John Denver – „Song of Wyoming“ (1975) – Liedtextanalyse

„Song of Wyoming“ von John Denver, ein 1975 veröffentlichtes Stück aus dem Genre Folk, thematisiert in malerischen Bildern und betonter Naturverbundenheit das Leben eines wandernden Cowboys im amerikanischen Westen. Die Melancholie und Sehnsucht nach Einfachheit und Freiheit, wie sie dieses Lied durchzieht, spiegelt sich in jedem Vers wider und wird bildreich und eindringlich beschrieben.

Erste Strophe

„Well, I’m weary and tired, I’ve done my day’s riding
Nighttime is rolling my way
The sky’s all on fire and the light’s slowly fading
Peaceful and still ends the day“

Die erste Strophe beginnt mit einer Beschreibung des Protagonisten, der nach einem langen Tag müde und erschöpft ist. Die Worte „weary and tired“ unterstreichen diese Müdigkeit. Der Hinweis auf „done my day’s riding“ verstärkt die Vorstellung eines Cowboys, der einen langen Tag auf dem Pferd verbracht hat.“Nighttime is rolling my way“ und „the light’s slowly fading“ beschreiben den Übergang vom Tag zur Nacht, während „the sky’s all on fire“ ein Bild eines bunten, feurigen Sonnenuntergangs zeichnet. Diese Verse erzeugen eine Stimmung von Ruhe und Gelassenheit, unterstützt durch „Peaceful and still ends the day“.

Zweite Strophe

„Out on the trail night birds are calling
Singing their wild melody
Down in the canyon cottonwood whispers
A Song of Wyoming for me“

Die zweite Strophe führt den Hörer tiefer in die nächtliche Szenerie. Das „calling“ der Nachtvögel und ihre „wild melody“ untermalen die natürliche und unberührte Umgebung. Die „cottonwood whispers“ verstärken dieses Bild weiter, indem sie eine sanfte Bewegung in der Landschaft andeuten, vielleicht das Rascheln von Baumwollholzblättern im Wind. Die wiederholte Erwähnung von „A Song of Wyoming for me“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Lied und erinnert den Hörer daran, dass dies eine Hommage an Wyoming und die Natur ist.

Dritte Strophe

„Well, I’ve wandered around the town and the city
Tried to figure the how and the why
Well, I’ve stopped all my scheming
I’m just drifting and dreaming“
Watching the river roll by

Die dritte Strophe zeigt eine Reflexion des Sängers über sein früheres Leben in der Stadt. Die Phrasen „wandered around the town and the city“ und „tried to figure the how and the why“ legen nahe, dass er versucht hat, einen Sinn und eine Richtung in einem urbanen Umfeld zu finden. Seine Worte „Well, I’ve stopped all my scheming, I’m just drifting and dreaming“ deuten auf eine Loslösung von diesen Versuchen hin und eine Rückkehr zu einer einfacheren, unbeschwerten Lebensweise. Der Abschluss dieser Strophe „Watching the river roll by“ vermittelt eine entspannende und kontemplative Atmosphäre.

Vierte Strophe

„Here comes that big old prairie moon rising
Shining down bright as can be
Up on the hill there’s a coyote singing
A Song of Wyoming for me“

Die vierte Strophe nimmt uns wieder mit in die Natur zurück, die durch die vorherigen Strophen bereits liebevoll beschrieben wurde. Der „big old prairie moon“ steht als Symbol für die weite und offene Landschaft der Prairie, und sein helles Leuchten schafft eine idyllische und beinahe magische Stimmung. Der „coyote singing“ auf dem Hügel verstärkt den Eindruck von unberührter Wildnis und fügt der Szenerie eine weitere Ebene von natürlicher Musik hinzu – die „Song of Wyoming“ erklingt somit in vielfältigen Formen in der Wildnis.

Fünfte Strophe

„Now it’s whiskey and tobacco and bitter black coffee
A lonesome old dogie am I
But waking up on the range
Lord I feel like an angel“

In der fünften Strophe erzählt der Sänger von Elementen seines alltäglichen Lebens, mit „whiskey and tobacco and bitter black coffee“ als typische Symbole für das raue und einfache Leben eines Cowboys. Die Beschreibung „A lonesome old dogie am I“ bringt seine Einsamkeit zum Ausdruck, wobei das Wort „dogie“ für ein herrenloses Kalb steht und somit seine Verlorenheit unterstreicht. Dennoch folgt darauf eine positive Wendung: „But waking up on the range, Lord I feel like an angel“, was die Freiheit und Leichtigkeit beschreibt, die er empfindet, wenn er in der Natur erwacht.

Sechste Strophe

„Free like I almost could fly
Drift like a cloud out over the badlands
Sing like a bird in the tree
The wind in the sage sounds like heaven singing
A Song of Wyoming for me

Die sechste und letzte Strophe zusammenfasst diese Gefühle der Freiheit und Inneren Ruhe. Die Metaphern „Free like I almost could fly“ und „Drift like a cloud out over the badlands“ illustrieren ein Gefühl der Schwerelosigkeit und unendlichen Freiheit. Mit „Sing like a bird in the tree“ verstärkt er die Verbindung zur Natur, und der „wind in the sage“ wird zur Himmelsmusik – „sounds like heaven singing“. Diese letzte Strophe schließt das Lied mit einer eindrucksvollen, poetischen Darbietung der friedvollen und natürlichen Schönheit Wyomings ab.

Zusammenfassung

Das Lied „Song of Wyoming“ erzählt eine Geschichte von Erschöpfung und Erlösung, von städtischer Rastlosigkeit hin zur findenden Ruhe in der natürlichen Landschaft Wyomings. Die wiederkehrenden Naturbilder und -klänge betonen die Verbundenheit des Sängers mit der Umgebung und erzeugen eine Atmosphäre der inneren Zufriedenheit und Freiheit. Der Stil und Ton des Textes bleiben durchweg ruhig und poetisch, wodurch eine meditative und reflektierende Stimmung vermittelt wird. Durch die detailreiche Beschreibung der Natur und der persönlichen Erlebnisse des Sängers wird ein tiefes Gefühl von Ehrfurcht und Liebe gegenüber dem einfachen Leben im Einklang mit der Wildnis vermittelt.

Liedtext / Übersetzung

Well, I’m weary and tired, I’ve done my day’s riding
Nun, ich bin müde und erschöpft, habe meinen täglichen Ritt beendet
Nighttime is rolling my way
Die Nacht rollt auf mich zu
The sky’s all on fire and the light’s slowly fading
Der Himmel steht in Flammen und das Licht verblasst langsam
Peaceful and still ends the day
Ruhig und still endet der Tag

Out on the trail night birds are calling
Auf dem Pfad rufen Nachtvögel
Singing their wild melody
Singen ihre wilde Melodie
Down in the canyon cottonwood whispers
Unten im Canyon flüstert die Baumwolle
A Song of Wyoming for me
Ein Lied von Wyoming für mich

Well, I’ve wandered around the town and the city
Nun, ich bin in der Stadt herumgewandert
Tried to figure the how and the why
Habe versucht, das Wie und Warum zu verstehen
Well, I’ve stopped all my scheming, I’m just drifting and dreaming
Ich habe meinen ganzen Planungen ein Ende gesetzt, ich treibe nur noch und träume
Watching the river roll by
Beobachte den Fluss vorbeiziehen

Here comes that big old prairie moon rising
Da kommt der große alte Präriemond auf
Shining down bright as can be
Hell leuchtend wie nur möglich
Up on the hill there’s a coyote singing
Auf dem Hügel singt ein Kojote
A Song of Wyoming for me
Ein Lied von Wyoming für mich

Now it’s whiskey and tobacco and bitter black coffee
Jetzt gibt es Whiskey und Tabak und bitteren schwarzen Kaffee
A lonesome old dogie am I
Ein einsamer alter Kuhhirte bin ich
But waking up on the range, Lord I feel like an angel
Aber beim Aufwachen auf der Weide, Herr, fühle ich mich wie ein Engel
Free like I almost could fly
Frei, als könnte ich fast fliegen

Drift like a cloud out over the badlands
Trifte wie eine Wolke über die Ödlande
Sing like a bird in the tree
Singe wie ein Vogel im Baum
The wind in the sage sounds like heaven singing
Der Wind in der Weide klingt wie ein himmlischer Gesang
A Song of Wyoming for me
Ein Lied von Wyoming für mich

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