Analyse des Liedtextes „Marseille“ von Pashanim
Einführung
Der Liedtext „Marseille“ von Pashanim, erschienen im Jahr 2022, erzählt eine Geschichte, die sowohl persönliche als auch geografische Reisen umfasst. Die Erzählstimme wirkt dabei emotional und expressiv, und der Ton ist durchweg introspektiv und reflektiv. Der Protagonist begibt sich auf eine Reise nach Marseille, einer Stadt im Süden Frankreichs, und thematisiert dabei sowohl seine inneren als auch äußeren Erlebnisse.
Strophen- und Zeilenanalyse
Erste Strophe
- „Baby, für dich fahr‘ ich heute Nacht nach Marseille“
- „Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late“
- „Komm, wir smoken Ot aus 61 bei Corbusier“
- „Und diese Worte, die gefallen sind, ja, die tun nicht mehr weh“
Der Erzähler setzt mit einer entschlossenen und doch zweifelnden Haltung ein. Die Reise nach Marseille stellt nicht nur eine physische Veränderung dar, sondern auch eine emotionale Suche nach Bestätigung und Vergebung. „Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late“ zeigt die Angst vor Verzögerung und die Hoffnung auf eine erwartete Person. Die Erwähnung des „Ot aus 61 bei Corbusier“ verbindet das Rauchen mit einem bekannten Architekten, was eventuell auf eine nostalgische oder bedeutungsvolle Örtlichkeit hinweist. Die letzten Worte deuten darauf hin, dass frühere Konflikte oder Aussagen jetzt keine emotionale Last mehr darstellen.
Wiederholung und Vers
Unmittelbar darauf folgen wiederholte Zeilen, welche die zentrale Botschaft verstärken und emotional unterstreichen: „Baby, für dich fahr‘ ich heute Nacht nach Marseille“, „Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late“, „Komm, wir smoken Ot aus 61 bei Corbusier“ und „Und diese Worte, die gefallen sind, ja, die tun nicht mehr weh.“
Zwischenrefrain
- „Nicht mehr weh, nein“
- „Nicht mehr weh, nein“
- „Nicht mehr weh, nein“
- „Nicht mehr weh, nein“
- „Mehr weh, nein“
Diese kurze Passage dient dazu, eine Art mantraartiges Gefühl zu vermitteln. Hier wird die Heilung betont und die Überwindung von Schmerz hervorgehoben.
Zweite Strophe
- „Ich atme den Rauch ein“
- „Wir können nicht zu laut sein“
- „Sie wollen mit mir down sein“
- „Ich kann nicht vertrauen, nein“
Hier beginnt der Erzähler, seine Umwelt und innere Gefühlslage detaillierter zu schildern. Das Einatmen des Rauchs könnte symbolisch für das Aufnehmen und Verarbeiten von Emotionen stehen. „Wir können nicht zu laut sein“ deutet auf eine Notwendigkeit der Diskretion oder vielleicht der Internalisierung hin. Der Wunsch, von anderen akzeptiert oder verstanden zu werden („Sie wollen mit mir down sein“), steht im Widerspruch zu einer grundlegenden Vertrauensproblematik.
- „Zehnter Stock, ich rauch‘ ein‘ Joint, vor mir die Stadt und das Meer“
- „Ja, wir wollten fliegen, warum ist es so schwer?“
- „Draußen Marseille, auf Basar in TN“
- „Sag‘ SLM, wenn Fans mich erkennen“
Der Erzähler beschreibt eine Szene im zehnten Stockwerk, wo er das Panorama der Stadt und das Meer betrachtet, was möglicherweise eine poetische Darstellung seiner Sehnsüchte und seiner aktuellen Lage ist. Der Wunsch „fliegen“ zu wollen, impliziert große Träume und Ambitionen, jedoch auch die Schwierigkeiten, diese zu erreichen. „Draußen Marseille, auf Basar in TN“ verbildlicht seine physische Präsenz in Marseille und zugleich seine Verbindung zur Straße und zum Alltag. Die Interaktion mit Fans („Sag‘ SLM, wenn Fans mich erkennen“) zeigt seine Bekanntheit und vielleicht auch seinen Versuch, in der Öffentlichkeit einfach menschlich zu bleiben.
- „America’s Cups, ja, ich kauf‘ ein paar“
- „Tek-tek und kein Auslandsjahr“
- „Du kaufst mir Gucci vom Basar“
- „Ich guck‘ dich an, ich komm‘ nicht klar“
Diese Passage hebt die materiellen Aspekte des Lebensstils des Erzählers hervor. Das Kaufen von „America’s Cups“ und „Gucci“ auf dem Basar verbindet Luxus mit Authentizität. Die Erwähnung von „Tek-tek und kein Auslandsjahr“ kontrastiert möglicherweise zwei Lebensstile: den akademischen, geregelten Weg und den Straßenweg. Der letzte Satz scheint eine überwältigte Reaktion zu beschreiben, als der Erzähler eine andere Person betrachtet.
- „Du rauchst ein‘ Joint vor Galerie“
- „Wir hören im Taxi „Ma Jolie““
- „Diese Worte, die gefallen sind, ja, ich nehm‘ sie zurück“
- „Meine Freunde in Berlin, sie denken, ich wär‘ verrückt“
Der Erzähler teilt intime Momente mit seinem Gegenüber („Du rauchst ein‘ Joint vor Galerie“), wie das gemeinsame Hören eines Songs im Taxi. Die Rücknahme der gefallenen Worte zeigt Reue und den Wunsch nach Versöhnung. Trotz seines abweichenden Lebensstils sieht er sich dem Unverständnis seiner Freunde („Meine Freunde in Berlin, sie denken, ich wär‘ verrückt“) ausgesetzt.
- „Vierzehn Stunden auf mein‘ Navi, ich mach‘ zehn Stunden draus“
- „Ich find‘ heute keinen Schlaf mehr, doch das nehm‘ ich in Kauf“
- „Nicht wie früher, nein, ich catch‘ kein‘ Bus“
- „Hol‘ dich ab in ein‘ S-Line plus“
Hier wird die Reise weiter beschrieben. Der Beschleunigungsdrang und der Mangel an Ruhe („Ich find‘ heute keinen Schlaf mehr“) zeichnen ein Bild von Ruhelosigkeit und Dringlichkeit. Im Gegensatz zu früheren Zeiten nutzt der Erzähler nun luxuriösere Transportmittel („Hol‘ dich ab in ein‘ S-Line plus“).
- „In mein‘ Nikes, ja, die Gegend heiß“
- „Trikot von Marseille, ich rauch‘ 6-1-Kush“
- „Sie fragt, ob sie drin rauchen kann“
- „Hotbox auf der Autobahn“
Der modische und geografische Kontext wird durch die Erwähnung von Nikes und dem Trikot von Marseille unterstrichen. Das Rauchen von „6-1-Kush“ und das „Hotboxen“ auf der Autobahn setzen das Thema des Rauchens fort und könnten ein Gefühl von Freiheit und Unkonventionalität hervorrufen.
- „Bring‘ die Sachen und verkauf‘ sie dann“
- „Zähl‘ Scheine in mei’m Hauseingang“
Geschäftigkeit und Materielles treten wieder in den Vordergrund, mit der bildlichen Darstellung des Handels und Geldzählens.
Wiederholung des Refrains und Abschluss
Der Refrain wird noch einmal wiederholt: „Baby, für dich fahr‘ ich heute Nacht nach Marseille“, „Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late“, „Komm, wir smoken Ot aus 61 bei Corbusier“ und „Und diese Worte, die gefallen sind, ja, die tun nicht mehr weh.“ Die abschließende Sektion des Liedes verleiht dem Hörer weiterhin das Gefühl der Verarbeitung und Reflektion. Wieder wird „Nicht mehr weh, nein“ mantraartig wiederholt.
Schlussbewertung
Der Song erzählt eine hin- und hergerissene Geschichte eines jungen Mannes, der zwischen seinen Wurzeln, seiner Gegenwart und seinen Ambitionen navigiert. Die bildhafte Sprache und die ständigen Wiederholungen unterstreichen dabei sowohl die Wichtigkeit und Dringlichkeit seiner Reise als auch die emotionale Tiefe. Dabei bleibt der Ton durchgängig introspektiv, mit einem Kontrast zwischen materialistischem Lebensstil und inneren emotionalen Kämpfen.
Dieser Text illustriert auf überzeugende Weise, wie persönliches Erleben und geografische Reisen im modernen Rap miteinander verflochten werden können. Die Entwicklung der Geschichte zeigt einen jungen Mann, der seinen Weg sucht und entlang dieses Weges eine Balance zwischen seiner Außenwelt und seiner Innenwelt finden muss. Die Erzählweise bleibt insgesamt konsistent und bietet einen nachvollziehbaren Einblick in das Leben und die Psyche des Protagonisten.
(Stick-le)
Baby, für dich fahr‘ ich heute Nacht nach Marseille
Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late
Komm, wir smoken Ot aus 61 bei Corbusier
Und diese Worte, die gefallen sind, ja, die tun nicht mehr weh
Baby, für dich fahr‘ ich heute Nacht nach Marseille
Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late
Komm, wir smoken Ot aus 61 bei Corbusier
Und diese Worte, die gefallen sind, ja, die tun nicht mehr weh-eh
Nicht mehr weh, nein
Nicht mehr weh, nein
Nicht mehr weh, nein
Nicht mehr weh, nein
Mehr weh, nein
Ich atme den Rauch ein
Wir können nicht zu laut sein
Sie wollen mit mir down sein
Ich kann nicht vertrauen, nein
Zehnter Stock, ich rauch‘ ein‘ Joint, vor mir die Stadt und das Meer
Ja, wir wollten fliegen, warum ist es so schwer?
Draußen Marseille, auf Basar in TN
Sag‘ SLM, wenn Fans mich erkennen
America’s Cups, ja, ich kauf‘ ein paar
Tek-tek und kein Auslandsjahr
Du kaufst mir Gucci vom Basar
Ich guck‘ dich an, ich komm‘ nicht klar
Du rauchst ein‘ Joint vor Galerie
Wir hören im Taxi „Ma Jolie“
Diese Worte, die gefallen sind, ja, ich nehm‘ sie zurück
Meine Freunde in Berlin, sie denken, ich wär‘ verrückt
Vierzehn Stunden auf mein‘ Navi, ich mach‘ zehn Stunden draus
Ich find‘ heute keinen Schlaf mehr, doch das nehm‘ ich in Kauf
Nicht wie früher, nein, ich catch‘ kein‘ Bus
Hol‘ dich ab in ein‘ S-Line plus
In mein‘ Nikes, ja, die Gegend heiß
Trikot von Marseille, ich rauch‘ 6-1-Kush
Sie fragt, ob sie drin rauchen kann
Hotbox auf der Autobahn
Bring‘ die Sachen und verkauf‘ sie dann
Zähl‘ Scheine in mei’m Hauseingang
Baby, für dich fahr‘ ich heute Nacht nach Marseille
Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late
Komm, wir smoken Ot aus 61 bei Corbusier
Und diese Worte, die gefallen sind, ja, die tun nicht mehr weh
Baby, für dich fahr‘ ich heute Nacht nach Marseille
Bitte sag mir, dass du wartest und ich bin nicht too late
Komm, wir smoken Ot aus 61 bei Corbusier
Und diese Worte, die gefallen sind, ja, die tun nicht mehr weh-eh
Nicht mehr weh, nein
Nicht mehr weh, nein
Nicht mehr weh, nein
Nicht mehr weh, nein
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