Analyse des Liedtextes „Es kratzt“ von Alligatoah

Einführung

Der Song „Es kratzt“ von Alligatoah wurde im Jahr 2024 veröffentlicht und gehört zum Genre des deutschen Raps. Der Text beschäftigt sich auf humoristische Weise mit Hypochondrie und der ständigen Angst vor Krankheiten. Dabei verwendet der Künstler eine Mischung aus Alltagssprache und überzeichneten Szenarien, um seine Botschaft zu übermitteln. Die Analyse wird diese Elemente durchgehen und den Verlauf der Geschichte sowie die Veränderungen im Ton und Stil des Liedes untersuchen.

Strophen und Refrain

Erste Strophe und Refrain

„Es kratzt im Hals
Ich glaube wohl, das war’s
Es kratzt im Hals
Ich kauf‘ mir einen Sarg
Es kratzt im Hals
Mein Bauchgefühl sagt: „Ahh“
Ich brauche keinen Arzt
Ich kauf‘ mir einen Sarg“

Die erste Strophe setzt sofort den Ton des Liedes. Das wiederholte „Es kratzt im Hals“ unterstreicht die zentrale Besorgnis des Sängers über seine Gesundheit. Das Bauchgefühl und der Sargkauf sind übertrieben und zeigen die Neigung des Sängers zur Hypochondrie. Der Refrain wiederholt diese Angst und verstärkt den humoristischen und hyperbolischen Charakter des Textes.

Zweite Strophe

„Warum nervst du mich nach meiner Klageschrift beruflich?
Hab‘ ich nicht genug in meine Sprachnachricht gehustet?
Es wird Ebola oder ein Faserriss vermutet
Sagen die bei Google, sagen die bei Google
Ich spür’s genau, es ist das Herz oder der Blinddarm
Sag‘ meiner Frau, ich lieb‘ sie mehr als unsre Kinder
Wenn ich sie jeden Tag an ihre Sterblichkeit erinner‘
Sag mir, wer ist hier der Spinner? Wer ist hier der Spinner? (Ahh)
Ich hab‘ den längsten Eintrag in der Patientenakte
Auch wenn ich mir nach jedem Fankontakt die Hände wasche
Bin ich immer wieder in Gefahr, denn ich muss
Mitten in die Menschenmasse, Grippe ist Männersache
Es sind die Weisheitszähne oder die Bandscheiben
Öfters in Wartezimmern als in mein’n Stammkneipen
Krank vor Angst, voll Krank vor Angst, vor Krankheiten“

In der zweiten Strophe taucht der Sänger tiefer in seine hypochondrischen Ängste ein. Google-Diagnosen und übertriebene Symptome wie Ebola oder ein Faserriss sind typische Merkmale der heutigen Informationsgesellschaft. Der Humor geht weiter, indem er behauptet, seine Frau mehr als seine Kinder zu lieben, weil er sie an ihre Sterblichkeit erinnert. Diese Übertreibung zeigt, wie absurd seine Ängste sind. Die ständige Sorge um Hygiene und die Angst vor Krankheiten werden durch den Besuch von Wartezimmern und weniger in Stammkneipen unterstrichen.

Dritter Abschnitt und Refrain-Erweiterung

„Bleib‘-bleib‘-bleib‘, bleib‘ in Quarantäne, bis die Warn-App wieder grün ist
Spring‘ dann aus dem Fenster, die Gefahr lauert am Türgriff
Geh‘ zum Apotheker in den Laden, er begrüßt mich
Mit: „Alles, so wie üblich?“ Alles so wie üblich!
Ich mein‘, guck doch mal, die roten Flecken zwischen mein’n Cojones
Vielleicht feiert die Beul’npest ein bittersüßes Comeback
Nur einer von zehn Million’n Mitmenschen bekommt es
Das heißt, ich bin was Besondres, ich bin was Besondres, ja
Ein Doktor meinte zu mir, es gäbe zu keinem Zeitpunkt
Grund zur Sorge, ich hol‘ mir noch ’ne zweite Meinung
Entweder seh’n sie das Problem auf den millionsten Blick
Oder ich stell‘ mich nochma‘ hinten an wie Obelix
Ich mach‘ ’n Affentanz, so als würd ich rumbalzen
Brauche neben all den Pill’n und den Wundsalben
Mund zu Mund, zu Mund, zu Mund zum Mundhalten“

In diesem Abschnitt intensivieren sich die Ängste und Zeremonien des Sängers, indem er Quarantänemaßnahmen ernst nimmt und hyperbolische Szenarien beschreibt, wie aus dem Fenster zu springen, weil die Gefahr am Türgriff lauert. Der Apothekergruß „Alles wie üblich?“ verstärkt die Absurdität des Ganzen. Mit der Anspielung auf die Beulenpest zeigt der Sänger seine Vorstellungskraft und den Wunsch, „etwas Besonderes“ zu sein. Trotz ärztlicher Beruhigung sucht er nach einer zweiten Meinung, was nochmals seine hypochondrischen Tendenzen verdeutlicht. Die humoristische Darstellung eines „Affentanzes“ und das Übermaß an Medikamenten runden das Bild eines ständig besorgten Individuums ab.

Refrain Wiederholung und Schluss

„Es kratzt im Hals
Ich glaube wohl, das war’s
Es kratzt im Hals
Ich kauf‘ mir einen Sarg
Es kratzt im Hals
Mein Bauchgefühl sagt: „Ahh“
Ich brauche keinen Arzt
Ich kauf‘ mir einen Sarg
Hör mal, wer am lautesten schreit
Leben, ciao und bye-bye (Ciao und bye-bye, ja-ja-ja-ja)
Es gibt nur ein Kraut, das mich heilt
Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeit)
Aufmerksamkeit (Aufmerksam)
Es kratzt im Hals
Ich glaube wohl, das war’s
Es kra-, im Hals
Ahh
Es kratzt im Hals
Auf dem Haupt ein weißes Haar
Ich brauche keinen Arzt
Ich kauf‘ mir einen Sarg“

Im letzten Teil des Liedes wiederholt Alligatoah erneut den Refrain und fügt einige neue Elemente hinzu, wie „Hör mal, wer am lautesten schreit“ und „Leben, ciao und bye-bye“. Diese Phrasen verdeutlichen die Melodramatik des Sängers und seine Neigung zu dramatischen Übertreibungen. Das „einzige Kraut“ das ihn heilt, nämlich „Aufmerksamkeit“, zeigt, dass der Sänger vielleicht auch auf die gesellschaftliche Neigung zur Selbstdiagnose und Aufmerksamkeitssuche hinweist. Das weiße Haar am Ende deutet möglicherweise auf die Vergänglichkeit des Lebens hin und rundet das Bild eines stets auf seine Gesundheit fokussierten Menschen ab.

Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Alligatoah nutzt in „Es kratzt“ humorvolle Übertreibungen, um die Ängste eines hypochondrischen Individuums darzustellen. Der Text ist durchzogen von Hyperbeln und Parodien moderner Gesundheitsängste. Die ständige Wiederholung des kratzenden Halses als Symbol für Krankheit und die extremen Reaktionen darauf helfen, die Absurdität der Sorgen zu verdeutlichen. Mit dem ständigen Wechsel zwischen humorvollen und ernsthaften Elementen schafft es Alligatoah, eine sowohl unterhaltsame als auch nachdenkliche Perspektive auf die menschliche Natur und die heutige Gesellschaft zu erzeugen.

Es kratzt im Hals

Ich glaube wohl, das war’s

Es kratzt im Hals

Ich kauf‘ mir einen Sarg

Es kratzt im Hals

Mein Bauchgefühl sagt: „Ahh“

Ich brauche keinen Arzt

Ich kauf‘ mir einen Sarg

Warum nervst du mich nach meiner Klageschrift beruflich?

Hab‘ ich nicht genug in meine Sprachnachricht gehustet?

Es wird Ebola oder ein Faserriss vermutet

Sagen die bei Google, sagen die bei Google

Ich spür’s genau, es ist das Herz oder der Blinddarm

Sag‘ meiner Frau, ich lieb‘ sie mehr als unsre Kinder

Wenn ich sie jeden Tag an ihre Sterblichkeit erinner‘

Sag mir, wer ist hier der Spinner? Wer ist hier der Spinner? (Ahh)

Ich hab‘ den längsten Eintrag in der Patientenakte

Auch wenn ich mir nach jedem Fankontakt die Hände wasche

Bin ich immer wieder in Gefahr, denn ich muss

Mitten in die Menschenmasse, Grippe ist Männersache

Es sind die Weisheitszähne oder die Bandscheiben

Öfters in Wartezimmern als in mein’n Stammkneipen

Krank vor Angst, voll Krank vor Angst, vor Krankheiten

Started coughin‘ today

Need a coffin today

Started coughin‘ today, today

Es kratzt im Hals

Ich glaube wohl, das war’s

Es kratzt im Hals

Ich kauf‘ mir einen Sarg

Es kratzt im Hals

Mein Bauchgefühl sagt: „Ahh“

Ich brauche keinen Arzt

Ich kauf‘ mir einen Sarg

Bleib‘-bleib‘-bleib‘, bleib‘ in Quarantäne, bis die Warn-App wieder grün ist

Spring‘ dann aus dem Fenster, die Gefahr lauert am Türgriff

Geh‘ zum Apotheker in den Laden, er begrüßt mich

Mit: „Alles, so wie üblich?“ Alles so wie üblich!

Ich mein‘, guck doch mal, die roten Flecken zwischen mein’n Cojones

Vielleicht feiert die Beul’npest ein bittersüßes Comeback

Nur einer von zehn Million’n Mitmenschen bekommt es

Das heißt, ich bin was Besondres, ich bin was Besondres, ja

Ein Doktor meinte zu mir, es gäbe zu keinem Zeitpunkt

Grund zur Sorge, ich hol‘ mir noch ’ne zweite Meinung

Entweder seh’n sie das Problem auf den millionsten Blick

Oder ich stell‘ mich nochma‘ hinten an wie Obelix

Ich mach‘ ’n Affentanz, so als würd ich rumbalzen

Brauche neben all den Pill’n und den Wundsalben

Mund zu Mund, zu Mund, zu Mund zum Mundhalten

Started coughin‘ today

Need a coffin today

And tomorrow again (everyday)

Es kratzt im Hals

Ich glaube wohl, das war’s

Es kratzt im Hals

Ich kauf‘ mir einen Sarg

Es kratzt im Hals

Mein Bauchgefühl sagt: „Ahh“

Ich brauche keinen Arzt

Ich kauf‘ mir einen Sarg

Hör mal, wer am lautesten schreit

Leben, ciao und bye-bye (Ciao und bye-bye, ja-ja-ja-ja)

Es gibt nur ein Kraut, das mich heilt

Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeit)

Aufmerksamkeit (Aufmerksam)

Es kratzt im Hals

Ich glaube wohl, das war’s

Es kra-, im Hals

Ahh

Es kratzt im Hals

Auf dem Haupt ein weißes Haar

Ich brauche keinen Arzt

Ich kauf‘ mir einen Sarg

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