Einleitung und Zusammenfassung

Das Lied „Tick Tack“ von Kontra K, das im Jahr 2012 veröffentlicht wurde, dreht sich zentral um das Thema Zeit und deren Vergänglichkeit. Mit einer Mischung aus persönlicher Anekdote und allgemeiner Reflexion beleuchtet der Song die Geschwindigkeit, mit der das Leben vergeht, und den ständigen Druck, sich anzupassen und zu reagieren. Dabei kontrastiert er hektische Momente mit Phasen der Ruhe und Besinnung und hinterfragt die Sinnhaftigkeit des ständigen Rennens gegen die Uhr. Der Refrain wiederholt sich regelmäßig und verstärkt das Gefühl der Eintönigkeit und Regellosigkeit im Leben.

Aneinanderreihen von Sekunden und Minuten

Die erste Strophe beginnt mit der Zeile „Noch drei Stunden, wie schlag ich bloß die Zeit tot?“, die einen sofort in eine Situation der Ungeduld und des Zeitvertreibs versetzt. Diese Zeile vermittelt deutlich den Wunsch des Sängers, die Zeit schneller vergehen zu lassen, was sich wie ein roter Faden durch das gesamte Lied zieht. Der abrupt folgende Sprung zu „Nur zwei Minuten – fuck, verdammt ich muss gleich los!“ signalisiert die plötzliche Notwendigkeit von Eile und Stress. Die Schilderung einer Verspätung und anschließend schlechten Wetterbedingungen verstärkt das bedrückende Gefühl dieser Passage. Die Zeile „Dreißig Sekunden zu spät gewesen / Dann sieben Tage lang nur Regen und Nebel“ fasst dieses Dilemma zusammen und verdeutlicht die Konsequenzen von vermeintlichen Kleinigkeiten.

Die zweite Hälfte der Strophe bietet einen Gegensatz: „Noch ein Leben, wie werd‘ ich bloß die Zeit los?“ Mit dem Wegfall von Hektik und Eile löst sich der Sänger von vergangenen Zwängen und betont, „Keine Hektik, kein ‘Fuck, verdammt, ich muss gleich los!’“. Diese kontrastierende Betrachtung zweier Lebensweisen – das schnelle, hektische versus das langsame, entspannte Leben – zeigt die Ambivalenz in der Wahrnehmung und Wertschätzung von Zeit.

Der Kampf gegen die Uhr

In der zweiten Strophe wird die Idee der Vergänglichkeit der Zeit weiter ausgeführt. Mit „Jeder was er kann und ich 24/7 / Der einzige der bleibt, ist der Mann in meinem Spiegel“ verdeutlicht Kontra K den permanenten Einsatz und die daraus resultierende Isolation. Die Aufzählung von „8760 Tage ohne Liebe“ und „Sechzig Sekunden sind schnell eine Stunde“ betont noch weiter die Monotonie und das rasche Entschwinden von Zeit. Die Formulierungen „Der einzige der bleibt, ist der Mann in meinem Spiegel“ und „Wem willst du noch trauen, wenn die Paranoia zu viel wird?“ verweist auf eine tiefe persönliche Krise und Vertrauensprobleme.

Die Schilderung des täglichen Arbeitsrhythmus „6 Uhr 30 aufstehen, zwei Uhr nachts nach Hause“ kontrastiert mit dem Bild des „Ein Jahr durch, mit nur einer Woche Pause“. Dies wird durch die Bitte „Und fünf Minuten beten, dass es aufhört“ noch dramatischer unterstrichen. Der Übergang zu den sozialen Medien und die Erwähnung von „Mein Leben auf Papier und die Wichser laden’s auf Youtube“ zeigt sowohl Frustration über die Kommerzialisierung persönlicher Erfahrungen als auch die Schnelllebigkeit der digitalen Welt.

„Die Uhr tickt immer weiter“

Die dritte Strophe beginnt mit einer allgemeinen Reflexion über das Leben: „Ein ganzes Leben ist zu kurz, weil die Uhr weiter tickt“. Der sukzessive Ablauf von Lebensabschnitten – Geburt, Schulstress, Karriere – wird durch die Zeilen „Geboren werden, Schulstress, Pubertät, dann Hochzeit“ pointiert dargestellt. Die Passage „Ein guter Plan, doch nehm‘ mir paar Sekunden für mich selber“ betont die Wichtigkeit von Selbstreflexion und dem Genuss des Moments. Dieser Aufruf zur Besinnung wird unterstrichen mit „Und schau mir genau diese Welt an / Damit ich lachen kann, wenn das Leben vor mir zurückspult“.

Hier setzt der Sänger eine optimistische Note, indem er den Gedanken äußert, dass er am Ende seines Lebens nichts bereuen möchte und die Überzeugung hat, dass jede Sekunde „uns lebenswert“ mache. „Denn wie langweilig wär’s, wenn alles ewig wär?“ ist eine rhetorische Frage, die das Momentum und die Einzigartigkeit des Lebens hervorhebt.

Emotionale Eindringlichkeit und Tiefgründigkeit

Das Lied „Tick Tack“ erweckt eine starke emotionale Resonanz, indem es die flüchtige Natur der Zeit beleuchtet und den ständigen Druck, in einem getakteten Leben bestehen zu müssen, darstellt. Die Wiederholung des Refrains verstärkt das Gefühl von Restlosigkeit und stetiger Bewegung. Der Text erweckt ein zwiespältiges Gefühl, einerseits bedrückend und stressvoll, andererseits aber auch durchsetzt von Momenten der Klarheit und Besinnung. Der ständige Wechsel zwischen Hektik und Ruhe; Eile und Besinnung schafft eine tiefe emotionale Wirkung.

Die Wortwahl ist teils rau und direkt, was durch die häufige Nutzung von Kraftausdrücken wie „fuck“ verstärkt wird, und dies in einem modernen, urbanen Kontext verankert. Gleichzeitig besitzen die Lebensweisheiten und Reflexionen des Texts eine tiefere, allgemeingültige Bedeutung, welche die Hörer dazu anregt, über ihre eigene Zeit und Nutzung dieser nachzudenken. Es bleibt die Frage offen, ob der durchgetaktete Alltag, der ständige Zeitdruck und das Hasten im Leben zu wirklich mehr Lebensqualität führt oder ob das bewusste Erleben und die Besinnung der Schlüssel zu einem erfüllteren Dasein sind.

Insgesamt schafft Kontra K mit „Tick Tack“ eine packende und nachdenklich stimmende Darstellung des modernen Lebensdrucks, wobei die Betonung auf dem unvermeidlichen Fortschreiten der Zeit liegt. Die Botschaft bleibt klar: Zeit ist sowohl unser bester Freund als auch unser größter Feind. Es ist an uns, wie wir sie nutzen.

(I’m born again)

Noch drei Stunden, wie schlag ich bloß die Zeit tot?

Nur zwei Minuten – fuck, verdammt ich muss gleich los!

Dreißig Sekunden zu spät gewesen

Dann sieben Tage lang nur Regen und Nebel

Noch ein Leben, wie werd‘ ich bloß die Zeit los?

Keine Hektik, kein „Fuck, verdammt, ich muss gleich los!“

Keine Sekunde zu spät gewesen

Und kein Tag im Leben im Regen und Nebel

Jeder was er kann und ich 24/7

Der einzige der bleibt, ist der Mann in meinem Spiegel

8760 Tage ohne Liebe

Und wem willst du noch trauen, wenn die Paranoia zu viel wird?

Sechzig Sekunden sind schnell eine Stunde

Leider oft eine zu wenig, wenn schon wieder ein Tag um ist

Es kommt, geht schneller als dir lieb ist

Weil das, was nach 50:50 bleibt, nicht mehr viel ist

6 Uhr 30 aufstehen, zwei Uhr nachts nach Hause

Drei Monate wieder nur ackern auf den Baustellen

Oder ein Jahr durch, mit nur einer Woche Pause

Und fünf Minuten beten, dass es aufhört

Ein halbes Jahr schreiben an nur achtzig Minuten

Mein Leben auf Papier und die Wichser laden’s auf Youtube

Zwei Jahre zurück, ich war ein Umgang der nicht gut tut

Heute schicken sich die Kids meine Tracks via Bluetooth

Noch drei Stunden, wie schlag ich bloß die Zeit tot?

Nur zwei Minuten, fuck, verdammt ich muss gleich los!

Dreißig Sekunden zu spät gewesen

Dann sieben Tage lang nur Regen und Nebel

Noch ein Leben, wie werd‘ ich bloß die Zeit los?

Keine Hektik, kein „Fuck, verdammt, ich muss gleich los!“

Keine Sekunde zu spät gewesen

Und kein Tag im Leben im Regen und Nebel

Ein ganzes Leben ist zu kurz, weil die Uhr weiter tickt

Der Zeiger sich solang dreht, bis es dich dann erwischt

Du kannst so schnell rennen wie du willst

Doch es kriegt auch dich, bringt nichts, sondern genieß‘ jeden Schritt

Lass die Zahlen Zahlen und dein Job mal dein Job sein

Nimm die Beine in die Hand und jogg‘, mach dein Kopf frei

Geboren werden, Schulstress, Pubertät, dann Hochzeit

Die Karriereleiter, Kinder machen, Baum pflanzen, drauf gehen

Ein guter Plan, doch nehm‘ mir paar Sekunden für mich selber

Und schau mir genau diese Welt an

Damit ich lachen kann, wenn das Leben vor mir zurückspult

Alles lief wie es soll und ich nichts bereu‘

Also nutz ich die Zeit, solang sie mir bleibt

Und bilde mir ein, dass sie ewig wär‘

Jede Sekunde, macht uns lebenswert

Denn wie langweilig wär’s, wenn alles ewig wär?

Noch drei Stunden, wie schlag ich bloß die Zeit tot?

Nur zwei Minuten, fuck, verdammt ich muss gleich los!

Dreißig Sekunden zu spät gewesen

Dann sieben Tage lang nur Regen und Nebel

Noch ein Leben, wie werd‘ ich bloß die Zeit los?

Keine Hektik, kein „Fuck, verdammt, ich muss gleich los!“

Keine Sekunde zu spät gewesen

Und kein Tag im Leben im Regen und Nebel

(I’m born again)

(I’m born again)

(I’m born again)

(I’m born again)

(I’m born again)

(I’m born again)

(I’m born again)

(I’m born again)

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