Zusammenfassung des Inhalts

Das Lied „MILLIEU24“ von Kolja Goldstein aus dem Jahr 2024 zeichnet ein grimmiges, eindrucksvolles Bild eines Lebens, das tief in kriminelle Aktivitäten und luxuriösen Lebensstil verstrickt ist. Mit einer Mischung aus Prahlerei und Reflexion zeigt der Künstler die Realitäten und Herausforderungen, die mit seiner Einstellung zu Reichtum und Status verbunden sind. Die Erzählung bewegt sich durch verschiedene geografische Orte und kriminelle Aktivitäten, was auf ein globales Verständigungsniveau und weitreichende Verbindungen hinweist.

Textanalyse

„I got you stuck off the realness, we be the infamous“

Die ersten Zeilen des Liedes beinhalten eine markante Wiederholung des Satzes „I got you stuck off the realness, we be the infamous“, der zweimal wiederholt wird. Dies legt den Grundton des Liedes fest und hebt die „Echtheit“ und den berüchtigten Ruf der Gruppe, zu der der Sänger sich zählt, hervor. Der Ton ist herausfordernd und selbstbewusst, was die Zuhörer in die Stimmung versetzt, dass dies keine gewöhnliche Erzählung sein wird.

„Meine papas Baldini (?), bin im Atlas Achimi“

Mit dem Übergang in die deutsche Sprache in „Meine papas Baldini (?), bin im Atlas Achimi“, beginnt Kolja Goldstein, spezifischere Details über seinen Lebensstil zu offenbaren. Der Beginn dreht sich um Luxusartikel und berühmte Orte wie Scalini, was den Hörer in eine Welt des Überflusses und Einflusses versetzt. Parallel dazu wird die kriminelle Natur seines Lebensstils durch Aussagen wie „Ich mach‘ dir Dope klar mit Boot von Tanger“ unterstrichen. Der Kontrast zwischen Reichtum und Gefahr zieht sich durch diese Strophe.

„Wenn du bis jetzt noch nicht reich bist, dann wirst du es nie“

Ein herausragender Satz in der nächsten Passage ist „Wenn du bis jetzt noch nicht reich bist, dann wirst du es nie“. Diese Zeile reflektiert eine nihilistische Haltung gegenüber Reichtum und Erfolg und schafft eine Art Exklusivitätsgefühl, das tief mit der Identität des Protagonisten verknüpft ist. Hier wird eine klare Linie gezogen zwischen denjenigen, die erfolgreich sind, und denjenigen, die scheitern. Der Ton bleibt weiterhin provokativ und selbstsicher.

„Ich ruf‘ dich zurück, weiß nicht, wo ich in ’ner Stunde bin“

In der Folge zeugt „Ich ruf‘ dich zurück, weiß nicht, wo ich in ’ner Stunde bin“ von einer unvorhersehbaren, flüchtigen Natur des Lebens des Protagonisten. Die Unsicherheit wird mit einem Hauch von Unbekümmertheit gemischt, was die dynamische Natur seines Lebensstils zusätzlich akzentuiert. In die kriminelle Machenschaft werden Elemente der Spannung und Geheimhaltung eingebracht.

„Was für Dealergeld? Ich verdien‘ mein Geld jetzt mit Real Estate“

„Was für Dealergeld? Ich verdien‘ mein Geld jetzt mit Real Estate“ zeigt eine Wende. Hier offenbart der Sänger, dass er seine Einkünfte von illegalen zu legalen finanziellen Aktivitäten verlagert hat. Es zeigt eine Entwicklung in der Handlung, weg von der reinen Kriminalität hin zu einer Art von „Akzeptanz“ innerhalb gesetzlicher Normen, wenn auch nur zu bestimmten Teilen.

„Ich war nie ein Rapper, ich war nur ein 7araga“

Mit „Ich war nie ein Rapper, ich war nur ein 7araga“ betont Kolja erneut seine Identität außerhalb der Musikbranche und weist darauf hin, dass seine wahre Berufung in der kriminellen Welt liegt. Diese Selbsterkenntnis intensiviert den Ernst des dargestellten Lebens.

„Ihr wollt Business machen, Jungs, mich interessiert nur, wer die höchste Summe investiert“

„Ihr wollt Business machen, Jungs, mich interessiert nur, wer die höchste Summe investiert“ verdeutlicht das zentrale Thema der Gier und des Geschäftssinns. Der Fokus liegt hier deutlich auf den finanziellen Aspekten des Geschäfts, und menschliche Beziehungen scheinen nur sekundär zu sein, indem der Wert eines Menschen durch seine monetäre Investition definiert wird.

„Nach so vielen Einsätzen mussten die mich sowieso freisprechen“

Die Zeile „Nach so vielen Einsätzen mussten die mich sowieso freisprechen“ unterstreicht die Kompetenz und den Erfolg des Protagonisten, den rechtlichen Konsequenzen seiner Aktionen zu entkommen. Sie zeigt auch die Abgeklärtheit und das Vertrauen in sein eigenes Können und seine Kontrolle über die Situation.

Reflexion und Faszination

Kolja Goldsteins „MILLIEU24“ provoziert starke Emotionen durch seine rohe und ungeschönte Darstellung eines Lebens, das tief in Kriminalität und Luxus verwoben ist. Die ständig wechselnden Schauplätze erzeugen ein großes Gefühl von Beweglichkeit und Nervenkitzel. Der Text stellt mehr als nur eine Geschichte dar; er ist ein Einblick in eine Denkweise, die von Erfolgsdruck und der Gier nach Reichtum geprägt ist.

Besonders auffallend sind die Wortspiele und bildhaften Beschreibungen, wie das Bild des Tetris-Spielens mit Drogenpaketen oder die Bemerkung, dass man durch reale Investitionen mehr Geld verdient als durch traditionelle illegale Mittel. Der Sänger schärft auch die politische und gesellschaftliche Kritik, indem er anmerkt, dass „die Bullen sind viel zu spät“ sind und dass er keine traditionellen Luxusmarken wie AP oder Roli trägt, sondern sich auf fortschrittlichere Symbole des Reichtums wie Richard Mille-Uhren konzentriert.

Im Ganzen zeigt der Text eine beeindruckende Balance zwischen Prahlerei und nüchterner Realität, die den Hörer in eine intensive und manchmal verstörende Welt zieht. Der Wortschatz und die Bilder sind kraftvoll und dramatisch, was den Text zu einem bedeutsamen Beitrag innerhalb des Genres Deutschrap macht.

I got you stuck off the realness, we be the infamous

You heard of us, the Mobb comes equipped for warfare

I got you stuck off the realness, we be the infamous

You heard of us, the Mobb comes equipped for warfare

I take two steps back and release myself

Meine papas Baldini (?), bin im Atlas Achimi

Mach‘ Hasch platt oder mit Ashraf ganze Nacht bei Scalini

Ich mach‘ dir Dope klar mit Boot von Tanger

Coast-Guards sind großes Drama, Loafers von Loro Piana

Wenn du bis jetzt noch nicht reich bist, dann wirst du es nie

Sitz‘ bei Patrick am Schreibtisch mit Birkenstock-Jeans

Amsterdam, Antwerpen, Puerto Banús

Entweder reich oder sterb beim Versuch

Sitz‘ im Costes, bin essen (wey)

Kostet, was es kostet, wenn die stressen, all die Koskesh vergessen

Er lässt sie überprüfen, kriegt ’ne Message von paar Typen (wooh)

„Deine Blöcke sind besser als von drüben“ (die sind besser)

Ich ruf‘ dich zurück, weiß nicht, wo ich in ’ner Stunde bin

Vielleicht zu Tisch, vielleicht in mei’m Cullinan

Für mich hat sich’s eh gelohnt (wieso?)

Holte zweitausend Bricks aus Surinam mit Segelboot, wey

All die Wichser verschwinden, Schiffe versinken

Um mir ein Haar zu krümmen, müsst ihr richtig was finden

Was für Dealergeld? Ich verdien‘ mein Geld

Jetzt mit Real Estate, die Bullen sind viel zu spät

Keine AP, keine Roli, nur Richard (ah)

Kein AMG, mein Rolli ein Blickfang, ganze Kohle auf Rückbank

Bremsscheiben sind heiß, Kennzeichen ist Schweiz

Hemdseiden in Weiß, bei Nobu zu Tisch, Mann

Nach so vielen Einsätzen mussten die mich sowieso freisprechen (sowieso)

Selbst Telefon oder Sky hacken sie

Keinen großen Beweis, Situationen richtig einschätzen (aha, aha)

Was für Namen erwähnen? Ich kann euch gar nix erzählen (nix)

Wenn ihr die Wahrheit wollt, Mann, dann müsst ihr arbeiten gehen (geht arbeiten)

Geht ihr noch Läden mit Skimasken stürmen?

Das sind nicht die Nineties, gründet lieber Briefkastenfirmen

Ich war nie ein Rapper, ich war nur ein 7araga

Machst du Harakat, muss ich deine Mutter ficken auf Kamagra

Rede nicht von Tonnen oder ich knebel‘ dein‘ Cousin

In ’nem Hinterzimmer von ’nem Edelrestaurant

Lass‘ die Youngins laufen, ich will nie wieder ein‘ Kunden sehen

Stapel‘ Blöcke, baue eine Mauer, ja, ich spiele Tetris

Du rufst nur an, wenn du was brauchst, (?) nicht

Und jetzt schau mir in die Augen, wenn du mit mir redest

Lass‘ dein‘ Fahrer mit dei’m Paket an der Grenze ficken

Freifahrt für den LKW mit hundertsechzig Kisten

Heh, immer auf den Beinen, keine Zeit zu sitzen

In paar Jahren muss ich meine Eltern in die Heimat schicken

Ihr wollt Business machen, Jungs, mich interessiert

Nur, wer die höchste Summe investiert

Ich bleibe straße, lasse meine Mucke nicht zensieren

Und mach‘ kein Feature, wenn mich deine Kunst nicht inspiriert

Hunde sagen, ich bin eingebildet, weil ich mit kei’m chille

Außer wir verdienen zusammen oder ich kenn‘ dich, seitdem ich ein kleines Kind bin

Lange vor dem Hype und den Designerfilmen, wo wir groß wurden, gab es keine Villen

Mich kann keiner unterdrücken, ich bin ein Kabadayı

Wenn ich will, lass‘ ich dich aus deiner eigenen Stadt vertreiben

Hörst du deine Mama weinen?

Sie sagt: „Wie kann man jemand so krass vermissen?“, als ob sie AnnenMayKantereit ist

Lasse Freunde nah ran, aber Feinde näher

Ist vielleicht ein Fehler

Egal, ich sitz‘ bei Trove auf Terrasse mit Bros aus Elâzığ

Drei Jungs, zwölf Handys, Koks ist verlagert

Geld schwarz, hol‘ Weiß, ich bin farbenblind

Interpol kann blasen kommen, Kolja, mach ein‘ Hafen fit (aha, aha)

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