Analyse des Liedtextes „Die Schwalben fliegen hoch” von Udo Jürgens

Liedtext und Veröffentlichung

Künstler: Udo Jürgens
Titel: Die Schwalben fliegen hoch
Veröffentlichungsjahr: 1983
Genre: Schlager

Inhaltsanalyse

Der Liedtext „Die Schwalben fliegen hoch” von Udo Jürgens, veröffentlicht im Jahr 1983, handelt thematisch von einer Mischung aus Pessimismus und gleichzeitigem Optimismus. Der Sänger spricht die düsteren Prophezeiungen an, die die Welt betreffen, liefert jedoch eine kontrastierende positive Perspektive durch die Beziehung zu seiner oder seinem Geliebten.

Erste Strophe

„Komm her, mein Schatz, ich hab‘ dich gern
Bald ist die Welt ein toter Stern
So sagt man, und die Zeichen stehen schlecht“

Der Einstieg ins Lied ist geprägt von einer intimen Anrede an einen nahestehenden Menschen, gefolgt von einem düsteren Szenario. Die Formulierung „Bald ist die Welt ein toter Stern“ symbolisiert eine Aussicht auf totale Zerstörung oder das Ende der Welt. Es wird aufgegriffen, dass die allgemeinen Zeichen schlecht stehen.

Zweite Strophe

„Man sagt, der ganzen Herrlichkeit
Ist schon das Ende prophezeit
Mag sein, die Pessimisten haben recht“

Auch hier wiederholt der Sänger die düstere Prophezeiung eines bevorstehenden Endes. „Der ganzen Herrlichkeit“ bezieht sich auf die bisherige Existenz und Zivilisation. Zudem wird angemerkt, dass die Sichtweise der Pessimisten eventuell zutreffen könnte.

Dritte Strophe

„Uns beide aber fragt man nicht
Komm her, wir rücken dicht an dicht
Und schenken uns ein Glas vom besten ein“

In dieser Strophe wird eine deutliche Wendung hin zu einer intimeren und positiveren Note gemacht. Der Sänger betont, dass trotz der negativen Aussichten sie beide unbeachtet bleiben und für sich alleine einen Moment des Glücks und der Nähe teilen. Es suggeriert eine Art Unabhängigkeit von den negativen Voraussagen.

Vierte Strophe

„Man spricht von Sonnenfinsternis
Doch eines weiß ich ganz gewiss
Das nächste Glas wird nicht das letzte sein“

Hier wird die von „Sonnenfinsternis“ metaphorisch als Zeichen des Untergangs erwähnt. Doch der Sänger bleibt optimistisch und besinnt sich auf die kleineren Freuden des Lebens, wie ein weiteres Glas gemeinsam zu trinken.

Fünfte Strophe

„Man sagt, der Tag ist nicht mehr weit
An dem selbst Neuschnee sauer schneit
Und nur noch Dreck aus allen Wolken fällt“

Der Text geht zurück zu einer weiteren pessimistischen Sichtweise, indem der Sänger davon spricht, dass selbst der frischgefallene Schnee nicht mehr rein sei und nur noch Dreck vom Himmel falle. Wieder wird ein Bild der Verschmutzung und des bevorstehenden Verfalls gezeichnet.

Zusammenhang und Entwicklung der Erzählung

Der rote Faden dieser Erzählung ist der Kontrast zwischen den pessimistischen Ansichten über den Zustand und die Zukunft der Welt und der positiven, intimen Beziehung zwischen zwei Menschen, die ihre eigene kleine Welt der Freude schaffen. Dies spiegelt sich in den wiederholten Motiven wider:

  • Der Wechsel zwischen negativen Prophezeiungen und der Betonung persönlicher Nähe und positiver Erlebnisse
  • Die Symbolik der Schwalben, die hoch fliegen, steht als Bild des Aufschwungs und der Hoffnung
  • Kontrast zwischen dem drohenden Untergang und dem individuellen Glück und Bestreben, die Liebe zu pflegen

Sprachstil und Tonalität

Die sprachliche Ebene wechselt beständig zwischen poetischen Elementen und Alltagssprache, was das Motiv der persönlichen Alltagsfreude verstärken soll, die trotz der schlechten Weltdeutungen existieren kann.

In literarischer Hinsicht ergibt sich so ein Bild, in dem der Sänger und seine Geliebte ihre eigene Harmonie und Hoffnung bewahren, unabhängig von den schwerwiegenden Veränderungen und Herausforderungen, die die Welt durchmacht.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass „Die Schwalben fliegen hoch“ eine starke Botschaft der persönlichen Hoffnung und des Widerstands gegen negative Prophezeiungen vermittelt. Inmitten von Weltuntergangsstimmungen findet der Sänger Trost und Bestätigung in der Nähe zu seiner Geliebten, was symbolisch für den menschlichen Drang steht, in den dunkelsten Zeiten das Licht des eigenen Lebens aufrechtzuerhalten. Dies wird besonders durch die wiederholte Verwendung von positiven Bildern wie „Schwalben fliegen hoch“ und die Betonung gegenseitiger Zuneigung und gemeinsamer Momente der Freude verdeutlicht. Der Kontrast zwischen der äußeren Welt und der persönlichen Beziehung schafft eine eindrucksvolle Dualität, die das Lied sowohl emotional als auch nachdenklich macht.

Komm her, mein Schatz, ich hab‘ dich gern

Bald ist die Welt ein toter Stern

So sagt man, und die Zeichen stehen schlecht

Man sagt, der ganzen Herrlichkeit

Ist schon das Ende prophezeit

Mag sein, die Pessimisten haben recht

Uns beide aber fragt man nicht

Komm her, wir rücken dicht an dicht

Und schenken uns ein Glas vom besten ein

Man spricht von Sonnenfinsternis

Doch eines weiß ich ganz gewiss

Das nächste Glas wird nicht das letzte sein

Man sagt, der Tag ist nicht mehr weit

An dem selbst Neuschnee sauer schneit

Und nur noch Dreck aus allen Wolken fällt

Jedoch solang noch Menschen sich

Von selbst verstehen wie du und ich

Seh‘ ich noch längst nicht Schwarz für uns’re Welt

Herrscht auch am Himmel hochbetrieb

Komm her, mein Schatz, ich hab‘ dich lieb

Die Felder uns’rer Liebe sind bestellt

Der nächste Sommer steht bestimmt ins Haus

Die Schwalben wollen wieder hoch hinaus

Die Schwalben fliegen hoch

Die Schwalben fliegen hoch

Man schießt Raketen in das All

Und der totale Stromausfall

Sagt man, ist eine Frage kurzer Zeit

Und wenn mich einer fragt: „Worin

Siehst du für dich des Lebens Sinn?“

Dann sag‘ ich ihm: „Auch in der Sinnlichkeit“

Solang‘ das Herz noch Hoffnung nährt

Bleibt unser Leben lebenswert

Auch wenn der Teufel Pech und Schwefel speit

Die Erde steht, soviel ich weiß

Noch längst nicht auf dem Abstellgleis

Die Zukunft ist noch nicht Vergangenheit

Der nächste Sommer steht bestimmt ins Haus

Und so wie alle wollen auch wir hinaus

Die Schwalben fliegen hoch

Die Schwalben fliegen hoch

Und mehr als Glück bedeutet mir

Wenn ich nachts wach lieg neben dir

Und deinen Atemzügen lauschen kann

Wer sagt, das „Aus“ ist angesagt

Der hat uns beide nicht gefragt

Für uns fängt jeden Tag ein Frühling an

Der nächste Sommer steht bestimmt ins Haus

Die Schwalben wollen wieder hoch hinaus

Die Schwalben fliegen hoch

Die Schwalben fliegen hoch

Die Schwalben fliegen hoch

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