Liedtextanalyse: „Wieder 2015“ von Kontra K

Allgemeine Informationen

  • Künstler/Band: Kontra K
  • Titel: Wieder 2015
  • Erscheinungsjahr: 2022

Analyse des Liedtextes

Erste Strophe

„Wenn du schon zielst auf mich Warum schießt du dann nicht gleich? (Gleich, gleich) Als Gott mich vergessen hat Ist das letzte Gefühl, von dem ich weiß (weiß, weiß)“


Die einleitenden Zeilen des Liedes stellen eine direkte Anklage dar. Der Sprecher fühlt sich bedroht und hinterfragt die Zögerlichkeit seines Gegners. Dieser Schrei nach Klarheit wird durch die Wiederholung des Wortes „gleich“ verstärkt, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Das Gefühl des Vergessenseins von Gott zeigt eine tiefe Verzweiflung und Verlorenheit auf.

Zweite Strophe

„Bruder, glaube mir, manchmal Ist das Leben ein ironischer Bastard Habe nur für den Stolz meines Vaters Meine Hände wieder blutig geackert (ja)“


Kontra K beschreibt in diesen Zeilen die schwierigen und oft unverständlichen Bedingungen des Lebens. Der Begriff „ironischer Bastard“ impliziert, dass das Leben oft voller Widersprüche und Ungerechtigkeiten ist. Die Arbeit, die er für den Stolz seines Vaters verrichtete, zeigt seine Hingabe und den hohen Preis, den er dafür zahlte.

„Denn er war da, als kein anderer da war Also weicht man für keinen von dem Plan ab Aber dann lässt es ihn in Sekunden vergessen Dass ich’s doch zu was gebracht hab'“

Hier wird die Beziehung des Sängers zu seinem Vater vertieft. Der Vater war eine konstante Stütze, was den Sohn motiviert, seinem Plan strikt zu folgen. Es wird jedoch auch die Enttäuschung deutlich, die entsteht, als der Vater den Erfolg seines Sohnes nicht anerkennt.

„Jetzt lebt Papa wieder 20-15 Glaubt wieder, ich bin zu nichts nütze Stell dir vor, du rettest die scheiß Welt allein An einem Tag und keiner, der was wüsste“


Der Vater scheint wieder in der Vergangenheit zu leben („wieder 20-15“) und sieht seinen Sohn als nutzlos an, was eine tiefe Frustration für den Sänger darstellt. Das Bild, die Welt zu retten und niemand nimmt Notiz, illustriert die Einsamkeit und das Gefühl der Vernachlässigung.

„Zwischen Haftantritten und langen Abschiedsküssen Sandsäcken in Fenstern wegen Angst vor Schüssen Hab‘ ich’s doch geschafft all die Jahre lang Mich mit aller Kraft zu schützen“


Diese Zeilen beschreiben die Umstände des Lebens des Sängers. Trotz der harten und gefährlichen Bedingungen („Haftantritten“, „Angst vor Schüssen“) hat er es geschafft, sich zu schützen und zu überleben, was seine Widerstandsfähigkeit unterstreicht.

Refrain

„Was bringt ein leeres Haus und ein guter Job Ein kaputtes Herz und ein kluger Kopf? Was bringt der beste Plan der Welt, wenn der Zufall ihn stoppt? Und mir die größte Show der Welt, wenn er nicht zuschauen kommt?“


Im Refrain stellt der Sänger grundlegende Fragen über den Sinn des Lebens und den Wert von äußerlichen Erfolgen. Ein „leeres Haus“ und ein „guter Job“ zeigen materielle Errungenschaften, die jedoch wenig Trost bieten, wenn das Herz gebrochen ist und der Zufall die Pläne durchkreuzt. Die „größte Show der Welt“, die niemand sieht, verstärkt das Gefühl von Isolation und unerfüllten Erwartungen.

Dritte Strophe

„Hey Wir kommen sauber auf diese Welt Aber werden dreckig, wenn wir gehen Denn die ersten Schmerzen, die man andern zufügt Hatte Mama schon in den Wehen“


Diese Zeilen reflektieren das menschliche Dasein von der Geburt bis zum Tod. Die Vorstellung, dass wir „sauber“ geboren werden und „dreckig“ sterben, deutet auf die Unschuld der Geburt und die Mühsal des Lebens hin. Der Schmerz, den wir anderen zufügen, beginnt bereits bei der Geburt, was die unvermeidliche Realität des Lebens unterstreicht.

„Denn es kommen volle Windeln und die langen Nächte Dann die ersten Schritte zusammen mit Freudentränen Denn sie sehen uns wachsen, aber wir sie sterben Doch die besten Dinge merkt man erst, wenn sie fehlen“


Kontra K beschreibt den Kreislauf des Lebens aus der Perspektive der Elternschaft. Die Freude über die ersten Schritte und das Wachsen der Kinder wird durch die schmerzhafte Realität des Alterns und Sterbens der Eltern begleitet. Die besten Dinge im Leben werden oft erst dann geschätzt, wenn sie fehlen.

„Denn auch, wenn die Deckung oben war Glaub mir, blutet man, wenn ein Stich trifft Weil Gott erst dann mit seiner vollen Kraft zuschlägt Wenn man nicht mehr Kind ist“


Selbst wenn man sich schützt, können Verletzungen nicht immer vermieden werden. Das Bild von Gott, der „mit voller Kraft zuschlägt“, wenn man kein Kind mehr ist, symbolisiert die brutalen Realitäten des Erwachsenenlebens.

„Doch wenn das Leben schon geschrieben Und alle Fehler schon bestimmt sind Der erste Atemzug schon Instinkt ist Kann auch sein, dass so Glück ist“


In diesen Zeilen wird die Vorstellung des vorbestimmten Schicksals untersucht. Wenn alles vorbestimmt ist, könnte dies auch bedeuten, dass Glück im Zufall und Schicksal liegt.

Refrain (Wiederholung)

„Was bringt ein leeres Haus und ein guter Job Ein kaputtes Herz und ein kluger Kopf? Was bringt der beste Plan der Welt, wenn der Zufall ihn stoppt? Und mir die größte Show der Welt, wenn niemand zuschauen kommt?“


Die Wiederholung des Refrains verstärkt die zentralen Fragen und Themen des Liedes. Diese wiederkehrenden Fragen betonen die Unsicherheiten und Herausforderungen des Lebens.

Schlussfolgerung

Der Liedtext von „Wieder 2015“ von Kontra K bietet eine tiefgehende Reflexion über die Herausforderungen des Lebens, den Wert von Erfolg und die Unvorhersehbarkeit des Schicksals. Durch eine geschickte Mischung aus persönlichen Erfahrungen und allgemeiner Lebensweisheit schafft der Künstler eine erzählerische Tiefe, die den Hörer zur Reflexion über die eigenen Lebensumstände anregt. Der szenenhafte Aufbau und die wiederkehrenden Themen unterstreichen die Botschaft der Resilienz und der oft ironischen Natur des Lebens.

Wenn du schon zielst auf mich

Warum schießt du dann nicht gleich? (Gleich, gleich)

Als Gott mich vergessen hat

Ist das letzte Gefühl, von dem ich weiß (weiß, weiß)

Bruder, glaube mir, manchmal

Ist das Leben ein ironischer Bastard

Habe nur für den Stolz meines Vaters

Meine Hände wieder blutig geackert (ja)

Denn er war da, als kein anderer da war

Also weicht man für keinen von dem Plan ab

Aber dann lässt es ihn in Sekunden vergessen

Dass ich’s doch zu was gebracht hab‘

Jetzt lebt Papa wieder 20-15

Glaubt wieder, ich bin zu nichts nütze

Stell dir vor, du rettest die scheiß Welt allein

An einem Tag und keiner, der was wüsste

Zwischen Haftantritten und langen Abschiedsküssen

Sandsäcken in Fenstern wegen Angst vor Schüssen

Hab‘ ich’s doch geschafft all die Jahre lang

Mich mit aller Kraft zu schützen

Was bringt ein leeres Haus und ein guter Job

Ein kaputtes Herz und ein kluger Kopf?

Was bringt der beste Plan der Welt, wenn der Zufall ihn stoppt?

Und mir die größte Show der Welt, wenn er nicht zuschauen kommt?

Wenn du schon zielst auf mich

Warum schießt du dann nicht gleich? (Gleich, gleich)

Als Gott mich vergessen hat

Ist das letzte Gefühl, von dem ich weiß (weiß, weiß)

Wenn du schon zielst auf mich

Warum schießt du dann nicht gleich? (Gleich, gleich)

Als Gott mich vergessen hat

Ist das letzte Gefühl, von dem ich weiß (weiß, weiß)

Hey

Wir kommen sauber auf diese Welt

Aber werden dreckig, wenn wir gehen

Denn die ersten Schmerzen, die man andern zufügt

Hatte Mama schon in den Wehen

Denn es kommen volle Windeln und die langen Nächte

Dann die ersten Schritte zusammen mit Freudentränen

Denn sie sehen uns wachsen, aber wir sie sterben

Doch die besten Dinge merkt man erst, wenn sie fehlen

Denn auch, wenn die Deckung oben war

Glaub mir, blutet man, wenn ein Stich trifft

Weil Gott erst dann mit seiner vollen Kraft zuschlägt

Wenn man nicht mehr Kind ist

Doch wenn das Leben schon geschrieben

Und alle Fehler schon bestimmt sind

Der erste Atemzug schon Instinkt ist

Kann auch sein, dass so Glück ist

Was bringt ein leeres Haus und ein guter Job

Ein kaputtes Herz und ein kluger Kopf?

Was bringt der beste Plan der Welt, wenn der Zufall ihn stoppt?

Und mir die größte Show der Welt, wenn niemand zuschauen kommt?

Wenn du schon zielst auf mich

Warum schießt du dann nicht gleich? (Gleich, gleich)

Als Gott mich vergessen hat

Ist das letzte Gefühl, von dem ich weiß (weiß, weiß)

Wenn du schon zielst auf mich

Warum schießt du dann nicht gleich? (Gleich, gleich)

Als Gott mich vergessen hat

Ist das letzte Gefühl, von dem ich weiß (weiß, weiß)

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