Liedtextanalyse: „Lass jetzt los“ von Willemijn Verkaik
Einführung
„Lass jetzt los“ ist ein Song, der im deutschsprachigen Raum durch die Sängerin Willemijn Verkaik bekannt wurde. Es handelt sich dabei um die deutsche Version des weltberühmten Songs „Let It Go“ aus dem Disney-Film „Frozen“. Der Song wurde 2013 veröffentlicht und zeichnet sich durch kraftvolle Lyrics und eine tiefgehende Symbolik aus. In dieser Analyse werden wir die verschiedenen Strophen des Liedes unter die Lupe nehmen und ihre Bedeutung sowie ihre Entwicklung im Verlauf des Songs interpretieren.
Erste Strophe
- „Der Schnee glänzt weiß auf dem Bergen heut‘ Nacht“
- „Keine Spuren sind zu sehen“
- „Ein einsames Königreich“
- „Und ich bin die Königin“
Der Song beginnt mit einer bildhaften Beschreibung einer verschneiten Landschaft in der Nacht. Die leeren Berge und das „einsame Königreich“ stellen Isolation und Einsamkeit dar, während die Protagonistin sich als „Königin“ in dieser Umgebung beschreibt. Dies symbolisiert ihre Macht und gleichzeitig ihre Einsamkeit, da sie alleine in ihrem Reich ist. Die Atmosphäre wirkt kalt und distanziert.
- „Der Wind, er heult so wie der Sturm ganz tief in mir“
- „Mich zu kontrollieren, ich hab‘ es versucht“
Hier wird der Wind, der in der Außenwelt weht, mit dem inneren Sturm der Protagonistin verglichen. Ihr Versuch, sich selbst zu kontrollieren, schlägt fehl, was auf innere Konflikte und ungezügelte Emotionen hinweist.
- „Lass sie nicht rein! Lass sie nicht sehen“
- „Wie du bist, nein! Das darf niemals geschehen“
- „Du darfst nichts fühlen, zeig ihnen nicht“
- „Dein wahres Ich!“
Dieser Teil der Strophe zeigt die Bemühungen der Protagonistin, ihre wahre Natur und Gefühle vor der Außenwelt zu verbergen. Sie hat Angst davor, ihre verletzliche Seite zu zeigen, was auf gesellschaftlichen Druck oder persönliche Unsicherheiten hindeutet.
Refrain
- „Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los“
- „Die Kraft, sie ist grenzenlos“
- „Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los“
- „Und ich schlag‘ die Türen zu“
Im Refrain sieht man eine deutliche Wende. Die Protagonistin entscheidet sich dafür, all die unterdrückten Gefühle und die Kontrolle loszulassen. Sie erkennt ihre eigene Kraft und Macht, die „grenzenlos“ ist. Das Bild des Zusperrens der Türen symbolisiert ihre Entscheidung, die alte, einschränkende Lebensweise hinter sich zu lassen.
- „Es ist Zeit, nun bin ich bereit!“
- „Und ein Sturm zieht auf“
- „Die Kälte, sie ist nun ein Teil von mir“
Die Kälte wird akzeptiert und integriert, was auf eine Annahme ihrer selbst und ihrer Situation deutet. Der bevorstehende Sturm symbolisiert vielleicht die Herausforderungen, die sie nun bereit ist zu bewältigen.
Zweite Strophe
- „Es ist schon eigenartig, wie klein jetzt alles scheint“
- „Und die Ängste, die in mir waren“
- „Kommen nicht mehr an mich ran“
Hier beschreibt die Protagonistin, wie unbedeutend ihre früheren Ängste und Sorgen nun wirken. Dies zeigt, dass sie eine neue Perspektive gewonnen hat und sich nicht mehr von ihren inneren Dämonen beeinflussen lässt.
- „Was ich wohl alles machen kann“
- „Die Kraft in mir treibt mich voran“
- „Was hinter mir liegt ist vorbei, endlich frei!“
Diese Zeilen drücken eine neue Entdeckungsfreude und die Erkundung des eigenen Potenzials aus. Die Protagonistin erkennt ihre Möglichkeiten und fühlt sich durch ihre neu gewonnene Freiheit und Kraft gestärkt. Die Betonung der Vergangenheit als abgeschlossen weist auf die endgültige Loslösung hin.
Zweiter Refrain
- „Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los“
- „Nun bin ich endlich soweit!“
- „Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los“
- „Doch Tränen sieht ihr nicht!“
Im zweiten Refrain wird die Entschlossenheit der Protagonistin noch deutlicher. Dieses Mal enthält der Refrain auch eine Herausforderung an die anderen, da sie ihre emotionale Stärke und Unabhängigkeit betont.
- „Hier bin ich, und bleibe hier!“
- „Und ein Sturm zieht auf“
Hier bekräftigt die Protagonistin ihre Standhaftigkeit und ihre Bereitschaft, sich den kommenden Herausforderungen zu stellen.
Dritte Strophe
- „Ich spüre diese Kraft, sie ist ein Teil von mir“
- „Sie fließt in meine Seele und in all die Schönheit hier“
Die Kraft, die die Protagonistin nun verspürt, wird als integraler Bestandteil ihrer selbst beschrieben. Diese Beschreibung zeigt eine vollständige Akzeptanz und Symbiose mit ihrer Umgebung.
- „Nur ein Gedanke und die Welt wird ganz aus Eis“
- „Ich geh‘ nie mehr zurück, das ist Vergangenheit!“
Diese Zeilen verdeutlichen die transformative Kraft der Protagonistin. Sie hat nun die Fähigkeit, ihre Umgebung nach ihren Wünschen zu gestalten und bestätigt nochmals ihre Entschlossenheit, nie wieder in alte Muster zurückzufallen.
Schluss
- „Ich bin frei, endlich frei“
- „Und ich fühl‘ mich wie neu geboren“
- „Ich bin frei, endlich frei“
- „Was war, ist jetzt vorbei“
Der Schlussteil unterstreicht das Gefühl der Befreiung und des Neustarts. Die Protagonistin fühlt sich „wie neu geboren“ und ist bereit, ihre Vergangenheit endgültig hinter sich zu lassen.
- „Hier bin ich, in dem hellen Licht“
- „Und ein Sturm zieht auf“
- „Die Kälte sie ist nun ein Teil von mir“
Das helle Licht symbolisiert Klarheit und Erkenntnis, während der aufziehende Sturm weiterhin Herausforderungen impliziert. Die Tatsache, dass die Kälte nun ein Teil von ihr ist, zeigt, dass sie ihre eigenen negativen Emotionen und Aspekte integriert und akzeptiert hat.
Zusammenfassung
Insgesamt erzählt das Lied „Lass jetzt los“ von der Selbstakzeptanz und dem Loslassen von alten Ängsten und Hemmungen. Die Protagonistin macht eine bemerkenswerte Entwicklung durch, von der Isolation und Unterdrückung ihrer selbst hin zu einer selbstbewussten und kraftvollen Akzeptanz ihrer Identität. Der stetige Bezug auf die Natur und die Elemente betont die intensive emotionale Reise der Protagonistin und verleiht dem Song eine tiefere, symbolische Ebene. Die Entwicklung der Geschichte zeigt eine klare Befreiung und Neudefinition des Selbst, während der Ton des Liedes von Anfang mit Unsicherheit und Kontrolle beginnt und letztlich in eine euphorische Akzeptanz und Entschlossenheit übergeht.
Der Schnee glänzt weiß auf dem Bergen heut‘ Nacht
Keine Spuren sind zu sehen
Ein einsames Königreich
Und ich bin die Königin
Der Wind, er heult so wie der Sturm ganz tief in mir
Mich zu kontrollieren, ich hab‘ es versucht
Lass sie nicht rein! Lass sie nicht sehen
Wie du bist, nein! Das darf niemals geschehen
Du darfst nichts fühlen, zeig ihnen nicht
Dein wahres ich!
Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los
Die Kraft, sie ist grenzenlos
Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los
Und ich schlag‘ die Türen zu
Es ist Zeit, nun bin ich bereit!
Und ein Sturm zieht auf
Die Kälte, sie ist nun ein Teil von mir
Es ist schon eigenartig, wie klein jetzt alles scheint
Und die Ängste, die in mir waren
Kommen nicht mehr an mich ran
Was ich wohl alles machen kann
Die Kraft in mir treibt mich voran
Was hinter mir liegt ist vorbei, endlich frei!
Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los
Nun bin ich endlich soweit!
Ich lass‘ los, lass‘ jetzt los
Doch Tränen sieht ihr nicht!
Hier bin ich, und bleibe hier!
Und ein Sturm zieht auf
Ich spüre diese Kraft, sie ist ein Teil von mir
Sie fließt in meine Seele und in all die Schönheit hier
Nur ein Gedanke und die Welt wird ganz aus Eis
Ich geh‘ nie mehr zurück, das ist Vergangenheit!
Ich bin frei, endlich frei
Und ich fühl‘ mich wie neu geboren
Ich bin frei, endlich frei
Was war, ist jetzt vorbei
Hier bin ich, in dem hellen Licht
Und ein Sturm zieht auf
Die Kälte sie ist nun ein Teil von mir
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