Einblick in das Gefühlschaos eines jungen Menschen

Im Lied „Schon krass“ von AnnenMayKantereit wird der innere Konflikt eines jungen Menschen thematisiert, der sich mit den Verlockungen und den Konsequenzen des Drogenkonsums auseinandersetzen muss. Der Text beginnt mit folgender Zeile: „Weißt du, ich bin jung, und ich weiß noch nicht, warum.“ Der Sänger reflektiert über seine Jugend und die unüberlegten Entscheidungen, die er getroffen hat. Er gibt zu: „Ich hab’s gemacht, und nicht drüber nachgedacht,“ und macht direkt klar, dass das „Ja“ zu vielen Dingen einfach ist, während das „Nein“ schwerfällt. Diese Aussage verdeutlicht die innere Zerrissenheit und die Schwäche gegenüber den Verlockungen des Lebens.

Der Text führt fort und beschreibt die Realität einer Gesellschaft, in der auf dem Weg nach oben überall Drogen liegen. Freunde und der Sänger selbst sind gefangen im Konsum – „Meine Freunde haben alle gezogen“. An dieser Stelle erkennen wir, dass es nicht nur um den Konsum geht, sondern auch um die damit verbundenen Lügen und Selbsttäuschungen: „Ich hab‘ gebaut und geraucht und gelogen.“ Diese autobio­grafischen Elemente vermitteln Authentizität und lassen den Hörer in das Leben des Sängers eintauchen.

Die Last und Realität des Drogenkonsums

Im weiteren Verlauf des Liedes wird klar, wie stark der Umgang mit Drogen das Leben des Sängers beeinflusst hat. Zeilen wie „Weißt du, ich weiß, wie viel’s wiegt, wenn es vor mir liegt / Und woher man’s kriegt, wenn man’s so sehr liebt“ zeigen die Verstrickungen und die Abhängigkeit, die entstanden sind. Diese Zeilen verdeutlichen sowohl die physische als auch emotionale Last der Droge. Die wiederholte Aussage „Ist schon krass, wie das alles verschiebt“ unterstreicht die Veränderungen im Leben des Sängers. Drogen haben nicht nur seinen Alltag, sondern auch seine Wahrnehmung und Beziehungen beeinflusst.

Im dritten Abschnitt reflektiert der Sänger über seinen Zustand und die verlorene Hoffnung auf ein drogenfreies Leben. „Ich weiß nicht mehr, wann / Ich das letzte Mal nüchtern daran / Gedacht hab’“, gibt deutlich zu verstehen, dass eine klare und ungefilterte Sichtweise auf sein Leben fehlt. Der Gedanke daran, sauber zu werden und neu anzufangen, scheint immer mehr zu einer Illusion zu werden: „Und dachte, ich kann / Das alles vielleicht irgendwann / Hinter mir lassen und dann / Von vorne anfangen.“

Emotionale Auswirkungen und Resignation

Diese Hoffnung, anders zu sein „für jemanden, der mich liebt“, zeigt die Sehnsucht nach Anerkennung und bedingungsloser Liebe, die jedoch durch den Drogenkonsum verdrängt wird. Die wiederholte Zeile „Ist schon krass, wie das alles verschiebt“ beschreibt die Desillusionierung und die Erkenntnis, dass die Drogen das Leben grundlegend verändert haben und ein nüchterner Blick kaum mehr möglich ist.

Die letzte Strophe wiederholt die Erkenntnisse des Sängers: „Weißt du, ich weiß, wie viel’s wiegt, wenn es vor mir liegt / Und woher man’s kriegt, wenn man’s so sehr liebt / Dass es keinen Tag ohne mehr gibt / Ist schon krass, wie das alles verschiebt.“ Die Konstanz dieser Worte verstärkt die Tragödie und das Dilemma des drogenabhängigen Lebens.

Sprachliche und poetische Techniken

AnnenMayKantereit verwendet in diesem Text eine Vielzahl sprachlicher und poetischer Techniken, um die emotionale Intensität und das Thema des Liedes zu verstärken. Auffällig ist der Einsatz von Wiederholungen, besonders in der Zeile „Ist schon krass, wie das alles verschiebt“. Diese Wiederholungen betonen nicht nur die Verzweiflung und das Ausmaß der Veränderung, sondern schaffen auch eine inhaltliche und emotionale Tiefe, die den Zuhörer berührt. Metaphern und Symbolik sind ebenfalls zentrale Elemente. Das „Gewicht“ der Droge und das Detail „wenn es vor mir liegt“ symbolisieren die greifbare Last der Sucht, die unerträglich scheint.

Der Text bietet eine klare Struktur mit wiederkehrenden Refrains, die die ständige Präsenz und das unvermeidliche Eingreifen der Drogen in das Leben des Sängers symbolisieren. Diese Struktur verstärkt das Gefühl der Endlosigkeit und der Wiederholung im Leben eines Süchtigen. Die Dichtheit des Textes und die sprachliche Einfachheit ermöglichen es dem Zuhörer, sich leicht mit den tiefen Emotionen und der Verzweiflung des Sängers zu identifizieren.

Die sprachliche Wahl, die der Sänger trifft, ist direkt und unverblümt, was der Aussage des Liedes Authentizität und Dringlichkeit verleiht. Diese Offenheit und Ehrlichkeit im Ausdruck machen das Lied besonders einprägsam und ausdrucksstark.

Thematische und kulturelle Aspekte

Das zentrale Thema des Liedes ist die Auseinandersetzung mit Drogenabhängigkeit und deren Auswirkungen auf das individuelle Leben und die sozialen Beziehungen. Die Darstellung der Sucht als unvermeidliche Last und der daraus resultierende Verlust der Selbstkontrolle sprechen kulturelle und gesellschaftliche Themen an, die besonders in der jungen Generation präsent sind. Drogenmissbrauch ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft, und AnnenMayKantereit zeigen, wie dieses Problem in das alltägliche Leben und die persönliche Entwicklung eingreift.

Die emotionale Wirkung des Liedes ist tiefgehend und lässt den Zuhörer aufgrund der ehrlichen und ungeschönten Darstellung des Kampfes mit Drogenabhängigkeit nachdenklich zurück. Die Doppeldeutigkeit im Text, zwischen Hoffnung und Resignation, spiegelt die Realität vieler Menschen wider, die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind.

Verschiedene Interpretationsebenen

Das Lied lässt verschiedene Interpretationen zu: Einerseits könnte es als ein persönliches Geständnis des Sängers verstanden werden, der seine eigenen Erfahrungen und Kämpfe mit Drogen schildert. Andererseits könnte es auch als allgemeine Darstellung der Zerrissenheit und der Schwierigkeiten junger Menschen im Umgang mit den Verlockungen des Lebens interpretiert werden. Diese Mehrdeutigkeit bereichert den Text und lädt den Zuhörer ein, sich auf unterschiedliche Weisen mit dem Inhalt auseinanderzusetzen.

Persönlich lässt mich „Schon krass“ über die Verführungen und die Konsequenzen von impulsiven Entscheidungen nachdenken, die oft in der Jugend getroffen werden. Die ehrliche Darstellung der Abhängigkeit und der damit verbundenen Probleme berühren auch auf einer tieferen Ebene und rufen eine Reflexion über das eigene Leben und die eigenen Entscheidungen hervor.

Das Lied „Schon krass“ von AnnenMayKantereit ist ein ehrlicher und tiefer Einblick in das Leben eines jungen Menschen, der mit den Herausforderungen und den Lasten der Drogenabhängigkeit kämpft. Es bringt die Verzweiflung, die emotionale Belastung und die Resignation, aber auch die leise Hoffnung auf Veränderung eindrücklich zum Ausdruck. Die schlichte Wahrheit und die poetische Tiefe machen diesen Text in seiner Thematik und emotionalen Wirkung besonders kraftvoll und nachhallend.

Weißt du, ich bin jung, und ich weiß noch nicht, warum

Ich hab’s gemacht, und nicht drüber nachgedacht

„Ja“ ist immer einfach, „nein“ ist immer schwer

Ich hab‘ so oft gesagt, „Ich mache das nie mehr“

Aber ich glaub‘ aufm Weg nach oben

Liegen überall Drogen

Meine Freunde haben alle gezogen

Ich hab‘ gebaut und geraucht und gelogen

Ich hab‘ gebaut und geraucht

Weißt du, ich weiß, wie viel’s wiegt, wenn es vor mir liegt

Und woher man’s kriegt, wenn man’s so sehr liebt

Dass es keinen Tag ohne mehr gibt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

Ich weiß nicht mehr, wann

Ich das letzte Mal nüchtern daran

Gedacht hab‘ und dachte, ich kann

Das alles vielleicht irgendwann

Hinter mir lassen und dann

Von vorne anfangen

Und anders sein für jemanden, der mich liebt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

Weißt du, ich weiß, wie viel’s wiegt, wenn es vor mir liegt

Und woher man’s kriegt, wenn man’s so sehr liebt

Dass es keinen Tag ohne mehr gibt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

Weißt du, ich weiß, wie viel’s wiegt, wenn es vor mir liegt

Und woher man’s kriegt, wenn man’s so sehr liebt

Dass es keinen Tag ohne mehr gibt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

Ist schon krass, wie das alles verschiebt

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