Analyse des Liedes „Papa Was Machst Du Da?“ von Sido
Überblick und Kontext
Sido, ein bekannter deutscher Rapper, veröffentlichte 2013 seinen Song „Papa Was Machst Du Da?“. Das Lied beleuchtet den inneren Konflikt eines Vaters, der versucht, eine Balance zwischen seinem öffentlichen Leben als erfolgreicher, aber oft kontroverser Künstler und seiner Rolle als verantwortungsvoller Vater zu finden. Der Titel des Songs spielt auf die Verwunderung und Besorgnis des Kindes an, das die Handlungen seines Vaters nicht versteht.
Strophe 1: Reflexion über die berufliche Realität
„Ich hab den besten Job der Welt, trotz Blut und Schweiß / Kann ich machen, was ich will, alles gut soweit“
In dieser Einleitung verdeutlicht Sido seine Zufriedenheit mit seiner beruflichen Situation. Trotz „Blut und Schweiß“ – einem Hinweis auf die Herausforderungen und Opfer, die sein Beruf mit sich bringt – genießt er die Freiheit und Selbstbestimmung.
„Doch in allen andern Rappern wächst der pure Neid / Weil für mich das größte Stück vom Kuchen bleibt“
Hier thematisiert Sido die Eifersucht seiner Kollegen. Der „größte Stück vom Kuchen“ symbolisiert Erfolg und Anerkennung, die er erhält, was bei anderen Künstlern Neid und Missgunst erzeugt.
„Sie dissen mich und erfinden Sachen / Wollen mir Leute schicken und mich verschwinden lassen“
Diese Zeilen verdeutlichen den Druck und die Anfeindungen, denen er ausgesetzt ist. Die aggressiven Handlungen seiner Rivalen zeigen die dunklen Seiten des Rap-Geschäfts auf.
„Denn das sind alles Kinder die noch in die Windeln kacken“
Mit dieser Metapher vergleicht Sido seine Kritiker mit unreifen Kindern, die noch lange nicht auf seinem Level sind, weder beruflich noch persönlich.
Strophe 2: Umgang mit der Medienkritik
„Wenn ich heute meinen Job aufgebe, würde ich ihn morgen schon vermissen“
Ein weiteres Mal betont Sido seine Liebe und Hingabe zu seiner Arbeit und zeigt, dass er trotz aller Widrigkeiten an seinem Beruf hängt.
„Aber was mir nicht fehlen würde, wären Journalisten / Dieses Dreckspack, wie gern würd ich so‘n Schwein erwischen“
Sido drückt seinen Ärger und Frustration über die Medien aus, die ihn ständig verfolgen und kritisieren. Der Begriff „Dreckspack“ verdeutlicht seine Verachtung.
„Auch wenn mittlerweile alle Leute diesen Hampel hassen / Und ich versuch das Ganze nicht an mich heran zu lassen“
Hier reflektiert Sido, dass auch die Öffentlichkeit den journalistischen Kritiker nicht schätzt. Er versucht, sich davon nicht beeinträchtigen zu lassen, was jedoch schwer fällt.
„Er sieht so lustig aus, wie er da am Boden liegt / Und während ich mal wieder nicht Herr meiner Fassung war / Hörte ich hinter mir „Papa, was machst du da?““
Diese Zeilen beschreiben einen physischen Ausbruch, der zu einer Gewalttat führt. Der Ausruf seines Kindes im letzten Satz zeigt die Desillusionierung und Sorge des Kindes, das seinen Vater in einem Moment der Schwäche und Unkontrolliertheit erlebt.
Refrain: Wiederkehrende Selbstzweifel und Verantwortung
Der Refrain wiederholt sich im Lied und verdeutlicht einen konstanten inneren Konflikt. Sido beschreibt Momente, in denen er nicht „ganz erwachsen war“ und unterstreicht die wiederkehren Frage seines Kindes: „Papa, was machst du da?“. Diese Frage fungiert als moralisches Korrektiv und erinnert ihn daran, dass seine Handlungen nicht nur ihn selbst, sondern auch sein Kind beeinflussen.
Strophe 3: Entwicklung und Versprechen
„Ich lass mich nicht mehr ein auf eure Streitereien / Weil ich mittlerweile weiß, ich muss ein Vorbild sein“
Sido zeigt Reue und den Wunsch, sich zu ändern. Er erkennt seine Verantwortung als Vorbild für sein Kind.
„Versprochen ich verliere meine Fassung nicht“
Hier gibt Sido ein Versprechen ab – ein Zeichen seines großen Wunsches nach Selbstdisziplin und Kontrolle über seine Emotionen.
„Nie wieder gehen die Pferde mit mir durch / Ich schrei nicht mehr rum und hau mir auf die Brust, wie Tarzan“
Die Wiederholung dieser Versprechen zeigt seine Entschlossenheit, sich zu bessern. Der Vergleich mit Tarzan ist eine Anspielung auf Wildheit und Unkontrolliertheit, die er ablegen möchte.
Stilistische Analyse
Sidos Schreibstil ist direkt und unverblümt, typisch für das Genre Rap. Er verwendet starke Metaphern und Vergleiche, um seine Emotionen und Erfahrungen eindringlich darzustellen. Im Verlauf des Liedes wird der Ton zunehmend reflektierender und selbstkritischer. Zunächst dominieren Wut und Trotz, später kommt jedoch eine ehrliche Selbstreflexion und Einsicht hinzu.
Fazit
Der Song „Papa Was Machst Du Da?“ von Sido zeichnet eine Entwicklung von impulsiver Reaktion zu reifer Besonnenheit nach. Es ist eine Geschichte von persönlichem Wachstum, in der der Künstler letztlich die Wichtigkeit erkennt, ein positives Vorbild für sein Kind zu sein. Das wiederkehrende „Papa, was machst du da?“ fungiert als moralische Richtschnur und verkörpert den inneren Konflikt des Künstlers zwischen öffentlichem Image und persönlicher Verantwortung. Sido zeigt, dass trotz aller Herausforderungen und Fehlschläge das Streben nach Verbesserung und Selbstdisziplin essentiell ist.
Ich hab den besten Job der Welt, trotz Blut und Schweiß
Kann ich machen was ich will, alles gut soweit
Doch in allen andern Rappern wächst der pure Neid
Weil für mich das größte Stück vom Kuchen bleibt
Sie dissen mich und erfinden Sachen
Wollen mir Leute schicken und mich verschwinden lassen
Woher nehm die nur den Mut hier so nen Wind zu machen
Denn das sind alles Kinder die noch in die Windeln kacken
Die versuchen mir nur Angst zu machen
Und auch wenn ich versuch das nicht an mich heran zu lassen
Reg ich mich auf und kann spür’n wie mein Herz pumpt
Ich besorg mir ihre Nummer um das zu klären und
Ich ruf sie an, sie machen erst auf unbeteiligt
Dann hab ich den Vater, die Mutter und auch den Hund beleidigt
Und während ich mal wieder nicht Herr meiner Fassung war
Hörte ich hinter mir „Papa, was machst du da?“
Immer wenn die guten Geister mich verlassen haben
Und ich wiedermal die Regeln nicht beachtet hab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“
Immer wenn ich all die bösen Sachen sag
Und es wieder einen Grund mich zu hassen gab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“
Wenn ich heute meinen Job aufgebe, würde ich ihn morgen schon vermissen
Aber was mir nicht fehlen würde wären Journalisten
Dieses Dreckspack, wie gern würd ich so‘n Schwein erwischen
Weil sie es nicht lassen können sich immer einfach einzumischen
Mich verfolgt diese Scheiße auch in ferne Länder
Wie der eine blonde Typ von diesem Fernsehsender
Ich weiß nicht warum, jedenfalls mag er mich nicht
Seine Berichterstattung ist immer ein Schlag ins Gesicht
Auch wenn mittlerweile alle Leute diesen Hampel hassen
Und ich versuch das Ganze nicht an mich heran zu lassen
Reg ich mich auf, und kann spür’n wie mein Herz pumpt
Ich nehm ihn zur Seite um das zu klären und
Dann wird er frech bis ihm ne Faust um seine Ohren fliegt
Er sieht so lustig aus, wie er da am Boden liegt
Und während ich mal wieder nicht Herr meiner Fassung war
Hörte ich hinter mir „Papa, was machst du da?“
Immer wenn die guten Geister mich verlassen haben
Und ich wiedermal die Regeln nicht beachtet hab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“
Immer wenn ich all die bösen Sachen sag
Und es wieder einen Grund mich zu hassen gab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“
Ich lass mich nicht mehr ein auf eure Streitereien
Weil ich mittlerweile weiß, ich muss ein Vorbild sein
Ihr könnt nichts mehr sagen oder machen das mich bricht
Versprochen ich verliere meine Fassung nicht
Nie wieder gehen die Pferde mit mir durch
Nie wieder gehen die Pferde mit mir durch, bis nach Japan
Ich schrei nicht mehr rum und hau mir auf die Brust
Ich schrei nicht mehr rum und hau mir auf die Brust, wie Tarzan denn
Immer wenn die guten Geister mich verlassen haben
Und ich wiedermal die Regeln nicht beachtet hab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“
Immer wenn ich all die bösen Sachen sag
Und es wieder einen Grund mich zu hassen gab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“
Immer wenn die guten Geister mich verlassen haben
Und ich wiedermal die Regeln nicht beachtet hab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“
Immer wenn ich all die bösen Sachen sag
Und es wieder einen Grund mich zu hassen gab
Immer wenn ich nicht so ganz erwachsen war
Hör ich „Papa, was machst du da?“