Ein schmerzhaftes Gespräch mit der Vergangenheit
Vanessa Mais Lied „Oben“ behandelt das Thema schmerzhafter Erinnerungen und die Sehnsucht nach einem möglicherweise verstorbenen geliebten Menschen. Die Erzählung beginnt mit der Klage darüber, wie lange es her ist, seitdem die Sängerin mit dieser Person gesprochen hat: „Viel zu lange ist es her, dass wir geredet haben.“ Die Sängerin drückt ihr Bedürfnis aus, Neuigkeiten zu teilen, was verdeutlicht, wie sehr sie die Verbindung und Kommunikation vermisst. Die Verwendung des Wortes „verrückt“ zeigt die Verzweiflung und den Verlust, den sie dadurch empfindet.
Im Verlauf der ersten Strophe wird deutlich, dass sich die Sängerin mit der Tatsache auseinandersetzt, dass die Erinnerungen an diese geliebte Person langsam verblassen, was sie durch die Lackierung der Bilder und der Farbmetapher unterstreicht. „Deine Bilder können mich nicht in die Arme nehmen“ betont das Leere und das Bedürfnis nach physischem Trost, während „Erinnerungen wird schon bald die Farbe fehlen“ die Vergänglichkeit und das Verblassen der Erinnerung betont.
Hoffnung und Verzweiflung in musikalischer Begleitung
Im Refrain des Liedes richtet sich die Sängerin an die geliebte Person, die sie möglicherweise verloren hat. „Und frag‘ mich, ob du mich grad siehst / Und hörst du auch grad dieses Lied?“ Traum und Realität vermischen sich, und sie sucht nach Zeichen und Antworten in einem imaginären Dialog. Die Zeilen „Ich könnte schwören, dass sie nur für uns beide spielt“ verstärken den Eindruck einer tiefen emotionalen Verbindung durch die Musik.
Diese Fragen reflektieren sowohl Hoffnung als auch Verzweiflung. Die Hoffnung, dass die geliebte Person sie sieht und hört, aber auch die quälende Ungewissheit und den möglichen Schmerz, dass dies nicht der Fall sein könnte.
Die Suche nach Zeichen und Antworten
Im Chorus und in den weiteren Versen wird der Himmel als Symbol für das Jenseits oder eine höhere Ebene dargestellt. Der Sängerin zufolge blickt sie oft nach oben und stellt sich vor, dass die verstorbene Person dort sein könnte: „Ich schau‘ nach oben / Schon wieder nach oben“. Sie ist jedoch von Angst geplagt, die wahre Antwort auf ihre Frage zu kennen, was in der Zeile „Doch wenn die Antwort nein ist, will ich sie nicht kennen“ besonders eindrucksvoll dargestellt wird.
Der individuelle Verlust spiegelt sich durch die physische Manifestation ihrer Gefühle wider, wie zum Beispiel das Lesen von Briefen, was zusätzliche Tiefe verleiht und ihren Schmerz verdeutlicht: „Les‘ deine Briefe, aber höre deine Stimme nicht“.
Symbolik und emotionale Stärke
Die symbolische Verwendung von Elementen wie dem Himmel und den Sternen sticht besonders hervor. „Ich bild‘ mir ein, ich kann die Sterne heute tanzen sehen“ zeigt, wie die Sängerin versucht, Trost und Schönheit in der Natur zu finden, um ihren Kummer und ihre verlorenen Erinnerungen zu bewältigen. Die Sterne symbolisieren vielleicht Seelen oder Erinnerungen, die in der Weite des Himmels weiterleben.
Rhetorische Fragen und Wiederholungen werden im Text geschickt eingesetzt, um die Unsicherheit und das Festhalten an der letzten Hoffnung spürbar zu machen. Die Wiederholung der Frage „Bist du da oben?“ verstärkt ihren Wunsch nach Bestätigung und Verbindung zu jemandem, der nicht mehr physisch anwesend ist. Der wiederkehrende Gedanke, „den höchsten Punkt der Stadt zu suchen“, kann als Versuch gesehen werden, der Person näher zu kommen oder einfach einen Ort des Trostes und der Reflexion zu finden.
Persönliche Anbindung und gesellschaftliche Resonanz
Vanessa Mais „Oben“ bewegt durch ihre emotionale Ehrlichkeit und die geschickte Nutzung von Symbolik und Poesie. Die Struktur des Songs, geprägt von der Wiederholung zentraler Fragen und symbolischer Elemente, trägt dazu bei, den Schmerz und die Sehnsucht greifbar zu machen. Die Wahl des Titels „Oben“ betont das Streben nach Verbindung mit einer höheren Ebene oder dem Jenseits, während gleichzeitig der Kontrast zwischen Hoffnung und Verzweiflung tiefgehende emotionale Schichten freilegt.
Auf persönlicher Ebene könnte der Text diejenigen berühren, die ähnliche Verluste erlitten haben und Trost in der Vorstellung suchen, dass ihre Lieben sie von woanders aus immer noch beobachten. Die kulturelle Relevanz ergibt sich aus dem universellen Zugang zu Themen wie Verlust, Erinnerung und Hoffnung. Letztlich lädt das Lied dazu ein, über den Wert von Erinnerungen und das unstillbare Bedürfnis nach Nähe und Trost nachzudenken, auch wenn sie manchmal nur in der Imagination gefunden werden können.
Viel zu lange ist es her, dass wir geredet haben
Da ist so viel Neues, was ich dir erzählen kann
Ist es nicht verrückt, wie sehr das einem fehlen kann
Das fehlen kann (das fehlen kann)
Deine Bilder können mich nicht in die Arme nehmen
Und Erinnerungen wird schon bald die Farbe fehlen
Ich such‘ den höchsten Punkt der Stadt (Stadt)
Und frag‘ mich, ob du mich grad siehst
Und hörst du auch grad dieses Lied?
Ey, keine Ahnung, vielleicht geht das irgendwie
Und frag‘ mich, ob du mich grad siehst
Und hörst du auch die Melodie?
Ich könnte schwören, dass sie nur für uns beide spielt
Ich schau‘ nach oben
Schon wieder nach oben
Ich würd‘ dir so gern diese Frage stellen
Bist du da oben
Sag mir, bist du da oben
Doch wenn die Antwort nein ist, will ich sie nicht kennen
Ich bild‘ mir ein, ich kann die Sterne heute tanzen sehen
Mann, ich würd‘ die Zeit so gern nochmal auf Anfang drehen
Um nochmal deine Hand zu nehmen
(Deine Hand zu nehmen)
Les‘ deine Briefe, aber höre deine Stimme nicht
Ich werd‘ verrückt, wenn ichnoch länger hier im Zimmer sitz‘
Ich such‘ den höchsten Punkt der Stadt (Stadt)
Und frag‘ mich, ob du mich grad siehst
Und hörst du auch grad dieses Lied?
Ey, keine Ahnung, vielleicht geht das irgendwie
Und frag‘ mich, ob du mich grad siehst
Und hörst du auch die Melodie?
Ich könnte schwören, dass sie nur für uns beide spielt
Ich schau‘ nach oben
Ich schau‘ nach oben
Schon wieder nach oben
Ich würd‘ dir so gern diese Frage stellen
Bist du da oben?
Sag mir, bist du da oben?
Doch wenn die Antwort nein ist, will ich sie nicht kennen
Bist du da oben?
Mhh
Doch wenn die Antwort nein ist, will ich sie nicht kennen
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