Analyse des Liedtextes „Santé“ von Stromae
Einleitung
Der belgische Sänger und Musiker Stromae ist bekannt für seine eindrucksvollen Texte, die oft soziale und kulturelle Themen ansprechen. In seinem Lied „Santé“, das 2022 veröffentlicht wurde, feiert er diejenigen, die gewöhnlich übersehen und nicht gewürdigt werden. Das Lied hält eine aufmerksame Reflexion über den gesellschaftlichen Respekt und die Arbeitsbedingungen vieler Menschen bereit, die tagtäglich hart arbeiten, oft ohne Anerkennung zu erfahren.
Strophenanalyse
Erste Strophe
À ceux qui n’en ont pas
À ceux qui n’en ont pas
Der Sänger beginnt mit einer Widmung an diejenigen, die „n’en ont pas“ (diejenigen, die keine haben). Diese rätselhaften Zeilen klären sich erst im weiteren Verlauf des Liedes auf, decken jedoch bereits ein Bewusstsein für Benachteiligung und Ungerechtigkeit auf, die einige Menschen erleiden. Sie dienen als Grundlage und wiederkehrendes Motiv für das gesamte Lied.
Zweite Strophe
Rosa, Rosa
Quand on fout le bordel, tu nettoies
Et toi, Albert
Quand on trinque, tu ramasses les verres
Céline (céli) ‚bataire (‚bataire)
Toi, tu t’prends des vestes au vestiaire
Arlette, arrête
Toi, la fête tu la passes aux toilettes
Die zweite Strophe führt spezifische Charaktere ein, die symbolisieren sollen, was für viele unsichtbare Arbeiter steht. Rosa repräsentiert die Reinigungskräfte, die im Hintergrund arbeiten und alle Unordnung beseitigen. Albert repräsentiert diejenigen, die die Festlichkeiten betreuen, indem sie Gläser aufsammeln. Céline symbolisiert jene, die Absagen erhalten und Ablehnung erfahren, und Arlette, die ihre Zeit auf der Toilette verbringt, statt feiern zu können. Diese Darstellungen betonen die harte und oft übersehene Arbeit, die viele leisten.
Dritte Strophe
Et si on célébrait ceux qui ne célèbrent pas
Pour une fois, j’aimerais lever mon verre à ceux qui n’en ont pas
À ceux qui n’en ont pas
Hier fordert Stromae eine Umkehrung der üblichen Gepflogenheiten. Anstatt die üblichen erfolgreichen und gefeierten Persönlichkeiten hervorzuheben, möchte er „ceux qui ne célèbrent pas“ (die, die nicht feiern) in den Vordergrund stellen. Der Refrain ist eine klar Ausdruck der Wertschätzung für die unsichtbaren Arbeiten und für diejenigen, die häufig nicht beachtet werden.
Vierte Strophe
Quoi les bonnes manières?
Pourquoi j’f’rais semblant?
Toute façon elle est payée pour le faire
Tu t’prends pour ma mère?
Dans une heure j’reviens, qu’ce soit propre
Qu’on puisse y manger par terre
Trois heures que j’attends, franchement
Il les fabrique ou quoi?
Heureusement qu’c’est que deux verres
Appelle-moi ton responsable
Et fais vite, elle pourrait se finir comme ça ta carrière
Diese Strophe stellt eine Konfrontation der respektlosen Haltung gegenüber Dienstleistern und Arbeitern dar. Die aggressiven und vernichtenden Kommentare reflektieren die herablassende Art, wie oft über Arbeiter gesprochen und wie sie behandelt werden. Diese Zeilen sind besonders kraftvoll und schaffen ein scharfes Bild des alltäglichen Ungerechtigkeiten.
Fünfte Strophe
Oui, célébrons ceux qui ne célèbrent pas
Encore une fois, j’aimerais lever mon verre à ceux qui n’en ont pas
À ceux qui n’en ont pas
Hier werden die Leitmotive erneut aufgenommen und verstärkt. Stromae betont einmal mehr das Bedürfnis nach Anerkennung und dem Feiern der unsichtbaren Helden des Alltags.
Sechste Strophe
Frotter, frotter
Mieux vaut ne pas s’y
Frotter, frotter
Si tu n’me connais pas
Brosser, brosser
Tu pourras toujours te
Brosser, brosser
Si tu ne me respectes pas
Die sechste Strophe ist eine eindringliche Aufforderung zum Respekt. „Frotter“ (wischen) und „brosser“ (schrubben) werden metaphorisch verwendet, um das wiederholte Missverstehen und die wiederholte Arbeit darzustellen, die durch mangelnde Anerkennung verschärft wird. „Si tu ne me respectes pas“ (wenn du mich nicht respektierst) fasst das Hauptanliegen zusammen – der Mangel an Respekt.
Siebte Strophe
Oui, célébrons ceux qui ne célèbrent pas
Encore une fois, j’aimerais lever mon verre à ceux qui n’en ont pas
À ceux qui n’en ont pas
Der Refrain wird erneut wiederholt, verstärkt die zentrale Obrigkeit des Liedertextes nochmals und bringt das Anliegen verstärkt zur Sprache. Diese wiederholten Zeilen festigen die Botschaft und intensivieren die eindringlichkeit des Sängers.
Achte Strophe
Pilotes d’avion ou infirmières
Chauffeurs de camion, hôtesses de l’air
Boulangers ou marins-pêcheurs
Un verre aux champions des pires horaires
Aux jeunes parents bercés par les pleurs
Aux insomniaques de profession
Et tous ceux qui souffrent de peines de cœur
Qui n’ont pas le cœur aux célébrations
Die abschließende Strophe listet verschiedene Berufe auf und Menschen, die besonders harte Arbeitsbedingungen und ungünstige Arbeitszeiten haben. „Aux jeunes parents bercés par les pleurs“ (die jungen Eltern, die von den Tränen ihres Kindes begleitet werden) und „Aux insomniaques de profession“ (die Schlaflose von Beruf) schaffen eine emotionale Schicht der Anerkennung für all jene, die Opfer auf sich nehmen und ihren täglichen Kampf ohne Lob und Anerkennung führen.
Schlussfolgerung
Im gesamten Lied richtet Stromae den Fokus auf diejenigen Menschen, die im Alltag oft vergessen oder übersehen werden. Während des gesamten Textes gibt es eine beständige Betrebungseinheit auf Respekt, Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit und die Mühen dieser Menschen. Der Text entwickelt sich kontinuierlich in Richtung eines klaren Appells: Die Menschen, die die harte, unsichtbare und ungesehene Arbeit leisten, verdienen es, gefeiert und respektiert zu werden. Stromae nutzt eine Mischung aus spezifischen Beispielen und allgemeineren Beobachtungen, um die verschiedenen Facetten und Dimensionen dieses Themas zu beleuchten, und schafft damit ein kraftvolles und eindringliches Stück sozialer Kritik und Anerkennung.
Dieses Lied ist eine Ode an die Arbeiterklasse und an all die Menschen, die trotz ihrer Bemühungen und ihres Engagements oft übersehen werden. Es ist ein Aufruf, innezuhalten und durch ein symbolisches „Hochheben eines Glases“ diesen Menschen Respekt und Wertschätzung zu zeigen.
Liedtext / Übersetzung
À ceux qui n’en ont pas
Für diejenigen, die keine haben
À ceux qui n’en ont pas
Für diejenigen, die keine haben
Rosa, Rosa
Rosa, Rosa
Quand on fout le bordel, tu nettoies
Wenn wir Chaos machen, räumst du auf
Et toi, Albert
Und du, Albert
Quand on trinque, tu ramasses les verres
Wenn wir anstoßen, sammelst du die Gläser
Céline (céli) ‚bataire (‚bataire)
Céline (céli) ‚bataire (‚bataire)
Toi, tu t’prends des vestes au vestiaire
Du bekommst Jacken an der Garderobe
Arlette, arrête
Arlette, hör auf
Toi, la fête tu la passes aux toilettes
Du verbringst die Party auf der Toilette
Et si on célébrait ceux qui ne célèbrent pas
Und was ist, wenn wir die feiern, die nicht feiern?
Pour une fois, j’aimerais lever mon verre à ceux qui n’en ont pas
Dieses Mal würde ich gerne mein Glas für die erheben, die keines haben
À ceux qui n’en ont pas
Für diejenigen, die keine haben
Quoi les bonnes manières?
Wie die guten Manieren?
Pourquoi j’f’rais semblant?
Warum sollte ich so tun?
Toute façon elle est payée pour le faire
So oder so wird sie dafür bezahlt
Tu t’prends pour ma mère?
Hältst du dich für meine Mutter?
Dans une heure j’reviens, qu’ce soit propre
In einer Stunde komme ich zurück, also soll es sauber sein
Qu’on puisse y manger par terre
Damit man vom Boden essen kann
Trois heures que j’attends, franchement
Drei Stunden habe ich gewartet, ehrlich
Il les fabrique ou quoi?
Macht er sie oder was?
Heureusement qu’c’est que deux verres
Zum Glück sind es nur zwei Gläser
Appelle-moi ton responsable
Ruf mich deinen Vorgesetzten
Et fais vite, elle pourrait se finir comme ça ta carrière
Und mach es schnell, deine Karriere könnte so enden
Oui, célébrons ceux qui ne célèbrent pas
Ja, lasst uns die feiern, die nicht feiern
Encore une fois, j’aimerais lever mon verre à ceux qui n’en ont pas
Noch einmal würde ich gerne mein Glas für die erheben, die keines haben
À ceux qui n’en ont pas
Für diejenigen, die keine haben
Frotter, frotter
Schrubben, schrubben
Mieux vaut ne pas s’y
Es ist besser, es nicht zu tun
Frotter, frotter
Schrubben, schrubben
Si tu n’me connais pas
Wenn du mich nicht kennst
Brosser, brosser
Bürsten, bürsten
Tu pourras toujours te
Du kannst immer
Brosser, brosser
Bürsten, bürsten
Si tu ne me respectes pas
Wenn du mich nicht respektierst
Oui, célébrons ceux qui ne célèbrent pas
Ja, lasst uns die feiern, die nicht feiern
Encore une fois, j’aimerais lever mon verre à ceux qui n’en ont pas
Noch einmal würde ich gerne mein Glas für die erheben, die keines haben
À ceux qui n’en ont pas
Für diejenigen, die keine haben
Pilotes d’avion ou infirmières
Flugzeugpiloten oder Krankenschwestern
Chauffeurs de camion, hôtesses de l’air
Lkw-Fahrer, Flugbegleiterinnen
Boulangers ou marins-pêcheurs
Bäcker oder Fischer
Un verre aux champions des pires horaires
Ein Glas für die Champions der schlimmsten Arbeitszeiten
Aux jeunes parents bercés par les pleurs
Für die jungen Eltern, die von Tränen gewiegt werden
Aux insomniaques de profession
Für die beruflichen Schlaflosen
Et tous ceux qui souffrent de peines de cœur
Und alle, die Liebeskummer haben
Qui n’ont pas le cœur aux célébrations
Die keine Lust zum Feiern haben
Qui n’ont pas le cœur aux célébrations
Die keine Lust zum Feiern haben
wquuxesoav
17. November 2024 at 3:26
Muchas gracias. ?Como puedo iniciar sesion?