Analyse des Liedtextes: „Machine“ von Imagine Dragons

Einleitung

„Machine“ von Imagine Dragons, veröffentlicht im Jahr 2018, ist ein Electro-Rock-Song, der von Selbstermächtigung und Widerstand gegen gesellschaftliche Normen handelt. Der Sänger konfrontiert wiederkehrende Themen rund um Individualität und das Sich-nicht-Anpassen-Wollen an vorgegebene Strukturen. Die Analyse wird die textlichen Feinheiten des Liedes in den folgenden Abschnitten eingehend betrachten und die zugrunde liegenden Narrative und Emotionen herausarbeiten.

Strophe 1

„All my life I’ve been sittin‘ at the table
Watchin‘ them kids, they’re living in a fable
Looks, luck, money and never left a’wishin‘
But now it’s ‚bout time to raise up and petition“

Zu Beginn des Liedes beschreibt der Sänger sein Leben als passiver Beobachter: „All my life I’ve been sittin‘ at the table.“ Dies deutet auf eine lange Zeit der Untätigkeit oder des Ausschlusses hin. Die „kids“ stehen als Symbol für jene, die scheinbar ohne Sorgen und mit Privilegien aufwachsen. Sie leben „in a fable“, also in einer Art Märchenwelt, in der alles perfekt erscheint. Der Ausdruck „never left a’wishin'“ vermittelt ein Leben ohne Entbehrungen. Aber jetzt ist es „time to raise up and petition“, was auf einen Aufruf zum Handeln und zur Forderung von Veränderungen hinweist.

Strophe 2

„All my life I’ve been sittin‘ at the table
Watching them kids, they’re living in a fable
Looks, luck, money and never left a’wishin‘
Now it’s ‚bout time to stand up and petition“

Die zweite Strophe wiederholt die ersten vier Zeilen, was die Bedeutung der Beschwerde des Sängers und seinen Drang nach Veränderung verstärkt. Der leichte Unterschied in der letzten Zeile „stand up“ statt „raise up“ könnte als Betonung interpretiert werden, dass die Zeit des passiven Zusehens definitiv vorbei ist.

Refrain

„‚Cause I’ve been wondering
When you gonna see I’m not for sale
I’ve been questioning
When you gonna see I’m not a part of your machine
Not a part of your machine“

Im Refrain fordert der Sänger den Hörer oder eine implizite Autoritätsperson auf, ihn als einzigartig und unkäuflich anzuerkennen: „I’m not for sale“. Dies stellt eine klare Ablehnung des Kommodifizierungsprozesses dar. Mit „I’m not a part of your machine“ betont er seine Unabhängigkeit und Individualität. Der Gebrauch des Bildes der „Maschine“ symbolisiert gesellschaftliche Strukturen, die Menschen gleichschalten und ausbeuten.

Strophe 3

„I’m not scared of what you’re gonna tell me
No, I’m not scared of the beast in the belly
Fill my cup with endless ambition
And paint this town with my very own vision“

Diese Strophe ist geprägt von einer kämpferischen und entschlossenen Haltung. Der Sänger fürchtet sich nicht vor der Konfrontation („I’m not scared of what you’re gonna tell me“) oder vor den intern liegenden Herausforderungen („beast in the belly“). Er ruft nach „endless ambition“ und drückt seinen Wunsch aus, die Welt nach seinen Vorstellungen zu gestalten („paint this town with my very own vision“).

Refrain

„‚Cause I’ve been wondering
When you gonna see I’m not for sale
I’ve been questioning
When you gonna see I’m not a part of your machine
Not a part of your machine“

Die Wiederholung des Refrains verstärkt die Kernbotschaft des Liedes und betont die Wichtigkeit der Themen Autonomie und Widerstand.

Schlusszeilen

„I am the machine
I am the machine“

In einer entscheidenden Wendung verwandelt der Sänger das anfängliche Bild der Maschine, das zuvor als Symbol der Unterdrückung diente, in ein Symbol der Selbstbehauptung: „I am the machine“. Dieser Moment markiert die vollständige Übernahme und Kontrolle über seine Identität.

„‚Cause I’ve been wondering
When you gonna see I’m not for sale
I’ve been questioning
When you gonna see I’m not a part of your machine
Not a part of your machine
‚Cause I’ve been wondering
When you gonna see I’m not for sale
I’ve been questioning
When you gonna see I’m not a part of your machine
Not a part of your machine“

Die erneute Wiederholung des Refrains am Ende des Liedes festigt die Resonanz und den kraftvollen Abschluss der Botschaft.

Schlussfolgerung

Der Text von „Machine“ spiegelt eine Reise von passiver Beobachtung hin zu aktiver Selbstbehauptung wider. Der Sänger bzw. die Band fordert die Hörer auf, ihre individuelle Identität nicht von externen Mächten negativ beeinflussen zu lassen. Die wiederholte Verwendung von Motiven und die Verschiebung von passiven zu aktiven Ausdrücken verdeutlichen einen tiefen inneren Wandel. Der Ton bleibt durchweg entschlossen und kämpferisch, mit einem klaren Fokus auf Selbstbestimmung und Widerstand gegen soziale Konformität. Somit bietet der Song ein kraftvolles Narrativ der Selbstermächtigung gegen gesellschaftlichen Druck.

Liedtext / Übersetzung

All my life I’ve been sittin‘ at the table
Mein ganzes Leben lang saß ich am Tisch
Watchin‘ them kids, they’re living in a fable
Beobachte die Kinder, sie leben in einem Märchen
Looks, luck, money and never left a’wishin‘
Schönheit, Glück, Geld und nie aufhören zu wünschen
But now it’s ‚bout time to raise up and petition
Aber jetzt ist es an der Zeit aufzustehen und zu petionieren

‚Cause I’ve been wondering
Denn ich habe mich gefragt
When you gonna see I’m not for sale
Wann wirst du sehen, dass ich nicht käuflich bin
I’ve been questioning
Ich habe mich gefragt
When you gonna see I’m not a part of your machine
Wann wirst du sehen, dass ich nicht Teil deiner Maschine bin
Not a part of your machine
Kein Teil deiner Maschine

I’m not scared of what you’re gonna tell me
Ich habe keine Angst davor, was du mir sagen wirst
No, I’m not scared of the beast in the belly
Nein, ich habe keine Angst vor dem Biest im Bauch
Fill my cup with endless ambition
Fülle meinen Becher mit endlosem Ehrgeiz
And paint this town with my very own vision
Und male diese Stadt mit meiner eigenen Vision

I am the machine
Ich bin die Maschine

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