Liedtextanalyse zu „Sag ihnen 2“ von RAF Camora
Einleitung
Künstler: RAF Camora
Titel: Sag ihnen 2
Genre: German rap
Release Jahr: 2019
RAF Camoras Lied „Sag ihnen 2“ ist ein autobiografischer Track, in dem der Künstler seine Reise von Wien nach Berlin und seinen Aufstieg in der Musikindustrie schildert. Der Text ist geprägt von einer reflektierenden, aber auch selbstbewussten Erzählweise, die seine Kämpfe, Erfolge und heutige Position in der Welt des Rap darstellt. Die Struktur des Songs beinhaltet mehrere Strophen und Refrains, die das zentrale Motiv der Selbstverwirklichung und des Triumphs über Widrigkeiten wiederholen.
Textanalyse
Strophe 1
„Ich bin gegangen ohne zu sagen ‚Bye‘ / Oder die Wohnungstür zu schließen, manche dachten dann, ich hole nur kurz Kippen“
Diese Zeilen eröffnen die Geschichte mit einer starken Bildsprache, die RAF Camoras plötzlichen Abschied von Wien und dem vertrauten Umfeld zeigen. Der Satz „manche dachten dann, ich hole nur kurz Kippen“ symbolisiert, wie unerwartet sein Aufbruch war und wie wenig die Menschen in seinem Umfeld mit einem langen Abschied rechneten.
„Zwölf Jahre später fragt man, wann ich endlich wiederkomm‘ / Drum zeig‘ jedem, der mich kennt, diesen Song“
RAF Camora reflektiert hier über die Zeitspanne seit seinem Weggang und den anhaltenden Wunsch, dass er zurückkehrt. Der Song dient als Botschaft an jene, die auf ihn warten oder seine Entwicklung verfolgt haben.
„Ging nach Deutschland, wollte neu starten / Berlin war hart, es gab nur Beef und Paranoia“
Die Entscheidung, nach Deutschland zu ziehen, wird als ein Neuanfang dargestellt. Gleichzeitig beschreibt er die Herausforderungen, mit denen er in Berlin konfrontiert war, wie Konflikte („Beef“) und Misstrauen („Paranoia“).
„Alles, was ich sag‘, ist wahr, gar nix wird erfunden / Mischte damals Alben ab in achtundvierzig Stunden“
RAF Camora betont die Authentizität seiner Erzählung und seine intensive Arbeit in der Musikindustrie.
„War schon Ghostwriter, doch verrate keine Kunden / Auch wenn mich paar Bastarde manchmal juckten, zurück zum Thema“
Hier zeigt er seine Loyalität und Professionalität als Ghostwriter, trotz negativer Erfahrungen oder Versuchungen. Die Rückkehr zum Hauptthema zeigt seinen Fokus.
Refrain
„Das sind keine Zeilen, die ich sing‘ / Ich sing‘, um zu zeigen, wer ich bin“
Der Refrain reflektiert seine Passion und Authentizität. RAF Camora singt nicht nur aus Lust, sondern um seine Identität zu zeigen.
„Ich sagte, wenn ich will fick‘ ich Rap bis auf die Knochen, wenn ich will / Hab’s getan, geh‘ und sag es ganz Wien, Wien, Wien“
Die selbstbewusste Aussage verstärkt seine Entschlossenheit und seinen Erfolg in der Rap-Szene. Er fordert dazu auf, seinen Triumph nach Wien zu tragen.
„Sag‘ ihnen, ich hab’s geschafft, alles, was ich plante / Kam aus Wien ohne nix, ja, wie ein Brigante“
Sein Weg vom Nichts zu großem Erfolg wird durch den Vergleich mit einem Briganten unterstrichen, was seine Reise als einen kraftvollen, ja fast rebellischen Aufstieg darstellt.
„Mama parkt ihren Cayenne, Schwester parkt AMG, ja“
Diese Zeile zeigt seinen finanziellen Erfolg, der auch seiner Familie zugutekommt.
Strophe 2
„Ah, A&R’s sind nix wert, alles Schwänze / Sie geben dir Millionen, kennen nicht mal deine Texte“
Hier kritisiert RAF Camora die Musikindustrie und insbesondere die A&R-Manager, die Künstler oft hauptsächlich aus finanziellen Gründen unterstützen, ohne ihre kreative Arbeit zu schätzen.
„Bin independent, hab‘ ’ne Management-Firma / Mit meinem Partner, über vierzig Angestellte, Gruß an Ronny“
Diese Zeilen heben seine Unabhängigkeit und unternehmerischen Erfolg hervor. Er hat sich von dem traditionellen Musikgeschäft abgesetzt und durch eigene Firmenstrukturen etabliert.
„Ich fahr‘ Ferrari elegant und ohne Miene / Neben mir ’ne Serbin, Bruder, was für ’ne Maschine“
Hier werden Luxus und Selbstbewusstsein dargestellt, indem er seinen materiellen Wohlstand und sein Lifestyle beschreibt.
„Lies im Forbes-Magazin nach, was ich verdiene / Hab‘ das Cover, Bruder, schau in der Vitrine, zurück zum Thema“
RAF Camora verweist auf seinen finanziellen Erfolg und sein Ansehen, das sogar im Forbes-Magazin dokumentiert ist.
„Sag ihnen, bin im Studio 24/7 / Was für All-inclusive-Urlaub auf den Malediven?“
Er betont seine Arbeitsethik und Hingabe zur Musik, indem er sich von der Vorstellung eines entspannten Urlaubs distanziert.
„Hab‘ alles gefickt, alles für meine Familie / Und ’ne Frau im Look von Adriana Lima“
Diese Zeilen unterstreichen seinen Einsatz für familiären Wohlstand und zeigen, dass er auch in seinem Privatleben Erfolg hat.
Refrain
„Das sind keine Zeilen, die ich sing‘ / Ich sing‘, um zu zeigen, wer ich bin“
Der Refrain wiederholt sich, bestärkt wiederholt die zuvor dargestellten Themen von Authentizität und Zielstrebigkeit.
Schluss
„Sollte ich gehen / Dann schreibt auf mein Grab ja nichts Sentimentales“
Im Abschluss vermittelt RAF Camora eine Botschaft für die Zeit nach seinem Tod, in der er keine sentimentalen Erinnerungen an sich wünscht. Dies verdeutlicht seine Pragmatik und Sachlichkeit.
„Sag allen, die mich einmal kannten, ich leb‘ / Und bin dankbar für alles“
Er drückt Dankbarkeit aus und möchte, dass sich die Menschen daran erinnern, dass er sein Leben voll ausgeschöpft hat.
„Bin in meiner Wolke / Drum schreibt auf mein Grab ja nichts Sentimentales / Hab‘ alles erreicht, sogar mehr, als ich wollte / Darum danke für alles!“
Diese Zeilen schließen den Text ab, indem RAF Camora auf seine Erfolge zurückblickt und nochmals Dankbarkeit zeigt.
Der Song erzählt von RAF Camoras Kampf und Erfolg in der Musikindustrie. Die Geschichte entwickelt sich von einem abrupten Aufbruch, kämpferischen Anfangszeiten in einer neuen Stadt, bis hin zu einem triumphalen Erfolg und reflektierenden Abschluss. Die wiederholten Elemente im Refrain betonen seine Beständigkeit und Zielstrebigkeit. Der Stil und Ton des Liedes sind durchgehend authentisch und selbstbewusst, aber auch reflektierend und dankbar. Das Lied baut auf RAF Camoras persönlicher Entwicklung auf und schließt mit einer Wertschätzung der erreichten Ziele.
Mmmh
Okay, ah
Ich bin gegangen ohne zu sagen „Bye“
Oder die Wohnungstür zu schließen, manche dachten dann, ich hole nur kurz Kippen
Zwölf Jahre später fragt man, wann ich endlich wiederkomm‘
Drum zeig‘ jedem, der mich kennt, diesen Song
Ich mach‘ das, was ich geträumt hab‘, schon seit 9-8
Als meine Konkurrenten nicht einmal gezeugt waren
Ging nach Deutschland, wollte neu starten
Berlin war hart, es gab nur Beef und Paranoia
Alles, was ich sag‘, ist wahr, gar nix wird erfunden
Mischte damals Alben ab in achtundvierzig Stunden
War schon Ghostwriter, doch verrate keine Kunden
Auch wenn mich paar Bastarde manchmal juckten, zurück zum Thema
Jede Million, die ich verdient hab‘, ist ’ne Kugel
Guck dir mein Gesicht an, der Erfolg hinterließ Spuren
Nächster Stopp Zukunft, gesucht und gefunden
Vom höchsten Punkt nach ganz, ganz unten
Sag ihnen
Das sind keine Zeilen, die ich sing‘
Ich sing‘, um zu zeigen, wer ich bin
Ich sagte, wenn ich will fick‘ ich Rap bis auf die Knochen, wenn ich will
Hab’s getan, geh‘ und sag es ganz Wien, Wien, Wien
Sag‘ ihnen, ich hab’s geschafft, alles, was ich plante
Kam aus Wien ohne nix, ja, wie ein Brigante
Mama parkt ihren Cayenne, Schwester parkt AMG, ja
Ah, A&R’s sind nix wert, alles Schwänze
Sie geben dir Millionen, kennen nicht mal deine Texte
Bin independent, hab‘ ’ne Management-Firma
Mit meinem Partner, über vierzig Angestellte, Gruß an Ronny
Ich fahr‘ Ferrari elegant und ohne Miene
Neben mir ’ne Serbin, Bruder, was für ’ne Maschine
Lies im Forbes-Magazin nach, was ich verdiene
Hab‘ das Cover, Bruder, schau in der Vitrine, zurück zum Thema
Sag ihnen, bin im Studio 24/7
Was für All-inclusive-Urlaub auf den Malediven?
Hab‘ alles gefickt, alles für meine Familie
Und ’ne Frau im Look von Adriana Lima
Sag ihnen
Das sind keine Zeilen, die ich sing‘
Ich sing‘, um zu zeigen, wer ich bin
Ich sagte, wenn ich will fick‘ ich Rap bis auf die Knochen, wenn ich will
Hab’s getan, geh‘ und sag es ganz Wien, Wien, Wien
Sag‘ ihnen, ich hab’s geschafft, alles, was ich plante
Kam aus Wien ohne nix, ja, wie ein Brigante
Mama parkt ihren Cayenne, Schwester parkt AMG, ja
Sollte ich gehen
Dann schreibt auf mein Grab ja nichts Sentimentales (ahh)
Sag allen, die mich einmal kannten, ich leb‘ (ahh)
Und bin dankbar für alles (ah)
Bin in meiner Wolke (uhh)
Drum schreibt auf mein Grab ja nichts Sentimentales (ahh)
Hab‘ alles erreicht, sogar mehr, als ich wollte
Darum danke für alles!
Das sind keine Zeilen, die ich sing‘
Ich sing‘, um zu zeigen, wer ich bin
Ich sagte, wenn ich will fick‘ ich Rap bis auf die Knochen, wenn ich will
Hab’s getan, geh‘ und sag es ganz Wien, Wien, Wien
Sag‘ ihnen, ich hab’s geschafft, alles, was ich plante
Kam aus Wien ohne nix, ja, wie ein Brigante
Mama parkt ihren Cayenne, Schwester parkt AMG, ja