Eine düstere Vorahnung – Zusammenfassung des Inhalts
Der Liedtext „Was wird nach uns sein“ von Howard Carpendale ist eine eindringliche Reflexion über den Zustand der Welt und die düsteren Folgen des menschlichen Handelns. In der ersten Strophe hebt der Sänger die gefährliche Lage hervor, in der sich die Menschheit befindet. Er prophezeit, dass „das Ende auf Erden nicht mehr weit“ ist, wenn die gegenwärtigen Zustände anhalten und warnt, dass es „bald zu spät“ sein könnte, um den Kurs zu ändern. Die zweite Strophe verstärkt diese Botschaft, indem sie die unabänderliche Natur der Erde betont, die sich „immer weiter drehen“ wird, während der Mensch sie quält. Dabei find Howard Carpendale besondere Dramatik in den Blicken von Kindern, die ihn bitten, die Welt zu retten – ein emotionaler Appell an den Zuhörer.
Der Kern des Liedes, der Refrain, bringt die zentrale Frage in den Mittelpunkt: „Denn was wird nach uns sein, wenn wir die Welt so hinterlassen?“ Diese Frage stellt die Verantwortung und die Schuld der Menschheit in den Mittelpunkt und führt zur dringenden Aufforderung, das Verhalten zu ändern. Carpendale erkennt auch seine eigene Schuld an: „Weil ich auch nicht frei von Schuld bin, werfe ich den ersten Stein.“ Diese biblische Anspielung hebt die universelle Mitschuld aller hervor.
In der dritten Strophe wird das Bild weiter verdüstert, indem Naturkatastrophen wie Stürme und steigende Ozeane erwähnt werden. Der Sänger stellt die rhetorische Frage: „Warum haben wir nicht viel früher was getan?“ Dies ist eine eindringliche Erinnerung an die Versäumnisse und die kaum noch mögliche Umkehrbarkeit der Schäden.
Metaphern, Symbolik und Stilfiguren
Der Text von „Was wird nach uns sein“ ist durchzogen von Metaphern und Symbolen, die das drohende Schicksal der Welt bildhaft darstellen. Eine der auffälligsten Metaphern ist die Vorstellung von der sich weiterdrehenden Welt, trotz der Quälerei durch den Menschen. Diese Metapher verstärkt die Gleichgültigkeit der Natur gegenüber menschlichem Leid und Fehlverhalten. Der „erste Stein“, den Carpendale erwähnt, ist eine klare Anspielung auf die bekannte Redewendung aus der Bibel („Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“), die unsere kollektive Schuld und Verantwortung unterstreicht.
Die rhetorische Frage „Wer soll uns das verzeihen?“ dient als starke stilistische Einheit, die Schuld und Konsequenz in den Vordergrund rückt. Ebenfalls stark sind die Bilder von Naturkatastrophen wie Stürmen und steigenden Ozeanen, die die apokalyptische Stimmung des Liedes unterstützen. Wiederkehrende Motive wie das Blicken in die Augen der Kinder vermitteln emotionale Wärme und Verzweiflung zugleich.
Emotionale Wirkung und Gedanken
Der Text des Liedes ruft eine Mischung aus Verzweiflung, Schuldgefühl und Dringlichkeit hervor. Die wiederholten Fragen „Was wird nach uns sein?“ und „Wer soll uns das verzeihen?“ zwingen den Hörer, über die Zukunft unseres Planeten nachzudenken und sich seiner eigenen Verantwortung bewusst zu werden. Die emotionale Wirkung wird durch die eindringlichen Bilder von Kindern verstärkt, die um die Rettung der Welt bitten und damit an das Mitgefühl und die Moral der Zuhörer appellieren.
Howard Carpendale spricht auch eine kollektive Schuld an, wobei er sich selbst nicht ausnimmt. Dies erzeugt eine solidarische, aber zugleich schmerzliche Erkenntnis, dass jeder Einzelne eine Rolle in der Verschlechterung unserer Welt spielt. Die Dringlichkeit wird durch das wiederholte Mahnen und die düsteren Bilder, die eine nahe Zukunft ohne Umkehr beschreiben, intensiviert.
Struktur und sprachliche Entscheidungen
Die Struktur des Liedes ist stark dazu geeignet, die Botschaft von Dringlichkeit und Reflexion zu verstärken. Jede Strophe baut auf der vorhergehenden auf und vertieft die Ausdrucksweise von Sorge und Warnung. Der Refrain fungiert dabei als zentrales Bindeglied und verstärkt die Hauptfrage des Liedes.
Die Entscheidung, wiederholende rhetorische Fragen und Metaphern zu verwenden, gibt dem Liedtext eine lyrische Dringlichkeit und lässt den Hörer immer wieder innehalten und nachdenken. Besonders die bildreichen Beschreibungen der Naturkatastrophen und das eindringliche Bild der Kinderaugen schaffen ein starkes emotionales Erlebnis.
Lesarten und ihre Implikationen
Die primäre Lesart des Liedes ist eindeutig: Es handelt sich um einen Aufruf zur Bewusstmachung und Veränderung. Carpendale fordert die Zuhörer aktiv dazu auf, sich ihrer Verantwortung zu stellen und Veränderungen im Umgang mit unserer Erde zu bewirken. Eine tiefere Lesart könnte auch eine Kritik an der kollektiv menschlichen Ignoranz und Bequemlichkeit sein, die zu dieser prekären Situation geführt hat.
Es ließe sich auch eine politisch-gesellschaftliche Dimension erkennen, in der Carpendale die mangelnde Reaktionsbereitschaft von führenden Kräften und Entscheidungsträgern anprangert. Die Fragen „Wer soll uns das verzeihen?“ könnte beispielsweise auch als Anklage an zukünftige Generationen gelesen werden, die mit den Konsequenzen unserer heutigen Taten leben müssen.
Reflexion über gesellschaftliche Relevanz
Betrachtet man den Liedtext von „Was wird nach uns sein“ im Kontext der gegenwärtigen Debatten über den Klimawandel und Umweltzerstörung, wird die brennende Relevanz deutlich. Howard Carpendale trifft einen Nerv, der weit über persönliche Betroffenheit hinausgeht und eine kollektive Bewusstwerdung anstrebt.
Das Lied reflektiert sowohl eine persönliche wie auch eine gesellschaftliche Verantwortung und erinnert daran, dass jeder Einzelne Einfluss auf die Zukunft der Erde nehmen kann. Im Zusammenspiel von emotionalem Appell und poetischer Darstellung gelingt es dem Text, eine tiefgreifende Reflexion über unser Handeln und dessen Konsequenzen anzuregen. Es ist ein deutlicher Beitrag zur Erinnerung daran, dass Zeit von entscheidender Bedeutung ist und dass die Verneinung oder Verzögerung des Handelns fatale Folgen haben könnten.
Wenn diese Zeiten noch lang so bleibt
Ist das Ende auf Erden nicht mehr weit
Und wenn unser Weg so weitergeht
Ist es für einen Weg zurück schon bald zu spät
Die Welt wird sich immer weiter drehen
Egal, wie lang der Mensch sie quält
Wenn ich dann in die Augen mancher Kinder seh‘
Die mir sagen: „Bitte rette diese Welt“
Denn was wird nach uns sein
Wenn wir die Welt so hinterlassen
Wer soll uns das verzeihen?
Sag, was wird nach uns sein
Und weil ich auch nicht frei von Schuld bin
Werfe ich den ersten Stein
(?)
Wenn diese Zeiten noch lang so bleibt
Ist das Leben auf Erden Vergangenheit
Stürme werden kommen und uns verwehen
Ozeane steigen bis wir untergehen
Wenn’s zu spät ist, fragen wir uns dann
„Warum haben wir nicht viel früher was getan?“
Denn was wird nach uns sein
Wenn wir die Welt so hinterlassen
Wer soll uns das verzeihen?
Sag, was wird nach uns sein
Und weil ich auch nicht frei von Schuld bin
Werfe ich den ersten Stein
Was wird nach uns sein
Wenn wir die Welt so hinterlassen
Die Welt wird sich immer weiter drehen
Egal, wie lang der Mensch sie quält
Wenn ich dann in manche Kinderaugen seh‘
Die mir sagen: „Bitte rette diese Welt“
Denn was wird nach uns sein
Wenn wir die Welt so hinterlassen
Wer soll uns das verzeihen?
Sag, was wird nach uns sein
Und weil ich auch nicht frei von Schuld bin
Werfe ich den ersten Stein
(?)