Eine düstere Reise durch den Dschungel

„Nichts als nichts“ von RAF Camora ist ein Lied, das stark von düsteren Bildern und Metaphern geprägt ist. Der Text beginnt mit einer bedrohlichen Beschreibung: „Der Dschungel verschlingt alles, er holt sich die Alten, die Kranken, er holt sich die Schwachen, aber nie die Starken.” Diese Worte setzen den Ton für den gesamten Liedtext und suggerieren eine gefährliche Umgebung, in der nur die Stärksten überleben können. Diese Zeilen stellen eine Art philosophische Reflexion über Stärke und Überlebensfähigkeit dar, die oft in einem urbanen Kontext interpretiert werden kann.

Im Verlauf der Strophen wird deutlich, dass der Dschungel als Metapher für die Gesellschaft oder eine Stadt steht. RAF Camora beschreibt, wie er und seine „Ekipa“ durch die Viertel ziehen und sich von der Angst der Anderen nähren. „Für sie sind wir nur Tiere, Käfig ist geöffnet, übernehmen jetzt ganz“ deutet auf eine rebellische Haltung hin, wobei das Bild der geöffneten Käfige eine Befreiung oder Eroberung symbolisiert. Diese Zeilen zeigen eine aggressive Einstellung gegenüber dem, was als Unterdrückung oder Misshandlung interpretiert werden könnte.

Poetische Bilder und rohe Sprache

RAF Camoras Texte sind reich an Metaphern und Symbolik. Er vergleicht sich mit verschiedenen Kriegern und historischen Figuren wie „Shaka Zulu“ und greift auf die Popkultur zurück, zum Beispiel „Son-Goku“ aus der Serie Dragon Ball. Dies sind bedeutungsvolle Verweise, die seine Stärke und Resilienz unterstreichen sollen. Durch Zeilen wie „Geh‘ durch ihre Viertel mit Ekipa, nähr‘ mich von ihrer Angst“ und „Die Schlange macht vor mir auf unerfahren, doch Naivität wär mein Untergang“ schafft RAF Camora ein Konfliktbild zwischen Stärke und Schwäche. Hier wird die animalische Natur des „Dschungels“ betont, in dem man entweder Jäger oder Gejagter ist.

Die rohen und intensiven Bilder, die RAF Camora verwendet, sowie sein unverblümter Sprachstil – „Kamehame-Ha in ihren Arsch, bis sie beginnen zu lernen“ – tragen zur dunkel-dystopischen Atmosphäre des Liedes bei. Diese vulgär-resoluten Phrasen machen die Härte und die Kompromisslosigkeit des Überlebens in seiner Welt deutlich.

Emotionale Distanz und Isolation

Ein zentrales Thema in „Nichts als nichts“ ist emotionale Distanz und Isolation. Der Refrain „Seh‘ nix als nix, bin distanziert, keinen Plan, ob man mich vergisst“ wiederholt sich mehrfach und vermittelt ein Gefühl der Desillusion und des Verlorenseins. Das wiederholte „Ja-ja-ja“ verstärkt den Eindruck einer emotionalen Abstumpfung, fast als ob der Sänger versucht, seine Gefühle zu unterdrücken oder sie herunterzuspielen. Diese thematische Wiederholung zeigt, dass der Sänger sich in einem Zustand des Konflikts und der Unsicherheit befindet, unfähig, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Düstere Gesellschaftskritik

RAF Camora thematisiert auch die ernüchternden Wahrheiten über die Gesellschaft. „Nichts ist falscher als ein Smile, nichts ist echter als ein Bellen“ stellt eine Kritik an der Heuchelei und dem unechten Verhalten der Menschen dar. Diese Worte können als Reflexion über die Unehrlichkeit und die faulen Kompromisse des sozialen Lebens interpretiert werden, wo wahre Emotionen oft verborgen oder unterdrückt werden.

In den Zeilen „Die menschliche Spezie ist krank, Mayday, Mayday, Mayday“ drückt der Sänger eine tiefe Enttäuschung und Frustration über die aktuelle Richtung der Menschheit aus. Diese Aussage kann als Kritik an der Gesellschaft oder als Tragödie der menschlichen Natur gesehen werden, was durch den alarmistischen Ton noch verstärkt wird.

Struktur und sprachliche Entscheidungen

Die Struktur des Liedes, bestehend aus mehreren Strophen und dem wiederholten Refrain, trägt zur Betonung der zentralen Themen bei. Die sich wiederholenden Elemente verstärken die von RAF Camora geteilten Gefühle der Verlorenheit und der ständigen Bedrohung. Der Wechsel zwischen beschreibenden Passagen und emotionalen Ausrufen verleiht dem Lied Dynamik, während der konstante Refrain als emotionaler Anker dient.

Sprachlich greift RAF Camora oft auf eine bildhafte, fast filmische Erzählweise zurück. Die Verwendung von starken, dynamischen Verben und intensiven Beschreibungen hält die Aufmerksamkeit des Zuhörers aufrecht und schafft ein lebendiges Bild der dargebotenen Szenarien.

Interpretation und Reflexion

Es gibt verschiedene Lesarten für „Nichts als nichts“. Auf einer Ebene könnte das Lied als persönliche Reflexion über innere Kämpfe und emotionale Distanz gelesen werden, wobei der „Dschungel“ eine Metapher für den inneren Zustand des Sängers ist. Auf einer anderen Ebene könnte der Text als gesellschaftskritischer Kommentar über die Auswüchse einer urbanen Lebensweise gesehen werden, in der Gewalt, Angst und Machtkämpfe den Alltag bestimmen.

Auf einer persönlichen Note könnte dieses Lied als Ausdruck der Verzweiflung und der Suche nach eigenen Identität und Position in einer feindseligen Umgebung verstanden werden. Durch die intensive und bildhafte Sprache gelingt es RAF Camora, ein kraftvolles Bild seiner inneren und äußeren Kämpfe zu zeichnen.

Abschließende Gedanken

„Nichts als nichts“ von RAF Camora ist ein faszinierendes und kraftvolles Werk, das eine klare und unnachgiebige Sicht auf innere und äußere Kämpfe bietet. Durch seine intensive Bildsprache und die rohen, unverblümten Texte vermittelt RAF Camora die Härte und Kompromisslosigkeit, die notwendig sind, um in einer feindlichen Welt zu überleben. Das Lied lädt zum Nachdenken und zur Reflexion über die eigene Position in der Gesellschaft ein und bietet gleichzeitig einen Einblick in die Kämpfe und Herausforderungen, denen sich Menschen in urbanen Milieus oft gegenübersehen.

„Der Dschungel verschlingt alles

Er holt sich die Alten, die Kranken

Er holt sich die Schwachen, aber nie die Starken“

Keine Liebe zwischen uns und darum ficken wir sie, bis sie uns killen (wie Son-Goku, pah)

Kamehame-Ha in ihren Arsch, bis sie beginnen zu lernen

Bruder, alles brennt hier

Geh‘ durch ihre Viertel mit Ekipa, nähr‘ mich von ihrer Angst

Für sie sind wir nur Tiere

Käfig ist geöffnet, übernehmen jetzt ganz

Komm, ich buchstabier‘ dir Herz

Wie H-A-S-S

Bitch, Träume deiner Traumfrau, hatt‘ sie nachts im RS

Immer im Revier da auf der Jagd

Mit Speer wie Shaka Zulu

Gazelle im Hotel beiß‘ ihr in den Hals

So kenn‘ ich es von YouTube

Hab‘ Marionetten, mach‘ Voodoo, ah

Blut an meinen Schuhen, kein Louboutin

Die Schlange macht vor mir auf unerfahren

Doch Naivität wär mein Untergang

Lieber Waffe als Freund als ein Judoka

Bin wachsam wie Pakiro

Will strahlen, so wie Mufasa

Geb‘ alles ab an Simba

Seh‘ nix als nix, bin distanziert

Keinen Plan, ob man mich vergisst

Bin im Dschungel (ja-ja-ja), verlier‘ mich im Dschungel (ja-ja-ja)

Aah, Krieg, Krieg hier, Krieg

Seh‘ nix als nix, bin distanziert (aah)

Keinen Plan, ob man mich vergisst

Bin im Dschungel, verlier‘ mich im Dschungel

Aah, Krieg, Krieg hier, Krieg

Keine Liebe zwischen uns und darum ficken wir sie, bis sie uns kennen

Nichts ist falscher als ein Smile

Nichts ist echter als ein Bellen

Bin Gespott ohne Gesicht

Vampir, die Slut an meinem Tisch

Ich tu‘ so, als merke ich nichts

Aber sie trinken mein Blut wie Bastilles

Stich‘ mein Butterfly

Infiziert wie in Pattaya

Die menschliche Spezie ist krank

Mayday, Mayday, Mayday

Zu viel Hollywood, zu viel LA

Kein Paradies für MJ

Komm‘ ich rein oder lässt man mich stehen?

Keinen Plan, Bruder, man wird sehen

Seh‘ nix als nix, bin distanziert

Keinen Plan, ob man mich vergisst

Bin im Dschungel (ja-ja-ja), verlier‘ mich im Dschungel (ja-ja-ja)

Aah, Krieg, Krieg hier, Krieg

Seh‘ nix als nix, bin distanziert (aah)

Keinen Plan, ob man mich vergisst

Bin im Dschungel, verlier‘ mich im Dschungel

Aah, Krieg, Krieg hier, Krieg

Krieg hier, Krieg

Krieg, Krieg hier, Krieg

Seh‘ nix als nix, bin distanziert

Keinen Plan, ob man mich vergisst

Bin im Dschungel, verlier‘ mich im Dschungel

Aah, Krieg, Krieg hier, Krieg

(Aah) Krieg hier, Krieg

(Aah)

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