Analyse des Liedtextes: „draußen essen spät schlafen“ von Pashanim
Einleitung
Der Song „draußen essen spät schlafen“ von Pashanim, veröffentlicht im Jahr 2023, schildert das Leben und die Erfahrungen des Künstlers in einer urbanen Umgebung, geprägt von sozialen und ökonomischen Herausforderungen. Im Folgenden wird eine detaillierte Analyse des Liedtextes durchgeführt, bei der sowohl der lyrische Inhalt als auch die sprachlichen Nuancen beleuchtet werden.
Analyse der Strophen
Strophe 1
„Draußen essen, spät schlafen, Cash, keine EC-Karten
Digitalwaagen, das ist alles, was ich kenn‘
Wieder auf Paket warten, Uber für TP-Wagen
Lief einen langen Weg bis zu meiner ersten M“
Die ersten Zeilen des Liedes setzen den Ton für die Thematik des Songs. Pashanim beschreibt ein Leben, das sich um materielle Besitztümer und finanziellen Gewinn dreht. Mit Begriffen wie „Cash, keine EC-Karten“ und „Digitalwaagen“ wird ein Bild der Bargeld- und Drogengeschäfte gezeichnet. Die Erwähnung von „Uber für TP-Wagen“ (Taxifahrten für Transportfahrzeuge) und das Warten auf Lieferungen unterstreichen den Aspekt der illegalen Aktivitäten. Der „lange Weg bis zu meiner ersten M“ symbolisiert die Mühen und Herausforderungen, die Pashanim auf dem Weg zum ersten großen Gewinn (vermutlich eine Million Euro oder eine bedeutende Einnahmequelle) überwinden musste.
„Frag‘ mich: „Warum guckt er, ist er Müşteri oder Fan?“
Wir hören „Ghetto Qu’ran“ in ein‘ Porsche Cayenne
Du siehst weiße Asche, immer beste Sorten bei mir brennen
Ich muss todesweit werfen, wenn die Daulis einrennen“
In diesen Zeilen wird die Paranoia gezeigt, die das Leben in dieser Welt begleitet. Die Frage, ob jemand ein Kunde (Müşteri) oder ein Fan ist, zeigt ein gewisses Misstrauen und die ständige Notwendigkeit, wachsam zu sein. Das Hören von „Ghetto Qu’ran“ im luxuriösen Porsche Cayenne zeigt die Diskrepanz zwischen elitemäßigem Lebensstil und den harten Realitäten des Straßenlebens. „Weiße Asche“ und „beste Sorten“ weisen auf den Konsum hochwertiger Drogen hin. Die letzte Zeile beschreibt die Notwendigkeit, schnell zu agieren („todesweit werfen“), wenn die Polizei („Daulis“) eingreift.
Strophe 2
„Wieder neue eingekauft, drück‘ weg, ich lauf‘ gechillt
Mit ’ner Tasche voller Gavaz und er fragt mich nach ei’m Bild
Ich bleib‘ cool, mach‘ ein Bild, sag‘: „Wir sehen uns auf Tour“
Kauf‘ mir keine, wenn dann schenk‘ ich meinen Brüdern eine Uhr“
Hier beschreibt Pashanim den Routineprozess des Einkaufs und Verkaufs von Waren, womöglich Drogen, was durch „Neue eingekauft“ und „Gavaz“ (ein möglicherweise erfundenes Wort für Drogen) angedeutet wird. Trotz des kriminellen Hintergrunds zeigt er sich cool und gelassen, selbst wenn er für ein Foto gefragt wird. Die Großzügigkeit gegenüber seinen Brüdern betont die Werte von Loyalität und Gemeinschaft in seiner Welt.
„Ich bin Prada Kopf bis Fuß, von mein‘ Cap bis zu meinen Schuhe
Früher stieg ich über Junkies auf dem Schulweg in meinen Flur
Kleiner Junge hörte Biggie oder Tupac Shakur
Später sprang ich über Zäune mit meinen Freunde wie Parkour“
Die Beschreibung von Marken („Prada Kopf bis Fuß“) hebt den erfolgreichen materiellen Status hervor. Gleichzeitig wird ein Bild von der schwierigen Kindheit gezeichnet, in der er „über Junkies stieg“ und Rap-Legenden wie Biggie und Tupac hörte. Die Erwähnung von Parkour und das Überwinden von Hindernissen symbolisieren auch die Herausforderungen und Abenteuer der Jugend.
Strophe 3
„Keiner hier hat dran gedacht, mal mit Songs was zu verdienen
So viel Hits so wie Kugeln in ei’m Trommelmagazin
Nie mehr Konten überziehen, wir waren auch im Sommer traurig
Summertime-Sadness, Ta7os kommen mit Blaulicht“
Diese Zeilen reflektieren die Überraschung über den Erfolg im Musikgeschäft, das ursprünglich nicht das Hauptziel war. „Hits so wie Kugeln in einem Trommelmagazin“ verdeutlicht die hohe Frequenz und Wirkung seiner Songs, analog zu Schusswaffen. „Nie mehr Konten überziehen“ zeigt den finanziellen Aufstieg, trotzdessen, dass sie auch in scheinbar glücklichen Zeiten („Sommer“) von Traurigkeit und Polizeirazzien („Ta7os mit Blaulicht“) heimgesucht wurden.
„Schlechte Aussicht, wir hören sein E-Coupe ab
Kann schon sein, dass ich ein Autoritätsproblem hab‘
Leb‘ in den Tag, Abi sagte: „Dir gehört die Welt“
Ich hab‘ kurz überlegt und dann ein Kilogramm bestellt (Gang)“
Die Erwähnung der schlechten Aussicht spiegelt die negativen Umstände wider, in denen er lebt und operiert. Der Konflikt mit Autoritäten und das Streben nach Freiheit und Eigenständigkeit werden deutlich. Der Ratschlag vom „Abi“ (älterer Bruder oder Freund), dass ihm die Welt gehört, motiviert ihn, trotz Bedenken große Schritte zu unternehmen, hier symbolisch durch den Kauf eines „Kilogramms“.
Refrain
„Draußen essen, spät schlafen, Cash, keine EC-Karten
Digitalwaagen, das ist alles, was ich kenn‘
Wieder auf Paket warten, Uber für TP-Wagen
Lief einen langen Weg bis zu meiner ersten M
Frag‘ mich: „Warum guckt er, ist er Müşteri oder Fan?“
Wir hören „Ghetto Quran“ in ein‘ Porsche Cayenne
Du siehst weiße Asche, immer beste Sorten bei mir brennen
Ich muss todesweit werfen, wenn die Daulis einrennen“
Der Refrain wiederholt die zentralen Themen und Motive des Songs: das Leben im illegalen Handel, das Streben nach Reichtum und die ständige Wachsamkeit. Durch die Wiederholung der Zeilen wird die Bedeutung und der Alltag dieser Elemente im Leben von Pashanim betont.
Strophen 4
„Manchmal Isyan wegen Krise oder Liebe, du musst stark sein
Jeden Tag für deine Fam und Brüder da sein
Ohne Schein im SUV, schnell, komm, park ein
Trag‘ die Taschen hoch, roll‘ einen Holly und ich schlaf‘ ein“
Hier beschreibt Pashanim die innere Stärke, die erforderlich ist, um die Krisen des Lebens zu bewältigen, sei es finanziell oder emotional („Liebe“). Die Familie und die Brüder sind zentrale Stützen, und die Aufgaben des Tages werden routinemäßig bewältigt. Der konsumierende Lebensstil, wie das Rauchen eines „Holly“ (vermutlich ein Joint), wird zur Methode der Entspannung.
„Schon seit Kindheit sind wir stur, hören auf keinen
Mama krank, stand im Flur, hör‘ sie weinen
Leben heißt, dass auf leicht, aber auch schwer ist manchmal
Ich bin immer noch mit der, die mir mein Herz damals stahl“
Diese Zeilen bieten einen Einblick in die persönliche und emotionale Seite von Pashanim. Die Sturheit und Unnachgiebigkeit seit der Kindheit wird thematisiert, ebenso wie die familiären Schwierigkeiten, wie die Krankheit der Mutter. Das Leben wird als Mischung aus Leichtigkeit und Schwerigkeit beschrieben. Es wird auch eine tiefgreifende emotionale Bindung erwähnt („die mir mein Herz damals stahl“), die wahrscheinlich auf eine langjährige Beziehung hinweist.
„Merk dir die Zahl: 361, 030
Beste Stadt, bester Bezirk, doch hier ist Polizei full
Das‘ Berlin, wo sogar LKA Koka zieht
Danach lügt vor Gericht ins Gesicht Moabit“
Mit der Nennung der Zahlen „361, 030“ bezieht sich Pashanim möglicherweise auf Postleitzahlen oder eine bedeutungsvolle Zahlengruppe. Hier wird Berlin als Heimat hervorgehoben, mit „beste Stadt, bester Bezirk“, aber auch die hohe Polizeipräsenz wird kritisiert. Die Erwähnung des LKA (Landeskriminalamt) und des Moabiter Gerichtes beleuchtet die Korruption und Ungerechtigkeiten innerhalb des Rechtssystems.
„2000er-Kids, unsre Abis: Player, Draufgänger
Sony Ericsson, wir hören Alpa Gun, „Ausländer“
Generation Traumtänzer, musste aufwachen
Klauen Sachen, verteilen Abiat an Bonzen, die draufmachen“
Abschließend beschreibt Pashanim die Jugend in den 2000er Jahren, geprägt von Technik (Sony Ericsson-Handys) und Identifikation mit Rap-Musik (Alpa Gun). Die „Generation Traumtänzer“ musste aus ihren Träumen erwachen und sich den harten Realitäten stellen. Dies führte zu kriminellen Aktivitäten („Klauen Sachen“) und einem Gefühl der Rebellion gegen die Wohlhabenden („Bonzen“).
Schlussfolgerung
Pashanim nutzt in „draußen essen spät schlafen“ eine reichhaltige Bildersprache und persönliche Erzählungen, um das Leben in urbanen, von Kriminalität und sozialer Ungerechtigkeit geprägten Umfeldern zu schildern. Der Ton des Liedes bleibt dabei durchweg reflektiert und realistisch, indem sowohl die Härten als auch die kleinen Triumphe des Lebens betont werden. Die Kontextualisierung innerhalb des Berliner Milieus sowie die Thematisierung von Loyalität und Widerstand machen den Song zu einer tiefgehenden Darstellung von Pashanims Leben und Werten.
(Ambezza)
(Stick-le)
Draußen essen, spät schlafen, Cash, keine EC-Karten
Digitalwaagen, das ist alles, was ich kenn‘
Wieder auf Paket warten, Uber für TP-Wagen
Lief einen langen Weg bis zu meiner ersten M
Frag‘ mich: „Warum guckt er, ist er Müşteri oder Fan?“
Wir hören „Ghetto Qu’ran“ in ein‘ Porsche Cayenne
Du siehst weiße Asche, immer beste Sorten bei mir brennen
Ich muss todesweit werfen, wenn die Daulis einrennen
Wieder neue eingekauft, drück‘ weg, ich lauf‘ gechillt
Mit ’ner Tasche voller Gavaz und er fragt mich nach ei’m Bild
Ich bleib‘ cool, mach‘ ein Bild, sag‘: „Wir sehen uns auf Tour“
Kauf‘ mir keine, wenn dann schenk‘ ich meinen Brüdern eine Uhr
Ich bin Prada Kopf bis Fuß, von mein‘ Cap bist zu meinen Schuhe
Früher stieg ich über Junkies auf dem Schulweg in meinen Flur
Kleiner Junge hörte Biggie oder Tupac Shakur
Später sprang ich über Zäune mit meinen Freunde wie Parkour
Keiner hier hat dran gedacht, mal mit Songs was zu verdienen
So viel Hits so wie Kugeln in ei’m Trommelmagazin
Nie mehr Konten überziehen, wir waren auch im Sommer traurig
Summertime-Sadness, Ta7os kommen mit Blaulicht
Schlechte Aussicht, wir hören sein E-Coupe ab
Kann schon sein, dass ich ein Autoritätsproblem hab‘
Leb‘ in den Tag, Abi sagte: „Dir gehört die Welt“
Ich hab‘ kurz überlegt und dann ein Kilogramm bestellt (Gang)
Draußen essen, spät schlafen, Cash, keine EC-Karten
Digitalwaagen, das ist alles, was ich kenn‘
Wieder auf Paket warten, Uber für TP-Wagen
Lief einen langen Weg bis zu meiner ersten M
Frag‘ mich: „Warum guckt er, ist er Müşteri oder Fan?“
Wir hören „Ghetto Quran“ in ein‘ Porsche Cayenne
Du siehst weiße Asche, immer beste Sorten bei mir brennen
Ich muss todesweit werfen, wenn die Daulis einrennen
Manchmal Isyan wegen Krise oder Liebe, du musst stark sein
Jeden Tag für deine Fam und Brüder da sein
Ohne Schein im SUV, schnell, komm, park ein
Trag‘ die Taschen hoch, roll‘ einen Holly und ich schlaf‘ ein
Schon seit Kindheit sind wir stur, hören auf keinen
Mama krank, stand im Flur, hör‘ sie weinen
Leben heißt, dass auf leicht, aber auch schwer ist manchmal
Ich bin immer noch mit der, die mir mein Herz damals stahl
Merk dir die Zahl: 361, 030
Beste Stadt, bester Bezirk, doch hier ist Polizei full
Das‘ Berlin, wo sogar LKA Koka zieht
Danach lügt vor Gericht ins Gesicht Moabit
2000er-Kids, unsre Abis: Player, Draufgänger
Sony Ericsson, wir hören Alpa Gun, „Ausländer“
Generation Traumtänzer, musste aufwachen
Klauen Sachen, verteilen Abiat an Bonzen, die draufmachen (Gang)
Draußen essen, spät schlafen, Cash, keine EC-Karten
Digitalwaagen, das ist alles, was ich kenn‘
Wieder auf Paket warten, immer für TP-Wagen
Lief einen langen Weg bis zu meiner ersten M
Frag‘ mich: „Warum guckt er, ist er Müşteri oder Fan?“
Wir hören „Ghetto Quran“ in ein‘ Porsche Cayenne
Du siehst weiße Asche, immer beste Sorten bei mir brennen
Ich muss todesweit werfen, wenn die Daulis einrennen
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