Eine Reise durch die eigene Vergangenheit und die Hingabe an den Rock’n Roll

Matthias Reims Lied „Rock’N’Roll“ aus dem Jahr 2002 ist ein tiefgründiges Zeugnis seiner Lebensphilosophie und einer leidenschaftlichen Hommage an den Rock’n’Roll. Der Text zeichnet ein Bild des Werdegangs des Künstlers und reflektiert über die Vergangenheit, das gegenwärtige Leben und die Zukunft. Der Sänger beginnt mit einer Rückschau auf seine Jugend und die Skepsis, die ihm entgegengebracht wurde: „Ich sehe noch heute den blonden Boy, der ich mit 17 war“. Hier spricht er von der damaligen Ungewissheit und dem Traum, es zu etwas Großem zu bringen, obwohl ihm von den Leuten um ihn herum gesagt wurde: „Der hat viel zu viele Träume, der ist ein Typ der nie was schafft“. Diese Worte zeugen von einem frühen Konflikt zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Ambitionen.

Mit der zweiten Strophe verdeutlicht Reim seinen rebellischen Geist und seine Abkehr von konventionellen Lebenswegen. „Doch ich ging einfach Richtung Nirgendwo, kein bisschen Sicherheit, immer volles Risiko“. Diese Linie beschreibt die Rastlosigkeit und den Drang nach Freiheit, welche typisch für den Rock’n’Roll-Lifestyle sind. Der Sänger kritisiert ein Leben ohne Abenteuer und Ungewissheit: „Ich wollte niemals so ein Leben, in dem kein Abenteuer brennt, wo man die nächsten 20 Jahre alle schon im Voraus kennt“. Das lyrische Ich scheint zu dem Schluss gekommen zu sein, dass ein geregeltes Leben ohne Risiken für ihn nicht in Frage kommt.

Der Refrain betont Reims lebenslange Hingabe an den Rock’n’Roll: „Rock’n Roll ich lief dir immer hinterher, dich zu lieben war mir jeden Absturz wert“. Bei diesen Worten wird klar, dass das Leben des Künstlers stark vom Rock’n’Roll beeinflusst und begleitet wird. Die Metaphern und Symbolik, wie „Rock’n Roll ich komme niemals von dir los, du machst meine kleine Welt so riesengroß“, verdeutlichen, dass die Musik ihm Halt und Erfüllung gibt.

An Ode to Ambition and Uncertainty

Die Metapher von „Straßen sind nur mit Sehnsucht asphaltiert“ in der dritten Strophe verdeutlicht die oft erfüllte Sehnsucht und Leidenschaft des Rock’n’Roll-Lebens. Diese steht jedoch auch im Kontrast zu den praktischen Herausforderungen und Risiken, die dieser Lebensstil mit sich bringt. Der Vater-Sohn-Dialog „Und würde mein Sohn mich heute fragen, in welche Richtung soll ich gehen? Ich würde ihm sagen: du, geh dahin, da wo keine Schilder stehen“ zeigt, dass Reim diese Werte auch an die nächste Generation weitergeben möchte. Dies ist ein klares Bekenntnis zu Freiheit und Individualität.

Sprachlich dominieren Metaphern und Symbole, die den Lebensweg und die Leidenschaft des Sängers eindrucksvoll illustrieren. Reim arbeitet mit einem durchgängigen Reimschema, das dem Lied eine harmonische Struktur verleiht. Die Wiederholung der Zeilen im Refrain verstärkt die zentrale Botschaft des Liedes und betont die tief empfundene Liebe zur Musik. Der Einsatz von Refrains und die Struktur von Strophen und Chorus tragen zur dynamischen Erzählweise bei.

Emotionale Intensität durch poetische Sprache

Das Lied weckt eine Vielzahl von Emotionen, von nostalgischer Wehmut bis hin zu fieberhafter Leidenschaft. Dies wird vor allem durch die beschwörende Sprache und den intensiven Ausdruck von Gefühlen erreicht. „Gestern, Heute und Morgen gehören dir“ ist nicht nur eine Zeitreise durch das Leben des Künstlers, sondern auch eine poetische Methode, die Kontinuität und Beständigkeit der Liebe zum Rock’n’Roll zu betonen.

Kulturell betrachtet, integriert der Text bekannte Elemente des Rock’n’Roll-Lebensstils – die Rebellion, die Freiheit und die Suche nach Authentizität. Diese Aspekte haben in den Gattungen Schlager und Rock’n’Roll eine lange Tradition. Reims Botschaft geht jedoch über einfache Genre-Zuschreibungen hinaus und bietet eine tiefere Reflexion über den Wert des individuellen Lebensweges und der Treue zu eigenen Idealen.

Strukturelle und sprachliche Entscheidungen

Die Struktur des Liedes spiegelt den fortlaufenden Fluss und die Dynamik von Reims Lebensgeschichte wider. Die wechselnde Erzählung und die fest etabilierten Refrains ermöglichen dem Zuhörer, eine Verbindung zu der Reise des Künstlers aufzubauen. Durch die wiederholte Nutzung von Metaphern und Symbolen schafft Reim ein dichtes Netz von Bedeutungsebenen, die sowohl für den Text als auch für den größeren Kontext seiner Musikkarriere relevant sind.

Eine interessante Lesart des Textes könnte darin bestehen, die Sehnsucht und Hingabe an den Rock’n’Roll nicht nur im wörtlichen Sinne zu betrachten, sondern als Metapher für das Streben nach Freiheit und Selbstverwirklichung. Der Text ermutigt dazu, persönliche Träume zu verfolgen und die Risiken des Lebens anzunehmen, anstatt sich von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen einengen zu lassen.

Der persönliche Widerhall eines Lebens für die Musik

Persönlich berührt einen das Lied durch die Authentizität und Ehrlichkeit, die Reim in seinen Text einfließen lässt. Es erinnert daran, dass es wichtig ist, seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht von Zweiflern und Hindernissen abhalten zu lassen. Diese Botschaft ist universell und zeitlos, und besonders in einer Gesellschaft, die oft vor Sicherheit und Konformität Vorrang gibt, inspirierend.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Matthias Reims „Rock’N’Roll“ mehr als nur ein Lied ist – es ist ein manifest für eine Lebensweise, eine Ode an die Kraft der Musik und die Bedeutung persönlicher Integrität und Hingabe. Mit seiner poetischen Sprache und der kraftvollen Erzählung schafft Reim ein Werk, das sowohl musikalisch als auch literarisch von großem Wert ist.

Ich sehe noch heute den blonden Boy

Der ich mit 17 war ist das auch schon lang vorbei

Ich höre Sie heute noch sagen, aus dem wird doch niemals was

Der hat viel zu viele Träume, der ist ein Typ der nie was schafft

Doch ich ging einfach Richtung Nirgendwo

Kein bisschen Sicherheit, immer volles Risiko

Ich wollte niemals so ein Leben, in dem kein Abenteuer brennt

Wo man die nächsten 20 Jahre alle schon im voraus kennt

Rock’n Roll ich lief dir immer hinter her

Dich zu lieben war mir jeden Absturz wert

Und mein Gestern und mein Heute und mein Morgen gehören dir

Du wirst meine Liebe niemals ganz verlieren

Rock’n Roll ich komme niemals von dir los

Du machst meine kleine Welt so riesengroß

Und ich weiß so lang du da bist, wird es weiter gehen für mich

Jeder Stern auf meiner Seele brennt für dich

Wer deinen Spuren folgt, riskiert dass er verliert

Denn deine Straßen sind nur mit Sehnsucht asphaltiert

Und würde mein Sohn mich heute fragen

In welche Richtung soll ich gehen?

Ich würde ihm sagen: du, geh dahin da wo keine Schilder stehen

Rock’n Roll ich lief dir immer hinter her

Dich zu lieben war mir jeden Absturz wert

Und mein Gestern und mein Heute und mein Morgen gehören dir

Du wirst meine Liebe niemals ganz verlieren

Rock’n Roll ich komme niemals von dir los

Du machst meine kleine Welt so riesengroß

Und ich weiß so lang du da bist, wird es weiter gehen für mich

Jeder Stern auf meiner Seele brennt für dich

Rock’n Roll ich komme niemals von dir los

Du machst meine kleine Welt so riesengroß

Und ich weiß so lang du da bist, wird es weiter gehen für mich

Jeder Stern auf meiner Seele brennt für dich

Rock’n Roll

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