Liedtextanalyse von „Venedig & Berlin“ von Kontra K
Einführung
Das Lied „Venedig & Berlin“ von Kontra K wurde im Jahr 2022 veröffentlicht. Es handelt sich um ein Werk im Genre des deutschen Rap, das lyrisch und produktionstechnisch auf hohem Niveau liegt. Das Werk greift zahlreiche Themen auf, die sowohl im persönlichen als auch im gesellschaftlichen Kontext von Bedeutung sind. Inhaltlich thematisiert der Text Aspekte wie Identität, Entwurzelung, persönliche Herausforderungen und das Streben nach Erfolg.
Analyse der ersten Strophe
„Jeder Ort hat seinen Duft, jede Frau ihren Geschmack / Jeder Mann hat seinen Kopf und ich hab nur meine Stadt / Die Uhr kommt aus Tessin, der Sound aus Paris / Doch meine Kopfschmerzen hab ich mir verdient“
Zu Beginn des Liedes schildert Kontra K die Einzigartigkeit von Individuen und Orten. Jeder Ort und jede Person besitzen ihre eigenen charakteristischen Merkmale. Der Rapper betont seine Verwurzelung in seiner Stadt, möglicherweise Berlin, und drückt ein Gefühl von Zugehörigkeit und Stolz aus. Er kontrastiert die exotischen Elemente (eine Uhr aus Tessin und Musik aus Paris) mit den „Kopfschmerzen“, die er sich durch harte Arbeit verdient hat. Dies stellt ein zentrales Thema im Lied dar: der Kampf und die Mühen, die mit persönlichem und beruflichem Erfolg einhergehen.
Analyse der zweiten Strophe
„Ihr Parfüm riecht nach Rosen / Meine Nikes nur nach Asphalt / Denn die Nacht schenkt dir deine Träume / Doch jeder Tag raubt mir wieder Zeit“
In diesen Zeilen wird ein starker Kontrast zwischen Luxus und Alltag geschaffen. Das Parfüm der Frau, das nach Rosen riecht, steht im Gegensatz zu den Nikes des Sängers, die nach Asphalt, also nach den harten Straßen des Lebens, riechen. Die Nacht wird als eine Zeit der Träume vorgestellt, während der Alltag Kontra K die Zeit raubt. Dies reflektiert die duale Natur seines Lebens: die Träume und Wünsche einerseits und die harte Realität andererseits.
„Ich muss ballen mit Haut und Knochen / Und während sie in ihrem Cabrio durch’s Barrio fährt / Zu mei’m Sound, hat ihre Haut nach Pfirsich gerochen / Aber Gott ist heute gnädig, also fick‘ nicht den Moment“
Hier wird der alltägliche Kampf des Sängers plastisch dargestellt („ballen mit Haut und Knochen“), während andere genussvoll auf seine Kosten leben. Die Nutzung des Cabrios und die Haut, die nach Pfirsich riecht, symbolisieren Luxus und Sorglosigkeit. Dennoch mahnt Kontra K zur Dankbarkeit für den gegenwärtigen Moment und bittet um göttliche Gnade.
Analyse der dritten Strophe
„Alles gut, dein Uber braucht drei Minuten laut SMS / Ich muss ins Studio und zum Training / Nach dem Anwalt zu ’nem Dreh gehen / Weil die Boote auf der Spree machen Berlin nicht zu Venedig“
Diese Zeilen betonen das hektische Leben des Künstlers. Selbst banale Details wie die Wartezeit auf ein Uber und die Alltagsstress durch Studio-, Trainings- und Anwaltstermine werden erwähnt. Die Metapher „Boote auf der Spree machen Berlin nicht zu Venedig“ hebt die Unterschiede zwischen idealisierte Vorstellungen und reale Lebensumstände hervor. Die Erwähnung von Berlin, im Vergleich zu Venedig, deutet auf die Diskrepanz zwischen Illusion und Realität.
Analyse der vierten Strophe
„Jeder Ort hat seinen Duft, jede Frau ihren Geschmack / Jeder Mann hat seinen Kopf und ich hab nur meine Stadt / Die Uhr kommt aus Tessin, der Sound aus Paris / Doch meine Kopfschmerzen hab ich mir verdient“
Diese Wiederholung nochmals der zentrale Themenkomplex. Er reflektiert einmal mehr die Einzigartigkeit von Orten und Menschen sowie das eigene, oftmals harte Leben, das Kontra K bewusst führt.
Analyse der fünften Strophe
„Baby, du baust mich auf, oin wieder out of Town / Deswegen bist du down, doch bin da, wenn du mich brauchst / Alles Schall und Rauch, ich geb‘ es für dich auf / Doch kann jetzt noch nicht gehen, weil die Scheiße mich noch braucht“
Hier beschreibt der Rapper die emotionale Unterstützung, die er von einer geliebten Person erhält, während er immer wieder von zu Hause weg ist („out of town“). Obwohl diese Beziehung und sein Leben „Schall und Rauch“ sind, kann er sich dennoch nicht von seinen Verpflichtungen und dem Drang, erfolgreich zu sein, lösen.
„Papa muss wieder weg, hat Meetings, drück dich wieder weg (weg) / Baby, das viele Geld um uns ist wie ein Mienenfeld (-feld) / Für die andern sieht es aus, als geht es wie von selbst (selbst) / Babe, aber Geld verdient sich nie von selbst“
Die Balance zwischen beruflichen Verpflichtungen und persönlichen Beziehungen wird weiter thematisiert. Die Metapher „Mienenfeld“ beschreibt die Gefahren und Herausforderungen, die mit finanziellem Wohlstand einhergehen. Für Außenstehende mag Erfolg leicht erscheinen, doch die Realität ist eine andere, wie Kontra K deutlich macht.
„Mein Leben ist wie ein Menace-Film / Dauer-Hype, bin auf Edibles / Hab kaum noch Zeit, kaufe tausend Rolis / Obwohl alle Uhren dieselben sind / Volle Gläser mit Hennessy, Gott vergibt und gibt Energy / Hey, OTF: ‚Only The Family‘“
Die Referenz auf „Menace-Film“ könnte auf ein turbulentes Leben voller Dramen und Herausforderungen hinweisen. Trotz der äußeren Zeichen des Erfolgs, wie dem Besitz von vielen Rolex-Uhren („Rolis“), bleibt wenig Zeit übrig. Allem Anschein und Luxus zum Trotz spielt die Familie („Only The Family“) eine zentrale Rolle für den Rapper.
Schlussfolgerungen
Die Wiederholung der zentralen Zeilen im Refrain: „Jeder Ort hat seinen Duft, jede Frau ihren Geschmack / Jeder Mann hat seinen Kopf und ich hab nur meine Stadt / Die Uhr kommt aus Tessin, der Sound aus Paris / Doch meine Kopfschmerzen hab ich mir verdient“ dient dazu, die thematischen Schwerpunkte des Songs zu betonen: individuelle Einzigartigkeit, Identität und die mühselige Erreichung persönlicher Ziele.
„Venedig & Berlin“ zeichnet ein komplexes Bild des modernen Lebens, das von den Spannungen zwischen Traum und Realität, persönlichem Ehrgeiz und emotionalen Bindungen geprägt ist. Kontra K gelingt es, durch bildhafte Sprache und eindringliche Vergleiche eine tiefere Reflexion über das Streben nach Erfolg und die damit verbundenen Opfer zu bieten. Die Geschichte baut auf der ständigen Gegenüberstellung von Luxus und harter Realität auf und endet ohne endgültige Lösung, was die Lebensrealität vieler Menschen widerspiegelt.
Jeder Ort hat seinen Duft, jede Frau ihren Geschmack
Jeder Mann hat seinen Kopf und ich hab nur meine Stadt
Die Uhr kommt aus Tessin, der Sound aus Paris
Doch meine Kopfschmerzen hab ich mir verdient
Ihr Parfüm riecht nach Rosen
Meine Nikes nur nach Asphalt
Denn die Nacht schenkt dir deine Träume
Doch jeder Tag raubt mir wieder Zeit
Ich muss ballen mit Haut und Knochen
Und während sie in ihrem Cabrio durch’s Barrio fährt
Zu mei’m Sound, hat ihre Haut nach Pfirsich gerochen
Aber Gott ist heute gnädig, also fick‘ nicht den Moment
Alles gut, dein Uber braucht drei Minuten laut SMS
Ich muss ins Studio und zum Training
Nach dem Anwalt zu ’nem Dreh gehen
Weil die Boote auf der Spree machen Berlin nicht zu Venedig
Jeder Ort hat seinen Duft, jede Frau ihren Geschmack
Jeder Mann hat seinen Kopf und ich hab nur meine Stadt
Die Uhr kommt aus Tessin, der Sound aus Paris
Doch meine Kopfschmerzen hab ich mir verdient
Baby, du baust mich auf, oin wieder out of Town
Deswegen bist du down, doch bin da, wenn du mich brauchst
Alles Schall und Rauch, ich geb‘ es für dich auf
Doch kann jetzt noch nicht gehen, weil die Scheiße mich noch braucht
Papa muss wieder weg, hat Meetings, drück dich wieder weg (weg)
Baby, das viele Geld um uns ist wie ein Mienenfeld (-feld)
Für die andern sieht es aus, als geht es wie von selbst (selbst)
Babe, aber Geld verdient sich nie von selbst
Mein Leben ist wie ein Menace-Film
Dauer-Hype, bin auf Edibles
Hab kaum noch Zeit, kaufe tausend Rolis
Obwohl alle Uhren dieselben sind
Volle Gläser mit Hennessy, Gott vergibt und gibt Energy
Hey, OTF: „Only The Family“
Jeder Ort hat seinen Duft, jede Frau ihren Geschmack
Jeder Mann hat seinen Kopf und ich hab nur meine Stadt
Die Uhr kommt aus Tessin, der Sound aus Paris
Doch meine Kopfschmerzen hab ich mir verdient
Jeder Ort hat seinen Duft, jede Frau ihren Geschmack
Jeder Mann hat seinen Kopf und ich hab nur meine Stadt
Die Uhr kommt aus Tessin, der Sound aus Paris
Doch meine Kopfschmerzen hab ich mir verdient
Noch keine Kommentare