Analyse des Liedtextes: „Mein Body und ich“ von Udo Lindenberg

Einleitung

In seinem 2016 veröffentlichten Song „Mein Body und ich“ nimmt uns Udo Lindenberg auf eine Reise durch sein Leben und seine körperlichen Strapazen mit. Mittels eines Dialogs zwischen sich selbst und seinem Körper reflektiert der Sänger über seinen Lebensstil und die Resilienz, die sein Körper gezeigt hat. Diese Analyse wird Strophe für Strophe den Text beleuchten, die zentrale Thematik herausarbeiten und die stilistischen sowie inhaltlichen Entwicklungen des Songs aufzeigen.

Erste Strophe

Zitat:

  • „Da-da-da, da-da-da“
  • „Willst ’n Kaffee, ’n klein‘ Whisky oder ’n Joint? Ich muss in Ruhe mal mit dir reden, mein alter Freund. Ey, du, mein armer Körper, was hab‘ ich dir schon alles angetan? Volle Dröhnung, hoch die Tassen, ey, das tut mir ziemlich leid. Ich muss dir jetzt mal danken nach all der Zeit.“

In der ersten Strophe beginnt Udo mit einem rhythmischen „Da-da-da“, das die lockere und nicht allzu ernste Atmosphäre des Liedes einleitet. Diese einfache Einleitung mündet in eine direkte Ansprache seines Körpers. Er bietet ihm verschiedene Genussmittel an, was die Bandbreite seines bisherigen exzessiven Lebensstils verdeutlicht. Diese Zuwendung an seinen Körper ist eine ehrliche Reflexion über die Vergangenheit, die von Konsum und Missbrauch geprägt war („Volle Dröhnung, hoch die Tassen“). Gleichzeitig drückt er Reue und Dankbarkeit aus, was auf eine beginnende Selbsterkenntnis hinweist.

Refrain

Zitat:

  • „Ey, mein Body, du und ich. Ich weiß, du lässt mich nicht im Stich. And’re hätten bei so ’nem Leben längst den Löffel abgegeben. Ich hab‘ geraucht so wie ein Schlot und gesoffen wie ein Loch. Ich hab‘ dich superhart geschunden. Doch du lebst immer noch.“

Der Refrain vertieft die Thematik der Resilienz und Belastbarkeit. Der Sänger würdigt die Widerstandsfähigkeit seines Körpers und stellt heraus, dass andere unter ähnlichen Umständen wahrscheinlich bereits aufgegeben hätten. Die bildliche Sprache („geraucht so wie ein Schlot“, „gesoffen wie ein Loch“) unterstreicht das exzessive Verhalten und den Schaden, den er seinem Körper zugefügt hat. Trotz allem lebt er noch, was sein Erstaunen und seine Bewunderung ausdrückt.

Zweite Strophe

Zitat:

  • „Bin ein feier Vogel, der durch das Leben rennt. Wie ’ne Kerze, die von beiden Seiten brennt. Ich war für dich kein guter, kein guter Bodyguard. Doch was uns nicht killt, das macht uns extrahart. Ich hab‘ alles eingeschmissen, was mir in die Finger kam. Auch die chemischen Keulen törnten sehr gut an, yeah.“

In der zweiten Strophe beschreibt Udo Lindenberg sich selbst als „feier Vogel“, was seine Lebensfreude und seinen ausgelassenen Lebensstil betont. Das Bild der Kerze, die von beiden Enden brennt, verdeutlicht wiederum die Intensität und gleichzeitig die Gefahr seines Lebensstils. Er gesteht, dass er ein schlechter Beschützer seines eigenen Körpers war, und hebt dennoch die gewonnenen Härten und die gestärkte Resilienz hervor. Der Duktus bleibt lebhaft und bildreich, was den Ton des Liedes weiter intensiviert.

Wiederkehrender Refrain

Zitat:

  • „Ey, mein Body, du und ich. Ich weiß, du lässt mich nicht im Stich. And’re hätten bei so ’nem Leben längst den Löffel abgegeben. Ich hab‘ geraucht so wie ein Schlot und gesoffen wie ein Loch. Ich hab‘ dich superhart geschunden. Trotzdem leben wir immer noch.“

Der Refrain wiederholt sich, was die Unveränderlichkeit der zentralen Botschaft des Liedes unterstreicht. Die Wiederholung der Ehrlichkeit und Dankbarkeit durchdringt weiterhin den Text und gibt ihm eine gefestigte und stabile Struktur.

Dritte Strophe

Zitat:

  • „Ich muss dir jetzt was sagen, ich zoll‘ dir mein‘ Respekt. Du hast den ganzen Wahnsinn weggesteckt, yeah.“

In der dritten Strophe wird die Erkenntnis des Sängers weiter vertieft. Er zollt seinem Körper Respekt für die überstandenen Strapazen und den „ganzen Wahnsinn“, den sein Lebensstil dargestellt hat. Die kürzere Form dieser Strophe konzentriert die Botschaft und verleiht ihr zusätzliche Schärfe und Gewicht.

Abschließender Refrain

Zitat:

  • „Ey, mein Body, du und ich. Hey, wir lassen uns nicht im Stich. Und sind die Zeiten auch manchmal hart. Wir bleiben lange noch am Start. Mein Körper, du und ich. Sowas wird’s nie wieder geben. Weißt du, was wir beide sind? Wir sind die Meister im Überleben.“

Der abschließende Refrain bringt einen hoffnungsvollen und optimistischen Ausklang. Udo Lindenberg beschwört hier eine Zukunft, in der er und sein Körper weiterhin durchhalten werden. Der Ausdruck „Meister im Überleben“ fasst das gesamte Thema des Liedes prägnant zusammen und bringt gleichzeitig eine positive Vorwärtsblickhaltung zum Ausdruck. Der Refrain betont die einzigartige Bindung zwischen dem Sänger und seinem Körper.

Schluss

Die Entwicklung der Geschichte in „Mein Body und ich“ zeigt eine klare Reflexions- und Reuephase, gefolgt von Anerkennung und einem Abkommen mit sich selbst, das vergangene exzessive Verhalten nicht weiterzuführen, sondern daraus Stärke zu ziehen. Der Ton des Liedes bleibt durchgehend geprägt von Ehrlichkeit, Reue, aber auch Optimismus und Augen zwinkert Humor. Die Verwendung von alltäglicher, bildhafter Sprache, gespickt mit retrospektiver Besinnung, gibt dem Lied eine authentische Note und macht die Essenz des Überlebens und der Resilienz für den Hörer greifbar. Udo Lindenberg bietet eine introspektive Reise, die gleichzeitig unterhaltsam und tiefgründig ist und letztlich eine Hommage an die eigene Widerstandsfähigkeit darstellt.

Da-da-da, da-da-da

Da-dn-da-da, da-da-da, da-da-da

Willst ’n Kaffee, ’n klein‘ Whisky oder ’n Joint?

Ich muss in Ruhe mal mit dir reden, mein alter Freund

Ey, du, mein armer Körper, was hab‘ ich dir schon alles angetan?

Volle Dröhnung, hoch die Tassen, ey, das tut mir ziemlich leid

Ich muss dir jetzt mal danken nach all der Zeit

Ey, mein Body, du und ich

Ich weiß, du lässt mich nicht im Stich

And’re hätten bei so ’nem Leben

Längst den Löffel abgegeben

Ich hab‘ geraucht so wie ein Schlot

Und gesoffen wie ein Loch

Ich hab‘ dich superhart geschunden

Doch du lebst immer noch

Bin ein feier Vogel, der durch das Leben rennt

Wie ’ne Kerze, die von beiden Seiten brennt

Ich war für dich kein guter, kein guter Bodyguard

Doch was uns nicht killt, das macht uns extrahart

Ich hab‘ alles eingeschmissen, was mir in die Finger kam

Auch die chemischen Keulen törnten sehr gut an, yeah

Ey, mein Body, du und ich

Ich weiß, du lässt mich nicht im Stich

And’re hätten bei so ’nem Leben

Längst den Löffel abgegeben

Ich hab‘ geraucht so wie ein Schlot

Und gesoffen wie ein Loch

Ich hab‘ dich superhart geschunden

Trotzdem leben wir immer noch

Ich muss dir jetzt was sagen, ich zoll‘ dir mein‘ Respekt

Du hast den ganzen Wahnsinn weggesteckt, yeah

Ey, mein Body, du und ich

Hey, wir lassen uns nicht im Stich

Und sind die Zeiten auch manchmal hart

Wir bleiben lange noch am Start

Mein Körper, du und ich

Sowas wird’s nie wieder geben

Weißt du, was wir beide sind?

Wir sind die Meister im Überleben

Da-da-da-da-da

Da-da-dn-da-da, da-dn-da-da

Da-da-dn-da-da, da-da-da-da

Da-da-da-da, da-da-da

Da-da-da, da-da-da

Da-dn-da-da, da-da-da

Da-dn-dn-dn-dn, da-da-da

Da-da, da-da-da

Mein Body, du und ich

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