Liedtextanalyse: „Marathon“ von Helene Fischer
1. Einleitung
Das Lied „Marathon“ von Helene Fischer, veröffentlicht im Jahr 2013, ist ein typischer Schlager, der die Leichtigkeit und Emotionalität des Genres vereint. Fischer beschreibt in „Marathon“ eine leidenschaftliche und zugleich humorvolle Liebesgeschichte, die im Stil ihrer Musik leicht zugänglich und eingängig präsentiert wird. Dieser Liedtext entfaltet durch seine metaphorische Sprache und schwungvolle Melodie eine besondere Faszination, die sowohl ironische Anspielungen als auch ernsthafte Gefühle umfasst.
2. Textanalyse
2.1 Erste Strophe
„Du warst schon auf dem Schulhof mein Favorit
Ich war in jeder Pause nach dir verrückt
Dass das mal Liebe wird war sonnenklar“
Die ersten Zeilen etablieren eine retrospektive Perspektive, die zurück in die Schulzeit führt. Helene Fischer beschreibt eine unbeschwerte Verliebtheit, die bereits in jungen Jahren begann. Die Verwendung des Wortes „Favorit“ und die damit einhergehende Betonung auf den Schulhof suggeriert eine frühe Zuneigung und die Vorahnungen einer späteren Liebesgeschichte.
2.2 Zweite Strophe
„Ich brauchte dich schon damals vorm Schlafengehen
Und kann dir auch noch heute nicht widerstehen
Wenn du da liegst bin ich immer in Gefahr“
Hier intensiviert sich die Beschreibung der Abhängigkeit und Begierde, indem die Abendsituation hervorgehoben wird. Der Begriff „vorm Schlafengehen“ sowie „Gefahr“ verstärken die Sehnsucht und die Anziehungskraft, die der Geliebte auf die Erzählerin ausübt. Dies offenbart eine dauerhafte Bindung und anhaltende Leidenschaft.
2.3 Refrain
„Doch reichte mir sehr lang von dir ein bisschen
Heut will ich dich ganz
Und ich nutz um dich zu kriegen, jede Chance“
„Mein Herz läuft Marathon
Wenn ich in deine Nähe komm
Ich geb‘ es nicht gern zu
Mein größter Schwachpunkt, bist du“
„Mein Herz läuft Marathon
Und die mich kennen wissen schon
Wenn ich schlecht funktionier‘
Dann hab ich Lust nur, nach dir“
Im Refrain wird die Intensität der Gefühle auf die Spitze getrieben. Die Metapher „Mein Herz läuft Marathon“ zeugt von einer überwältigenden emotionalen Reaktion, fast wie ein unablässiger Wettlauf der Gefühle. Die Sehnsüchtige Lust, verpackt in einer sportlichen Metapher, ist ein gelungener Kontrast, der die Dramatik der Leidenschaft unterstreicht. Die wiederholte Verwendung dieses Bildes im Refrain zeigt eine konstante und immer wiederkehrende Gedankenwelt.
2.4 Dritte Strophe
„Heut wirst du von mir morgens eiskalt vernascht
Und heiß genieß‘ ich dich gern spät in der Nacht
Und dazwischen mag ich dich auch bittersüß“
Diese Strophe zeigt nun eine humorvolle Wendung und gibt dem Zuhörer Hinweise auf die tatsächliche Natur des „Geliebten“. Die Adjektive „eiskalt“, „heiß“ und „bittersüß“ sowie die Essensmetapher deuten darauf hin, dass der Adressat wohl keine Person, sondern ein (süßer) Genuss ist – höchstwahrscheinlich Schokolade.
2.5 Vierte Strophe
„Am schlimmsten ist für mich, du siehst harmlos aus
Doch auf der Waage kommt, dann die Wahrheit raus
Und dann sehe ich, wie gefährlich du doch bist“
Hier wird die humorvolle Note nochmals verstärkt, indem die „Gefahr“ der Schokolade explizit mit Gewichtszunahme verknüpft wird. Diese kontextuelle Verschiebung von metaphorischer zu konkreter Gefahr ist charmant und sorgt für ein schmunzelndes Verständnis der Problematik.
2.6 Wiederholung des Refrains
Die wiederholte Betonung des „Marathons“ und der Empfindungen zeigt die andauernde Faszination und die stürmische Leidenschaft der Protagonistin.
2.7 Abschließender Teil
„Für eine Woche lass ich dich links liegen
Länger schaff ich’s nicht
Denn mit jedem Tag freu ich mich mehr auf dich“
„Für Schokolade sterbe ich
Was wär ein Tag denn, ohne dich?“
Die abschließenden Zeilen führen die humorvollen und liebevollen Aspekte des Textes zusammen. Der Sängerin gelingt es durch eine Mischung aus ernsthafter Sehnsucht und einem spielerischen Umgang mit ihrer „Sucht“ nach Schokolade, eine amüsante und authentische Liebesgeschichte zu erzählen.
3. Zusammenhänge und Entwicklung der Geschichte
Die Geschichte entwickelt sich von einer kindlichen Verliebtheit über eine andauernde jugendliche Schwärmerei bis hin zu einer erwachsenen und humorvollen Beschreibung der Leidenschaft für Schokolade. Diese Verlagerung von der menschlichen Liebe zur Liebe für ein Genussmittel wird durchweg mit charmanten und ironischen Wendungen dargestellt. Der Text zeigt die Dauerhaftigkeit und Intensität von starken Anziehungskräften und nutzt dabei geschickt Metaphern und Wortspiele.
4. Stil und Tonfall
Der Stil des Textes ist leicht zugänglich, humorvoll und gleichzeitig poetisch. Fischer verwendet eine abwechslungsreiche Sprache, die von einfachen, direkten Aussagen bis hin zu poetischen Metaphern reicht. Der Ton bleibt durchgehend spielerisch und leicht, jedoch mit einem emotionalen Unterton, der die Tiefe der dargestellten Gefühle unterstreicht.
5. Fazit
„Marathon“ von Helene Fischer ist ein wunderbar ironisches und dennoch emotional berührendes Lied, das die starke Anziehungskraft und Leidenschaft der Protagonistin für die Schokolade humorvoll darstellt. Die vielseitige Verwendung von Metaphern und die spielerische Sprache machen den Text zu einem Paradebeispiel für den modernen Schlager, der sowohl unterhaltsam als auch tiefgründig sein kann.
Du warst schon auf dem Schulhof mein Favorit
Ich war in jeder Pause nach dir verrückt
Dass das mal Liebe wird war sonnenklar
Ich brauchte dich schon damals vorm Schlafengehen
Und kann dir auch noch heute nicht widerstehen
Wenn du da liegst bin ich immer, in Gefahr
Doch reichte mir sehr lang von dir ein bisschen
Heut will ich dich ganz
Und ich nutz um dich zu kriegen, jede Chance
Mein Herz läuft Marathon
Wenn ich in deine Nähe komm
Ich geb‘ es nicht gern zu
Mein größter Schwachpunkt, bist du
Mein Herz läuft Marathon
Und die mich kennen wissen schon
Wenn ich schlecht funktionier‘
Dann hab ich Lust nur, nach dir
Heut wirst du von mir morgens eiskalt vernascht
Und heiß genieß‘ ich dich gern spät in der Nacht
Und dazwischen mag ich dich auch, bittersüß
Am schlimmsten ist für mich, du siehst harmlos aus
Doch auf der Waage kommt, dann die Wahrheit raus
Und dann seh‘ ich wie gefährlich du doch bist
Für eine Woche lass ich dich links liegen
Länger schaff ich’s nicht
Denn mit jedem Tag freu ich mich mehr auf dich
Mein Herz läuft Marathon
Wenn ich in deine Nähe komm
Ich geb‘ es nicht gern zu
Mein größter Schwachpunkt bist du
Mein Herz läuft Marathon
Und die mich kennen wissen schon
Wenn ich schlecht funktionier‘
Dann hab ich Lust nur, nach dir
Mein Herz läuft Marathon
Wenn ich in deine Nähe komm
Ich geb‘ es nicht gern zu
Mein größter Schwachpunkt bist du
Mein Herz läuft Marathon
Und die mich kennen wissen schon
Wenn ich schlecht funktionier‘
Dann hab ich Lust nur, nach dir
Für Schokolade sterbe ich
Was wär ein Tag denn, ohne dich?