Zusammenfassung des Inhalts des Liedes

Das Lied „Neunzig“ von Apache 207, das im Jahr 2023 veröffentlicht wurde, vereint Elemente des Lebensstils der 1990er Jahre mit heutigen Erlebnissen. Es erzählt von einer durchtanzten Nacht in einem Club, wo der Sänger seine Tänzerfähigkeiten und seine Erscheinung zur Schau stellt. Dabei beschäftigt sich der Text auch mit sozialen Aspekten wie Geld, Attraktivität und sozialen Hierarchien. Die immer wiederkehrenden Hinweise auf die Discokugel symbolisieren die endlose Party und das Nicht-Aufhören-Wollen der Nacht. Die Textzeilen sind geprägt von einer Mischung aus stolzem Selbstbewusstsein und leichtem Unverständnis gegenüber der Ernsthaftigkeit des Lebens und den Erwartungen anderer.

Erste Strophe: Styling und Selbstbewusstsein

Die erste Strophe beginnt mit einer klaren Aussage, die den Künstler in die Ära der 90er Jahre versetzt: „Ich seh‘ aus wie die Nineties, sie kriegt Daddy-Issues“. Diese Zeile deutet an, dass sein Erscheinungsbild das Potenzial hat, emotionale Reaktionen hervorzurufen. Die Erwähnung von „Buffalos“ – beliebten Plateausneakern der 90er – und der Höhe dieser Schuhe, lässt darauf schließen, dass der Sänger sich darauf fokussiert, „über allem zu stehen“.

Der folgende Teil betont seine tänzerischen Fähigkeiten und zieht Vergleich mit einem Ex-Freund, was seine Überlegenheit unterstreicht: „Ich tanz‘ besser als ihr Ex, ich hab‘ Rhythmus im Blut“. Dieses Selbstbewusstsein durchzieht die gesamte Strophe und endet mit einem Hinweis auf vergangene nächtliche Eskapaden: „Make-up-Spuren von letzter Nacht auf meinem Kissenbezug“.

Zweite Strophe: Der Refrain als Bindeglied

Die zweite Strophe bietet eine Mischung aus sozialkritischen und selbstreflexiven Momenten. Der Refrain stellt dabei eine Konstante dar, die die Atmosphäre und das Thema der endlosen Nacht fördert:

„Du musst früh raus, er kommt zu spät
Sie sagt schon zum dritten Mal: „Lass uns doch gehen“
Aber die Nacht hört nicht auf, nein, die Nacht hört nicht auf
Solang‘ die Discokugel sich dreht…“

Der Refrain beschreibt die Konflikte zwischen Pflicht und Vergnügen und das unaufhörliche Bedürfnis, die Nacht fortzusetzen. Dies wird vor allem durch die Wiederholung des Verses „Solang‘ die Discokugel sich dreht“ verstärkt. Der Ausdruck „der Nacht hört nicht auf“ zeigt auch, dass der Künstler die Vergänglichkeit des Moments nicht wahrhaben möchte und die Realität ignoriere.

Dritte Strophe: Soziale Kritik und Verweigerung von Normen

In der dritten Strophe wird Apache 207 deutlicher in seiner Kritik an gesellschaftlichen Normen und Hierarchien. Er erwähnt „ein bisschen dies, ein bisschen das, ein bisschen viel zu sehr“, was darauf hindeutet, dass die Nacht und seine Erlebnisse darin in vielerlei Hinsicht übertrieben und chaotisch sind. Man könnte dies als Kritik an einem oberflächlichen Lebensstil ansehen, der jedoch auch eine gewisse Freiheit in sich birgt.

Die Zeile „Dein Macker kommt aus gutem Haus, was für ’n Werdegang, doch er hat kurze Haare und ich einen Pferdeschwanz“ positioniert den Sänger bewusst als Außenseiter gegenüber konventionellem Wohlstand. Diese Gegenüberstellung betont seine eigene Identität und Distanz zur Norm.

Vierte Strophe: Und täglich grüßt die Discokugel

Die vierte Strophe setzt die Thematik der vorhergehenden Strophe fort, aber nun mit einer reflektierten Einsicht: „Ohh, wie die achte Mische schmeckt?“. Dies deutet darauf hin, dass auch wenn die Nacht vorüber ist, seine Wahrnehmung dieser noch immer verzerrt ist. Die Bezeichnung „Hurensohn“ zeigt seine Verachtung gegenüber materiellen Werten und wird bereits zuvor verwendet.

Der folgende Refrain fügt der Narration eine zusätzliche Dimension hinzu, indem er die Persistenz der Nacht durch die sich drehende Discokugel symbolisiert, was die Illusion von Endlosigkeit und dem Fehlen von Konsequenzen im Moment verstärkt: „Aber die Nacht hört nicht auf, nein, die Nacht hört nicht auf, solang‘ die Discokugel sich dreht“.

Emotionen, Mehrdeutigkeit und Wortspiele

Der Liedtext von „Neunzig“ erzeugt eine Palette von Emotionen, von hemmungsloser Freude über Selbstbewusstsein bis hin zu einer unterschwelligen Melancholie über den vorübergehenden Charakter des nächtlichen Vergnügens. Es ist auch eine Reflexion über soziale und persönliche Werte und eine subtile Kritik an der Oberflächlichkeit eines Lebensstils, der oft auf Vergänglichkeiten basiert.

Ein wiederkehrendes Wortspiel zeigt sich in den Zeilen „Apache den dritten Knopf öffnet von seinem Hemd“. Die scheinbare Einfachheit dieser Handlung steht im Bezug zum Erfolg gegen konventionelle Ernsthaftigkeit und symbolisiert Unbeschwertheit sowie Selbstbestimmtheit.

Insgesamt erweckt der Text den Eindruck eines fast schon hedonistischen Lebensstils, der jedoch durch Reflektionen und Metaphern auch Tiefgang bekommt. Die Mischung aus einfacher und direkter Sprache, gepaart mit visuellen und symbolischen Hinweisen, macht diesen Liedtext zu einem facettenreichen Werk.

(Jumpa, make it jump!)

Ich seh‘ aus wie die Nineties, sie kriegt Daddy-Issues

Meine Buffalos so hoch, du trittst mir nicht auf den Schuh

Ich tanz‘ besser als ihr Ex, ich hab‘ Rhythmus im Blut

Und Make-up-Spuren von letzter Nacht auf meinem Kissenbezug

Ich sag‘: „Ohh“, wie die vierte Mische schmeckt?

Ich bin nicht intelligent, doch meine Haare wie geleckt

Du Hurensohn, was bringt dir all dein Geld

Wenn Apache den dritten Knopf öffnet von seinem Hemd?

Du musst früh raus, er kommt zu spät

Sie sagt schon zum dritten Mal: „Lass uns doch gehen“

Aber die Nacht hört nicht auf, nein, die Nacht hört nicht auf

Solang‘ die Discokugel sich dreht

Du musst früh raus, er kommt zu spät

Sie sagt schon zum dritten Mal: „Lass uns doch gehen“

Aber die Nacht hört nicht auf, nein, die Nacht hört nicht auf

Solang‘ die Discokugel sich dreht, ey

Ein bisschen dies, ein bisschen das, ein bisschen viel zu sehr

Alle Straßen leergefegt, doch überall Verkehr

Dein Macker kommt aus gutem Haus, was für ’n Werdegang

Doch er hat kurze Haare und ich einen Pferdeschwanz (Apache)

Ohh, wie die achte Mische schmeckt?

Dass die Nacht schon lang vorbei ist, hab‘ ich leider nicht gecheckt

Du Hurensohn, was bringt dir all dein Geld

Wenn Apache elegant auf die Tanzfläche kommt mit Hemd?

Du musst früh raus, er kommt zu spät

Sie sagt schon zum dritten Mal: „Lass uns doch gehen“

Aber die Nacht hört nicht auf, nein, die Nacht hört nicht auf

Solang‘ die Discokugel sich dreht

Du musst früh raus, er kommt zu spät

Sie sagt schon zum dritten Mal: „Lass uns doch gehen“

Aber die Nacht hört nicht auf, nein, die Nacht hört nicht auf

Solang‘ die Discokugel sich dreht

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