Analyse des Liedtextes: „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ von Juliane Werding

Einführung

Juliane Werding, eine deutsche Sängerin und Liedermacherin, veröffentlichte 1975 das Lied „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“. Dieses Stück gehört zum Genre des Soft Rock und lässt sich durch eine tiefgehende, ergreifende Wortwahl und melodischen Klang charakterisieren. Der Liedtext behandelt Themen wie Selbstbewusstsein, Geschlechterstereotypen und Widerstand gegen gesellschaftliche Erwartungen.

Detailanalyse der Liedzeilen

Erste Strophe

  • Zitat: „Der Tag war zu Ende / Und ich war zufrieden mit mir / Da ging ich, weil ich nicht schlafen konnte / Noch aus auf ein Glas Bier“
    Analyse: Die erste Zeile beschreibt das Gefühl eines erfüllten Tages und die Zufriedenheit der Protagonistin mit sich selbst. Die Entscheidung, noch ein Glas Bier zu trinken, deutet auf eine entspannte, vielleicht sogar individuelle Entscheidung hin. Es impliziert auch eine Suche nach Gesellschaft oder vielleicht einem Sinn für Unruhe und Schlaflosigkeit.
  • Zitat: „Dorthin, wo die Männer an Theken und an Tischen / Sich den Schaum von den Lippen wischen / Und ich hörte sie schon von draußen schreien / So trat ich ein“
    Analyse: Die nächsten Zeilen schaffen eine Atmosphäre, indem sie das Setting beschreiben: Eine typische Bar, in der Männer trinken und laut sind. Das Motiv des Schaums auf den Lippen vermittelt eine gewisse Rauheit und Lebendigkeit des Ortes. Das Schreien, das sie bereits von draußen hört, deutet auf eine lebhafte und möglicherweise aggressive Umgebung hin.

Zweite Strophe

  • Zitat: „Augenblicklich war es still / Nur drei Männer am Tisch, die spielten Skat / Und einer, der stand mit seinem Glas am Spielautomat / Und dann rief irgendeiner, der Abend ist gelaufen / Diese Kleine, die werden wir uns kaufen! / Hey, hey, zeig, was du kannst! / Und so begann’s“
    Analyse: Sobald die Protagonistin die Bar betritt, kehrt sofort Stille ein, was ihre Präsenz und möglicherweise Überraschung über ihr Erscheinen betont. Es sind nur wenige Männer im Raum, was die Szene intimer und fokussierter macht. Die aggressive und abfällige Bemerkung „Diese Kleine, die werden wir uns kaufen!“ spiegelt die Frauenfeindlichkeit und das abwertende Denken der Männer wider. „Und so begann’s“ signalisiert den Beginn eines Konfliktes oder einer Herausforderung.

Refrain

  • Zitat: „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst / Ein Mädchen kann das nicht / Schau mir in die Augen / Und dann schau in mein Gesicht / Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst / Du hast ein leichtes Spiel / Doch ich weiß, was ich will / Drum lach nur über mich / Denn am Ende lache ich über dich“
    Analyse: Der Refrain zieht eine klare Linie zwischen den Erwartungen der Männer und der Realität der Protagonistin. Mit kraftvollen Aussagen stellt sie klar, dass sie mehr ist als das, was die Männer von ihr denken. „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ wird als wiederkehrende Phrase verwendet, um deren Überheblichkeit und falsches Selbstvertrauen zu unterstreichen. Dieses Zitat verstärkt ihren Widerstand gegen die frauenfeindlichen Einstellungen und zeigt ihr Selbstbewusstsein.

Dritte Strophe

  • Zitat: „Mit mir können sie’s machen / Das hatten sie sich so gedacht / Und ich spielte und trank mit ihnen um die Wette / Die ganze Nacht / 18, 20, 2, 0, 4, und ich passe / Contra, Re, und dann zur Kasse / Sie wurden ganz blass, denn ich gewann das Spiel / Das war zu viel“
    Analyse: Die Protagonistin nimmt die Herausforderung der Männer an und beteiligt sich an ihren Spielen und Wettkämpfen. Die Zahlen und Terminologien, die hier verwendet werden, beziehen sich auf Kartenspiele, insbesondere Skat, und schaffen eine lebhafte Szene des Wettbewerbs. Das Überraschte der Männer zeigt sich in ihrer Blässe, als sie erkennen, dass sie verloren haben, was ihren Vorurteilen widerspricht.

Vierte Strophe

  • Zitat: „Der Wirt hatte längst schon die Stühle hochgestellt / Und schlief / Da saßen sie noch immer im Qualm der Zigaretten / Wie auf ’nem sinkenden Schiff / Und ich sah die Männer, die an Theken und an Tischen / Sich den Schaum von den Lippen wischen / Der eine fiel vom Stuhl, der andere schlief ein / Und ich ging heim“
    Analyse: Die Szene schließt am frühen Morgen, als die Männer niedergeschlagen sind und das Spiel verloren haben. Die Analogie zum „sinkenden Schiff“ deutet auf die Verzweiflung und den Zerfall ihres Egos hin. Das Bild des Wirtes, der bereits schläft und die hochgestellten Stühle, symbolisiert das Ende der Nacht. Die Protagonistin geht zufrieden nach Hause, nachdem sie ihren Triumph erlebt hat.

Schlussrefrain

  • Zitat: „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst / Ein Mädchen kann das nicht / Schau mir in die Augen / Und dann schau in mein Gesicht / Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst / Du hast ein leichtes Spiel / Doch ich weiß, was ich will / Drum lach nur über mich / Denn am Ende lache ich“
    Analyse: Der Abschlussrefrain wiederholt die zentralen Botschaften des Liedes und verstärkt die Selbstbestimmung der Protagonistin. Die Wiederholung des Refrains zeigt ihre Entschlossenheit und den endgültigen Sieg über die vorgefassten Meinungen der Männer. Es ist eine Feier ihrer Intelligenz und ihres Willens.

Entwicklung der Geschichte

Die Geschichte beginnt mit einer unbeschwerten Entscheidung der Protagonistin, eine Bar zu besuchen. Durch den Verlauf des Liedes wird sie mit Vorurteilen und frauenfeindlichen Kommentaren konfrontiert, die sie mutig annimmt und überwindet. Die Handlung zeigt die Transformation von einer unverdächtigen Abendreise zu einem triumphalen Sieg über gesellschaftliche Erwartungen und Stereotypen. Ihre Aufforderung, in ihre Augen zu schauen, symbolisiert das Sehen über Oberflächen hinweg und die Anerkennung ihrer Fähigkeiten und ihres Charakters. Der Wiederruf des zentralen Satzes „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ zeigt die ständige Widerlegung der stereotypischen Überzeugungen der Männer durch Taten, nicht nur Worte.

Schreibstil und Ton

Der Schreibstil des Textes ist erzählerisch und direkt, oft mit einem ironischen Unterton, besonders im Refrain. Die Protagonistin spricht direkt und selbstbewusst, besonders wenn sie sich gegen die frauenfeindliche Haltung der Männer wehrt. Der Ton ändert sich von ruhig und zufrieden zu herausfordernd und siegreich, da sie ihre Fähigkeiten und Willenskraft zeigt und schließlich triumphiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Liedtext durch seinen klaren und starken Ausdruck eine kraftvolle und inspirierende Botschaft vermittelt, die Geschlechterrollen in Frage stellt und die Stärke und Entschlossenheit der weiblichen Protagonistin hervorhebt.

Der Tag war zu Ende

Und ich war zufrieden mit mir

Da ging ich, weil ich nicht schlafen konnte

Noch aus auf ein Glas Bier

Dorthin, wo die Männer an Theken und an Tischen

Sich den Schaum von den Lippen wischen

Und ich hörte sie schon von draußen schreien

So trat ich ein

Augenblicklich war es still

Nur drei Männer am Tisch, die spielten Skat

Und einer, der stand mit seinem Glas am Spielautomat

Und dann rief irgendeiner, der Abend ist gelaufen

Diese Kleine, die werden wir uns kaufen!

Hey, hey, zeig, was du kannst!

Und so begann’s

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst

Ein Mädchen kann das nicht

Schau mir in die Augen

Und dann schau in mein Gesicht

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst

Du hast ein leichtes Spiel

Doch ich weiß, was ich will

Drum lach nur über mich

Denn am Ende lache ich über dich

Mit mir können sie’s machen

Das hatten sie sich so gedacht

Und ich spielte und trank mit ihnen um die Wette

Die ganze Nacht

18, 20, 2, 0, 4, und ich passe

Contra, Re, und dann zur Kasse

Sie wurden ganz blass, denn ich gewann das Spiel

Das war zu viel

Der Wirt hatte längst schon die Stühle hochgestellt

Und schlief

Da saßen sie noch immer im Qualm der Zigaretten

Wie auf ’nem sinkenden Schiff

Und ich sah die Männer, die an Theken und an Tischen

Sich den Schaum von den Lippen wischen

Der eine fiel vom Stuhl, der andere schlief ein

Und ich ging heim

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst

Ein Mädchen kann das nicht

Schau mir in die Augen

Und dann schau in mein Gesicht

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst

Du hast ein leichtes Spiel

Doch ich weiß, was ich will

Drum lach nur über mich

Denn am Ende lache ich

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst

Ein Mädchen kann das nicht

Schau mir in die Augen

Und dann schau in mein Gesicht

Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst

Du hast ein leichtes Spiel

Doch ich weiß, was ich will

Drum lach nur über mich

Denn am Ende lache ich über dich

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