Liedtextanalyse: „4 Uhr 30“ von Matthias Reim

Einleitung

Matthias Reim, ein deutscher Rockmusiker, veröffentlichte 2022 den Song „4 Uhr 30“. Dieser Titel thematisiert auf eindrucksvolle Weise die schmerzlichen und verworrenen Gefühle einer Begegnung mit einer ehemaligen Liebe in den frühen Morgenstunden. Die melancholische und doch eindringliche Atmosphäre des Liedes wird durch prägnante Textzeilen und einen konstanten Rhythmus unterstützt. In dieser Analyse wird der Text in Abschnitten von ein bis vier Zeilen untersucht, um die zugrunde liegende Geschichte, die emotionale Entwicklung und die stilistischen Veränderungen zu beleuchten.

Textanalyse

Erste Strophe

„Vier Uhr dreißig“
Schon zu Beginn wird die Zeitangabe „Vier Uhr dreißig“ betont, was eine zentrale Rolle im gesamten Song spielt. Es suggeriert eine späte, fast schon frühmorgendliche Stunde, die oft mit reflektierenden oder emotional aufgeladenen Momenten verbunden ist.

„Es war nicht geplant, doch an Zufall glaub‘ ich nicht“
Hier wird deutlich, dass die Begegnung ungeplant war, aber dennoch eine tiefere Bedeutung hat. Der Sänger glaubt nicht an Zufall, was darauf hinweist, dass er die Begegnung als schicksalhaft ansieht.

„Als ich dich erblickte, war’s wie ein Faustschlag ins Gesicht“
Diese Zeile zeigt die sofortige und heftige emotionale Reaktion des Sängers beim Anblick der Person. Der Vergleich mit einem „Faustschlag ins Gesicht“ verdeutlicht die Intensität der Gefühle und die Überraschung.

„Ich kann nicht anders, gehe rüber an die Bar zu dir / Und frag‘ dich mit gesenktem Blick / ‚Geht’s dir auch so schlecht wie mir?'“
Der Sänger kann seine Gefühle nicht kontrollieren und nähert sich der Person. Der gesenkte Blick zeigt seine Unsicherheit und Verletzlichkeit, während die Frage nach dem Wohlbefinden eine Verbindung durch gemeinsames Leid sucht.

Refrain

„Und es ist vier Uhr dreißig / Oh-oh-oh, jetzt begreif‘ ich / Warum wir beide immer noch hier stehen, oh-oh-oh / Vier Uhr dreißig, oh-oh-oh, jetzt begreif‘ ich / Das mit uns wird nie zu Ende gehen, oh-oh-oh“
Der Refrain wiederholt die zentrale Uhrzeit und bringt eine Erkenntnis zum Ausdruck. Der Sänger versteht nun, warum sie beide noch hier sind – es deutet darauf hin, dass ihre Verbindung unauflöslich ist. Die Wiederholung verstärkt die Bedeutung und den emotionalen Nachdruck.

Zweite Strophe

„Du fragst: ‚Wie gut kennst du mich und wo kommst du jetzt her?'“
Hier wird die Perspektive der anderen Person eingebracht. Ihre Fragen zeigen Verwirrung und vielleicht auch Skepsis über die Situation und den plötzlichen Auftritt des Sängers.

„Es ging auch ganz gut ohne dich / Wenn die Erinnerungen bloß nicht wär'“
Diese Zeilen offenbaren, dass die Person ohne den Sänger zurechtkam, aber die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit noch immer präsent sind und schmerzen.

„Ich sag‘: ‚Oh ja, das kenn‘ ich, hey, ich hol‘ uns noch zwei Bier‘ / Du sagst: ‚Ich wollt‘ zwar grade gehen, na gut, ich bleib‘ noch ganz kurz hier'“
Der Sänger versucht, eine Verbindung herzustellen, indem er ihre Gefühle nachvollzieht. Die Geste, zwei Bier zu holen, zeigt den Wunsch, die gemeinsame Zeit zu verlängern. Die andere Person zögert zunächst, entscheidet sich dann aber zu bleiben, was auf eine innere Zerrissenheit hinweist.

Wiederholung des Refrains

Der Refrain wird erneut gesungen, um die zentrale Erkenntnis und die emotionale Spannung zu unterstreichen. Die Wiederholung der Uhrzeit und die Betonung, dass ihre Beziehung nie enden wird, verstärkt die Bedeutung dieser Erkenntnis.

Dritte Strophe

„Ich hab‘ gedacht, es wär‘ vorüber / Vier Uhr dreißig, jetzt bin ich halb kühler, oh / Weißt du? Eigentlich wollt‘ ich heut‘ Abend gar nicht rausgehen / Aber mir fiel die Decke auf’n Kopf“
Der Sänger reflektiert darüber, dass er dachte, die Gefühle seien vergangen, aber die Begegnung zeigt ihm, dass dem nicht so ist. Der Ausdruck „halb kühler“ deutet darauf hin, dass er versucht, seine Emotionen zu kontrollieren. Er gibt zu, dass er ursprünglich nicht vorhatte, auszugehen, aber die Einsamkeit und das Bedürfnis nach Ablenkung ihn dazu trieben.

„Ohne dich ist alles so leer, so langweilig, so öde / Und ich bin froh, dass ich hier bin“
Diese Zeilen unterstreichen die Leere, die der Sänger ohne die andere Person empfindet. Trotz der schmerzhaften Erinnerungen ist er froh, die Begegnung zu haben, was die komplexen und widersprüchlichen Gefühle verdeutlicht.

Schlussrefrain

Der Refrain wird ein letztes Mal wiederholt, um die zentrale Botschaft des Liedes zu verstärken. Die Erkenntnis, dass ihre Beziehung nie wirklich enden wird, bleibt bestehen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Hörer.

Zusammenfassung und Interpretation

„4 Uhr 30“ von Matthias Reim erzählt eine Geschichte von unerwarteten Begegnungen und der unaufhörlichen Verbindung zwischen zwei Menschen, die trotz vergangener Schmerzen und Unsicherheiten immer noch bestehen bleibt. Die Uhrzeit „vier Uhr dreißig“ symbolisiert eine Zeit der Reflexion und emotionaler Offenbarung. Der Sänger drückt durch intensive Metaphern und wiederkehrende Motive seine innere Zerrissenheit und die unvermeidliche Bindung zur anderen Person aus. Der Schreibstil bleibt konsistent emotional und reflektiv, wobei die wiederholte Betonung der zentralen Uhrzeit und der unaufhörlichen Verbindung die tiefen Gefühle des Sängers hervorhebt. Insgesamt vermittelt das Lied eine bittersüße Botschaft über Liebe, Verlust und die unausweichliche Verbindung, die zwei Menschen teilen können.

Vier Uhr dreißig

Es war nicht geplant, doch an Zufall glaub‘ ich nicht

Als ich dich erblickte, war’s wie ein Faustschlag ins Gesicht

Ich kann nicht anders, gehe rüber an die Bar zu dir

Und frag‘ dich mit gesenktem Blick

„Geht’s dir auch so schlecht wie mir?“

Und es ist vier Uhr dreißig

Oh-oh-oh, jetzt begreif‘ ich

Warum wir beide immer noch hier stehen, oh-oh-oh

Vier Uhr dreißig, oh-oh-oh, jetzt begreif‘ ich

Das mit uns wird nie zu Ende gehen, oh-oh-oh

Du fragst: „Wie gut kennst du mich und wo kommst du jetzt her?“

Es ging auch ganz gut ohne dich

Wenn die Erinnerungen bloß nicht wär‘

Ich sag‘: „Oh ja, das kenn‘ ich, hey, ich hol‘ uns noch zwei Bier“

Du sagst: „Ich wollt‘ zwar grade gehen, na gut, ich bleib‘ noch ganz kurz hier“

Und es ist vier Uhr dreißig

Oh-oh-oh, jetzt begreif‘ ich

Warum wir beide immer noch hier stehen, oh-oh-oh

Vier Uhr dreißig, oh-oh-oh, jetzt begreif‘ ich

Das mit uns wird nie zu Ende gehen, oh-oh-oh

Ich hab‘ gedacht, es wär‘ vorüber

Vier Uhr dreißig, jetzt bin ich halb kühler, oh

Weißt du? Eigentlich wollt‘ ich heut‘ Abend gar nicht rausgehen

Aber mir fiel die Decke auf’n Kopf

Ohne dich ist alles so leer, so langweilig, so öde

Und ich bin froh, dass ich hier bin

Vier Uhr dreißig, jetzt begreif‘ ich

Warum wir beide immer noch hier stehen, oh-oh-oh

Vier Uhr dreißig, oh-oh-oh, jetzt begreif‘ ich

Das mit uns wird nie zu Ende gehen, oh-oh-oh

Das mit uns wird nie zu Ende gehen, oh-oh-oh, oh-oh-oh

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