Zusammenfassung des Inhalts

Das Lied „Was zieht mich noch zu dir…“ von Matthias Reim beschreibt die emotionalen Turbulenzen nach einer schmerzhaften Trennung. Der Sänger erzählt von seinem zunächst misslungenen Versuch, die Trennung zu verarbeiten und zu erkennen, dass er entgegen seiner Annahme, den Verlust schnell bewältigen zu können, weiterhin stark von der Erinnerung an seine ehemalige Partnerin beeinflusst wird. Trotz eines kalten, endgültigen Abschieds und dem Fehlen jeglicher verbleibender Gefühle sieht er sich noch immer in ihrer Anziehungskraft gefangen. Das textliche Motiv des Unverständnisses und der Selbstzweifel zieht sich durch das gesamte Lied und verdeutlicht die Zerrissenheit und den inneren Kampf des Sängers.

Strophe-für-Strophe Analyse

„Nach uns’rem kalten Abschied / Hab‘ ich mich erstmal versteckt / Ich war mir völlig sicher, so komme ich schneller drüber weg“

Die erste Strophe setzt einen sehr entschiedenen Ton. Der Sänger hat sich nach dem „kalten Abschied“ vorübergehend zurückgezogen, um die Trennung zu verarbeiten. Der Ausdruck „kalter Abschied“ deutet auf eine emotionale Distanz und eine harte, gefühlsarme Trennung hin. Zu Beginn zeigt er Vertrauen in seine Fähigkeit, die Trennung rasch zu überwinden. Die konkreten Handlungen („mich erstmal versteckt“) weisen darauf hin, dass seine Methode, die Trennung zu bewältigen, auf Isolation beruht.

„Nach sieben langen Wochen / War ich heute Nacht mal aus / Und hab‘ gleich versagt, beim ersten Probelauf“

In der zweiten Strophe ist deutlich eine Zeitsprung erkennbar. „Nach sieben langen Wochen“ suggeriert einen langen Zeitraum der Trübsal und des Rückzugs. Der Versuch, wieder ins soziale Leben einzutauchen („war ich heute Nacht mal aus“), endet jedoch in einem Fehlschlag. Der Ausdruck „hab‘ gleich versagt, beim ersten Probelauf“ veranschaulicht, dass seine emotionale Wunde noch nicht geheilt ist. Dies erzeugt ein Gefühl der Frustration und Desillusionierung.

„Ich kann dich einfach noch nicht übersehen / Wie ’n fremder Sturm an dir vorüber gehen / Ich schaff’s noch nicht an dir vorbei zu schauen / Als wärst du eine von Millionen Frauen“

Der Refrain wiederholt sich hier erstmals und bringt die zentrale Botschaft des Liedes auf den Punkt. Trotz aller Bemühungen und der verstrichenen Zeit kann der Sänger seine ehemalige Partnerin nicht einfach ignorieren. Die bildhafte Sprache „wie ’n fremder Sturm an dir vorüber gehen“ zeigt seine Unfähigkeit, sie wie eine beiläufige Figur zu behandeln. Die Wiederholung der Phrasen betont die Intensität seiner Gefühle und die bedeutungslose Rolle anderer Frauen im Vergleich zu ihr.

„Ich komm‘ ganz einfach noch nicht klar allein / Bin weit entfernt von drüber weg zu sein“

Diese Zeilen erweitern den emotionalen Refrain und zeigen die tiefe Abhängigkeit und die fortwährende Zerrissenheit des Sängers. Seine Worte „bin weit entfernt von drüber weg zu sein“ wirken wie ein Eingeständnis der Niederlage.

„Wir hatten für uns’re Wunden, keine Seelenpflaster mehr / Das Porzellan war alle und die Tränensäcke leer“

In der nächsten Strophe liefert der Sänger eine Reflexion der Beziehung und ihrer unheilbaren Natur. „Keine Seelenpflaster mehr“ und „Das Porzellan war alle“ sind metaphorische Ausdrucksweisen, die das Verzagen und die Unwiederbringlichkeit der Zuneigung verdeutlichen. Diese Verbildlichung führt die Vorstellung von irreparablen Schäden ein. Auch das Bild der „Tränensäcke leer“ vermittelt das völlige Ausgelaugtsein und die emotionale Erschöpfung.

„Es gab nichts mehr zu sagen, denn alles war gesagt / Ich weiß echt nicht, was ich an dir gefressen hab’“

Hier wird die Sinnlosigkeit jeglicher weiterer Diskussionen betont. Alles wurde bereits herausgearbeitet, und keine Worte können den Zustand ändern. Die Frage „Ich weiß echt nicht, was ich an dir gefressen hab'“ verleiht dem Text eine gewisse Verzweiflung. Der Ausdruck „gefressen haben“ stellt eine lose, fast saloppe Ausdrucksweise dar und kann als Ausdruck für die Überforderung des Sängers, sein eigenes Verhalten zu verstehen, angesehen werden.

Refrain Wiederholung

Der Refrain wiederholt sich mit gleicher Intensität, was die zentrale emotionale Botschaft des Liedes verstärkt und einen Eindruck von zirkulärer Resignation gibt. Diese Wiederholung unterstreicht die Inflexibilität und das emotionale Feststecken des Sängers in dieser Phase.

Ein Lied voller Zerrissenheit und Verzweiflung

Der Text schafft es, eine vielschichtige emotionale Lage darzustellen, die durch Zerrissenheit und Verzweiflung geprägt ist. Es ist offensichtlich, dass er versucht, seine Gefühle zu verstehen, aber stets daran scheitert. Die metaphorenreiche Sprache und die wiederkehrenden Motive schaffen eine bedrückende und dennoch eindrucksvolle Atmosphäre. Besonders stark finde ich den Refrain, der in seiner Wiederholung die Tiefe der emotionalen Betroffenheit und die Unmöglichkeit, die Ex-Partnerin einfach zu vergessen, verdeutlicht. Insgesamt geht es weniger um eine konkrete Handlung, sondern um die innere Reise und den verdrängten Schmerz, der trotz aller Bemühungen immer wieder an die Oberfläche kommt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass „Was zieht mich noch zu dir…“ durch seine Emotionalität, seine bildhafte Sprache und seine wiederholenden Elemente ein äußerst eindrucksvolles und nachvollziehbares Bild von Liebeskummer und innerer Zerrissenheit zeichnet. Der Text spricht wahrscheinlich vielen aus der Seele und erzeugt eine tiefe emotionale Resonanz.

Nach uns’rem kalten Abschied

Hab‘ ich mich erstmal versteckt

Ich war mir völlig sicher, so komme ich schneller drüber weg

Nach sieben langen Wochen

War ich heute Nacht mal aus

Und hab‘ gleich versagt, beim ersten Probelauf

Ich kann dich einfach noch nicht übersehen

Wie ’n fremder Sturm an dir vorüber gehen

Ich schaff’s noch nicht an dir vorbei zu schauen

Als wärst du eine von Millionen Frauen

Ich komm‘ ganz einfach noch nicht klar alleine

Bin weit entfernt von drüber weg zu sein

Das dumme ist nur, dass ich’s nicht kapier‘

Was zieht mich noch zu dir?

Wir hatten für uns’re Wunden, keine Seelenpflaster mehr

Das Porzellan war alle und die Tränensäcke leer

Es gab nichts mehr zu sagen, denn alles war gesagt

Ich weiß echt nicht, was ich an dir gefressen hab‘

Ich kann dich einfach noch nicht übersehen

Wie ’n fremder Sturm an dir vorüber gehen

Ich schaff’s noch nicht an dir vorbei zu schauen

Als wärst du eine von Millionen Frauen

Ich komm‘ ganz einfach noch nicht klar allein

Bin weit entfernt von drüber weg zu sein

Das dumme ist nur, dass ich’s nicht kapier‘

Was zieht mich noch zu dir?

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