Analyse des Liedes „Manchmal Haben Frauen“ von Die Ärzte
Einleitung
Die Ärzte sind bekannt für ihren provokativen Stil und ihren Sinn für gesellschaftliche Themen. Das Lied „Manchmal Haben Frauen“ wurde im Jahr 2000 veröffentlicht und reflektiert auf ironische Weise über Geschlechterrollen und Gewalt in Beziehungen. Die Analyse erfolgt im Stil eines Schulaufsatzes auf Gymnasialniveau.
Strophenanalyse
Erste Strophe
„In einer Bar sprach er mich an, / Er war betrunken und er roch nach Schweiß / Er sagte ‚Junge hör mir zu; / Da gibt es etwas das ich besser weis, / Die Emanzipation ist der gerechte Lohn / Für die verweichlichte Männerschaft / Doch du kannst mir vertrauen / Zwischen Männern und Frauen / Gibt es einen Unterschied der ganz gewaltig klafft'“
Die erste Strophe beginnt mit der Begegnung des Ich-Erzählers mit einem betrunkenen Mann in einer Bar. Diese Figur präsentiert seine Ansichten über Emanzipation und Geschlechterrollen auf abfällige und generalisierende Weise. Seine Meinung, dass zwischen Männern und Frauen ein gewaltiger Unterschied besteht, wird eingeführt. Dies bildet die Grundlage für die Thematik der nachfolgenden Passagen.
Chorus
„Er sagte: ‚Manchmal aber nur Manchmal / Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern / Manchmal aber nur Manchmal / Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern'“
Der Chorus, der nach jeder Hauptstrophe wiederholt wird, ist besonders provokativ und stellt die Kernthese des betrunkenen Mannes dar. Auf widersprüchliche Art und Weise wird behauptet, dass Frauen ab und zu physische Gewalt wünschen, was eine absurde und gefährliche Behauptung darstellt.
Zweite Strophe
„Ich sagte lass mich in Ruh‘, ich hör dir nicht mehr zu / Du stinkbesoffendes Machoschwein / Dass hörte er nicht gern er fing an, an mir zu zerren / Kurz darauf fing ich mir eine ein / Er schrie: ‚Stell dich nicht Blind / Du bist doch kein Kind / Ich mach dich alle dann weist du bescheid.‘ / Doch anstatt mir noch eine zu Zimmern / Fing er an zu Wimmern / Jetzt tat der Typ mir plötzlich leid / Er fing an zu flehen ich sollte endlich verstehen / Sein Mundgeruch brachte mir Übelkeit“
In dieser Strophe setzt sich der Erzähler vehement gegen die Aussagen des Betrunkenen zur Wehr. Daraus entsteht eine körperliche Auseinandersetzung, die schließlich in Mitleid für den aggressiven Mann umschlägt, als dieser zu weinen anfängt. Diese Wendung verdeutlicht die Unberechenbarkeit und die Komplexität emotionaler Reaktionen in Konfliktsituationen.
Dritte Strophe
„Ich stieß ihn weg und ich rannte nach Haus / Das musste ich meiner Freundin erzählen / Ich lies nichts aus, es Sprudelte aus mir raus / Die Ungewissheit fing mich an zu quälen / Das war mir noch nie passiert / Ich war traumatisiert / Und etwas Neugierig war ich auch / Da lächelte sie und hob ihr Knie / Und rammte es mit voller Wucht in meinen Bauch / Als ich nach Atem rang / Und ihre Stimme erklang / Umwehte sie ein eisiger Hauch“
Nach der Konfrontation mit dem betrunkenen Mann sucht der Erzähler Zuflucht und Trost bei seiner Freundin, nur um von ihr eine ähnliche körperliche Reaktion zu erfahren. Dies verstärkt seine innere Verwirrung und bringt eine ironische und überraschende Wendung in die Geschichte.
Schlussrefrain
„Sie sagte: ‚Manchmal aber nur Manchmal / Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern / Manchmal aber nur Manchmal / Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern / Immer, ja wirklich immer haben Typen wie du / Was auf die Fresse verdient.‘ / Immer, ja wirklich immer haben Typen wie du / Was auf die Fresse verdient“
Der Abschluss des Liedes gipfelt in der Aussage der Freundin, die den Chorus des betrunkenen Mannes aufgreift, zusätzlich aber eine definitive Aussage hinzufügt. Ihre Worte sind eine direkte Antwort auf seine Verwirrung und Verzweiflung, indem sie den Charakter des Erzählers konfrontiert und eine klare Grenze zieht.
Entwicklung der Geschichte und Zusammenhänge
Zu Beginn des Liedes wird der Erzähler in einer Bar von einem betrunkenen Mann angesprochen, dessen frauenfeindliche Aussagen und Gewaltphantasien den Erzähler zutiefst empören. Der Konflikt eskaliert körperlich, bis der Mann schließlich vor Erschöpfung und Frustration weint. Nachdem der Erzähler nach Hause geflüchtet ist und seiner Freundin von dem Vorfall berichtet, erfährt er zu seinem Schock, dass sie eine ähnliche körperliche Reaktion zeigt. Die wiederkehrenden Chorus und das Finale schaffen ein Gefühl der Wiederholung und Verwunderung.
Schriftstil und Ton
Im Verlauf des Liedes bleibt der Ton provokativ und humorvoll, trotz der ernsten Thematik. Die Ärzte nutzen Ironie und Übertreibung, um die absurde Natur der Gewalt und die Beziehungen zwischen den Geschlechtern zu beleuchten. Der Text beginnt mit einer konfrontativen und belehrenden Art des betrunkenen Mannes, bewegt sich hin zu einer verwirrten und dennoch sachlichen Beschreibung der Erlebnisse des Erzählers und endet mit einer feinfühligen, jedoch scharfsinnigen Erwiderung der Freundin.
Fazit
Die narrative Struktur des Liedes „Manchmal Haben Frauen“ von Die Ärzte verwendet Provokation und Ironie, um auf die absurden und gefährlichen Vorstellungen von Geschlechtergewalt hinzuweisen. Die sich wiederholenden Elemente und die überraschenden Wendungen halten die Zuhörer in Spannung, während der unerwartete Schluss eine tiefere Reflexion über das soziale Verhalten und die akzeptierten Normen herausfordert. Der Song öffnet einen Dialog über Gewalt und Missverständnisse in Beziehungen auf zynische und witzige Weise und bleibt dabei in seiner Essenz kritisch und aufrüttelnd.
In einer Bar sprach er mich an,
Er war betrunken und er roch nach Schweiß
Er sagte ‚Junge hör mir zu;
Da gibt es etwas das ich besser weis,
Die Emanzipation ist der gerechte Lohn
Für die verweichlichte Männerschaft
Doch du kannst mir vertrauen
Zwischen Männern und Frauen
Gibt es einen Unterschied der ganz gewaltig klafft‘
Und was ich dann hörte, was mich total empörte
Es wieder zu geben fehlte mir fast die Kraft
Er sagte: ‚Manchmal aber nur Manchmal
Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern
Manchmal aber nur Manchmal
Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern‘
Ich sagte lass mich in Ruh‘, ich hör dir nicht mehr zu
Du stinkbesoffendes Machoschwein
Dass hörte er nicht gern er fing an, an mir zu zerren
Kurz darauf fing ich mir eine ein
Er schrie: ‚Stell dich nicht Blind
Du bist doch kein Kind
Ich mach dich alle dann weist du bescheid.‘
Doch anstatt mir noch eine zu Zimmern
Fing er an zu Wimmern
Jetzt tat der Typ mir plötzlich leid
Er fing an zu flehen ich sollte endlich verstehen
Sein Mundgeruch brachte mir Übelkeit
Er sagte: ‚Manchmal aber nur Manchmal
Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern.
Manchmal aber nur Manchmal
Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern.‘
Ich stieß ihn weg und ich rannte nach Haus
Das musste ich meiner Freundin erzählen
Ich lies nichts aus, es Sprudelte aus mir raus
Die Ungewissheit fing mich an zu quälen
Das war mir noch nie passiert
Ich war traumatisiert
Und etwas Neugierig war ich auch
Da lächelte sie und hob ihr Knie
Und rammte es mit voller Wucht in meinen Bauch
Als ich nach Atem rang
Und ihre Stimme erklang
Umwehte sie ein eisiger Hauch
Sie sagte: ‚Manchmal aber nur Manchmal
Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern
Manchmal aber nur Manchmal
Haben Frauen ein kleines bisschen Haue gern
Immer, ja wirklich immer haben Typen wie du
Was auf die Fresse verdient.‘
Immer, ja wirklich immer haben Typen wie du
Was auf die Fresse verdient
No comments yet