Die Geschichte einer Selbstfindung

Der Song „All I Want“ von Walk the Moon erzählt die Geschichte eines Individuums, das sich auf der Suche nach sich selbst und nach innerem Frieden befindet. Der Text beginnt mit der Frage nach der eigenen Identität: „Pull me up, off of the pavement, Dilated eyes and the blue sunrise, no, That can’t be me, I must be mistaken, I’ve been an angel my whole life“. Hier wird deutlich, dass der Protagonist in einer Krise steckt, sich selbst nicht mehr erkennt und mit der eigenen Vorstellung als „Engel“ hadert. Die erste Strophe stellt somit die Verwirrung und die innere Zerrissenheit des Individuums dar.

Die Suche nach Selbstkenntnis

Die zweite Strophe setzt diese Suche nach Selbstkenntnis fort und stellt die wichtige Frage: „How well do you know yourself? How clear without the mirror of someone else“. Hierbei kommt der zentrale Gedanke zum Vorschein, dass sich Selbsterkenntnis schwerlich ohne die Einflüsse anderer erreichen lässt. Diese Unklarheit wird durch den Ausdruck „my shadow gets the best of me“ weiter verdeutlicht – eine Metapher dafür, dass die dunklen Seiten der eigenen Persönlichkeit überhandnehmen. Durch die rhetorische Frage „How well do you know your limits“ wird die Hürde betont, sich den eigenen Begrenzungen zu stellen. Der Vergleich „The deeper the dream, the longer you’re in it“ illustriert, dass das Verweilen in unrealistischen Fantasien dazu führt, dass man länger in einer unechten Realität verharrt.

Wünsche und Bedürfnisse

Im Refrain wird das zentrale Motiv des Songs deutlich: „All that I want“ – ein Mantra, das die vielfältigen Wünsche und Bedürfnisse des Protagonisten symbolisiert. In den folgenden Strophen werden konkrete Wünsche genannt, die jedoch als nicht ausreichend betrachtet werden: „Maybe if I had a little more money, Maybe if I had a little more sex, Maybe with a little peace and quiet“. Diese hypothetischen Überlegungen verdeutlichen, dass materielle oder kurzfristige emotionale Befriedigungen nicht die erhoffte Erlösung bringen. Der Protagonist realisiert durch Alltagsbeobachtungen und Begegnungen, wie der Mann im Taxi, dass andere Menschen unter ganz anderen Umständen mit ihrem Leben zufrieden sind. Diese Begegnungen sortieren und reflektieren die eigenen Bedürfnisse neu. Der Text vermittelt, dass es nicht immer das Offensichtlichste ist, was uns glücklich macht und dass oft eine externe Perspektive hilft, die eigene Situation zu revitalisieren.

Selbstbestimmung und Reflexion

In der abschließenden Reflexion des Textes erklärt der Sänger seine Unabhängigkeit und Selbstbestimmung: „I am my own sanctuary, I am my own hero“. Diese wiederkehrenden Selbstbestätigungen tragen die Botschaft in sich, dass wahre Zufriedenheit und Erkenntnis nur aus dem Inneren kommen können. Dies zeigt sich auch in Zeilen wie „I am my own best friend“, was auf die Idee verweist, dass der Protagonist gelernt hat, Selbstliebe und Akzeptanz zu empfinden.

Stilistische Anmerkungen und poetische Mittel

Walk the Moon verwendet eine potpourri an poetischen und rhetorischen Mitteln, um die emotionale Spannung und die innere Zerrissenheit des Individuums zu unterstreichen. Metaphern wie „dilated eyes and the blue sunrise“ drücken eine Müdigkeit und Entfremdung aus, während Antithesen wie „black, black so pitch that I cannot breathe“ die Extreme darstellen. Der häufige Gebrauch von rhetorischen Fragen verstärkt das Gefühl der Unwissenheit und Unzufriedenheit. Der Refrain „All that I want“ fungiert als wiederkehrendes Motiv, das durch Wiederholung die Sehnsucht und das endlos scheinende Streben nach Erfüllung intensiviert.

Kulturelle und emotionale Resonanzen

Thematisch spricht der Text weitreichende gesellschaftliche und kulturelle Bezüge an. Die Frage nach Identität und Selbstverwirklichung ist eine allgegenwärtige menschliche Sorge, die durch die heutige Schnelllebigkeit und Materialismus noch verstärkt wird. Die wiederkehrenden Überlegungen „Maybe if I had a little more money“ oder „Maybe if I went out less on the weekend“ spiegeln gesellschaftliche Erwartungen wider, die oftmals als Lösung für innere Unzulänglichkeiten betrachtet werden. Doch am Ende des Textes wird deutlich, dass wahre Selbstverwirklichung nicht von äußeren Faktoren abhängt, sondern vielmehr von der inneren Einstellung und persönlichen Akzeptanz.

Schlussfolgerung und persönliche Reflexionen

„All I Want“ thematisiert gekonnt die innerliche Reise eines Menschen, der nach Selbstakzeptanz und Erkenntnis strebt. Der Text ermutigt die Hörer, tief in sich selbst zu schauen und die Wurzeln ihrer Unzufriedenheit zu erkennen. Die poetische Sprache und die bildhafte Symbolik von Walk the Moon schaffen eine atmosphärische Tiefe, die es dem Hörer ermöglicht, eine emotionale Verbindung zum Lied aufzubauen. Beim Interpretieren des Liedes wird deutlich, dass ein jeder von uns ein „eigener Held“ sein kann, wenn er den Mut findet, sich mit den inneren Schatten auseinanderzusetzen und die eigene Identität unabhängig von äußeren Einflüssen zu definieren. Die Entdeckung, dass persönliche Erfüllung in der Selbstbestimmung und nicht in äußeren Faktoren liegt, bleibt eine wertvolle Lektion, die uns alle in einem hektischen und oft materialistisch geprägten Alltag begleitet.

Liedtext / Übersetzung

Pull me up, off of the pavement
Zieh mich vom Asphalt hoch
Dilated eyes and the blue sunrise, no
Weit aufgerissene Augen und der blaue Sonnenaufgang, nein

That can’t be me, I must be mistaken
Das kann nicht ich sein, ich muss mich irren
I’ve been an angel my whole life
Ich war mein ganzes Leben ein Engel

How well do you know yourself?
Wie gut kennst du dich selbst?
How clear without the mirror of someone else
Wie klar ohne den Spiegel eines Anderen
‚Cuz sometimes my shadow gets the best of me
Denn manchmal holt mich mein Schatten ein
A black, black so pitch that I cannot breathe
So schwarz, so düster, dass ich nicht atmen kann
And I cannot speak and I cannot hide
Und ich kann nicht sprechen und nicht verstecken
I guess you can’t be free of what you keep inside
Ich nehme an, man kann nicht frei sein von dem, was man im Inneren behält
Well, how well do you know your limits
Nun, wie gut kennst du deine Grenzen
The deeper the dream, the longer you’re in it
Je tiefer der Traum, desto länger bist du darin

Maybe if I had a little more money
Vielleicht wenn ich ein wenig mehr Geld hätte
Maybe if I had a little more sex
Vielleicht wenn ich ein wenig mehr Sex hätte
Maybe with a little peace and quiet
Vielleicht mit ein wenig Ruhe und Stille
Maybe I could make a little more sense of it
Vielleicht könnte ich das Ganze etwas mehr verstehen

All that I want
Alles was ich will
All that I want
Alles was ich will

The river of cars keeps flowing
Der Fluss von Autos fließt immer weiter
All I can see is what’s in front of me
Alles was ich sehen kann, ist das, was vor mir liegt
Uh, this isn’t where I thought I was going
Das ist nicht, wohin ich dachte zu gehen
This isn’t who I thought I would be
Das ist nicht, wer ich dachte zu sein

Met a man in a cab today
Träf einen Mann im Taxi heute
Moved here from across the ocean someplace
Umgezogen von irgendwo über den Ozean
Where his family waits but he’s all alone
Wo seine Familie wartet, aber er ist ganz allein
To drive a cab all day and send it all back home
Den ganzen Tag ein Taxi zu fahren und alles nach Hause zu schicken
A woman felt bad and he flashed his eyes
Eine Frau fühlte sich schlecht und er blitzte mit den Augen
And I could hear the joy in his voice
Und ich konnte die Freude in seiner Stimme hören
It was like there was nowhere in the world that he’d rather be
Es war, als gäbe es keinen Ort auf der Welt, wo er lieber wäre
Than here in a cab, driving me
Als hier in einem Taxi, mich fahrend

Maybe if I went out less on the weekend
Vielleicht, wenn ich am Wochenende weniger rausgehe
Maybe if I just didn’t exist
Vielleicht wenn ich einfach nicht existierte
Maybe if I was straight
Vielleicht wenn ich hetero wäre
Maybe if I was vegan
Vielleicht wenn ich Veganer wäre
Maybe if I still had you to kiss
Vielleicht wenn ich immer noch dich zum Küssen hätte

All that I want
Alles was ich will
All that I want
Alles was ich will
All that I want
Alles was ich will
All that I want
Alles was ich will

I am my own sanctuary
Ich bin mein eigener Zufluchtsort
I am my own hero
Ich bin mein eigener Held
I am my own teacher
Ich bin mein eigener Lehrer
I am my own best friend
Ich bin mein bester Freund
I am my own Friday night
Ich bin mein eigener Freitagabend
I am my own love of my life
Ich bin meine eigene Liebe meines Lebens
I am my own way out
Ich bin mein eigener Ausweg
I am my own sanctuary
Ich bin mein eigener Zufluchtsort

Maybe if I had a little more money
Vielleicht wenn ich ein wenig mehr Geld hätte
Maybe if I had a little more sex
Vielleicht wenn ich ein wenig mehr Sex hätte
Maybe with a little peace and quiet
Vielleicht mit ein wenig Ruhe und Stille
Maybe I could make a little more sense of it
Vielleicht könnte ich das Ganze etwas mehr verstehen

All that I want (a little more sense of it)
Alles was ich will (ein wenig mehr Verständnis dafür)
All that I want (a little more sense of it)
Alles was ich will (ein wenig mehr Verständnis dafür)
All that I want
Alles was ich will
All that I want
Alles was ich will

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