Der Kreislauf des Begehrens

Der Song „Alles dreht sich“ von Kontra K, veröffentlicht im Jahr 2020, thematisiert die Allgegenwärtigkeit und die Faszination des Geldes in der modernen Gesellschaft. Die zentrale Aussage des Liedes ist die allumfassende Macht des Geldes und wie es das Verhalten und die Werte der Menschen beeinflusst. Dies wird durch eine wiederholende Struktur und einprägsame Refrains verdeutlicht, die die Obsession und den Kreislauf des Begehrens unterstreichen.

Strophenweise Enthüllung der Zwiespältigen Beziehung zum Geld

In der ersten Strophe beschreibt Kontra K, wie sich die Wahrnehmung von Geld und dessen Einfluss im Laufe der Zeit verändert hat. Früher war es unnahbar und spielte keine direkte Rolle im Leben des Sängers, was durch die Zeilen „Ich sah dich nur von Weitem und du nahmst mich nicht wahr“ vermittelt wird. Doch mit der Zeit hat sich das Verhältnis zum Geld gewandelt. Jetzt, da er es besitzt, hängt es wie „Goldplatten an der Wand“ an ihm. Er beschreibt eine hektische Existenz, in der viel Wert auf Präsentation und Status gelegt wird, repräsentiert durch den wiederholten Verweis auf Luxusautos wie den Benz. Hier offenbart sich auch die Illusion, dass Reichtum Glück und Erfüllung bringt, obwohl die Unsicherheiten („Wie soll ich dir glauben, dass deine Worte echt sind?“) weiterhin bestehen. Die Darstellung der Beziehungen zu anderen, insbesondere zu einer „Prinzessin“, deren Schönheit blendet, hebt die oberflächliche Natur dieser Interaktionen hervor. Dies spiegelt wider, dass äußerliche Anziehung oft substanzielle Wahrheiten und Authentizität verdeckt.

Im nachfolgenden Refrain wird die obsessive Natur des Geldes direkt angesprochen: „Alles dreht sich, alles dreht sich / Alles dreht sich um dich / Du bewegst dich, du bewegst dich / Und alles dreht sich um mich.“ Hier wird eine symbiotische Beziehung dargestellt, in der sowohl der Sänger als auch das Geld im Mittelpunkt der gegenseitigen Aufmerksamkeit stehen.

Die zweite Strophe vertieft diese Thematik, indem sie die Widersprüche und die dunklen Seiten des Reichtums aufzeigt. Kontra K spricht von der Schönheit des Geldes, die sogar „hungrige Augen“ zum Strahlen bringt und „blinde Augen sehen“ lässt. Diese Metaphern verdeutlichen die verführerische Macht des Geldes, die jedoch nur oberflächlich ist. Die Besessenheit und Gier werden hervorgehoben, als er beschreibt, wie alte Freunde sich verändern und die Beziehungen korrodieren. Der Wechsel von öffentlichen Verkehrsmitteln zu Jets ist ein symbolträchtiger Sprung in der gesellschaftlichen Hierarchie, jedoch auch ein Indikator für die Entfremdung von alten Lebensweisen und Verbindungen. Die Spannung zwischen Liebe und Hass auf das Geld wird weiter verdeutlicht, indem er beschreibt, wie einige „Leute, die zu gierig werden, weil sie dich besitzen“, und somit die destruktive Natur der Anhäufung von Reichtum und Macht illustriert.

Der zweite Refrain verstärkt diese Aussagen, indem er zwei zentrale Ideen einführt: „Alles dreht sich um das Geld / Und ich dreh‘ mich um mich selbst.“ Dies zeigt die egozentrische Natur des Geldstrebens und den Verlust des Gemeinschaftsgefühls. Der Wunsch, „um die Welt zu fliegen“, symbolisiert eine Flucht vor der Realität, die jedoch letztlich auch hohl bleibt.

Im dritten Refrain und der nachfolgenden Zeile „La la la la“, betont Kontra K die Monotonie und Endlosigkeit dieses Strebens. Die Wiederholung des „dreht sich“, gefolgt von der bedeutungslosen Silbe „la la la“, verstärkt das Gefühl der Leere und des sinnlosen Kreislaufs.

Die emotionale Resonanz und doppelte Bedeutungsschichten

Der Liedtext von Kontra K löst bei den Hörern eine Mischung aus Faszination, Melancholie und Nachdenklichkeit aus. Die wiederholte Struktur und die eindringlichen Metaphern erzeugen eine hypnotische Wirkung und verstärken das Gefühl der Unabänderlichkeit des Geldkreislaufs. Gleichzeitig schwingt auch eine kritische Reflexion über die wahre Natur des Geldes mit. Die zentrale Metapher, dass Geld „einfach nur Papier“ ist, entlarvt die Illusion von Wert und Reichtum. Diese Entlarvung erzeugt eine tiefere Bedeutungsebene, die über die Oberfläche der glitzernden, materialistischen Welt hinausgeht und die Frage aufwirft, was im Leben wirklich wertvoll ist.

Insgesamt zeigt der Text eine meisterhafte Nutzung von Metaphern und Wiederholungen, um die beunruhigende Beziehung zwischen Mensch und Geld zu veranschaulichen. Besonders beeindruckend ist Kontra Ks Fähigkeit, komplexe gesellschaftliche und psychologische Themen in zugängliche, eingängige Linien zu verpacken, die sowohl zum Nachdenken anregen als auch musikalisch ansprechend sind. Der Text verlässt den Hörer mit einem bleibenden Eindruck und einer Einladung, sich über die Prioritäten und Werte des eigenen Lebens Gedanken zu machen.

Alles dreht sich, alles dreht sich

Alles dreht sich um dich

Du bewegst dich, du bewegst dich

Und alles dreht sich um mich

Alles dreht sich, alles dreht sich

Alles dreht sich um dich

Du bewegst dich, du bewegst dich

Und alles dreht sich um mich

Früher waren die Tage immer endlos lang

Ich sah dich nur von Weitem und du nahmst mich nicht wahr

Alles, was ich sagte, für dich uninteressant

Heut hängst du an mir dran wie Goldplatten an der Wand

Tage voller Hektik, da, wenn du im Benz sitzt

Immer nur auf Action, damit du nicht weggehst

Wie soll ich dir glauben, dass deine Worte echt sind?

Prinzessin, deine Schönheit blendet leider auch die Besten

Du änderst ihre Blicke, wenn sie auf dich schauen

Denn jeder will dich haben und ich will dich auch

Baby, wie oft bist du weg, wenn man auf dich baut?

Doch erfüllst mit deinem Lächeln jeden gottverdammten Traum

Alles bewegt sich, weil du dich bewegst

Wie viele haben ohne dich nicht überlebt?

So schwer wie du kommst, so schnell wie du gehst

Du hast immer deinen Platz in meinem Portemonnaie

Alles dreht sich, alles dreht sich

Alles dreht sich um dich

Du bewegst dich, du bewegst dich

Und alles dreht sich um mich

Alles dreht sich, alles dreht sich

Alles dreht sich um dich

Du bewegst dich, du bewegst dich

Und alles dreht sich um mich

Du bist alles, was fehlt

Denn in hungrigen Augen bist du leider wunderschön

So schön, dass blinde Augen sehen

Es sind tote Präsidenten auf den Kleidern, die du trägst

Jeder, der dir sagt, du seist ihm egal

Den drehst du einfach um mit dem richtigen Betrag

Heute auf den Jets, früher nicht mehr in der Bahn

Alte Freunde werden komisch, Mann, was hab‘ ich dir getan?

Es gibt Leute, die dich lieben, Leute, die dich hassen

So viele, die dich brauchen, aber niemand, der dich teilt

Leute, die zu gierig werden, weil sie dich besitzen

Und wieder andere holen sich deine Liebe mit Gewalt

Niemand versteht dich, versteht, dass du nichts bist

Und nichts kann man nicht kontrollieren

Du hast keinerlei Gefühle, keine echte Liebe

Du bist einfach nur, einfach nur, einfach Papier

Alles dreht sich um das Geld

Und ich dreh‘ mich um mich selbst

Keiner, der uns heute hält

Babe, wir fliegen um die Welt

Alles dreht sich um das Geld

Und ich dreh‘ mich um mich selbst

Keiner, der uns heute hält

Ahh, komm, wir fliegen um die Welt

Alles dreht sich, alles dreht sich

Alles dreht sich um dich

Du bewegst dich, du bewegst dich

Und alles dreht sich um mich

Alles dreht sich, alles dreht sich

Alles dreht sich um dich

Du bewegst dich, du bewegst dich

Und alles dreht sich um mich (la la la la)

Und alles dreht sich, alles dreht sich, dreht sich um dich (la la la la)

Und alles dreht sich, alles dreht sich, dreht sich um mich (la la la la)

Und alles dreht sich, alles dreht sich, dreht sich um dich (la la la la)

Und alles dreht sich, alles dreht sich, dreht sich um mich (la la la la)

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