Eine Liebesmelancholie in endlosen Liedern
Der Text „Wie viele Lieder muss ich noch schreiben?“ von SDP, veröffentlicht im Jahr 2022, handelt von einem Sänger, der nach einer schmerzhaften Trennung versucht, seine verlorene Liebe zu überwinden. Er beschreibt seinen emotionalen Schmerz und die Leere, die durch den Verlust entstanden ist. Seine Gefühle der Verzweiflung und Hilflosigkeit, gepaart mit seiner erfolglosen Suche nach Möglichkeiten, die Ex-Partnerin zu vergessen, dominieren den gesamten Text. Der ständige Bezug zu den Liedern deutet darauf hin, dass das Schreiben von Musik eine Art Therapie für ihn ist, obwohl diese Methode offensichtlich nicht den gewünschten Erfolg bringt.
Die erste Strophe: Der Anfang der unendlichen Suche nach Vergessen
Die erste Strophe des Liedes beginnt mit den Zeilen „Wie viele Lieder muss ich noch schreiben / Um dich zu vergessen?“. Der Sänger ist von den Gefühlen des Verlustes überwältigt und versucht, durch das Schreiben von Liedern seine Ex-Partnerin zu vergessen. Diese Zeilen verdeutlichen, dass sein kreativer Prozess nicht nur eine Flucht, sondern eine verzweifelte Suche nach Heilung ist. Der ganze Abschnitt zeigt eine tiefe Verzweiflung und die Unfähigkeit, den normalen Alltag weiterzuführen: „Ich kann nicht mehr schlafen / Ich kann nichts mehr essen“. Das Bild, tausendmal nach Antworten zu „googeln“, verleiht dem Text eine moderne Note und zeigt die Hilflosigkeit, die im digitalen Zeitalter oft empfunden wird. Trotz seiner Bemühungen sitzt der Sänger immer noch an seinem Ausgangspunkt und schreibt weiterhin Zeilen, die auf seine verlorene Liebe abzielen.
Die zweite Strophe: Vergebliche Anstrengungen und bittere Erkenntnisse
In der zweiten Strophe heißt es: „Ich hab‘ alles schon probiert / Mich selbst therapiert / Dich zehnmal schon blockiert / Die Wohnung neu tapeziert“. Hier beschreibt der Sänger seine verschiedenen, jedoch letztendlich nutzlosen Anstrengungen, um den Schmerz zu bewältigen. Diese bildhafte Sprache unterstreicht seine tiefe Verzweiflung. Besonders hervorzuheben ist die Zeile „Ich frag‘ mich, bei wem bist du heut‘ Nacht und das killt mich“, welche die inneren Qualen und die Eifersucht verdeutlicht, die er erlebt. Der Ton bleibt konsequent melancholisch, und jeder Gedanke dreht sich um die verlorene Liebe: „Jeder Gedanke handelt nur von dir, ich ertrag’s nicht“. Es wiederholt sich die Erkenntnis, dass trotz all dieser Anstrengungen er immer noch an demselben Punkt steht, der Refrain setzt wieder ein und betont diesen Umstand.
Der Refrain: Unaufhörliche Wiederholung des Schmerzes
Der Refrain wird mehrmals im Lied wiederholt und besteht aus den Zeilen „Wie viele Lieder muss ich noch schreiben / Um dich zu vergessen? / Ich kann nicht mehr schlafen / Ich kann nichts mehr essen / Ich hab‘ schon tausendmal gegoogelt / „Wie hört man auf zu weinen?“ / Doch ich sitz‘ immer noch hier / Und schreib‘ dir diese Zeilen“. Diese Wiederholung spiegelt die endlose Schleife des Leidens und der Verzweiflung wider, in der sich der Sänger befindet. Die konstant gleichbleibenden Worte des Refrains betonen die monotone und unveränderte Gefühlslage, in die er sich gefangen fühlt.
Die dritte Strophe: Ein trostloser Versuch, sich mitzuteilen
„Eigentlich wollt‘ ich nie ein Liebeslied schreiben / Doch ich hab‘ keinen Plan / Wie soll ich dir das sonst zeigen?“. In dieser Strophe wird eine gewisse Frustration deutlich. Der Sänger wollte nie ein Liebeslied schreiben, findet aber keinen anderen Weg, sich auszudrücken. Er verweist auf das Bedürfnis nach einem „Happyend“ und stellt die rhetorische Frage: „Liebe kann doch nicht so krass wehtun, ob du wohl auch grad‘ an mich denkst?“. In einer weiteren Google-Recherche fragt er „Wie vergisst man einen Menschen?“. Diese Strophe enthält viele ähnliche Emotionen wie die vorherigen, zeigt jedoch auch eine gewisse Tragik und tiefes Nachdenken darüber, wie Liebe schmerzlich und unerbittlich sein kann.
Die vierte Strophe: Ein resignierender Appell
In der vierten Strophe bringt der Sänger den Höhepunkt seines Schmerzes zum Ausdruck: „Du bist alles, was ich brauch‘ / Und jetzt gibst du mich auf / Du hast mein Herz geraubt / Ohne dich gehe ich drauf“. Diese Worte verdeutlichen die endgültige Aufgabe und das Gefühl des Verlorenseins ohne die Liebe seines Lebens. Trotz dieser düsteren Gefühle gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer in der Zeile: „Doch wer weiß, kann doch sein / Vielleicht hörst du diesen Song, ja“. Hier wird ersichtlich, dass der Sänger hofft, dass dieser Song den gewünschten Effekt erzielen könnte und die Ex-Partnerin erreicht. Er beschreibt dann, dass er schon „tausend Frauen gedated“ hat, jedoch nichts davon helfen konnte; er stellt sich immer vor, dass diese Frauen die Ex-Partnerin wären.
Reflexion über den Text: Schmerzen und Hoffnung
Der Liedtext erzeugt eine Melancholie und eine tiefe Traurigkeit, die beinahe greifbar sind. Die unaufhörliche Verzweiflung des Sängers, gekoppelt mit der Hoffnung, dass sein Schmerz eines Tages enden könnte, schöpft eine emotionale Resonanz. Die wiederholten Google-Suchen sind sowohl humorvoll als auch traurig, da sie die Absurdität und die allgemeine menschliche Suche nach Antworten auf zeitlose Fragen verdeutlichen. SDP verwendet keine besonders komplizierten lyrischen Strukturen oder metaphorsiche Tiefe, dennoch gelingt es ihnen, durch die wiederholenden und klaren Abschnitte starke Emotionen zu erzeugen. Die wiederholten Fragen und der fast schon stoische Refrain machen die Bedeutung der Verzweiflung und der endlosen Suche nach Heilung deutlich. Die moderne Sprache und die alltäglichen Bilder, wie das Googeln von Lösungen und das Neu-Tapezieren der Wohnung, geben dem Text eine gewisse Nahbarkeit und Authentizität.
Der Text könnte auch interpretiert werden als eine allgemeine Reflexion über die Art und Weise, wie Menschen mit Herzschmerz umgehen, und den oft vergeblichen Versuch, schnelle Lösungen zu finden. Es gibt sowohl eine persönliche als auch eine universelle Dimension im Lied, die viele Menschen nachvollziehen und sich mit identifizieren können. Schließlich bleibt offen, ob der Sänger jemals Frieden finden wird, was den Hörer mit einer offenen Frage und einem nachdenklichen Gefühl zurücklässt.
Wie viele Lieder muss ich noch schreiben
Um dich zu vergessen?
Ich kann nicht mehr schlafen
Ich kann nichts mehr essen
Ich hab‘ schon tausendmal gegoogelt
„Wie hört man auf zu weinen?“
Doch ich sitz‘ immer noch hier
Und schreib‘ dir diese Zeilen
Ich hab‘ alles schon probiert
Mich selbst therapiert
Dich zehnmal schon blockiert
Die Wohnung neu tapeziert
Was ich auch mache, es hilft nicht
Ich frag‘ mich, bei wem bist du heut‘ Nacht und das killt mich
Jeder Gedanke handelt nur von dir, ich ertrag’s nicht
Du bist weg und ich sitz‘ hier und ich frag‘ mich
Wie viele Lieder muss ich noch schreiben
Um dich zu vergessen?
Ich kann nicht mehr schlafen
Ich kann nichts mehr essen
Ich hab‘ schon tausendmal gegoogelt
„Wie hört man auf zu weinen?“
Doch ich sitz‘ immer noch hier
Und schreib‘ dir diese Zeilen
Eigentlich wollt‘ ich nie ein Liebeslied schreiben
Doch ich hab‘ keinen Plan
Wie soll ich dir das sonst zeigen?
Yeah, ich will ein anderes Ende für’s Drehbuch
Wo ist dieses scheiß Happyend?
Liebe kann doch nicht so krass wehtun
Ob du wohl auch grad‘ an mich denkst?
Ich hab‘ schon tausendmal gegoogelt
„Wie vergisst man einen Menschen?“
Ich muss immer an dich denken, mhm-ja
Wie viele Lieder muss ich noch schreiben
Um dich zu vergessen?
Ich kann nicht mehr schlafen
Ich kann nichts mehr essen
Ich hab‘ schon tausendmal gegoogelt
„Wie hört man auf zu weinen?“
Doch ich sitz‘ immer noch hier
Und schreib‘ dir diese Zeilen
Du bist alles, was ich brauch‘
Und jetzt gibst du mich auf
Du hast mein Herz geraubt
Ohne dich gehe ich drauf
Und ich weiß, es gibt keine zweite Chance
Doch wer weiß, kann doch sein
Vielleicht hörst du diesen Song, ja
Ich hab‘ schon tausend Frauen gedated
Man, ich will das nicht mehr
Ich stell‘ mir immer vor, dass du das wärst
Wie viele Lieder muss ich noch schreiben
Um dich zu vergessen?
Ich kann nicht mehr schlafen
Ich kann nichts mehr essen
Ich hab‘ schon tausendmal gegoogelt
„Wie hört man auf zu weinen?“
Doch ich sitz‘ immer noch hier
Und schreib‘ dir diese Zeilen
No comments yet