Analyse des Liedtextes „Mein Leben“ von SDP

Einführung und Kontext

SDP, ein deutsches Rap-Duo, veröffentlichte 2010 das Lied „Mein Leben“. Dieses Lied verwendet buchbezogene Metaphern, um das Leben des Erzählers zu beschreiben. Der Sprecher stellt fest, dass das Leben nicht einem Film gleicht, sondern eher einem komplexen Buch, das schwierig zu verstehen ist. Diese Analyse untersucht die verschiedenen Strophen und Refrains des Liedes und dekonstruiert die Bedeutung und Wirkung jeder Passage.

Refrain: Erste Betrachtung

Zitat: „Mein Leben ist nicht wie ein Film / Es ist wie ein Buch / Und ich habe keine Lust zu lesen / Es ist kein Groschenroman / Sondern ein dicker Wälzer / Und ich kann kein Wort verstehen!“

Im Refrain stellt der Erzähler fest, dass sein Leben nicht den glatt inszenierten, dramatisch zugespitzten Ereignissen eines Films entspricht. Stattdessen vergleicht er es mit einem Buch, das eher einem „dicken Wälzer“ gleicht, was auf Komplexität und Schwierigkeit hinweist. Diese Aussage hat eine doppelte Ebene: Während ein Film oft leicht zu konsumieren und zu verstehen ist, suggeriert das Buch eine tiefergehende, verschlungene Narrative.

Erste Strophe: Ein komplexes Werk

Zitat:
„Die ersten Kapitel lasen sich leicht / Kaum hatte ich das zweite Drittel erreicht / War’s nicht mehr schön, sondern nur noch traurig / Wer schreibt solchen Scheiß?“

In der ersten Strophe beschreibt der Erzähler den Fortschritt des Lesens seines „Buchs“. Zu Beginn war sein Leben einfach und angenehm („Die ersten Kapitel lasen sich leicht“). Doch im weiteren Verlauf wird das Leben schwerer und melancholischer („War’s nicht mehr schön, sondern nur noch traurig“). Der Ausdruck „Wer schreibt solchen Scheiß?“ deutet auf Frustration und eine gewisse Hilflosigkeit hin.

Zitat:
„So schwer verdaulich viele Antihelden / Ungehobeltes Pack und der Klappentext / War ’ne Mogelpackung!“

Hier vertieft sich die Metapher weiter. Die „Antihelden“ und „ungehobelten Pack“ im Buch seines Lebens beziehen sich wahrscheinlich auf Menschen und Ereignisse, die dem Sprecher Schwierigkeiten bereiten. Der „Klappentext“, der ursprünglich ansprechend schien, stellt sich als „Mogelpackung“ heraus—eine Täuschung, die falsche Erwartungen weckte.

Zitat:
„Das ganze Buch ist keine Kunst / Nicht mal schlechte! / Und ich Idiot hab die Urheberrechte!“

Das Leben wird hier nicht einmal als schlechte Kunst bezeichnet, sondern als vollkommen unbrauchbar. Der Erzähler ist sich bewusst, dass er selbst einen großen Teil der Verantwortung (die „Urheberrechte“) für seine Lebensgeschichte trägt, was auf eine tiefergehende Selbstreflexion hindeutet.

Refrain: Wiederholung als Verstärkung

Zitat: „Mein Leben ist nicht wie ein Film / Es ist wie ein Buch…“

Die Wiederholung des Refrains dient zur Verstärkung der zentralen Botschaft. Die kontinuierliche Wiederholung betont die Frustration und das Unverständnis des Sprechers bezogen auf die Komplexität seines Lebens.

Zweite Strophe: Verschlechterung und Hoffnung

Zitat: „In diesen ersten Kapiteln / Ist auch immer Sommer gewesen / Jetzt wird es zunehmend finster / Und man soll ja nicht im Dunkeln lesen!“

Hier wird das Bild des Wandels vom „Sommer“ zur „Finsternis“ verwendet, um positive und negative Lebensphasen zu verdeutlichen. Die Aussage „man soll ja nicht im Dunkeln lesen!“ suggeriert, dass der Sprecher sich in einer Situation befindet, die für Verständnis und Klarheit ungünstig ist.

Zitat:
„Ich hab kein Lesezeichen! / Das Buch hat Eselsohren! / Ich würd’s am liebsten zerreißen / Der Held hat eh verloren!“

Das Bild des fehlenden Lesezeichens und der „Eselsohren“ deutet auf Chaos und Unordnung hin. Der Wunsch, das Buch zu zerreißen, drückt die intensive Frustration aus, und der Satz „Der Held hat eh verloren!“ gibt eine desillusionierte Einstellung wieder, die das gesamte Leben des Erzählers betrifft.

Zitat:
„Das Buch ist nicht mal ganz / In meiner Sprache / Doch es ist das einzige Buch, das ich habe!“

Dies verdeutlicht das Gefühl der Entfremdung. Das Leben ist „nicht mal ganz / In meiner Sprache“, was bedeutet, dass der Erzähler Schwierigkeiten hat, seine eigene Existenz zu verstehen. Dennoch erkennt er die Notwendigkeit, sich mit diesem Leben auseinanderzusetzen, da es das „einzige Buch“ ist, das er hat.

Refrain: Rückkehr zur Klage

Zitat: „Mein Leben ist nicht wie ein Film…“

Die erneute Wiederholung des Refrains betont und festigt die Enttäuschung und die Resignation des Erzählers.

Dritte Strophe: Kampf und Aussicht

Zitat: „Ich setz die Lesebrille auf / Und kämpf mich durch die schweren Zeiten / Ich weiß genau am Ende von dem Buch sind / Noch ’ne Menge leerer Seiten denn“

Hier sieht man einen Wendepunkt. Trotz der Schwierigkeiten („den schweren Zeiten“) ist der Erzähler bereit, sich der Herausforderung zu stellen („Ich setz die Lesebrille auf“) und erkennt, dass noch Hoffnung besteht, da „am Ende…eine Menge leerer Seiten“ sind. Diese leeren Seiten symbolisieren Potenzial und ungenutzte Möglichkeiten.

Schlussbetrachtung

Das Lied endet ohne konkrete Lösung, nur mit dem Refrain, der den inneren Konflikt und das Unverständnis des Lebens des Erzählers bekräftigt. Zusammengefasst zeigt der Text die Reflexionen über das eigene Leben, die verschiedenen Phasen von Freude und Trauer, und die uneindeutige und unvollendete Reise des Daseins. Es gibt eine erkennbare Entwicklung von anfänglicher Frustration über das Verstehen der Selbstverantwortung bis hin zur Bereitschaft, sich doch noch dem eigenen Leben zu stellen.

Die Struktur des Liedes mit der repetitiven Verwendung des Refrains erstärkt die zentrale Metapher und unterstreicht die emotionale Tiefe und Komplexität der dargestellten Lebenserfahrung.

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe keine Lust zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen!

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe kein bock zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen! Strophe

Die ersten Kapitel lasen sich leicht

Kaum hatte ich das zweite drittel erreicht

Wars nicht mehr schön sondern

Nur noch traurig

Wer schreibt solchen Scheiss?

So schwer verdaulich viele Antihelden

Ungehobeltes Pack und der Klappentext

War ne Mogelpackung!

Das ganze Buch ist keine Kunst

Nicht mal schlechte!

Und ich Idiot hab die Urheberrechte!

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe keine Lust zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen!

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe kein bock zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen! Strophe

In diesen ersten Kapiteln

Ist auch immer Sommer gewesen

Jetzt wird es zunehmend finster

Und man soll ja nicht im dunkeln lesen!

Ich hab kein Lesezeichen!

Das Buch hat Eselsohren!

Ich würds am liebsten zerreisen

Der Held hat eh verloren!

Das Buch ist nicht mal ganz

In meiner Sprache

Doch es ist das einzige Buch das ich habe!

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe keine Lust zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen!

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe kein bock zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen! Strophe

Ich setz die Lesebrille auf

Und kämpf mich durch die schweren Zeiten

Ich weiß genau am ende von dem Buch sind

Noch ne Menge leerer Seiten denn

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe keine Lust zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen!

Mein Leben ist nicht wie ein Film

Es ist wie ein Buch

Und ich habe kein bock zu lesen

Es ist kein Groschenroman

Sondern ein dicker Wälzer

Und ich kann kein Wort verstehen!

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