Einführung und Zusammenfassung des Inhalts

Das Lied „…will ich mit dir“ von Udo Jürgens aus dem Jahr 1983 ist ein klassisches Stück des deutschen Schlagers, das die tiefe Sehnsucht und die liebevolle Vorstellung des Sängers von einer gemeinsamen Zukunft mit einer geliebten Person ausdrückt. Der Text spricht in poetischen Bildern von alltäglichen und besonderen Momenten, die er mit dieser Person erleben möchte. Jede Strophe ist eine Ansammlung von Wunschvorstellungen und Aktivitäten, die er in dieser Beziehung teilen möchte.

Die erste Strophe beinhaltet Bilder der Leichtigkeit und Zweisamkeit: „Sonnenuhren gehen lassen / Zweisamkeit entstehen lassen / Was passiert, passieren lassen / Grillen musizieren lassen“. Hier wird eine unbeschwerte und natürliche Verbindung beschrieben, in der sich das Paar einfach treiben lässt und das Leben genießt. Die zweite Strophe erweitert diese Vision und spricht von Träumen und der ruhigen Entspannung der Seele: „Tausend Träume taumeln lassen / Und die Seele baumeln lassen / Unter einer Decke stecken / Jeden Leberfleck entdecken“.

In der dritten Strophe wird eine fast rebellische Haltung gegenüber konventionellen Erwartungen zum Ausdruck gebracht: „Mich, anstatt mich anzupassen / Aus der Reihe tanzen lassen / Den Weltrekord der Treue brechen / Ohne Treue zu versprechen“. Es geht darum, eine Beziehung zu führen, die frei von gesellschaftlichen Normen ist und die eigenen Regeln setzt. Die vierte Strophe bedient sich wieder der sanfteren, familiären und intimeren Bilder: „Den Untergang der Welt verpennen / Über Stoppelfelder rennen / Böse Zungen schweigen lassen / Einen Drachen steigen lassen“, während die letzten Strophen die Vorstellung von einer dauerhaften Liebe, voller tiefer Freude und gemeinsamen Lebens, hervorrufen.

Sprachliche, poetische und rhetorische Elemente

Der Text ist reich an poetischen Bildern und Metaphern, die eine romantische und idealisierte Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft malen. Zum Beispiel der Ausdruck „die Seele baumeln lassen“ ist eine Metapher für das Entspannen und Loslassen von Sorgen. Ebenso sind „Tausend Träume taumeln lassen“ und „Den Untergang der Welt verpennen“ metaphorische Ausdrücke, die die Freiheit und das Glück betonen, das der Sänger in der Beziehung sucht.

Reimschemata finden sich quer durch das ganze Lied: AABB ist oft vorhanden, was dem Text eine melodische und leicht zu erinnernde Qualität verleiht. Zum Beispiel „Sonnenuhren gehen lassen / Zweisamkeit entstehen lassen / Was passiert, passieren lassen / Grillen musizieren lassen“. Diese einfache Struktur trägt zur Leichtigkeit und zugänglichen Natur des Schlager-Genres bei.

Emotionen und Gedanken im Text

Der Text weckt starke Gefühle von Liebe, Sehnsucht und einer idyllischen Zweisamkeit. Es ist eine Einladung, das Leben gemeinsam in vollen Zügen zu genießen, von der kleinsten Freude bis zu den größten Abenteuern. Der immer wiederkehrende Refrain „Will ich mit dir“ unterstreicht die Ernsthaftigkeit und den tiefen Wunsch des Sängers, diese Vision umzusetzen.

Die Zeilen „Den Weltrekord der Treue brechen / Ohne Treue zu versprechen“ spiegeln einen modernen und möglicherweise unkonventionellen Ansatz zur Liebe wider, in dem Freiheit und gegenseitiges Verständnis wichtiger sind als traditionelle Verpflichtungen. Dies könnte als versteckter Hinweis auf die flexibleren sozialen Werte der 1980er Jahre interpretiert werden.

Thematische, emotionale und kulturelle Aspekte

Thematisch behandelt das Lied die universellen menschlichen Wünsche nach Liebe, Nähe, und gemeinsamen Erlebnissen. Es spricht das Thema der idealisierten Liebe an, die frei ist von Zwängen und sich in den kleinen alltäglichen, sowie großen symbolischen Momenten wiederfindet. Emotional birgt das Lied eine Mischung aus Nostalgie, Sehnsucht und freudiger Vorfreude.

Kulturell spiegelt es auch die gesellschaftlichen Veränderungen der 1980er Jahre wider, als traditionelle Rollenbilder und Lebensentwürfe zunehmend in Frage gestellt wurden. Udo Jürgens greift diese Spannungen auf und bietet eine Vision, die sowohl traditionell romantisch als auch modern unkonventionell ist.

Strukturelle und sprachliche Entscheidungen

Die Struktur des Liedes mit seinen wiederkehrenden Refrains und ähnlich aufgebauten Strophen verstärkt das eingängige und leicht verständliche Wesen des Songs. Jedes „Will ich mit dir“ setzt einen Ankerpunkt und die Wiederholung vermittelt Kontinuität sowie Sicherheit in der Aussage. Die Sprache ist einfach und dennoch bildhaft, was eine breite Zuhörerschaft anspricht und tiefere Emotionen weckt.

Interpretationsansätze und mögliche Lesarten

Das Lied kann auf mehrere Arten interpretiert werden. Einerseits als ein idealisiertes Liebeslied, das eine perfekte Beziehung ohne Konflikte darstellt. Andererseits könnte es auch als subtile Kritik an gesellschaftlichen Erwartungen und Normen gelesen werden, besonders durch Zeilen wie „Den Weltrekord der Treue brechen / Ohne Treue zu versprechen“.

Dies deutet darauf hin, dass wahre Liebe nicht unbedingt den sozialen Konventionen folgen muss. Die positiven, freudvollen Bilder suggerieren, dass Glück in den einfachsten und alltäglichsten Momenten gefunden werden kann, wenn sie mit der richtigen Person geteilt werden.

Persönliche Gedanken und Reflexionen

Persönlich könnte dieser Text starke Emotionen und Erinnerungen an eigene Liebeserfahrungen auslösen. Er ruft Bilder von Sommerabenden, gemeinsamen Abenteuern und intimen Momenten wach, die man mit einem geliebten Menschen geteilt hat oder sich wünscht zu teilen. Der Refrain „Will ich mit dir“ verstärkt diese Empfindungen und macht das Lied zu einer Art Liebesbrief in musikalischer Form.

Udo Jürgens schafft es, durch einfache Worte und wiederkehrende Motive, eine tiefe emotionale Resonanz zu erzeugen. Die breite Palette an Aktivitäten und Emotionen, die er beschreibt, lässt Raum für eigene Interpretationen und persönliche Verbindungen. Das Lied lädt ein, darüber nachzudenken, was man selbst in einer Beziehung wirklich sucht und wie man solche Momente mit einem Partner erleben möchte.

Durch diesen textlichen und musikalischen Aufbau erweist sich „…will ich mit dir“ als zeitloser Klassiker, der liebevolle Visionen und die Essenz menschlicher Bindungen ergreifend einfängt.

Sonnenuhren gehen lassen

Zweisamkeit entstehen lassen

Was passiert, passieren lassen

Grillen musizieren lassen

Tausend Träume taumeln lassen

Und die Seele baumeln lassen

Unter einer Decke stecken

Jeden Leberfleck entdecken

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Mich, anstatt mich anzupassen

Aus der Reihe tanzen lassen

Den Weltrekord der Treue brechen

Ohne Treue zu versprechen

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Den Untergang der Welt verpennen

Über Stoppelfelder rennen

Böse Zungen schweigen lassen

Einen Drachen steigen lassen

Aus Problemen Zwerge machen

Aus den Freuden Berge machen

Aus den Disteln Flieder machen

Aus Gedichten Lieder machen

Auf dem Klavier

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Aus der Liebe Leben machen

Und auf solche Nebensachen

Wie die Morgensorgen pfeifen

Kinder wie die Orgelpfeifen

Mindestens vier

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Will ich mit dir

Mmm, will ich mit dir

Will ich mit dir

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