Analyse des Liedtextes „Glücklichen“ von Kontra K

Einleitung

Der Liedtext „Glücklichen“ von Kontra K aus dem Jahr 2017 verweist auf die zahlreichen inneren und äußeren Kämpfe, die das lyrische Ich durchlebt. Der Künstler nutzt den Rap, um gesellschaftliche Missstände, persönliche Herausforderungen und existenzielle Themen zu thematisieren. Diese Analyse wird die einzelnen Textzeilen in Gruppen zu ein bis vier Zeilen interpretieren, mithilfe der im Song dargestellten Zwischentöne die Geschichte verstehen und den Einsatz des sprachlichen Stils sowie des Tons untersuchen.

Erste Strophe

„Kaputte Lungen, durch die wir atmen“ — Mit dieser Zeile beginnt das Lied und illustriert körperliche Verschlechterung als Folge schwerer Belastungen oder schädlicher Umstände. Es entsteht sofort ein Gefühl von Leiden und Erstickung, unter welchem das lyrische Ich leidet.

„Gedanken ertrinken in einem Meer aus Gewalt“ — Hier wird eine Metapher verwendet, um die allgegenwärtige Gewalt in der Umgebung des lyrischen Ichs zu beschreiben, die dazu führt, dass dessen Gedanken und Gefühle überwältigt und erstickt werden.

„Sie tanzen im Feuer, bis sie komplett verbrennen“ — Diese Zeile setzt das Bild der Selbstzerstörung fort, das lyrische Ich beschreibt, wie es sich und andere in gefährlichen Situationen verstrickt, bis alles zerstört ist. Das Feuer symbolisiert hier sowohl die Leidenschaft als auch die Zerstörungskraft.

„Denn die Realität da draußen ist ihnen zu kalt“ — Diese Zeile kontrastiert das vorherige Bild, indem sie die äußere Realität als kalt und unfreundlich darstellt. Dies dient dem Verständnis, warum das lyrische Ich und andere sich selbst in zerstörerische Verhaltensweisen begeben: Sie suchen nach Wärme und Zuflucht.

„Ich wäre so gerne auch mal geblendet vom Licht“ — Hier drückt das lyrische Ich ein Verlangen nach Glück, Unschuld oder Unkenntnis aus – eine Sehnsucht danach, dem harten Alltag zu entfliehen und Licht und Wärme zu spüren.

„Doch es reißt mich zurück auf den so grauen Asphalt“ — Dieser Satz bringt den Leser zurück zur harten Realität des lyrischen Ichs. Egal wie sehr es sich nach Licht und Freude sehnt, es wird immer wieder in die trostlose und harte Wirklichkeit zurückgezogen.

„So wie ein Geist, er passt hier nicht rein“ — Das lyrische Ich fühlt sich fehl am Platz, ähnlich wie ein Geist, was auf eine tiefsitzende Entfremdung und Isolation hinweist. Die Welt um es herum erscheint ihm nicht als sein Zuhause.

„Seine Seele gefangen, eintausend Jahre alt“ — Diese Zeile verstärkt das Gefühl der Isolation und des Fremdseins, indem sie die Seele des lyrischen Ichs als uralt und gefangen beschreibt, was auf tiefgehende seelische Erschöpfung und Weisheit hinweist.

Refrain

„Solange ihr noch lacht, seid ihr die Glücklichen“ — Der Refrain stellt die zentrale These des Liedes dar: Diejenigen, die noch lachen können, sind die Glücklichen. Das lyrische Ich stellt hier eine klare Trennung zwischen sich und anderen her, die weniger betroffen sind.

„Die, die nicht sehen, was wir sehen“ — Diese Zeile unterstreicht, dass das lyrische Ich und seine Mitmenschen einer rauen Realität ausgesetzt sind, die die „Glücklichen“ nicht wahrnehmen.

„Denn da wo der Schatten uns durch die Nacht jagt“ — Der Schatten wird hier als Metapher für Ängste, Bedrohungen oder unsichtbare Probleme verwendet, die das lyrische Ich und seine Mitmenschen verfolgen.

„Warten sie, bis die Sonne aufgeht“ — Diese Zeile impliziert eine Hoffnung auf bessere Zeiten oder eine Erlösung vom Leid.

„Wir denken uns müde und ackern die Knochen“ — Das lyrische Ich beschreibt hier die körperliche und geistige Erschöpfung durch harte Arbeit und das dauerhafte Nachdenken.

„In unseren Körpern komplett kaputt“ — Die körperliche Zerschlagenheit wird weiter betont, was nochmals die Härte der Lebensbedingungen unterstreicht.

„Doch ihr seid die Glücklichen / Die, die nicht sehen / Die, die nicht sehen, was ich sehen muss“ — Diese Zeilen wiederholen die vorherige Aussage und verstärken die Trennung zwischen den Glücklichen und denjenigen, die das härtere Leben führen müssen.

Zweite Strophe

„Sie schenken lieber süßen Lügen den Glauben“ — Das lyrische Ich kritisiert hier diejenigen, die sich in eine falsche Sicherheit wiegen und die Realität nicht wahrhaben wollen. Die „süßen Lügen“ sind attraktive, aber falsche Überzeugungen.

„Weil die bittere Wahrheit ungenießbar scheint“ — Diese Zeile untermauert die vorherige Aussage, indem sie darauf hinweist, dass die Wahrheit so schmerzhaft ist, dass man sie nicht akzeptieren möchte.

„Ihre Augen geschlossen, reichen dem Teufel die Hand“ — Die Metapher verstärkt die Idee, dass diese Menschen lieber in Ignoranz leben und dadurch gefährliche Allianzen eingehen.

„Und denken sie verhandeln mit dem Grauen einen Preis“ — Diese Zeile zeigt den falschen Glauben, dass man mit der Gefahr verhandeln kann, während man in Wahrheit das Böse unterstützt.

„Die Zukunft jagt alle meine großen Träume, bis dieser Albtraum mich bald zerreißt“ — Hier schildert das lyrische Ich, wie es von der ungewissen Zukunft und ständigen Ängsten gejagt wird, was dazu führt, dass seine Träume zerstört werden.

„Während für sie die Sonne auf ihren Kopf scheint, bricht der Himmel wieder über mir ein“ — Diese kontrastierende Darstellung betont, dass während die einen Glück und Licht erleben, das lyrische Ich weiterhin unter Dunkelheit und Katastrophen leidet.

„Doch ich steh wieder auf, weil kämpfen geht“ — Trotz aller Widrigkeiten betont das lyrische Ich seine Bereitschaft und Fähigkeit, weiterzukämpfen.

„Und sicher nicht nur, weil die Energie in meinem Herzen noch da ist, so lang es schlägt“ — Diese Zeile verstärkt die Aussage der vorherigen durch die Betonung innerer Stärke und Lebensenergie.

„Denn Gott gab ein dickes Fell, für jedes Laster, das ich trag’“ — Das lyrische Ich glaubt, dass es mit innerer Stärke und Widerstandsfähigkeit gesegnet ist, um die Lasten des Lebens zu tragen.

„Genügend Kraft in meiner Hand, also rüttel ich sie wach“ — Schließlich endet die Strophe mit der Feststellung, dass das lyrische Ich genug Kraft hat, um andere aus ihrer Selbstgefälligkeit aufzurütteln.

Refrain (Wiederholt)

„Solange ihr noch lacht, seid ihr die Glücklichen“ — Die Wiederholung dieses Refrains verstärkt die zentrale Botschaft des Liedes nochmal und betont die Dichotomie zwischen den ‚Glücklichen‘ und denen, die unter der rauen Realität leiden.

„Die, die nicht sehen, was wir sehen“ — Auch hier wird nochmals die Trennung zwischen den zwei Gruppen klar gemacht.

„Denn da wo der Schatten uns durch die Nacht jagt“ — Die Metapher des verfolgenden Schattens wird wieder aufgegriffen, um die ständige Bedrohung, der das lyrische Ich ausgesetzt ist, zu betonen.

„Warten sie, bis die Sonne aufgeht“ — Ebenfalls wiederholt, wird die leise Hoffnung auf bessere Zeiten erneut unterstrichen.

„Wir denken uns müde und ackern die Knochen“ — Hier wird nochmals die Erschöpfung durch harte Arbeit und ständiges Nachdenken hervorgehoben.

„In unseren Körpern komplett kaputt“ — Erneut wird auf die körperliche Zerstörung hingewiesen.

„Doch ihr seid die Glücklichen / Die, die nicht sehen / Die, die nicht sehen, was ich sehen muss“ — Die Wiederholung dieser Zeilen bringt nochmals die Trennung zwischen den Glücklichen und denjenigen, die das härtere Leben führen müssen, zum Ausdruck.

Fazit

Der Song „Glücklichen“ von Kontra K ist eine stark emotionale und tiefgründige Darstellung des Kampfes gegen innere und äußere Widrigkeiten. Das lyrische Ich hebt die Trennung zwischen denen, die in Ignoranz und Glück leben, und denen, die die brutale Realität und harte Lebensbedingungen erfahren, hervor. Es wird ein starker Einsatz von Metaphern und bildhafter Sprache genutzt, um die emotionale Tiefe und die Härte des Lebens des lyrischen Ichs zu betonen. Der Sprachstil bleibt direkt und schonungslos, was die erzählten Leiden und Kämpfe authentisch und greifbar macht. Die Wiederholung des Refrains verstärkt die zentrale Botschaft und verleiht dem Lied eine eindringliche Dramatik.

Kaputte Lungen, durch die wir atmen

Gedanken ertrinken in einem Meer aus Gewalt

Sie tanzen im Feuer, bis sie komplett verbrennen

Denn die Realität da draußen ist ihnen zu kalt

Ich wäre so gerne auch mal geblendet vom Licht

Doch es reißt mich zurück auf den so grauen Asphalt

So wie ein Geist, er passt hier nicht rein

Seine Seele gefangen, eintausend Jahre alt

Doch steh‘ wieder auf, aus der Asche, gebe dir Wasser, statt Benzin

Denn der Wolf kennt Seinesgleichen, weil nur wer blutet kann auch fühlen

Lass die Schafe sein, die folgen, aber nur ein Alpha kann sie führen

Und nur ein offener Geist betrachtet jede Wahrheit ungetrübt

Solange ihr noch lacht, seid ihr die Glücklichen

Die, die nicht sehen, was wir sehen

Denn da wo der Schatten uns durch die Nacht jagt

Warten sie, bis die Sonne aufgeht

Wir denken uns müde und ackern die Knochen

In unseren Körpern komplett kaputt

Doch ihr seid die Glücklichen

Die, die nicht sehen

Die, die nicht sehen, was ich sehen muss

Solange ihr noch lacht, seid ihr die Glücklichen

Die, die nicht sehen, was wir sehen

Denn da wo der Schatten uns durch die Nacht jagt

Warten sie bis die Sonne aufgeht

Sie schenken lieber süßen Lügen den Glauben

Weil die bittere Wahrheit ungenießbar scheint

Ihre Augen geschlossen, reichen dem Teufel die Hand

Und denken sie verhandeln mit dem Grauen einen Preis

Die Zukunft jagt alle meine großen Träume, bis dieser Albtraum mich bald zerreißt

Während für sie die Sonne auf ihren Kopf scheint, bricht der Himmel wieder über mir ein

Doch ich steh wieder auf, weil kämpfen geht

Und sicher nicht nur, weil die Energie in meinem Herzen noch da ist, so lang es schlägt

Denn Gott gab ein dickes Fell, für jedes Laster, das ich trag‘

Genügend Kraft in meiner Hand, also rüttel ich sie wach

Solange ihr noch lacht, seid ihr die Glücklichen

Die, die nicht sehen, was wir sehen

Denn da wo der Schatten uns durch die Nacht jagt

Warten sie, bis die Sonne aufgeht

Wir denken uns müde und ackern die Knochen

In unseren Körpern komplett kaputt

Doch ihr seid die Glücklichen

Die, die nicht sehen

Die, die nicht sehen, was ich sehen muss

(Seid ihr die Glücklichen? Durch die Nacht jagt)

Solange ihr noch lacht, seid ihr die Glücklichen

Die, die nicht sehen, was wir sehen

Denn da wo der Schatten uns durch die Nacht jagt

Warten sie, bis die Sonne aufgeht

Wir denken uns müde und ackern die Knochen

In unseren Körpern komplett kaputt

Doch ihr seid die Glücklichen

Die, die nicht sehen

Die, die nicht sehen, was ich sehen muss

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