Die Geschichte von „Pirate“ von Kasalla

Der Text des Liedes „Pirate“ von der Band Kasalla erzählt die Geschichte einer abenteuerlichen Reise von Seeräubern, die aus Zündorf kommen und auf ihrem Weg in die Stadt sind. Schon gleich zu Beginn wird davon berichtet, dass die Piraten um ihren „Scheff“ (Kapitän) herum Geschichten erzählen: „Et weed verzällt se han ne Scheff jesinn“. Ihr Weg führt sie unter der Südbrücke vorbei, wobei sie von Lachen und Geschrei begleitet werden: „An där Südbrück is et ald vörbei / Mer hürt nor laache un Jeschrei“.

In den darauffolgenden Strophen zeigt sich ein stolzes, fast schon heroisches Bild der Piraten. Ihre Segel sind zehn staatlich gesegnete Segel, die weiß und rot gefärbt sind: „11 Staatse Sejel, wiess un rut“. Die Bande führt eine Fahne, auf der ein Totenschädel mit einer roten Pappnase zu sehen ist, was ihre kölsche Herkunft und ihren Hang zu Humor verrät: „Und där Dudekopp op unsrer Fahn / Hät en rude Pappnaas aan“.

Der Refrain, der mehrmals wiederholt wird, drückt das Gefühl von Freiheit und Abenteuer aus: „Pirate, wild un frei / Dreimol Kölle Ahoi“. Er ruft die Kölner das berühmte „Ahoi“ dreimal aus und zeigt die wilde und freie Natur der Piraten.

Der folgende Teil des Liedes beschreibt eine ausgelassene Szene auf dem schwankenden Schiff, das mit Lachen und Musik erfüllt ist. Der Kapitän namens Jeck und die Besatzung feiern ausgelassen mit zehn Litern flüssigem Gold (einem Synonym für Alkohol): „De Manschaff fiert met Käpten Jeck / Dä Pittermann an Deck jerollt / Dat sinn zehn Liter flüssisch Jold“.

In der weiteren Erzählung wird von einer jungen Nacht gesprochen, die die Piraten auffordert, richtig Lärm zu machen und die Lampe anzuzünden: „Die Naach is jung, kutt all eraan / Maat rischtich Lärm, zündt de Lampe an“. Hier wird die Unbeschwertheit und der Genuss des Augenblicks thematisiert.

Der letzte Abschnitt vermittelt eine philosophische Rückbesinnung auf die Flüchtigkeit des Lebens. Das ungewisse Ende und die Vergänglichkeit werden an dem Bild der Kerzen, die unbekannt lang brennen, festgemacht: „Wer weiß wie lang die Kääze brenne“. Doch die Piraten tanzen unbesorgt mit dem Klabautermann (einem mythischen Geisterwesen der Seefahrt), was ihre Furchtlosigkeit und lebensbejahende Einstellung verdeutlicht.

Poetische und rhetorische Elemente

Kasalla verwendet in „Pirate“ eine Vielzahl von rhetorischen Mitteln, um ihre Geschichte lebendig und gefühlvoll zu gestalten. Besonders auffällig ist die Verwendung von Metaphern und Symbolen, wie etwa „zehn Liter flüssisch Jold“, was bildlich für große Mengen Alkohol steht und die Feierfreude der Piraten unterstreicht. Auch der „Dudekopp op unsrer Fahn / Hät en rude Pappnaas aan“ ist eine symbolische Darstellung der kölschen Identität und des Humors der Band.

Die Wiederholung des Refrains „Pirate, wild un frei / Dreimol Kölle Ahoi“ und die regelmäßige Einflechtung des „Heyo! Hey Hey Ho!“ bringt nicht nur eine rhythmische und musikalische Struktur, sondern verstärkt auch die Aussage der Wildheit und Freiheit der Piraten. Durch die Verwendung von Mundart wird dem Lied ein lokaler Charakter verliehen, der die Zugehörigkeit zur Kölner Kultur betont.

Emotionale Wirkung und thematische Aspekte

Das Lied „Pirate“ löst beim Zuhörer eine Palette an Emotionen aus, die von Fröhlichkeit und Freiheit bis hin zu einer tieferen Reflexion über das Leben und den Tod reichen. Die ausgelassene und wilde Atmosphäre des Liedes vermittelt ein Gefühl von unbegrenzter Freiheit und Abenteuerlust. Gleichzeitig bietet der Text aber auch Platz für nachdenkliche Töne über die Vergänglichkeit des Lebens. Die Zeilen „Wer weiß wie lang die Kääze brenne / …Maat rischtich Lärm, zündt de Lampe an“ erinnern daran, jeden Moment zu genießen, ohne zu wissen, wie lange er andauert.

Die kulturellen Bezüge und die Kölner Identität sind unverkennbar präsent. Der Einsatz der kölschen Sprache und die direkten Anspielungen auf Köln („Dreimol Kölle Ahoi“) verbindet das Lied mit den lokalen Traditionen und dem Karneval, wo Ausgelassenheit und Zusammengehörigkeit gefeiert werden.

Strukturelle Entscheidungen und künstlerische Bedeutung

Die Struktur des Liedes mit mehreren Strophen, die Geschichte und Szenen einer Nacht erzählen, sowie ein sich wiederholender Refrain trägt zur Dynamik und zum Spannungsbogen bei. Die Wahl der kölschen Dialektsprache statt Hochdeutsch verleiht dem Lied Authentizität und eine starke lokale Verankerung.

Die Entscheidung, den Refrain mehrfach zu wiederholen, unterstreicht die zentralen Themen des Liedes – Freiheit, Abenteuer und Verbundenheit mit der Stadt Köln. Die rhythmischen „Heyo! Hey Hey Ho!“ Rufe zwischen den Strophen verleihen dem Lied eine zusätzliche Energie und laden das Publikum zur Teilnahme ein, was für ein Live-Erlebnis bedeutend ist.

Lebensfreude und Reflexion im Kontext von „Pirate“

Kasallas „Pirate“ ist nicht nur ein Lied über abenteuerliche Piraten, sondern auch eine Hymne der Lebensfreude und Unbeschwertheit. Der Text kombiniert die Leichtigkeit des Feierns mit Anklängen an die Vergänglichkeit des Lebens, wodurch eine tiefere Bedeutungsebene entsteht. Persönlich inspiriert mich das Lied, das Leben in vollen Zügen zu genießen und zugleich die Endlichkeit und Kostbarkeit jedes Moments zu würdigen. Der kölsche Humor und die Lockerheit, die im Lied zum Ausdruck kommen, spiegeln eine Haltung wider, die uns ermutigt, auch in stürmischen Zeiten unbeschwert weiterzusegeln.

Insgesamt zeigt „Pirate“ die symbiotische Verbindung von Text, Musik und kultureller Identität und bleibt als kreative und tiefgründige Komposition im Gedächtnis haften.

Et weed verzällt se han ne Scheff jesinn

Dat kütt vun Zündorf in de Stadt erinn

An där Südbrück is et ald vörbei

Mer hürt nor laache un Jeschrei

11 Staatse Sejel, wiess un rut

Un in dä Odere kölsches Bloot

Leeven Herjott stonn uns bei

Mer kumme och bei Üch vörbei

Pirate, wild un frei

Dreimol Kölle Ahoi

Rette sich wer kann, mer lejen aan

Pirate, wild un frei

Dreimol Kölle Ahoi

Und där Dudekopp op unsrer Fahn

Hät en rude Pappnaas aan

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Der Kahn der schwank, vom Bug noh m Heck

De Manschaff fiert met Käpten Jeck

Dä Pittermann an Deck jerollt

Dat sinn zehn Liter flüssisch Jold

Die Naach is jung, kutt all eraan

Maat rischtich Lärm, zündt de Lampe an

De Buddel Rum im Würjejriff

Hück versenke mer dat Scheff

Pirate, wild un frei

Dreimol Kölle Ahoi

Rette sich wer kann, mer lejen aan

Pirate, wild un frei

Dreimol Kölle Ahoi

Und där Dudekopp op unsrer Fahn

Hät en rude Pappnaas aan

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Wer weiß wie lang die Kääze brenne

Mer danze mem Klabautermann

Und lije mer och eimol op Melaten

Mer sinn op iwig

Pirate, wild un frei

Dreimol Kölle Ahoi

Rette sich wer kann, mer lejen aan

Pirate, wild un frei

Dreimol Kölle Ahoi

Und där Dudekopp op unsrer Fahn

Hät en rude Pappnaas aan

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

Heyo! Hey Hey Ho!

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