Analyse: „Genau wie du“ von Mark Forster

Der tiefe persönliche Blick in die Familienbeziehungen

Das Lied „Genau wie du“ von Mark Forster, veröffentlicht im Jahr 2018, ist ein tief persönlicher und emotionaler Einblick in die Beziehung zwischen dem Sänger und seinem Vater. Der Text beschreibt auf berührende Weise die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Generationen. Dabei betont Forster sowohl körperliche als auch charakterliche Gemeinsamkeiten. Er beschreibt, wie er sich durch diese Verbindungen immer wieder an seinen Vater erinnert fühlt und erkennt, dass er viele seiner Eigenschaften von ihm geerbt hat.

Erste Strophe: Körperliche und emotionale Gemeinsamkeiten

In der ersten Strophe des Liedes beschreibt Forster verschiedene körperliche Merkmale und Verhaltensweisen, die er mit seinem Vater teilt. Er beginnt mit einem kleinen „Knubbel am Hinterkopf“, den beide haben und der, obwohl er keinen wirklichen Sinn hat, eine Verbindung zwischen ihnen darstellt. Dann spricht er über sein starkes Schwitzen beim Sport und in stressigen Situationen, was ihn ebenfalls an seinen Vater erinnert: „Ich kenn‘ keinen, der beim Sport so schwitzt wie ich / Oder wenn’s grad brenzlig ist, ey, Mann, das endet nicht.“ Diese körperlichen und emotionalen Gemeinsamkeiten schaffen eine intime Basis, auf der das Lied aufgebaut ist.

Refrain: Der Stolz und die Identifikation mit dem Vater

Der Refrain des Liedes rückt den Stolz und die Identifikation mit dem Vater in den Mittelpunkt: „Und immer unter Druck blüh‘ ich auf / Und immer wenn ich muss, dann pack‘ ich’s auch.“ Diese Zeilen betonen eine Eigenschaft, die Forster von seinem Vater übernommen zu haben glaubt – die Fähigkeit, unter Druck zu bestehen und Leistung zu bringen. Es ist ein anerkennender und stolzer Moment, der zeigt, wie sehr er seinen Vater bewundert und respektiert. Dabei wird der Satz „Denn du konntest es ja auch“ wiederholt.

Zweite Strophe: Erinnerungen und familiäre Bindungen

In der zweiten Strophe erinnert sich Forster an verschiedene Momente und Menschen, die ihn an seinen Vater erinnern. Die Mutter erwähnt, wenn sie ihm zeigen will, dass er falsch liegt: „Wenn Mama will, dass ich merk‘, dass ich falschlieg‘ / Sagt sie, ich bin grad‘ genau wie du.“ Und auch seine Stiefmutter betont die Ähnlichkeit zwischen ihnen, indem sie ihn lachend in den Arm nimmt und sagt: „Ich bin genau wie du.“ Diese Strophe betont die tiefen familiären Bindungen und zeigt, wie Forster seine Identität durch die Augen seiner Familie sieht.

Dritte Strophe: Wege und Erkenntnisse

In der dritten Strophe spricht Forster darüber, wie er stolz auf die Errungenschaften seines Vaters war und diese gerne zur Schau stellte. Der Stolz und die Bewunderung für den Vater spiegeln sich in den Zeilen wider: „Ich war immer stolz, hab‘ geprotzt mit dem, was du so machst / Wo du grad‘ wieder bist, guck‘, was er alles schafft.“ Er erkennt auch, dass der Vater trotz seiner Abwesenheit einen wichtigen Teil seines Lebens ausgemacht hat. Forster spricht von der dreiköpfigen Familie, die ohne den Vater klarkommen musste: „Wir waren zu dritt zu Haus‘ und ohne dich hat was gefehlt.“ Die Welt wurde kleiner und Herausforderungen konnten auch ohne ihn bewältigt werden – eine Erkenntnis, die Forster nun angesichts der Verkleinerung der Welt teilen kann.

Variation und Wiederholung im Refrain

Der Refrain wird wiederholt, jedoch mit einer kleinen Variation: „Doch mir wird öfters heut‘ bewusst, Mann, ich muss nach Haus‘ / Hattest du das auch?“ Hier zeigt Forster eine neue Ebene der Identifikation und des Verständnisses. Er stellt sich die Frage, ob sein Vater ähnliche Gefühle von Rückkehr nach Hause verspürt hat, was seine Bindung und sein persönliches Verständnis für die gemeinsamen Erfahrungen vertieft.

Vierte Strophe: Den inneren Ausdruck finden

In der letzten Strophe des Liedes beschreibt Forster seinen kreativen Prozess und seine Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten: „Ich such‘ nach Zeilen in mir drin, bis alles passt / Bis ich was fühlen kann, so mach‘ ich das.“ Er betont, dass er durch diese Methode versucht, seine Emotionen und Gedanken auszudrücken, und fragt schließlich: „Was ich für dich sing‘, fühlst du das auch?“ Diese Zeilen zeigen seine Sehnsucht nach Verbindung und seinem Wunsch, dass sein Vater seine Gefühle verstehen und teilen möge.

Die emotionale Reise – Persönliche Reflexion

Das Lied „Genau wie du“ von Mark Forster berührt durch seine tiefen Emotionen und die ehrliche Darstellung der Beziehung zu seinem Vater. Die wiederholten Ähnlichkeiten und Verweise auf gemeinsame Eigenschaften schaffen ein Gefühl der Nähe und Verbundenheit. Forster gelingt es, durch seine klare und authentische Sprache eine emotionale Tiefe zu erreichen, die viele Hörer ansprechen wird.

Der Liedtext enthält sowohl einfache als auch komplexe Gedanken und Gefühle – von den körperlichen Merkmalen über charakterliche Eigenschaften bis hin zu tiefen emotionalen Verbindungen. Dabei erzeugt er eine Vielzahl von Emotionen: Stolz, Anerkennung, Bewunderung, aber auch Sehnsucht und ein wenig Melancholie. Besonders hervorzuheben sind die Wortspiele und der wiederholte Refrain, der jedem Abschnitt des Liedes eine gewisse Struktur und Wiedererkennbarkeit gibt.

Insgesamt ist „Genau wie du“ eine liebevolle Hommage an den Vater und eine Reflektion darüber, was es bedeutet, ähnliche Eigenschaften und Wege mit jemandem zu teilen, den man bewundert und liebt.

Ich hab‘ ’n kleinen Knubbel am Hinterkopf

Der tut nicht weh, macht auch keinen Sinn, war aber immer dort

Und ich weiß genau, du hast den auch

Hast mir mal gezeigt, das weiß ich noch

Ich kenn‘ keinen, der beim Sport so schwitzt wie ich

Oder wenn’s grad brenzlig ist, ey, Mann, das endet nicht

Und wenn ich Stress hab‘, dann kommt es auch

Das macht’s nicht besser, aber du hast es auch

Und immer unter Druck blüh‘ ich auf

Und immer wenn ich muss, dann pack‘ ich’s auch

Hab’s immer irgendwie gewusst und an mich geglaubt

Denn du konntest es ja auch

Wenn Mama will, dass ich merk‘, dass ich falschlieg‘

Sagt sie, ich bin grad‘ genau wie du

Wenn deine neue Frau mich lachend in‘ Arm nimmt

Sagt sie, ich bin genau wie du

Wenn ich beim Lachen die Luft durch die Nase schieb‘

Dann klingen wir gleich mit Augen zu

Unsre Zeit zieht vorbei und ich peil’s nicht

Genau wie du

Ich war immer stolz, hab‘ geprotzt mit dem, was du so machst

Wo du grad‘ wieder bist, guck‘, was er alles schafft

Vielleicht machst du das mit mir jetzt auch

Bin nicht ganz sicher, doch ich glaub’s

Wir waren zu dritt zu Haus‘ und ohne dich hat was gefehlt

Du in der großen Welt und wir auf uns gestellt

Wir haben’s geschafft, ey, so ging’s auch

Die Welt wird kleiner, jetzt weiß ich’s auch

Und immer unter Druck blüh‘ ich auf

Und immer wenn ich muss, dann pack‘ ich’s auch

Doch mir wird öfters heut‘ bewusst, Mann, ich muss nach Haus‘

Hattest du das auch?

Wenn Mama will, dass ich merk‘, dass ich falschlieg‘

Sagt sie, ich bin grad‘ genau wie du

Wenn deine neue Frau mich lachend in‘ Arm nimmt

Sagt sie, ich bin genau wie du

Wenn ich beim Lachen die Luft durch die Nase schieb‘

Dann klingen wir gleich mit Augen zu

Unsre Zeit zieht vorbei und ich peil’s nicht

Genau wie du

Ich such‘ nach Zeilen in mir drin, bis alles passt

Bis ich was fühlen kann, so mach‘ ich das

Und nur so krieg‘ ich’s hin, so drück‘ ich’s aus

Was ich für dich sing‘, fühlst du das auch?

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