Eine Hymne gegen die Besserwisser
Der Liedtext „Sie wissen all’s besser“ von S.T.S. beginnt mit einem Aufruf zur Eigenständigkeit und persönlichen Freiheit: „Denk da wos’d denkst / Tua nur wos’d mogst / Nimm da vh vor / A wennst ned all’s dapackst“. Diese Zeilen ermutigen den Hörer, nach seinen eigenen Überzeugungen zu handeln, selbst wenn dies manchmal zu Misserfolgen führen mag. Es handelt sich um eine Stärkung des Individuums, das seine Entscheidungen trifft, unabhängig von den Meinungen und Urteilen anderer. Die erste Strophe richtet sich gegen die Passivität und fordert dazu auf, aktiv zu werden und selbst Verantwortung zu übernehmen: „Heb dein Arsch, sei ned faul / Hab nur kan Respekt / Mit wache Knie hot no kana die Wld nei entdeckt“. Diese Aussagen betonen die Notwendigkeit, Mut zu zeigen und aktiv die Welt um sich herum zu gestalten.
In der zweiten Strophe wird auf die Gesellschaft eingegangen, in der es viele Menschen gibt, die „nix dazua tuan“, also nichts beitragen möchten. Dies wird kritisch hinterfragt und als Problem angesehen. Der Refrain, der mehrmals im Lied wiederholt wird, zieht eine deutliche Linie zu diesen Leuten, die zwar alles besser zu wissen meinen, aber selbst nichts bewirken: „Jo, sie wissen all’s besser und tuan als wie wer / Und wannst a poar Frag’n host, leg’n sa si quer“. Hier kritisiert die Band Menschen, die andere belehren wollen, aber selbst nicht in der Lage sind, konstruktive Beiträge zu leisten oder eigene Fehler zuzugeben.
Die dritte Strophe vertieft den Konflikt zwischen Individualität und gesellschaftlichem Druck. Es wird von einem inneren Kampf und der Vorstellung des Alleinseins gesprochen: „Jo, sie wissen all’s besser und tuan als wie wer / Und wannst a poar Frag’n host, leg’n sa si quer / Jo, sie hob’n noch kan Fehler g’mocht / Na, den gebns ned zua / Jo, sie wissen all’s besser, als du“. Diese Worte zeigen eine gewisse Resignation und Frustration gegenüber den selbsternannten Besserwissern, die keine Bereitschaft zeigen, ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu erkennen.
Sprachliche und rhetorische Elemente
S.T.S. verwendet in diesem Text eine Vielzahl rhetorischer Mittel, um ihre Botschaft kraftvoll zu vermitteln. Häufig kommen direkte Ansprachen und Aufforderungen vor, die die Hörer direkt einbinden und zum Nachdenken anregen: „Denk da wos’d denkst / Tua nur wos’d mogst“. Diese Imperative wirken motivierend und bekräftigen die zentrale Botschaft des Songs – die Aufforderung zur Eigenverantwortung und Unabhängigkeit.
Ein weiteres markantes Element ist die Wiederholung. Der Refrain „Jo, sie wissen all’s besser und tuan als wie wer“ wird mehrfach wiederholt, wodurch die Kritik an den „Besserwissern“ verstärkt und in den Mittelpunkt gerückt wird. Diese Wiederholung verleiht der Kritik Nachdruck und stellt sicher, dass die Botschaft klar und unverwechselbar bleibt.
Metaphern und Symbolik finden sich in Zeilen wie „Mit wache Knie hot no kana die Wld nei entdeckt“. Hier wird die Metapher der „wachen Knie“ verwendet, um Mut und Entschlossenheit zu symbolisieren. Wer zögert und nicht bereit ist, Risiken einzugehen, wird keine bedeutenden Entdeckungen machen – dies ist die klare Botschaft hinter diesen Worten.
Zusätzlich nutzt S.T.S. auch Ironie und Sarkasmus, insbesondere in der Darstellung der Besserwisser, die zwar alles zu wissen meinen, aber nichts leisten: „Jo, sie hob’n noch kan Fehler g’mocht / Na, den gebns ned zua“. Durch diese ironische Darstellung wird die Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit dieser Personen entlarvt und kritisiert.
Gesellschaftskritik und persönliche Reflexionen
Der Liedtext von S.T.S. drückt eine tief verwurzelte Kritik an einer Gesellschaft aus, die von Besserwissern geprägt ist, welche zwar Ratschläge erteilen, aber selbst nicht bereit sind, aktiv zu handeln oder ihre eigenen Fehler einzugestehen. Diese Menschen blockieren den Fortschritt und behindern diejenigen, die tatsächlich versuchen, etwas zu bewegen. In einer Welt, die oft von Schein und Oberflächlichkeit dominiert wird, ist dies eine wichtige und kraftvolle Botschaft.
Die wiederholte Aufforderung zur Eigenverantwortung und zum Mut, eigene Entscheidungen zu treffen, kann als ermächtigend und inspirierend empfunden werden. Jeder Hörer kann die Botschaft personalisieren und in seinem eigene Lebensbereich anwenden. Das Gefühl von Frustration und überwältigender Gesellschaftskritik kann viele Menschen ansprechen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden – überfordert von denen, die alles besser zu wissen meinen.
Die besondere Verwendung des österreichischen Dialekts verleiht dem Lied eine authentische und regionale Note, die es von anderen popmusikalischen Werken abhebt. Diese sprachliche Entscheidung stärkt die Identifikation und bringt die Botschaft noch näher zum Hörer.
Insgesamt handelt es sich bei „Sie wissen all’s besser“ um ein eindrucksvolles Werk, das durch seine klare Botschaft und kraftvolle Sprache besticht. Die Band S.T.S. ruft dazu auf, eigene Wege zu gehen, sich nicht von den Urteilen und Kritiken anderer beeinflussen zu lassen und aktiv seinen Beitrag zu leisten. Dies ist eine Hymne der Selbstermächtigung und der Kritik an einer passiven Gesellschaft, die nur allzu oft von Besserwissern dominiert wird.
Denk da wos’d denkst
Tua nur wos’d mogst
Nimm da vh vor
A wennst ned all’s dapackst
Heb dein Arsch, sei ned faul
Hab nur kan Respekt
Mit wache Knie hot no kana die Wld nei entdeckt
Sperr‘ auf deine Aug’n, sperr‘ auf deine Ohren
Und wannst was zu sog’n host, dann stell di noch vorn
Schau, es gibt eh scho Leit gnua, es werd’n imma mehr
Die wuin nix dazua tuan, drum tuans a nix mehr
Jo, sie wissen all’s besser und tuan als wie wer
Und wannst a poar Frag’n host, leg’n sa si quer
Jo, sie hob’n noch kan Fehler g’mocht
Na, den gebns ned zua
Jo, sie wissen all’s besser, als du
Und bist dann allan, jo, donn loss da ned g’fall‘
Wann so a Wichser dir zuaschaut beim Zahl’n
Und di auslocht obwui dir zum rean is vor Hass
Die Welt is a Norr’nhaus, die Welt is so gross
Jo, sie wissen all’s besser und tuan als wie wer
Und wannst a poar Frag’n host, leg’n sa si quer
Jo, sie hob’n noch kan Fehler g’mocht
Na, den gebns ned zua
Jo, sie wissen all’s besser, als du
Denk da wos’d denkst, tua nur wos’d mogst
Nimm da vh vor, a wennst ned all’s dapackst
Heb dein Arsch, sei ned faul
Hab nur kan Respekt
Mit wache Knia hot no kana die Wlt neich entdeckt
Jo, sie wissen nix besser und tuan als wie wer
Und wennst a poar Frang’n host, leg’n sa si quer
Jo, sie hob’n noch kan Fehler g’mocht
Na, den gebs ned zua
Jo, sie wissen nix besser als du