Analyse des Liedtextes „Das Lied“ von SDP

Einleitung

Im Jahr 2019 veröffentlichten SDP, eine deutsche Pop-Rap-Band, das Lied „Das Lied“. Es handelt sich um eine satirische und selbstreferenzielle Parodie auf typische Popmusik. Im Folgenden wird der Text analysiert und die inhaltlichen sowie stilistischen Aspekte des Songs werden betrachtet.

Strophe 1

Yeah, das ist das Intro von „Das Lied“
Wir fangen gefühlvoll an, mit AutoTune

Der Anfang des Liedes offenbart bereits den ironischen Charakter. Indem sie das Medium „AutoTune“ erwähnen, machen SDP deutlich, dass dieses stilistische Mittel mittlerweile fast unvermeidlich in der Musikindustrie geworden ist, was eine bewusste Kritik an der Homogenität aktueller Popmusik darstellt.

Refrain

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott
Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf
Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck
Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Der Refrain ist eine parodistische Darstellung der catchiness moderner Popmusik. Der Ausdruck „die Melodie ist voll der Schrott“ suggeriert die subjektive Wertlosigkeit der Melodie, während „nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf“ gleichzeitig die Ohrwurmqualität betont. Die Aussage „Denn keiner achtet auf den Text“ verdeutlicht die oft kritisierte Oberflächlichkeit in Mainstream-Musik.

Strophe 2

Das ist die erste Strophe, ich sing einfach irgendwas
Denn der Song hat gar kein Thema

Diese Zeilen wirken auf den ersten Blick banal, doch genau darin liegt der satirische Aspekt. SDP verdeutlichen hier, dass viele Lieder heutzutage ohne tiefgründigen Inhalt auskommen und trotzdem erfolgreich sind.

Und ich wette, bis jetzt hast du noch nicht einmal gemerkt
Dass sich die Zeilen gar nicht reimen

Hier wird die Bequemlichkeit des Hörers angesprochen. Der Text soll nicht zum Denken anregen, die Reime sind irrelevant.

Ich könnte ’nen Song machen, der wirklich was verändert
Gegen Social-Media-Wahn, Nazis oder Bänker

Die Band spielt hier auf die Möglichkeit an, Lieder mit Tiefgang und gesellschaftskritischen Inhalten zu schreiben, wählt jedoch bewusst, dies nicht zu tun.

Doch ich schreib‘ dumme Zeilen und zeig‘ im Video ein paar Tänzer
Denn das Lied dreht sich nur um sich selbst, wie Influencer

Hier wird die Selbstreferenzialität des Liedes und der Fokus auf Oberflächlichkeiten betont, was mit Influencern verglichen wird, die oft Kritik wegen Selbstbezogenheit erfahren. Diese Zeilen sind eine bewusste Reflexion über die oft leere und selbstgefällige Natur moderner Populärkultur.

Und fehlt noch Text, wiederhol‘ ich irgendwas.
Irgendwas, irgendwas

Die Wiederholung dieser Worte ist ein ironischer Hinweis auf die Praxis, in der Popmusik oft inhaltsleere Sätze oder Phrasen zu wiederholen, um Lücken im Text zu füllen. Außerdem bekräftigt es die bereits geäußerte Gleichgültigkeit gegenüber dem Textinhalt.

Refrain

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott
Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf
Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck
Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Dieser wiederholte Refrain bestätigt erneut die selbstkritische und satirische Haltung der Band zu ihrem eigenen Werk und der breiteren Musikindustrie.

Strophe 3

Ja, total unerwartet ändert sich der Beat
Zweite Strophe und die Stimme ist tief

Hier wird das Stilmittel des Beat-Wechsels sowie die Timbre-Änderung humorvoll erklärt, obwohl diese Techniken oft ohne ersichtlichen Grund verwendet werden.

Irgendwas schlaues sagen, ach lass ma‘
Sinn muss das nicht haben, Alaska

Die Selbstironie und Absichtslosigkeit des Liedes treten hier wieder klar in den Vordergrund. Indem „Alaska“ im scheinbar inhaltsleeren Zusammenhang genannt wird, wird die beliebige Natur vieler Liedtexte persifliert.

Lukrativ, wie wenn man Waffen schiebt
Wer schreibt noch ein Lied? Das ist Mathematik

Diese Zeilen verweisen auf die Kommerzialisierung der Musikindustrie, wo Texte und Melodien oft nach mathematischen Formeln und Marktstrategien komponiert werden, um maximalen Gewinn zu erzielen.

Im Video sieht man, wie die Drohne fliegt
Und wir stehen auf’m Dach nur, weil’s geil aussieht

Diese Szene beschreibt typische Klischees in Musikvideos, die oft mehr auf das ästhetische Aussehen abzielen als auf inhaltliche Tiefe.

Strophe 4

Die Stimme wieder lieblich
Zurück zum alten Beat

Mit der Rückkehr zur ursprünglichen musikalischen Struktur wird eine Art Kreisbewegung und Gleichförmigkeit in der Musik betont.

Und man freut sich wie ein Kind über die schöne Melodie
Schema F, immer gleich, wofür sind wir denn sonst bekannt

Diese Zeilen thematisieren die formularhafte Natur vieler Popsongs und die damit verbundene Erwartungshaltung der Konsumenten.

Dieser Song hier ändert nichts, bis auf meinen Kontostand
Und Unternehmen können den Song als ’ne Bewerbung sehen
Kalaschnikow und Bundeswehr, hier könnte ihre Werbung stehen

Bei solchen Aussagen wird die Zynik in der Musik- und Werbeindustrie deutlich. SDP machen klar, dass es primär um kommerziellen Erfolg geht und Platz für jegliche Art von Werbung geschaffen wird.

Refrain

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott
Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf
Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck
Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Die erneute Wiederholung des Refrains verstärkt noch einmal ihre Kritik an der belanglosen und dennoch eingängigen Natur vieler Popsongs.

Strophe 5

Ihr braucht ein Feature, das ist was der Song vertragen kann
Ich helf‘ den Kollegen gern, kommt nur auf die Bezahlung an
Mein Management sagt: „Das‘ die Band, da draußen jeder Volldepp kennt“
Auch ich bin Fan von deren Sachen
Ha, Kraftklub! Mit denen wollt‘ ich immer schon was machen

Diese Zeilen nehmen das Konzept von musikalischen Features und die oft finanzorientierten Hintergründe auf die Schippe. Die Anspielung auf Kraftklub bringt zudem einen zusätzlichen Meta-Kommentar hinzu, der ihre ironische Selbstbetrachtung verstärkt.

Outro

Und zum Abschluss der Chor (oh oh, ohohoh)
Nicht irgendein Chor, der Kinderchor (oh oh, ohohoh)
Alle lieben Kinder

Der Einsatz eines Kinderchors als stilistisches Mittel für einen emotionalen Abschluss wird hier hervorgehoben und nochmals satirisch kommentiert.

Fazit

„Das Lied“ von SDP ist eine meisterhaft ironische und selbstkritische Reflexion über den Zustand der modernen Popmusikindustrie. Die Band nutzt bewusst einfache und repetitive Strukturen sowie platte Texte, um die Sinnlosigkeit und Oberflächlichkeit vieler zeitgenössischer Lieder zu betonen. Jedes Stilmittel, jede inhaltliche Entscheidung ist darauf ausgelegt, die Mechanismen und Schwächen der modernen Musikindustrie zu entlarven. Trotz oder gerade wegen dieser bewussten Simplizität schafft SDP es, einen Kommentar abzugeben, der sowohl humorvoll als auch tiefgründig ist.

Insgesamt schafft SDP ein Lied, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt und stellt unsere Konsumgewohnheiten sowie die Monetarisierung von Musik kritisch in Frage.

Yeah, das ist das Intro von „Das Lied“

Wir fangen gefühlvoll an, mit AutoTune

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott

Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf

Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck

Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott

Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf

Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck

Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Das ist die erste Strophe, ich sing einfach irgendwas

Denn der Song hat gar kein Thema

Und ich wette, bis jetzt hast du noch nicht einmal gemerkt

Dass sich die Zeilen gar nicht reimen

Ich könnte ’nen Song machen, der wirklich was verändert

Gegen Social-Media-Wahn, Nazis oder Bänker

Doch ich schreib‘ dumme Zeilen und zeig‘ im Video ein paar Tänzer

Denn das Lied dreht sich nur um sich selbst, wie Influencer

Und fehlt noch Text, wiederhol‘ ich irgendwas

Irgendwas

Irgendwas

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott

Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf

Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck

Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Ja, total unerwartet ändert sich der Beat

Zweite Strophe und die Stimme ist tief

Irgendwas schlaues sagen, ach lass ma‘

Sinn muss das nicht haben, Alaska

Lukrativ, wie wenn man Waffen schiebt

Wer schreibt noch ein Lied? Das ist Mathematik

Im Video sieht man, wie die Drohne fliegt

Und wir stehen auf’m Dach nur, weil’s geil aussieht

Die Stimme wieder lieblich

Zurück zum alten Beat

Und man freut sich wie ein Kind über die schöne Melodie

Schema F, immer gleich, wofür sind wir denn sonst bekannt

Dieser Song hier ändert nichts, bis auf meinen Kontostand

Und Unternehmen können den Song als ’ne Bewerbung sehen

Kalaschnikow und Bundeswehr, hier könnte ihre Werbung stehen

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott

Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf

Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck

Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Ihr braucht ein Feature, das ist was der Song vertragen kann

Ich helf‘ den Kollegen gern, kommt nur auf die Bezahlung an

Mein Management sagt: „Das‘ die Band, da draußen jeder Volldepp kennt“

Auch ich bin Fan von deren Sachen

Ha, Kraftklub! Mit denen wollt‘ ich immer schon was machen

„Äh aber wir sind doch SD-“

Das ist der Refrain, die Melodie ist voll der Schrott

Doch nach einmal hören kriegst du sie nie mehr aus dem Kopf

Das ist der Refrain, ich singe irgendeinen Dreck

Doch das ist egal, denn keiner achtet auf den Text

Und zum Abschluss der Chor (oh oh, ohohoh)

Nicht irgendein Chor, der Kinderchor (oh oh, ohohoh)

Alle lieben Kinder

Epischer

(Oh oh, ohohoh, oh oh, ohohoh)

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