Details zur Liedtextanalyse: „Schutzgeist der Scheiße“ von Böhse Onkelz

Künstler: Böhse Onkelz
Titel: Schutzgeist der Scheiße
Release Jahr: 2000
Genre: Hard Rock

Einführung

Das Lied „Schutzgeist der Scheiße“ von den Böhsen Onkelz entfaltet eine düstere und emotionale Geschichte. Der Text ist gekennzeichnet durch eine starke introspektive Perspektive und thematisiert innere Zerrissenheit, Einsamkeit und das Suchen nach einem Neuanfang. Der Schreibstil ist geprägt von einer poetischen, aber zugleich rauen Sprache, die intensive Gefühlszustände vermittelt. Im Folgenden wird jede Strophe analysiert, um die Entwicklung der Geschichte und die Bedeutung der einzelnen Elemente zu beleuchten.

Erste Strophe

Zitat:

  • „Innerlich zerrissen So hieß der Ort an dem ich war Es war Dienstag Wie jeden Tag Es war Winter Ohne Eis und Schnee Nur in mir Niemand sonst kann es sehen“

Die erste Strophe beschreibt einen Zustand innerer Zerrissenheit an einem Ort, der metaphorisch als „innerlich zerrissen“ bezeichnet wird. Die wiederkehrende Routine („Es war Dienstag, Wie jeden Tag“) und die kühle Atmosphäre („Es war Winter, Ohne Eis und Schnee Nur in mir“) unterstreichen das Gefühl der geistigen Kälte und Isolation. Die Aussage „Niemand sonst kann es sehen“ hebt hervor, dass diese innere Qual unsichtbar für die Außenwelt ist, was ein starkes Gefühl von Einsamkeit vermittelt.

Zweite Strophe

Zitat:

  • „Jahre fallen herab Wie das Laub von den Bäumen Bin ich der Schutzgeist der Scheiße Verloren in Träumen Ich versuchte zu lächeln Mich nicht zu ergeben Deprimiert und ernüchtert Wie noch nie in meinem Leben“

In der zweiten Strophe zieht sich das Motiv des Vergänglichen durch, wie in „Jahre fallen herab Wie das Laub von den Bäumen“. Die Selbstbezeichnung als „Schutzgeist der Scheiße“ illustriert ein tiefes Gefühl der Resignation und Selbstabwertung. Trotz des Versuchs, positive Fassade aufrechtzuhalten („Ich versuchte zu lächeln Mich nicht zu ergeben“), wird die überwältigende Ernüchterung beschrieben („Deprimiert und ernüchtert Wie noch nie in meinem Leben“).

Dritte Strophe

Zitat:

  • „Die letzte Flasche ist leer Und jetzt fiel der Regen Ich stehe auf Meinem Schicksal entgegen Ich lasse alles zurück Alles und jeden Und beginne die Suche Nach einem neuen Leben“

Diese Strophe markiert einen Wendepunkt. Der metaphorische „Regen“ könnte Reinigung und Neubeginn symbolisieren. Die Entscheidung „Ich lasse alles zurück Alles und jeden“ deutet auf einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit hin. Der Wille, „die Suche Nach einem neuen Leben“ zu beginnen, zeigt einen Funken Hoffnung und eine Sehnsucht nach Veränderung und Neubeginn.

Vierte Strophe

Zitat:

  • „Eiternde Gedanken Laden ein zum Verweilen Wie offene Wunden Die nicht verheilen Die Vision die ich hatte Liegt in Scherben auf dem Boden Verrottet wie ein Leichnam Sie hat mich belogen“

Hier wird die weiterhin belastende mentale Landschaft des Sängers beschrieben. „Eiternde Gedanken“ und „Wie offene Wunden Die nicht verheilen“ setzen das Bild von innerem Schmerz fort. „Die Vision die ich hatte Liegt in Scherben auf dem Boden“ verdeutlicht gescheiterte Hoffnungen und Träume. Das Gefühl des Betruges („Sie hat mich belogen“) verstärkt die Ernüchterung und Enttäuschung.

Gesamtinterpretation und Schlussfolgerung

Die Geschichte im Lied entfaltet sich von einem Punkt der tiefen inneren Zerrissenheit und Ernüchterung bis hin zu einem Moment der Entscheidung, wo der Sänger beschließt, sein altes Leben hinter sich zu lassen und nach einem neuen Anfang zu suchen.
Die einzelnen Strophen sind eng miteinander verknüpft und bauen aufeinander auf, wobei die metaphorische Sprache und die bildlichen Darstellungen eine einheitliche, düstere Stimmung und einen ernsten Ton schaffen.
In Bezug auf den Schreibstil bleibt der Ton von Anfang bis Ende konsistent – er ist rau, ehrlich und introspektiv und vermittelt durch eine prägnante, bildhafte Sprache den inneren Kampf und die emotionale Reise des Sängers.
Insgesamt illustriert das Lied eine tiefgehende, emotionale Reise und endet offen, wie auch das Leben und die Suche nach Zugehörigkeit und Bedeutung oft sind.

Abschließend lässt sich festhalten, dass „Schutzgeist der Scheiße“ ein kraftvoller und bedeutungsschwerer Beitrag zur Musik der Böhsen Onkelz ist, der durch seine eindringliche Schilderung von inneren Kämpfen und der Suche nach Neuorientierung besticht.

Innerlich zerrissen

So hieß der Ort an dem ich war

Es war Dienstag

Wie jeden Tag

Es war Winter

Ohne Eis und Schnee

Nur in mir

Niemand sonst kann es sehen

Jahre fallen herab

Wie das Laub von den Bäumen

Bin ich der Schutzgeist der Scheiße

Verloren in Träumen

Ich versuchte zu lächeln

Mich nicht zu ergeben

Deprimiert und ernüchtert

Wie noch nie in meinem Leben

Die letzte Flasche ist leer

Und jetzt fiel der Regen

Ich stehe auf

Meinem Schicksal entgegen

Ich lasse alles zurück

Alles und jeden

Und beginne die Suche

Nach einem neuen Leben

Eiternde Gedanken

Laden ein zum Verweilen

Wie offene Wunden

Die nicht verheilen

Die Vision die ich hatte

Liegt in Scherben auf dem Boden

Verrottet wie ein Leichnam

Sie hat mich belogen

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