Eine Erzählung von Enttäuschung und Verachtung

Der Text von SDP’s Lied „Ja ja aka. LMAA“ erzählt eine Geschichte voller Verachtung und Enttäuschung, die sich durch humoristische und respektlose Sprache ausdrückt. Die erste Strophe beginnt mit der Wiedervereinigung nach drei Jahren der Trennung: „Wir haben uns drei Jahre nicht geseh’n / Du tust als wäre gar nichts gescheh’n.“ Trotz dieser langen Zeitspanne zeigt der Erzähler, dass er die unveränderte negative Einstellung des anderen erkennen kann: „Doch ich kann’s dir an der Nase anseh’n / Du bist ein Arsch wie eh und je.“

Die zweite Strophe verdeutlicht die Heuchelei und Oberflächlichkeit derjenigen Menschen, die nur dann nett sind, wenn sie etwas wollen, aber sofort verschwinden, wenn man sie braucht: „Wenn sie was woll’n, dann sind sie alle nett / Doch wenn’s dir scheiße geht, dann sind sie alle weg.“ Dies führt zu einem ausdrucksvollen Refrain, der die immer wiederkehrende Phrase „jaja“ nutzt, um unaufrichtiges Verhalten und Gleichgültigkeit zu äußern: „Jaja heißt, „Leck mich am Arsch!“.“

Im zweiten Teil wird das Lied zunehmend aggressiver und persönlicher. Eine klare Abgrenzung zu Smalltalk und oberflächlichem Verhalten wird deutlich: „Ich hab‘ keinen Bock auf Laberabarber / Von Smalltalk hab‘ ich am nächsten Tag ’nen Kater.“ Der Stoiker-Ruf „jaja“ symbolisiert hier den allgemeinen Ekel vor unechtem Verhalten: „Nett sein ohne es zu mein’n ist nicht richtig.“

Sprachliche und poetische Mittel

SDP verwendet einfache, aber wirkungsvolle poetische und rhetorische Mittel. Sie setzen auf Alltagssprache und teils rohe Ausdrücke, um Authentizität und Unmittelbarkeit zu schaffen. Starke Metaphern wie „Jaja, du bist nett, Mann, doch weißte/ Nett ist die kleine Schwester von scheiße“ verdeutlichen die Doppelmoral und Falschheit des beschriebenen Gegenübers. Der Refrain wiederholt sich, was die emotionale Botschaft verstärkt und zur Eingängigkeit des Liedes beiträgt.

SDP spielen auch mit dem Wechsel zwischen Aussagen und Antworten, womit sie den Interaktionscharakter des Textes betonen. Beispielsweise ist das „jaja“ nicht nur eine Antwort, sondern auch eine ironische Zurückweisung. Die Struktur, die sich aus Strophen und Refrain zusammensetzt, bleibt konstant, was den Fokus stark auf den Inhalt und die Botschaft des Textes legt.

Emotionale und kulturelle Relevanz

Thematisch behandelt der Text Themen wie Heuchelei, gesellschaftliche Falschheit und Oberflächlichkeit. Die Nutzung alltäglicher und provokativer Sprache erschafft eine rohe Emotionalität und Authentizität, die bei vielen Menschen Resonanz findet. Das Lied erhebt die Kritik an heutigen sozialen Interaktionen und dem Oberflächlichkeitstrend, der in sozialen Medien verbreitet ist. Kulturell spiegelt sich die Kritik an sozialem Verhalten und modernen Kommunikationsmitteln wie Instagram und WhatsApp wider, was eine aktuelle Relevanz für ein jüngeres Publikum hat.

Emotionen wie Wut, Frustration und Verachtung dominieren den Text und ermöglichen den Hörern, diese Gefühle nachzuvollziehen und in ihren eigenen sozialen Erfahrungen wiederzuerkennen. Der Ausdruck „jaja“ fungiert als universelles Symbol für Nachlässigkeit und Oberflächlichkeit im sozialen Umgang.

Strukturelle und sprachliche Elemente

Die Struktur des Liedes, bestehend aus gleichmäßigen Strophen und einem wiederkehrenden Refrain, spiegelt die ständige Wiederholung und den Zyklus von Erwartungen und Enttäuschungen wider. Die stetige Wiederholung des „jaja“ dient als ironischer Kommentar und entzieht allen nachfolgenden Aussagen ihrer Ernsthaftigkeit.

Sprachlich unterscheidet sich das Lied durch die systematische Verwendung von Slang und umgangssprachlichen Ausdrücken. Dies unterstützt den direkten und authentischen Dialogcharakter des Stücks und hebt die ehrliche, unverschönte Haltung des Sängers hervor. Die häufige Wiederholung von Kontrasten und ironischen Bezügen, wie „nett ist die kleine Schwester von scheiße“, schafft ironische Distanz und kritisiert die Oberflächenfreundlichkeit.

Interpretationsansätze und persönliche Reflektion

Der Text lässt sich auf verschiedene Weisen interpretieren. Eine Lesart könnte die soziale Desillusion und das Bedürfnis nach Authentizität im Umgang mit anderen Menschen betonen. Eine andere mögliche Lesart könnte die allgemeine Ablehnung von Falschheit und Heuchelei im sozialen Miteinander betonen, insbesondere in digitalen Medien.

Persönlich gesehen lässt der Text eine erhebliche Frustration und Enttäuschung über nicht gehaltene Versprechen und unechte Freundschaften erkennen. Diese Emotionen sind universal und zeitlos, sie ermöglichten eine breite Identifikation. Aus gesellschaftlicher Perspektive reflektiert das Lied die zunehmende Oberflächlichkeit und Künstlichkeit sozialer Interaktionen in der heutigen digitalen Welt.

Zusammengefasst zeigt „Ja ja aka. LMAA“ von SDP, dass man hinter einer scheinbar harmlosen und lockeren Fassade des Slangs und Humors eine tiefere soziale Kritik und eine offene Darstellung von Frustration und Enttäuschung finden kann. Diese vortreffliche Kombination aus einfach verständlicher, roher Sprache und tiefgehenden, universellen Themen macht den Text sowohl unterhaltsam als auch bedeutungsvoll.

Wir haben uns drei Jahre nicht geseh’n

Du tust als wäre gar nichts gescheh’n

Doch ich kann’s dir an der Nase anseh’n

Du bist ein Arsch wie eh und je

Wenn sie was woll’n, dann sind sie alle nett

Doch wenn’s dir scheiße geht, dann sind sie alle weg

Lächeln dich an, doch behandeln dich wie Dreck

Und rufst du an, dann drücken sie dich weg

Und ich denke mir: ,Ey, was’n nun los?‘

Du machst auf nett, aber bist eigentlich ein Huso

Wie hinterfotzig du lachst

Geh doch bitte ma‘ aufs Haus und spring bitte ma‘ vom Dach

Du redest ohne Punkt und Komma

Doch ich höre nur bla bla

Denk‘ mir: ,Mann, bist du ein Opfer!‘

Doch ich sage nur jaja

Jaja, du bist nett, Mann, doch weißte

Nett ist die kleine Schwester von scheiße

Jaja, ich hab‘ „Auf Wiederseh’n!“ gesagt

Doch ich bin nie wieder am Start

Jaja, jaja

Jaja heißt, „Leck mich am Arsch!“

Jajajajajajajaja

Heißt, „Leck mich am Arsch!“

Dicker, Dag, Alter, Konzentrier dich mal, Mann

Deine Strophe geht los!

Jaja

Manchmal heißt jaja, „Halt dein Maul!“ (halt dein Maul!)

Manchmal heißt jaja einfach, „Fick dich!“ (fick dich!)

Meistens ist es schlichtweg, „Ist mir egal!!“

Nett sein ohne es zu mein’n ist nicht richtig

J-A-J-A, was soll das Gestotter?

Dieser Ameisenstaat, alle voll am robotern

Ich hab‘ keinen Bock auf Laberabarber

Von Smalltalk hab‘ ich am nächsten Tag ’nen Kater, ja

Und Papa Dag glaubt kein Wort, das du sagst

Egal, ob armer Mann oder Firma da in Panama

Alles nur blabla, jaja

Aka L-m-a-A

Also sitz‘ ich einfach da und denke nach

Warum du mir das erzählst

Denn ich hab‘ dich gar nichts gefragt

Jajaja

Jaja, du bist nett, Mann, doch weißte

Nett ist die kleine Schwester von scheiße

Jaja, ich hab‘ „Auf Wiederseh’n!“ gesagt

Doch ich bin nie wieder am Start

Jaja, jaja

Jaja heißt, „Leck mich am Arsch!“

Jajajajajajajaja

Heißt, „Leck mich am Arsch!“

Ey Dicker, ich schwöre, du bist so ein guter Mensch

Du denkst, du bist ein Held, du schützt die Umwelt

Denn du fährst ein’n Smart, jaja

Du bist voll im Trend, Holzfällerhemd

Und dir wächst ein Bart, jaja

Du hast Insta und WhatsApp und Snapchat

Und blabla, jaja

Dicker, weißt du was?

L-m-a-A, jaja

Jaja, du bist nett, Mann, doch weißte

Nett ist die kleine Schwester von scheiße

Jaja, ich hab‘ „Auf Wiederseh’n!“ gesagt

Doch ich bin nie wieder am Start

Jaja, jaja

Jaja heißt, „Leck mich am Arsch!“

Jajajajajajajaja

Heißt, „Leck mich am Arsch!“

L-m-a-A

L-m-a-A

D-d, Vincent

Okay, ich hatte keine Ahnung mehr

Du hast jetzt Insta und WhatsApp und oah und blabla

Jaja Hahaha Ja, okay, ich dachte, okay

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