphern des Liedes und unterstreicht die ständige Präsenz von Schmerz und Leiden als Antriebskraft des Lebens.

Fazit

Der Song „Tiefschwarz“ von Kontra K zeichnet ein düsteres und intensives Bild von innerem Schmerz und Resilienz. Textlich stark durch Metaphern und Wiederholungen geprägt, schafft er es, eine konstante emotionale Spannung zu erzeugen. Die Geschichte entwickelt sich durchgehend mit einem starken Fokus auf das Erleben und Überwinden von Leid. Die verschiedenen Ebenen der Metaphern und Symboliken fügen Tiefe hinzu und stellen dar, dass die Reise trotz der Schwierigkeiten weitergeht. Der emotionale und sprachliche Ausdruck bleibt konsistent und betont die harte Realität des Lebens und den damit verbundenen Schmerz, den der Sänger als einen Teil seiner Existenz akzeptiert.

So tiefschwarz wie die Nacht

Zu viel Smog in meinen Venen

Vergiftet mein Herz (Herz, Herz)

Doch es schlägt, es schlägt, es schlägt

Wir schließen unsre Augen, doch vergessen, was wir träumen

Nur dem, was wir hassen, bleiben wir auf ewig treu

So vieles, was man liebt, wird geopfert für Erfolg

Doch dieser bittersüße Schmerz ist ein verdammt alter Freund

Das Schicksal ein Wichser, schneidet wie ’ne Klinge durch das Fleisch

Denn erst wird es warm und danach kalt

Das Leben schmeckt bitter und hat für jede Wunde bisschen Salz

Aber anders wär das Ganze auch zu leicht

Der Mond und ich allein, allein, allein

Sind schon zu lange jede Nacht wach

Holen die Sonne niemals ein, nie ein, nie ein

Jagen ihr beide hinterher, doch sie will Abstand

So tiefschwarz wie die Nacht

Zu viel Smog in meinen Venen

Vergiftet mein Herz (Herz, Herz)

Doch es schlägt, es schlägt, es schlägt

Schon viel zu lange wach

Zu tief sind alle meine Wunden

Doch ich brauch‘ diesen Schmerz (Schmerz, Schmerz)

Damit es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt

Rrah! Leere Straßen wie ’ne Geisterstadt (wrrm)

Berlin ist wie Einzelhaft

Geld und ein Palast (ja), aber keiner lacht (ja)

Ich gönn‘ dir dein Hak und kämpfe wie Ong-Bak (pah, pah, pah, pah)

Mit Herz den Adler auf der Brust tragen (wrrm)

Wie die Namen unsrer Schussnarben

Müssen den Duft dieser dreckigen Luft atmen

Überhol‘ den Bus in ’nem Fluchtwagen (brra)

Mon ami-mi-mi

Habibi, ich hab‘ nie in meinem Leben was bereut

Rauche viel zu viel, viel, viel

Marlboro Rot oder Marlboro Gold (pah, pah, pah)

Und ich zieh‘, zieh‘, zieh‘

Zieh‘ im Lamborghini weg und zieh‘ dann den Colt

Chaye, und ich schieß‘, schieß‘, schieß‘

Baller‘ alle weg, denn es war so gewollt (rrah, rrah, rrah)

So tiefschwarz wie die Nacht

Zu viel Smog in meinen Venen

Vergiftet mein Herz (Herz, Herz)

Doch es schlägt, es schlägt, es schlägt

Schon viel zu lange wach

Zu tief sind alle meine Wunden

Doch ich brauch‘ diesen Schmerz (Schmerz, Schmerz)

Damit es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt (schlägt, schlägt)

Der Blick wie aus Eis (Eis, Eis)

Der Kopf zu gefickt, ich erkenne dich nicht wieder

Der Wind ist kalt (kalt, kalt)

Den Teufel im Nacken, aber nennen uns Brüder

Ein Herz wie aus Stein (Stein, Stein)

Der Kopf zu gefickt, ich erkenn‘ dich nicht wieder

Der Freund wird zum Feind (Feind, Feind)

Der Teufel im Nacken, aber nennen uns Brüder (Brüder)

So tiefschwarz wie die Nacht

Zu viel Smog in meinen Venen

Vergiftet mein Herz (Herz, Herz)

Doch es schlägt, es schlägt, es schlägt

Schon viel zu lange wach

Zu tief sind alle meine Wunden

Doch ich brauch‘ diesen Schmerz (Schmerz, Schmerz)

Damit es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt, es schlägt

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