Analyse des Liedtextes „Fieber“ von Peter Fox

Überblick

Das Lied „Fieber“ von Peter Fox beschreibt eindrucksvoll die lähmende Hitze, die eine Stadt im Sommer zeitweise unbewohnbar macht. Mit einer Mischung aus ironischem Humor und scharfer Beobachtungsgabe schildert der Sänger die verschiedenen Aspekte des Alltages, die durch die unerträgliche Hitze beeinflusst werden. Er nutzt dabei eine bildhafte Sprache, die die Hitze geradezu spürbar macht, während er gleichzeitig gesellschaftliche und individuelle Reaktionen auf dieses Phänomen skizziert.

Erste Strophe

„Ich steh‘ auf, leg‘ mich gleich wieder hin
Es ist zu heiß, um es wirklich geil zu finden
Ein Schritt reicht, gleich tropft Schweiß vom Kinn
Pack‘ meinen Sack in Eis und da bleibt er drin“

Die ersten Zeilen vermitteln sofort das Hauptthema des Songs: die lähmende Hitze. Die alltägliche Tätigkeit des Aufstehens wird aufgrund der drückenden Wärme abgebrochen, was die Unfähigkeit zur Aktivität verdeutlicht. Der Text beginnt mit einer humorvollen Übertreibung, als der Sänger beschreibt, wie er seinen „Sack in Eis“ packt. Diese Überzeichnung erzeugt ein Bild der extremen Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um der Hitze entgegenzuwirken.

„Die Stadt dreht ab, schreit nach Wind
Man ist platt, wenn man draußen Zeit verbringt
Alle Frauen halb nackt im tighten String
Wenigstens ein Fakt von dem ich begeistert bin“

Die Beschreibungen setzen sich mit der allgemeinen Stimmung in der Stadt fort: Die Hitze lässt die Stadt „abdrehen“, ein metaphorisches Bild für den Zusammenbruch der alltäglichen Strukturen. Der Sänger beschreibt die Erschöpfung der Menschen („man ist platt“), bevor er eine humorvolle Beobachtung über leicht bekleidete Frauen anbietet. Diese Beobachtung wirkt als eine kurze Ablenkung von der sonst deprimierenden Szenerie.

„Ich hab‘ Fieber, lieg auf’m Rücken
Ich brauch‘ Waffen für ’n Krieg gegen Mücken
Ich halluzinier‘, hab‘ trockene Lippen
Und träum‘ von Schneeflocken und Skihütten“

Hier wird die persönliche Belastung durch die Hitze weiter verdeutlicht: Der Protagonist beschreibt sich selbst beinahe krankhaft („Ich hab‘ Fieber“), und die Situation wird durch den Kampf gegen Mücken noch verstärkt. Die Erwähnung von Halluzinationen und trockenen Lippen unterstreicht den physischen Leidensdruck. Der Kontrast zwischen den Vorstellungen von Kälte (Schneeflocken, Skihütten) und der tatsächlichen Hitze schafft eine Sehnsucht nach Linderung.

Refrain

„Meine Stadt hat Fieber, sie tropft und klebt
Wir haben schwere Glieder, der Kopf tut weh
Wir sind wie ’n alter Hund, der grad noch steht
Wir ham’s verzockt, verbockt, der Doktor kommt zu spät“

Der Refrain fasst die Gesamtstimmung zusammen. Die Stadt selbst wird personifiziert und als kränkelnd beschrieben („hat Fieber“). Die körperlichen Symptome („schwere Glieder“, „Kopf tut weh“) werden zum kollektiven Leiden. Die Metapher „wie ’n alter Hund, der grad noch steht“ deutet auf Erschöpfung und Resignation hin. Der Vers „Der Doktor kommt zu spät“ könnte als Versäumnis interpretiert werden, rechtzeitig Maßnahmen gegen die Hitze zu ergreifen.

Zweite Strophe

„Dickes B. an der Spree
Der Winter tut gut, der Sommer tut weh
Sonne knallt, die Mülltonnen qualmen
Unter den Linden heißt unter den Palmen“

Mit „Dickes B.“ ist Berlin gemeint. Peter Fox beschreibt hier die geografische und soziale Transformation der Stadt. Während der Winter als entspannend empfunden wird, bringt der Sommer eine Qual, unterstrichen durch dramatische Bilder wie qualmende Mülltonnen und die Umbenennung bekannter Orte („Unter den Palmen“ statt „Unter den Linden“). Diese versehentliche Exotik verstärkt die Absurdität der Situation.

„Die Luft steht, über mir schwebt der Smog
Ich bin ’n Krebs, werd‘ lebend gekocht
Meine Gegend: ein Sumpf, ein schäbiges Loch
Wenn es regnet, verbinden Stege die Blocks“

Die Beschreibung der stehenden Luft und des Smogs zeigt die Luftverschmutzung, die die Hitze verschärft. Die Selbstbeschreibung als „Krebs“ im kochenden Wasser unterstreicht das Hitzeempfinden und erinnert an das Gefühl der Hilflosigkeit. Die Erwähnung von „Stegen“, die „Blocks“ verbinden, deutet auf eine allgemein schlechte Infrastruktur während eines Regenfalls hin.

„Ich geh‘ zur Post, mit Machete
Verwandte aus Schweden schicken CARE-Pakete
Vorräte kosten Endknete
Ich klau‘ meiner Katze die letzte Gräte“

Hier zeigt Peter Fox auf humorvolle Weise die drastischen Maßnahmen, die man in dieser extremen Situation ergreifen muss. Die Vorstellung, mit einer Machete zur Post zu gehen, ist eine übertriebene Darstellung der Verzweiflung. CARE-Pakete von Verwandten aus Schweden symbolisieren die Notwendigkeit externer Hilfe. Die steigenden Kosten für Vorräte („Endknete“) und der Diebstahl der letzten Katzegräte bilden den Höhepunkt der Übertreibung.

Refrain (Wiederholung)

„Meine Stadt hat Fieber, sie tropft und klebt
Wir haben schwere Glieder, der Kopf tut weh
Wir sind wie ’n alter Hund, der grad noch steht
Wir ham’s verzockt, verbockt, der Doktor kommt zu spät“

Die Wiederholung des Refrains verstärkt die zentrale Botschaft des Liedes. Die urbane und persönliche Hitze werden nochmals einprägsam zusammengefasst.

Schlussgedanken

Peter Fox nutzt in diesem Lied eine ironische und oft humorvolle Darstellung, um ein ernstes Thema – die Auswirkungen von extremer Hitze in der Stadt – zu beleuchten. Über die gesamte Dauer des Liedes bleibt der Ton bissig und sarkastisch, mit lebhaften Bildern und Metaphern, die die Qual der heißen Tage eindrucksvoll schildern. Der Verlauf und die Wiederholung des Refrains festigen das Bild einer erschöpften und leidenden Stadt, die beinahe ohne Hoffnung auf Linderung ist. Diese kontinuierliche Betonung eines Themas und der gleichbleibende Ton machen das Lied zu einer klaren, kohärenten Beschwerde über die Sommerhitze in Berlin.

Ich steh‘ auf, leg‘ mich gleich wieder hin

Es ist zu heiß, um es wirklich geil zu finden

Ein Schritt reicht, gleich tropft Schweiß vom Kinn

Pack‘ meinen Sack in Eis und da bleibt er drin

Die Stadt dreht ab, schreit nach Wind

Man ist platt wenn man draußen Zeit verbringt

Alle Frauen halb nackt im tighten String

Wenigstens ein Fakt von dem ich begeistert bin

Ich hab‘ Fieber, lieg auf’m Rücken

Ich brauch‘ Waffen für ’n Krieg gegen Mücken

Ich halluzinier‘, hab‘ trockene Lippen

Und träum‘ von Schneeflocken und Skihütten

Meine Fresse glänzt, bin durchnässt

Kämpf‘ mich zum Kühlschrank, hol ’n freshes Hemd

Brauch‘ kein Testament, auch der letzte Cent geht drauf

Ich kauf‘ mir ’ne Air-Condition, denn

Meine Stadt hat Fieber, sie tropft und klebt

Wir haben schwere Glieder, der Kopf tut weh

Wir sind wie ’n alter Hund, der grad noch steht

Wir ham’s verzockt, verbockt, der Doktor kommt zu spät

Dickes B. an der Spree

Der Winter tut gut, der Sommer tut weh

Sonne knallt, die Mülltonnen qualmen

Unter den Linden heißt unter den Palmen

Die Luft steht, über mir schwebt der Smog

Ich bin ’n Krebs, werd‘ lebend gekocht

Meine Gegend: ein Sumpf, ein schäbiges Loch

Wenn es regnet verbinden Stege die Blocks

Ich geh‘ zur Post, mit Machete

Verwandte aus Schweden schicken CARE-Pakete

Vorräte kosten Endknete

Ich klau‘ meiner Katze die letzte Gräte

Meine Fresse glänzt, bin durchnässt

Kämpf‘ mich zum Kühlschrank, hol ’n freshes Hemd

Brauch‘ kein Testament, der Westen pennt

Bis der ganze verpestete Hexenkessel brennt

Meine Stadt hat Fieber, sie tropft und klebt

Wir haben schwere Glieder, der Kopf tut weh

Wir sind wie ’n alter Hund, der grad noch steht

Wir ham’s verzockt, verbockt, der Doktor kommt zu spät

Meine Stadt hat Fieber, sie tropft und klebt

Wir haben schwere Glieder, der Kopf tut weh

Wir sind wie ’n alter Hund, der grad noch steht

Wir ham’s verzockt, verbockt, der Doktor kommt zu spät

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