Analyse des Liedes „Sie!“ von Kontra K

Einleitung

Das Lied „Sie!“ von Kontra K, veröffentlicht im Jahr 2012, ist ein tiefgründiges und vielschichtiges Stück, das sich kritisch mit der ambivalenten Beziehung des Sängers zur Personifikation eines Objekts – augenscheinlich Geld – auseinandersetzt. Das Zusammenspiel der verschiedenen lyrischen Elemente und die facettenreiche Ausdrucksweise des Künstlers prägen den Text maßgeblich. In dieser Analyse wird detailliert auf die einzelnen Zeilen des Liedes eingegangen, um die inhaltlichen und stilistischen Besonderheiten herauszuarbeiten und zu interpretieren.

Strophe 1

„Yeah, yeah, yeah jeder hat sie. Jeder kennt sie jeder will sie. Und jeder bangt sie jeder mag sie. Und jeder hasst nur ich fick sie. Denn ich hab sie“

Die eingehende Phrase setzt bereits den Ton des Liedes. Hier wird „sie“ als omnipräsent und begehrt beschrieben. Jeder möchte „sie“ besitzen und hat eine starke emotionale Reaktion auf „sie“, sei es positiv oder negativ. Der drastische Ausdruck, dass der Sänger „sie“ fickt, deutet auf eine gewaltsame und intensive Beziehung hin. Dies impliziert eine tiefe und konflikthafte Bindung.

Strophe 2

„Yeah, yeah sie (sie) ist allgegenwärtig. Berauscht mich schon wie eine Droge. Ich bin ihr schon vollkommen verfallen. Wie der Junkie dem Shore komplett verloren“

Hier wird „sie“ als eine allgegenwärtige Kraft beschrieben, die süchtig macht. Der Vergleich mit einer Droge und dem Junkie verdeutlicht die Abhängigkeit des Sängers. Die Metapher zeigt, wie „sie“ das Denken und Handeln des Sängers beherrscht und seine Fähigkeit zur Selbstkontrolle untergräbt.

„Wieder mal hängen geblieben. Und waren am Boden. Und egal wie stark oder sehr Mann du bist. Es geht schon lange nicht mehr ohne“

Diese Zeilen erläutern die Machtlosigkeit gegenüber „ihr“. Sie zeigt die Hilflosigkeit und das Wiederholungsmuster der Abhängigkeit. Egal wie stark oder männlich man sich fühlt, man kann nicht ohne „sie“ auskommen.

„Man ist nie zufrieden. Selbst wenn man davon zu viel hat. Blaue, gelbe, grüne. Aber am geilsten kommt sie Lila“

Die Zeilen spielen auf die materielle Vielfalt und die unersättliche Gier nach mehr an. Es ist eine Kritik an der ständigen Unzufriedenheit, bei der selbst Überfluss zu keinem Glück führt. Lila, oft eine Farbe des Reichtums, wird hier als erstrebenswert angesehen.

Strophe 3

„Sie kann so schnell kommen. Und dir die geilsten Sachen zeigen. Oder dich nackt in der Scheiße liegen lassen. Ganz alleine und mir ih Bruder. Kriegst du niemals Langeweile“

„Sie“ wird als unberechenbar beschrieben. Sie bringt großartige Erfahrungen, kann aber auch zu tiefem Elend führen. Das Bild von jemandem, der „nackt in der Scheiße liegt“, illustriert die tiefste Scham und Verlassenheit.

„Sie zeigt dir die. Dicksten Autos, geilsten Ärsche. Längsten Beine. Die besten Party, reinsten Drogen. Feinsten Hemden oder Hosen“

Diese Zeilen heben den oberflächlichen, materialistischen Aspekt von „ihr“ hervor. Sie betont, wie „sie“ einen in den Glanz und Glamour des Lebens einführt, dabei aber die wahre Substanz fehlt.

„Auf dir bleib ich immer klar. Kriege niemals eine Überdosis“

Hier zeigt der Sänger eine gewisse Kontrolle oder Einbildung von Kontrolle über die Beziehung zu „ihr“. Er glaubt, dass er, im Gegensatz zu anderen, diese Balance halten kann.

Strophe 4

„Ich liebe sie wie mein Leben. Verachte sie wie den Teufel. Weil sie mein größter Feind. Und auch mein allerbester Freund ist“

Diese Zeilen manifestieren die Dualität von „ihr“. Sie ist sowohl eine Quelle der Freude als auch des Leidens. Diese widersprüchlichen Gefühle verdeutlichen eine toxische Liebesbeziehung.

„Jeden Tag stehen wir auf. Und gehen raus nur für sie. Sie ist schlimmer als der Teufel. Und der Anführer vom Krieg“

Die Alltäglichkeit und die dominierende Präsenz von „ihr“ werden gezeigt. „Sie“ wird hier mit dem Teufel und Kriegsherren verglichen, was ihre zerstörerische Natur unterstreicht.

„Und warum bin ich Vollidiot in. Sie so krass verliebt. Obwohl die Nutte mich mit. 7 Milliarden anderen betrügt“

Diese Zeilen zeigen Selbstreflexion und Einsicht in die Unverhältnismäßigkeit der Beziehung. Der Sänger versteht, dass „sie“ untreu und illusionszerstörend ist, dennoch verbleibt die Abhängigkeit.

„Ich mach alles wie ein Freak. Auch wenn sie wieder nur mit mir spielt. Sterbe ich innerlich langsam aus. Und kann nur noch funktionieren“

Die ungesunde Besessenheit wird weiter verdeutlicht. Das Leid und die emotionale Abstumpfung, die durch „sie“ verursacht werden, zeigen, wie sehr der Sänger unter der Beziehung leidet.

„Depressiv, egal solange sie Miete zahlt. Leb ich rein in den Tag. Und glaub ihr alles was sie sagt“

Hier wird die Gleichgültigkeit und Abhängigkeit des Sängers dargestellt. Solange „sie“ die Grundbedürfnisse erfüllt, wird jegliche kritische Reflexion ausgeschaltet.

Strophe 5

„Ich bin verloren. Und auf kranke Weise glücklich. Auch wenn sie mir nicht allein gehört. Meine Konten macht sie süchtig“

Dieses Paradox beschreibt die duale Natur von Glück und Verlust. Der Besitz von „ihr“ bringt eine perverse Form von Zufriedenheit, obwohl „sie“ nie wirklich achtet.

„Kleines Miststück. Du bist die einzige für die ich springe. Manchen zwingst du in die Klinge. Anderen gibst du krumme Dinge“

Diese Zeilen verdeutlichen „ihre“ Macht, sowohl zu inspirieren als auch zu ruinieren. „Sie“ zwingt Menschen zu extremen Handlungen, entweder voller Begeisterung oder Verzweiflung.

„Mir gibst du den Halt im Leben. Und erkaufst mir Freiheit. In jeder schönen Zeit die ich verbringe. Sollst du dabei sein zusammen mit dir high“

Das Gefühl der Stabilität, das „sie“ gibt, wird versus der künstlich erkauften Freiheit dargestellt. Die Freude, die „sie“ bringt, ist vergänglich und oft illusionär.

„Die Momente schmecken süßer. Doch mit dir kommen die Ratten. Und die abgefuckten Lügner“

Der Abschluss der Analyse zeigt die Kehrseite des materiel-illusionären Glücks auf. Mit „ihr“ kommen auch die negativen Begleiter – Betrug, Täuschung und Niedertracht.

Schlussfolgerung

Über das gesamte Lied „Sie!“ hinweg, schafft Kontra K eine deutliche und beeindruckende Darstellung der menschlichen Beziehung zu materiellem Wohlstand und Abhängigkeiten. „Sie“ spiegelt die Dualität von Begehrlichkeit und Verderbtheit wider. Der Sänger illustriert den Konflikt zwischen der süchtigmachenden Sicherheit, die durch Besitz geboten wird, und den dunklen, zerstörerischen Aspekten dieser Abhängigkeit. Der Text wechselt zwischen persönlicher Reflexion, bitterer Einsicht und einer kruden Beschreibung der materiellen Welt, was eine fortlaufende Spannung aufrecht erhält. Zusammenfassend ist „Sie!“ eine tiefgehende Berichterstattung über die menschlichen Schwächen und die allgegenwärtige Anziehungskraft des Materialismus.

Yeah, yeah, yeah jeder hat sie

Jeder kennt sie jeder will sie

Und jeder bangt sie jeder mag sie

Und jeder hasst nur ich fick sie

Denn ich hab sie

Yeah, yeah sie (sie) ist allgegenwärtig

Berauscht mich schon wie eine Droge

Ich bin ihr schon vollkommen verfallen

Wie der Junkie dem Shore komplett verloren

Wieder mal hängen geblieben

Und waren am Boden

Und egal wie stark oder sehr Mann du bist

Es geht schon lange nicht mehr ohne

Man ist nie zufrieden

Selbst wenn man davon zu viel hat

Blaue, gelbe, grüne

Aber am geilsten kommt sie Lila

Sie kann so schnell kommen

Und dir die geilsten Sachen zeigen

Oder dich nackt in der scheiße liegen lassen

Ganz alleine und mir ih Bruder

Kriegst du niemals Langeweile

Sie zeigt dir die

Dicksten Autos, geilsten Ärsche

Längsten Beine

Die besten Party, reinsten Drogen

Feinsten Hemden oder Hosen

Auf dir bleib ich immer klar

Kriege niemals eine Überdosis

Ich liebe sie wie mein Leben

Verachte sie wie den Teufel

Weil sie mein größter Feind

Und auch mein allerbester Freund ist

(allerbester Freund ist)

Jeden Tag stehen wir auf

Und gehen raus nur für sie

Sie ist schlimmer als der Teufel

Und der Anführer vom Krieg

Und warum bin ich Vollidiot in

Sie so krass verliebt

Obwohl die Nutte mich mit

7 Milliarden anderen betrügt

Ich mach alles wie ein Freak

Auch wenn sie wieder nur mit mir spielt

Sterbe ich innerlich langsam aus

Und kann nur noch funktionieren

Depressiv, egal solange sie Miete zahlt

Leb ich rein in den Tag

Und glaub ihr alles was sie sagt

Ich bin verloren

Und auf kranke Weise glücklich

Auch wenn sie mir nicht allein gehört

Meine Konten macht sie süchtig

Kleines Miststück

Du bist die einzige für die ich springe

Manchen zwingst du in die Klinge

Anderen gibst du krumme Dinge

Mir gibst du den halt im Leben

Und erkaufst mir Freiheit

In jeder schönen Zeit die ich verbringe

Sollst du dabei sein zusammen mit dir high

Die Momente schmecken süßer

Doch mit dir kommen die Ratten

Und die abgefuckten Lügner

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