Analyse des Liedtextes „Komm von da“ von Kontra K
Kontra K’s 2021 veröffentlichter Titel „Komm von da“ zeichnet ein düsteres und realitätsnahes Bild seiner Herkunft und der damit verbundenen Herausforderungen.
Strophe 1
Doch man, ich komm‘ von da
Direkt aus dem Dreck, mit mein‘ Schuhen über Blut auf dem Boden
Die Eingangsstrophe setzt sofort einen harten Ton. Der Künstler beschreibt seine Herkunft in eindringlichen Bildern. „Direkt aus dem Dreck“ und „mit mein‘ Schuhen über Blut auf dem Boden“ symbolisieren sowohl buchstäblich als auch metaphorisch die rauen Bedingungen und gewalttätigen Umstände, aus denen er entstammt.
Auf den Knien, beide Hände im Gesicht und bete, Gott hört mich da oben
Dieser Vers zeigt Verzweiflung und Hilfesuche. Trotz den harten Lebensumständen, sucht er Trost und Rettung in der Religion oder einer höheren Macht. Diese Passage könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Mensch, trotz aller Schwierigkeiten, immer auf der Suche nach einem Funken Hoffnung bleibt.
Wo der Hunger dich ins Bett bringt oder in den Knast
Wo der Druck dich sechs Fuß unter sich begräbt
Oder du stehst wieder auf und wischt den Staub von dir ab
Diese Zeilen verdeutlichen die Kontraste und extremen Lebenslagen. Hunger, Kriminalität und der Tod sind ständige Bedrohungen. Doch es gibt auch den Willen, sich wieder aufzurichten und weiterzumachen. Der Schlüsselbegriff hier ist Resilienz. Der Protagonist zeigt eine bewundernswerte Fähigkeit, sich trotz allem immer wieder zu erheben.
Strophe 2
Die ersten Parts auf gelben Briefen
Die ersten Zeilen in der Nacht zu Sirenen gekickt
Hier erinnert sich Kontra K an seine musikalischen Anfänge. Die „gelben Briefe“ könnten Mahnungen oder andere unangenehme Post darstellen, die symbolisch für eine schwierige finanzielle Situation stehen. Der Bezug auf Sirenen deutet auf eine Umgebung hin, die von Kriminalität und Gefahr geprägt ist.
Wenig Schlaf, am Boden liegen
Und nur die Kakerlaken in der Küche haben zu dem Beat genickt
Diese Zeilen malen ein Bild von extremen Verhältnissen. Wenig Schlaf und das „Liegen am Boden“ deuten auf Entbehrungen und Armut hin. Die Kakerlaken, die „zu dem Beat nicken“, sind eine sarkastische Anspielung auf das trostlose Umfeld, das dennoch eine gewisse Anpassung und Routine gefunden hat.
Strophe 3
Und ja, ich kenn‘ das, wenn das Leben dir ’ne Backpfeife zieht
Und man landet mit dem Kopf im scheiß Sand
Der Künstler erläutert hier die brutalen Realitäten und Verluste, die das Leben mit sich bringen kann. Das Bild einer „Backpfeife“ und „mit dem Kopf im scheiß Sand landen“ verdeutlicht physisch und emotional Niederlagen und Rückschläge.
Bruder, Karma ist ‘ne Bitch und sticht dir gerne mal ein Messer in den Rücken
Doch hat Augen wie das Meer, wenn sie lacht
Der Vers erklärt das Konzept von Karma auf eine sehr direkte und eindringliche Weise. „Karma ist ’ne Bitch“ bringt die Vergeltung und Rückschläge, die ungerechtes Verhalten mit sich bringt, auf den Punkt. Die Metapher der „Augen wie das Meer“ lässt das Karma fast verlockend erscheinen, obwohl es gefährlich ist.
Strophe 4
Alles wie in Zeitraffer
Denn die guten Jahren gehen so schnell vorbei, wie Sekunden
Hier beschreibt Kontra K die Flüchtigkeit positiver Momente. Die guten Jahre vergehen im „Zeitraffer“, also rasend schnell, während schwere Zeiten sich unendlich ziehen.
Und nur Tage, die sich tief in dein Fleisch schneiden
Gehen mit dir ganz langsam vor die Hunde
Diese poetische Metapher verdeutlicht, dass Schmerzen und Qualen tiefere Spuren hinterlassen und nachhaltiger sind als glückliche Momente. Die Vorstellung von Tagen, die „sich tief in dein Fleisch schneiden“, ist intensiv und zeigt, wie sich Erinnerungen an Leid eingebrannt haben.
Refrain
Doch man, ich komm‘ von da
Direkt aus dem Dreck, mit mein‘ Schuhen über Blut auf dem Boden
Der Refrain wiederholt die zentrale Aussage des Liedes, die Entstammung aus schlechten Verhältnissen und das bewusste Überleben dieser Zustände. Es wird deutlich, dass der Sänger trotz allem stolz auf seine Herkunft ist und sie als integralen Teil seiner Identität betrachtet.
Ich komm‘ von da
Auf den Knien, beide Hände im Gesicht und bete, Gott hört mich da oben
Das wiederholte Motiv des Bittens und Flehens zeigt die tiefe Verzweiflung in schweren Momenten und die Suche nach Trost. Das Gottvertrauen bleibt ein wiederkehrendes Thema.
Strophe 5
Alle bösen Tage rennen noch meinen Kopf
Rennen durch meinen Kopf, wie die Kugel einer Glock
Dieser intensive und bildhafte Vers veranschaulicht die ständige Präsenz negativer Erlebnisse in seinem Geist. Der Vergleich mit einer „Kugel einer Glock“ verdeutlicht die zerstörende Kraft dieser Erinnerungen.
Und ein tiefschwarzer Schatten in der Brust wartet da, wo mein Herz war
Denn wenn wir fallen, fallen wir nicht nur durch die Schwerkraft
Hier taucht Kontra K tief in seine Emotionen ein. Der „tiefschwarze Schatten in der Brust“ deutet auf Depression oder tiefe Trauer hin. Die Aussage „wir fallen nicht nur durch die Schwerkraft“ betont die seelischen Stürze, die Abgründe, die nicht nur physischer Natur sind.
Wer tritt als erster? Ernsthaft, wer ist die Ratte?
Ich war Robin für die Hood und teil die Knete mit den Schwachen
Der Künstler stellt hier moralische Fragen und erhöht seinen Status als jemand, der sich für die Benachteiligten einsetzt, ähnlich wie die Robin-Hood-Figur. Es spiegelt ein Gefühl der Loyalität und Gerechtigkeit wider.
Hab dem Teufel nur geglaubt, dass er glaubt, was ich glaub
Denn ich glaubte, er glaubt an die Sache
Diese Passage hebt die Komplexität von Vertrauen und Glauben hervor. Das Spiel mit den Interpretationen des Glaubens zeigt tiefe intellektuelle und emotionale Auseinandersetzungen.
Aber Fame ist eine Hure, kriegt den Mund nicht voll genug, nur die Wahrheit schluckt sie nicht
Bruder, glaub mir, sie sucht, sie sucht nur junges, frisches, neues Blut für ihr altes Gift
Ruhm wird als verhängnisvoll und betrügerisch dargestellt. Fame verzehrt alles und strebt nach unendlicher Bekömmlichkeit, ohne jedoch Wahrheit zu akzeptieren. Der Ruhm wird als gefährlich, ausbeuterisch und vergänglich beschrieben.
Und fick dich mit Blitzlicht und Likes
Denn Gott hat die Sonne nur gemacht, damit sie ganz alleine scheint
Denn nichts ist für ewig nur deins, mein Geist war gefangen, doch ich trete die Käfigtür ein
Die Ablehnung der Oberflächlichkeit und Illusionen des Ruhms setzt sich fort. Das Bild der Sonne, die „allein scheint“, verdeutlicht die Einzigartigkeit und Unabhängigkeit. Der Wille, innerlich frei zu sein, wird durch das Bild des Aufbrechens der „Käfigtür“ ausgedrückt.
Schlussbetrachtung
Kontra K’s „Komm von da“ ist ein kraftvolles Lied, das die Härten des Lebens in vollem Umfang widerspiegelt. Der Text entwickelt sich von detaillierten Beschreibungen schwieriger, gewaltgeprägter und hoffnungsloser Umstände hin zu Botschaften der Resilienz und inneren Stärke. Besonders auffällig ist die Wiederholung der zentralen Motive und der stete Wechsel zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Trotz der düsteren Thematik bleibt die Kernaussage positiv: Das Überwinden dieser extremen Herausforderungen und die Fähigkeit, immer wieder aufzustehen.
Der Schreibstil des Liedtextes bleibt durchweg poetisch, dicht und intensiv, ohne im Laufe des Lieds seinen einheitlichen harten Tonfall zu verlieren. Es wird deutlich, dass dies eine persönliche Geschichte ist, die ehrliche und tiefe Einblicke in die Seele des Künstlers gibt. Die Metaphern und Bilder, die verwendet werden, sind kraftvoll und lassen den Hörer tief in die Welt von Kontra K eintauchen. Während der Verlauf des Liedes die Emotionen und Erlebnisse des Künstlers reflektiert, bringt es auch universelle Themen wie Leiden, Glaube und Wiederauferstehung zum Ausdruck.
Doch man, ich komm‘ von da
Direkt aus dem Dreck, mit mein‘ Schuhen über Blut auf dem Boden
Ich komm‘ von da
Auf den Knien, beide Hände im Gesicht und bete, Gott hört mich da oben
Ich komm von da
Wo der Hunger dich ins Bett bringt oder in den Knast
Wo der Druck dich sechs Fuß unter sich begräbt
Oder du stehst wieder auf und wischt den Staub von dir ab
Die ersten Parts auf gelben Briefen
Die ersten Zeilen in der Nacht zu Sirenen gekickt
Wenig Schlaf, am Boden liegen
Und nur die Kakerlaken in der Küche haben zu dem Beat genickt
Und ja, ich kenn‘ das, wenn das Leben dir ’ne Backpfeife zieht
Und man landet mit dem Kopf im scheiß Sand
Bruder, Karma ist ‘ne Bitch und sticht dir gerne mal ein Messer in den Rücken
Doch hat Augen wie das Meer, wenn sie lacht
Alles wie in Zeitraffer
Denn die guten Jahren gehen so schnell vorbei, wie Sekunden
Und nur Tage, die sich tief in dein Fleisch schneiden
Gehen mit dir ganz langsam vor die Hunde
In meinem Kopf nur Gewitter
Denn Menschen, die du glaubst zu kennen, so wie dich selbst
Wechseln ihr Gesicht viel zu schnell
Von glücklich verliebt zu traurig verbittert und so läuft das immer
Doch man, ich komm‘ von da
Direkt aus dem Dreck, mit mein‘ Schuhen über Blut auf dem Boden
Ich komm‘ von da
Auf den Knien, beide Hände im Gesicht und bete, Gott hört mich da oben
Ich komm‘ von da
Wo der Hunger dich ins Bett bringt oder in den Knast
Wo der Druck dich sechs Fuß unter sich begräbt
Oder du stehst wieder auf und wischt den Staub von dir ab
Alle bösen Tage rennen noch meinen Kopf
Rennen durch meinen Kopf, wie die Kugel einer Glock
Und ein tiefschwarzer Schatten in der Brust wartet da, wo mein Herz war
Denn wenn wir fallen, fallen wir nicht nur durch die Schwerkraft
Wer tritt als erster? Ernsthaft, wer ist die Ratte?
Ich war Robin für die Hood und teil die Knete mit den Schwachen
Hab dem Teufel nur geglaubt, dass er glaubt, was ich glaub
Denn ich glaubte, er glaubt an die Sache
Aber Fame ist eine Hure, kriegt den Mund nicht voll genug, nur die Wahrheit schluckt sie nicht
Bruder, glaub mir, sie sucht, sie sucht nur junges, frisches, neues Blut für ihr altes Gift
Und fick dich mit Blitzlicht und Likes
Denn Gott hat die Sonne nur gemacht, damit sie ganz alleine scheint
Denn nichts ist für ewig nur deins, mein Geist war gefangen, doch ich trete die Käfigtür ein
Doch man, ich komm‘ von da
Direkt aus dem Dreck, mit mein‘ Schuhen über Blut auf dem Boden
Ich komm‘ von da
Auf den Knien, beide Hände im Gesicht und bete, Gott hört mich da oben
Ich komm‘ von da
Wo der Hunger dich ins Bett bringt oder in den Knast
Wo der Druck dich sechs Fuß unter sich begräbt
Oder du stehst wieder auf und wischt den Staub von dir ab
Doch man, ich komm‘ von da
Direkt aus dem Dreck, mit mein‘ Schuhen über Blut auf dem Boden
Ich komm‘ von da
Auf den Knien, beide Hände im Gesicht und bete, Gott hört mich da oben
Ich komm‘ von da
Wo der Hunger dich ins Bett bringt oder in den Knast
Wo der Druck dich sechs Fuß unter sich begräbt
Oder du stehst wieder auf und wischt den Staub von dir ab
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