Wunsch nach Veränderung

Der Song „Swimmingpool“ von LEA, veröffentlicht im Jahr 2021, reflektiert tiefgehende persönliche Unsicherheiten und den Wunsch nach innerer Veränderung. Der Text beginnt mit der Schilderung von alltäglichen Handlungen: „Ich würde anziehen, wonach mir grad ist / Und dann raus in die Nacht, dir schreiben, wo du bist“. Es handelt sich um normale Dinge des Lebens, jedoch schnell wird deutlich, dass diese von inneren Konflikten überlagert werden. Der Protagonist („Die Sängerin“) wünscht sich, offener und selbstbewusster handeln zu können: „Und ich würd‘ dir sagen, was ich wirklich empfind‘ / Wenn du sagst, dass ich schön bin, würd‘ glauben, es stimmt“. Hier zeigt sich schon das Grundthema des Songs: Der Wunsch, jemand anders zu sein und sich selbst freier auszuleben, ohne von Selbstzweifeln geplagt zu werden.

Innere Konflikte und Sehnsüchte

Der Refrain betont diesen inneren Konflikt weiter: „Wär‘ ich jemand anders als ich / Hätt‘ nicht diesen Kampf innerlich / Ich frag‘ mich, wie das wohl ist“. Hier wird die Zerrissenheit der Sängerin deutlich; sie ist gefangen zwischen ihrem eigenen Selbstbild und dem, was sie sich eigentlich wünscht. Diese Sentiments wiederholen sich durch den gesamten Text, was ihre permanente Selbstreflexion und Unzufriedenheit unterstreicht. Der wiederholte Gedanke, in einen „Swimmingpool“ zu springen, symbolisiert dabei eine Art Befreiung von all diesen inneren Ängsten und Zwängen: „Ich glaub‘, ich würd‘ alles ausziehen / Und springe in den Swimmingpool“. Der Swimmingpool wird somit zur Metapher für Freiheit und Unbeschwertheit.

Symbolik und Metaphern

Sprachlich zeichnet sich der Text durch einfache, aber klare Metaphern aus. Der Swimmingpool, das zentrale Bild des Songs, steht hier für eine unbeschwerte Leichtigkeit und gleichzeitig für die Utopie eines angstfreien Lebens. Die Zeilen „Und springe in den Swimmingpool / Und wär‘ ich nicht so geworden / Würd‘ denken, alles ist gut“ sprechen ebenfalls eine tiefere Sehnsucht nach Akzeptanz und Selbstzufriedenheit an.

Der Kontrast zwischen der realen Welt und der Wunschvorstellung wird auch in der Zeile „Würd‘ mich nicht hinterfragen / Wüsste, ich gehör‘ dazu“ deutlich. Hier drückt LEA ihre Unsicherheit und das Gefühl des Nicht-Dazugehörens aus, ein wiederkehrendes Thema in vielen ihrer Songs. Die Verwendung der Konjunktive („Wär‘ ich jemand…“, „Hätt‘ nicht diesen Kampf innerlich…“) verstärkt den Eindruck einer unerreichbaren Sehnsucht nach einem anderen Selbst.

Emotionale und Thematische Vielschichtigkeit

Im Thematischen bewegt sich der Song im Spektrum alltäglicher und doch universaler Sehnsüchte: der Wunsch nach Selbstakzeptanz, nach dem Mut, sich selbst auszudrücken, und nach einem Leben ohne Furcht. Neben der Selbsterforschung steht auch das Thema der zwischenmenschlichen Beziehungen im Mittelpunkt: „Ich würd‘ für mich einstehen, wenn jemand was sagt / Gegen dich oder mich, glaub mir, ich wär‘ stark“. Diese Zeilen illustrieren die imaginierte Stärke, die sie sich wünscht, sowohl für sich selbst als auch für andere einstehen zu können.

Vom strukturellen Standpunkt aus ist der Song einfach gehalten, was ihm jedoch eine gewisse Eindringlichkeit verleiht. Die Wiederholung des Refrains verstärkt die zentrale Aussage des Liedes und bleibt somit im Gedächtnis der Zuhörer haften. Die Wahl einfacher Sprache und klarer Bilder macht den Text zugänglich und nachfühlbar und trägt zur emotionalen Wirkung bei.

Vielfältige Interpretationsmöglichkeiten

Der Text lässt sich auf verschiedene Arten interpretieren, je nachdem, welche Aspekte man in den Vordergrund stellt. Einerseits könnte man ihn als eine allgemeine Reflexion über individuelle Unsicherheiten und den Wunsch nach persönlichem Wachstum betrachten. Andererseits könnte er auch als spezifische Aussage über psychischen Druck und gesellschaftliche Erwartungen gelesen werden.

Der Song regt dazu an, über eigene Unsicherheiten und Versagensängste nachzudenken und sich zu hinterfragen, inwiefern diese Ängste das eigene Handeln beeinflussen. Dabei bleibt er jedoch offen genug, um verschiedenen individuellen Interpretationen Raum zu lassen.

Resonanz auf persönlicher und sozialer Ebene

Persönlich finde ich mich in vielen Aspekten des Liedes wieder. Die Unsicherheiten und der Wunsch, jemand anders zu sein, sind Gefühle, die viele Menschen irgendwann in ihrem Leben empfinden. Der Text hat eine tröstende Wirkung, da er zeigt, dass solche Gedanken nicht ungewöhnlich sind und man nicht allein damit ist. Zudem fördert er die Selbstreflexion und kann dazu beitragen, einen Schritt in Richtung Selbstakzeptanz und innerer Freiheit zu machen.

Auf gesellschaftlicher Ebene könnte man den Song auch als Kritik an den Erwartungen und dem Druck der modernen Welt verstehen. Die Tatsache, dass viele Menschen ähnliche Ängste teilen, deutet auf eine breitere kulturelle Tendenz hin, die es verdient, hinterfragt zu werden. Letztlich ist „Swimmingpool“ sowohl ein intimer Einblick in die innere Welt von LEA als auch eine allgemeingültige Reflexion über das Menschsein im 21. Jahrhundert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Swimmingpool“ ein vielschichtiges und emotional resonantes Lied ist, das durch seine klare Sprache und eindringliche Bilder eine tiefe Verbindung zum Zuhörer aufbaut. Die wiederkehrenden Themen und die durchgängig hohe emotionale Intensität machen es zu einem herausragenden Beispiel für moderne Dance-Pop-Musik mit tiefem lyrischen Gehalt.

Ich würde anziehen, wonach mir grad ist

Und dann raus in die Nacht, dir schreiben, wo du bist

Und ich würd‘ dir sagen, was ich wirklich empfind‘

Wenn du sagst, dass ich schön bin, würd‘ glauben, es stimmt

Wär‘ ich jemand anders als ich

Hätt‘ nicht diesen Kampf innerlich

Ich frag‘ mich, wie das wohl ist

Wär‘ ich jemand ohne Angst

Und hätt‘ ’n bisschen mehr Mut

Ich glaub‘, ich würd‘ alles ausziehen

Und springe in den Swimmingpool

Und wär‘ ich nicht so geworden

Würd‘ denken, alles ist gut

Würd‘ mich nicht hinterfragen

Wüsste, ich gehör‘ dazu

Wär‘ ich jemand ohne Angst

Ich würd‘ für mich einstehen, wenn jemand was sagt

Gegen dich oder mich, glaub mir, ich wär‘ stark

Und ich würde weinen, wenn ich mich danach fühl‘

Nie was tun, weil ich muss, sondern nur, weil ich will

Wär‘ ich jemand anders als ich

Hätt‘ nicht diesen Kampf innerlich

Ich frag‘ mich, wie das wohl ist

Wär‘ ich jemand ohne Angst

Und hätt‘ ’n bisschen mehr Mut

Ich glaub‘, ich würd‘ alles ausziehen

Und springe in den Swimmingpool

Und wär‘ ich nicht so geworden

Würd‘ denken, alles ist gut

Würd‘ mich nicht hinterfragen

Wüsste, ich gehör‘ dazu

Wär‘ ich jemand ohne Angst

Wär‘ ich jemand anders als ich

Wär‘ ich jemand ohne Angst

Wär‘ ich jemand anders als ich

Wär‘ ich jemand ohne Angst

Wär‘ ich jemand ohne Angst

Und hätt‘ ’n bisschen mehr Mut

Ich glaub‘, ich würd‘ alles ausziehen

Und springe in den Swimmingpool

Und wär‘ ich nicht so geworden

Würd‘ denken, alles ist gut

Würd‘ mich nicht hinterfragen

Wüsste, ich gehör‘ dazu

Wär‘ ich jemand ohne Angst

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