Liedtextanalyse zu „sTraNgeRs“ von Bring Me the Horizon
Einleitung
In diesem Abschnitt möchte ich eine detaillierte Analyse des Liedtextes „sTraNgeRs“ von der Band Bring Me the Horizon vornehmen. Der Text des 2024 veröffentlichten Songs reflektiert tiefgehende emotionale und existenzielle Themen. Aufgrund des von dir gewählten Stils werde ich die Analyse auf einem mittleren Schwierigkeitsniveau durchführen, welches zwischen schulischem Aufsatzniveau und teilweise professioneller Analyse balanciert.
Strophe 1
„Maybe I’ll just be fucked up forever / Should have figured myself out by now / And I don’t want to tear myself open, no / But it’s hard to care when you bleed out“
Die Eröffnungszeilen des Songs stellen das Thema der Selbstzweifel und der inneren Zerrissenheit sofort in den Vordergrund. Der Sänger beschreibt einen Zustand der Verworrenheit, in dem er befürchtet, dieser Zustand könnte ewig anhalten. Die Zeilen reflektieren tiefe psychologische Wahrheit: Man erwartet, dass man sich „selbst herausgefunden“ haben sollte, besonders wenn man älter wird. Der Ausdruck „tear myself open“ impliziert eine Furcht vor emotionaler Verwundbarkeit, während „it’s hard to care when you bleed out“ metaphorische Verletzungen und emotionale Erschöpfung thematisiert. Eine düstere und ohnmächtige Stimmung wird hier schon zu Beginn klar etabliert.
Refrain 1
„So won’t you break me down, break me down / Make me get better / I confess I’m a mess, some kind of error / Well, maybe I was destined to disappear“
Im ersten Refrain verstärkt sich das Gefühl der Verzweiflung. Hier bittet der Sänger um eine Art Befreiung oder Heilung, auch wenn dies durch eine Zerstörung der gegenwärtigen Existenz erfolgen muss. Die Selbsterkenntnis „I’m a mess, some kind of error“ betont ein tiefes Gefühl des Unwertseins und der Selbstverachtung. Die endgültige Aussicht „maybe I was destined to disappear“ könnte auf depressive Gedanken oder das Gefühl bezogen sein, dass es keinen Platz für ihn gibt. Die Bezeichnung “break me down” und “make me get better” unterstreicht den Kontrast zwischen Zerstörung und Heilungswunsch, was eine Ambivalenz gegenüber dem eigenen Lebensweg zeigt.
Strophe 2
„We’re just a room full of strangers / Looking for something to save us / Alone together, we’re dying to live and we’re living to die / Dying to live, living to die / We’re just a room full of strangers (strangers, strangers, strangers)“
In dieser Strophe spricht der Sänger über eine kollektive Erfahrung der Isolation und Verzweiflung. Der Ausdruck „room full of strangers“ symbolisiert eine Gruppe von Menschen, die zwar physisch beieinander sind, aber emotional voneinander getrennt. Das Paradoxon „dying to live and living to die“ verdeutlicht die existenzielle Krise und den Kampf um Bedeutung und Erfüllung im Leben. Es bietet auch eine Kritik an der modernen Gesellschaft, in der Menschen oft entfremdet sind und verzweifelt nach Rettung suchen. Das wiederholte „strangers“ verstärkt die Anonymität und Einsamkeit, die in der Gruppe existiert.
Strophe 3
„Well, I guess my guardian angel missed the memo / ‘Cause we’re walking on razors again / And we swore to God we’d never let this happen, no / We’ve dragged ourselves through hell and we’ll be damned if we go back“
Hier deutet der Sänger an, dass die Schutzengel oder höhere Mächte versagt haben. Die Metapher „walking on razors“ beschreibt einen Zustand extremen Ungleichgewichts und Unbehagens. Trotz aller Bemühungen, Schmerz zu vermeiden („we swore to God“), wiederholt sich das Leid. Die Zeilen „we’ve dragged ourselves through hell“ illustrieren die Härten und Herausforderungen, die durchlebt wurden. Es gibt einen entschlossenen Widerstand gegen das erneute Erleben dieser Qualen („we’ll be damned if we go back“).
Refrain 2
„Break me down, break me down, make me get better / I confess I’m a mess, some kind of error / Well, maybe I was destined to disappear“
Der Refrain wiederholt sich und verstärkt die Botschaft der Destruktivität und des unaufhörlichen Kampfes um innere Ruhe. Die Wiederholung unterstreicht die Zwangsläufigkeit und Vergeblichkeit des Versuchs, sich selbst zu heilen. Es festigt das zentrale Thema des Liedes: die Unmöglichkeit der Selbstfindung und das Gefühl des Schicksals, das zur Zerstörung oder zum Verschwinden führt.
Strophe 4
„It never stops, can’t erase this / So cross out my eyes, tear the pages / ‘Cause you and I we’re just dying to live and we’re living to die / Dying to live, living to die / It never stops, it don’t“
In dieser Strophe wird die Unausweichlichkeit der emotionalen und existenziellen Qual weiter betont. „It never stops, can’t erase this“ deutet darauf hin, dass der Schmerz und die Leere allgegenwärtig und unauslöschlich sind. Der Wunsch, seine Existenz auszulöschen („cross out my eyes, tear the pages“) zeigt den verzweifelten Versuch, ein neues Kapitel zu beginnen oder das gegenwärtige Leiden zu beenden. Die wiederholende Phrase „dying to live and living to die“ bleibt bestehen und zeigt, dass der Zyklus des Leidens nicht durchbrochen werden kann.
Strophe 5
„Where did we go? / We’re all alone, all alone / No place like home / Take us back to yesterday / SOS / Save us from ourselves“
Hier reflektiert der Sänger eine kollektive Suche nach Sicherheit und Geborgenheit („no place like home“). Der Ausdruck „take us back to yesterday“ deutet auf eine Sehnsucht nach der Vergangenheit hin, möglicherweise eine Zeit, in der Dinge einfacher oder weniger schmerzhaft waren. Das verzweifelte Rufen nach Rettung und Erlösung („SOS / Save us from ourselves“) zeigt, wie tief die Verzweiflung reicht und dass die Notwendigkeit, vor den eigenen zerstörerischen Tendenzen gerettet zu werden, erkannt wird.
Letzter Refrain
„We’re just a room full of strangers / Looking for something to save us / Alone together, we’re dying to live and we’re living to die / Dying to live, living to die / It never stops, can’t erase this / So cross out my eyes, tear the pages / ‘Cause you and I we’re just dying to live and we’re living to die / Dying to live, living to die / We’re just a room / We’re just a room / We’re just a room full of strangers“
Der letzte Refrain fasst die zentralen Themen des Liedes nochmals zusammen. Die isolierte und verzweifelte Gemeinschaft („room full of strangers“) sucht weiterhin nach Rettung, ohne diese jemals finden zu können. Die wiederholte Aussage „dying to live and living to die“ bleibt als stetige Erinnerung daran, dass der Kreislauf des Schmerzes unausweichlich und unveränderlich ist. Die Wiederholung der Phrase „we’re just a room of strangers“ baut auf die Vorstellung einer entmenschlichten und emotional entfremdeten Gesellschaft auf, die weiterhin nach Sinn oder Erlösung sucht.
Schlussanalyse
Der Song „sTraNgeRs“ von Bring Me the Horizon erzählt eine düstere, verzweifelte Geschichte von Selbstzweifel, emotionalen Wunden und existenzieller Leere. Das zentrale Motiv des isolierten und anonymen Individuums in einer Gruppe ähnlicher Fremder spiegelt die ferne und entfremdete Natur der modernen menschlichen Erfahrung wider. Der sich wiederholende Zyklus des „dying to live and living to die“ symbolisiert die Zwangsläufigkeit der emotionalen und geistigen Qualen. Vom strukturellen Standpunkt aus baut sich das Lied fortwährend auf die unausweichliche Wahrheit einer kollektiv geteilten existenziellen Verzweiflung auf und endet in einer resignierten Akzeptanz des gegenwärtigen Zustands.
Liedtext / Übersetzung
Maybe I’ll just be fucked up forever
Vielleicht werde ich für immer durcheinander sein
Should have figured myself out by now
Ich hätte mich längst herausfinden sollen
And I don’t want to tear myself open, no
Und ich möchte mich nicht aufreißen, nein
But it’s hard to care when you bleed out
Aber es ist schwer, sich zu kümmern, wenn du ausblutest
So won’t you break me down, break me down
Also, willst du mich nicht zerstören, mich zerstören
Make me get better
Mach mich besser
I confess I’m a mess, some kind of error
Ich gestehe, ich bin ein Chaos, irgendwie ein Fehler
Well, maybe I was destined to disappear
Nun, vielleicht war ich dazu bestimmt zu verschwinden
We’re just a room full of strangers
Wir sind nur ein Raum voller Fremder
Looking for something to save us
Auf der Suche nach etwas, das uns rettet
Alone together, we’re dying to live and we’re living to die
Alleine zusammen, wir sterben, um zu leben und leben, um zu sterben
Dying to live, living to die
Sterben, um zu leben, leben, um zu sterben
We’re just a room full of strangers (strangers, strangers, strangers)
Wir sind nur ein Raum voller Fremder (Fremder, Fremder, Fremder)
Well, I guess my guardian angel missed the memo
Nun, ich denke, mein Schutzengel hat die Notiz verpasst
‘Cause we’re walking on razors again
Denn wir gehen wieder auf Rasierklingen
And we swore to God we’d never let this happen, no
Und wir schworen bei Gott, dass wir das nie zulassen würden, nein
We’ve dragged ourselves through hell and we’ll be damned if we go back
Wir haben uns durch die Hölle gezogen und verdammt, wenn wir zurückkehren
It never stops, can’t erase this
Es hört nie auf, kann das nicht löschen
So cross out my eyes, tear the pages
Also streich meine Augen durch, zerre die Seiten
‘Cause you and I we’re just dying to live and we’re living to die
Denn du und ich wir sterben nur, um zu leben und leben, um zu sterben
Dying to live, living to die
Sterben, um zu leben, leben, um zu sterben
It never stops, it don’t
Es hört nie auf, es tut nicht weh
Where did we go?
Wohin sind wir gegangen?
We’re all alone, all alone
Wir sind ganz allein, ganz allein
No place like home
Kein Ort wie Zuhause
Take us back to yesterday
Bring uns zurück zum Gestern
SOS
SOS
Save us from ourselves
Rette uns vor uns selbst
We’re just a room full of strangers
Wir sind nur ein Raum voller Fremder
Looking for something to save us
Auf der Suche nach etwas, das uns rettet
Alone together, we’re dying to live and we’re living to die
Alleine zusammen, wir sterben, um zu leben und leben, um zu sterben
Dying to live, living to die
Sterben, um zu leben, leben, um zu sterben
It never stops, can’t erase this
Es hört nie auf, kann das nicht löschen
So cross out my eyes, tear the pages
Also streich meine Augen durch, zerre die Seiten
‘Cause you and I we’re just dying to live and we’re living to die
Denn du und ich wir sterben nur, um zu leben und leben, um zu sterben
Dying to live, living to die
Sterben, um zu leben, leben, um zu sterben
We’re just a room
Wir sind nur ein Raum
We’re just a room
Wir sind nur ein Raum
We’re just a room full of strangers
Wir sind nur ein Raum voller Fremder
Strangers
Fremde
(Just wonders)
(Nur Wunder)

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