Analyse des Liedtextes: „Lange nicht zu Hause gewesen“ von Bonez MC
Erste Strophe
„Ich drück‘ den Joint im Waschbecken aus
Meine Jogginghose immer die Gleiche
Komm, lass mich kurz bei der Tankstelle raus
Und ich kauf‘ mir wieder irgendeine Scheiße“
Diese ersten Zeilen vermitteln ein Lebensgefühl der Lässigkeit und Nonchalance. Bonez MC spricht von alltäglichen Handlungen, die fast schon Teil einer Routine geworden sind. Die Jogginghose als ständiger Begleiter und das kurzfristige Anhalten bei der Tankstelle, um impulsiv Dinge zu kaufen, zeigen ein Leben in Unordnung und vielleicht auch eine Art von Rastlosigkeit.
„Pack doch die Kette und die Uhr mal zur Seite
Sie haben schon tausendmal dein Auto gesehen
Aber im Wohnzimmer verstauben die Preise“
Hier kritisiert er den Wert materielle Besitztümer. Die Ketten und Uhren sind Symbole für Reichtum, werden jedoch scheinbar nebensächlich. Er weist darauf hin, dass soziale Anerkennung auf vergänglichem Sichtbarem beruht, während wirkliche Erfolge, möglicherweise zu Hause, unbeachtet bleiben.
Refrain
„Lange nicht zu Hause gewesen
Lange nicht zu Hause gewesen
Lange nicht zu Hause gewesen
Lange nicht zu Hause gewesen“
Der mehrfach wiederholte Refrain betont eine zentrale Botschaft des Songs: die ständige Abwesenheit von Zuhause. Dies kann als Metapher für die ständige Distanz zur eigenen Heimat oder den Ursprüngen interpretiert werden. Es vermittelt auch ein Gefühl von Heimweh und Entfremdung.
Zweite Strophe
„Meine Wohnung kostet eine Million (ahh)
Durch die Schweiz mit der Bahn und die Leute erkennen mich
Bin kurz mal nach Thailand geflogen (uhh)
Sitze steif in ’ner Bar, rede Deutsch oder Englisch“
Hier spricht Bonez MC über seinen finanziellen Erfolg und die damit verbundene Prominenz. Seine Reisen und Aufenthalte in verschiedenen Ländern – Schweiz, Thailand – illustrieren seinen jetset-Lebensstil. Trotz des Wohlstands scheint er jedoch eine innere Unzufriedenheit oder Unruhe zu empfinden, was durch „sitze steif in ’ner Bar“ vermittelt wird.
„Unser Trip geht von Mailand nach Rom
Kurz gechillt und dann weitergezogen
Sie alle sagen, ‚Bitte bleib auf dem Boden!‘
Doch ich bin wieder viel zu high von den Drogen“
Diese Zeilen betonen seine Rastlosigkeit, immer unterwegs zu sein, ohne irgendwo lange zu verweilen. Es gibt Ratschläge, bodenständig zu bleiben, doch sie scheitern an seinem Drogenkonsum, was auf eine Flucht vor der Realität hinweisen könnte.
„Jap, ich hab‘ auch meine Zweitwohnung schon
Frisch gestrichen mit Dachterrasse
Doch leider keine Zeit da zu wohnen
Bin immer unterwegs, damit ich nichts verpasse“
Sein Reichtum zeigt sich in einer Zweitwohnung mit Luxusmerkmalen, doch diese wird nicht genutzt. Das ständige Unterwegssein, um nichts zu verpassen, verdeutlicht einen Widerspruch: Obwohl er alles hat, scheint er nichts wirklich genießen zu können.
„Nehm‘ ein Flugzeug oder nehm‘ ein Schiff
Nehm‘ einen Zug von dem Amnesia-Spliff
Beste Leben, Essen geht auf mich, gute Reise (ahh)“
Hier werden verschiedene Reisearten und der Konsum von Amnesia-Spliff, einer bekannten Cannabissorte, erwähnt. Das „beste Leben“ weist auf eine positive Selbstdarstellung hin, doch der tatsächliche Genuss bleibt hinter dem oberflächlichen Schein verborgen.
Dritte Strophe
„Jeder weiß, wo ich bin, man markiert mich auf Insta
Neues Land, wechsel‘ wieder die SIM-Card (ah)
Team Platin, Bruder, meine Ekipa
Dein Opa sieht uns, wählt danach die Pegida“
Hier wird die Präsenz in sozialen Medien betont. Die Erwähnung, dass sein Team Platinstatus erreicht hat, betont den Erfolg, während der Wechsel von SIM-Karten symbolisch für den ständigen Ortswechsel steht. Die politische Anspielung auf Pegida durch den älteren Generationenteil zeigt eine gesellschaftliche Polarisierung und möglicherweise Unverständnis gegenüber seinem Lebensstil.
„Fahr‘ nach Sarajevo und recorde ’nen Part da
Alles feiern, schießen in die Luft mit der AK
Seh‘ jeden Tag Bonez, seh‘ fast nie meinen Vater
Und immer neue Frauen, die mich lieben seit Anthra“
Die Erwähnung von Sarajevo und das Feiern mit Waffen(insbesondere der AK-47) spricht von einem gefährlichen Lebensstil. Das „Jeden Tag Bonez, seh‘ fast nie meinen Vater“ zeigt eine Distanz zur familiären Bindung im Gegensatz zu seiner Überpräsenz im öffentlichen Leben.
„Bin so viel im Flieger, kenn‘ jede Stewardess von EasyJet
Klär‘ mir ’ne russische Chay mit Übersetzer-App
Will die Schlampe mein Geld oder will sie Sex
Oder die Follower im Netz?“
Sein häufiges Reisen führt dazu, dass er sogar das Flugpersonal kennt. Die interkulturellen Interaktionen mittels Übersetzer-App zeigen sowohl die globale Vernetzung als auch die Kommunikationsbarrieren. Die Frage nach den wahren Absichten der Frauen stellt eine Unsicherheit und Misstrauen gegenüber zwischenmenschlichen Beziehungen dar.
„Um sechs noch in Barca, um sieben in Wien
Wach‘ morgens auf und weiß nicht, wo ich bin
Haben Geschichte geschrieben seit 2010
Seitdem lange nicht zu Hause gewesen“
Diese Zeilen betonen erneut die ständige Mobilität und das verwirrte Gefühl, nicht zu wissen, wo man aufgewacht ist. Die Reflexion über den Erfolg seit 2010 und die fortdauernde Abwesenheit von zu Hause zieht sich durch den gesamten Song.
Schlussfolgerung
Bonez MC schildert in „Lange nicht zu Hause gewesen“ ein Leben voller Luxus und Abenteuer, das jedoch von innerer Unruhe und Entfremdung geprägt ist. Materielle Besitztümer und sozialer Status scheinen im Kontrast zu einem fundierten, stabilen Leben zu stehen. Die ständige Weltumreise führt zu einem Verlust von Heimatgefühl und familiären Bindungen. Trotz des „besten Lebens“ gibt es eine unterschwellige Sehnsucht nach Stabilität und echter Verbundenheit. Der Ton bleibt durchgehend nüchtern und reflektiert, während der repetitive Refrain die zentrale Botschaft verstärkt.
Ich drück‘ den Joint im Waschbecken aus
Meine Jogginghose immer die Gleiche
Komm, lass mich kurz bei der Tankstelle raus
Und ich kauf‘ mir wieder irgend ’ne Scheiße
Pack doch die Kette und die Uhr mal zur Seite
Sie haben schon tausendmal dein Auto gesehen
Aber im Wohnzimmer verstauben die Preise
Lange nicht zu Hause gewesen
Lange nicht zu Hause gewesen
Lange nicht zu Hause gewesen
Lange nicht zu Hause gewesen
Meine Wohnung kostet eine Million (ahh)
Durch die Schweiz mit der Bahn und die Leute erkennen mich
Bin kurz mal nach Thailand geflogen (uhh)
Sitze steif in ’ner Bar, rede Deutsch oder Englisch
Unser Trip geht von Mailand nach Rom
Kurz gechillt und dann weitergezogen
Sie alle sagen, „Bitte bleib auf dem Boden!“
Doch ich bin wieder viel zu high von den Drogen
Jap, ich hab‘ auch meine Zweitwohnung schon
Frisch gestrichen mit Dachterrasse
Doch leider keine Zeit da zu wohnen
Bin immer unterwegs, damit ich nichts verpasse
Nehm‘ ein Flugzeug oder nehm‘ ein Schiff
Nehm‘ einen Zug von dem Amnesia-Spliff
Beste Leben, Essen geht auf mich, gute Reise (ahh)
Ich drück‘ den Joint im Waschbecken aus
Meine Jogginghose immer die Gleiche
Komm, lass mich kurz bei der Tankstelle raus
Und ich kauf‘ mir wieder irgend ’ne Scheiße
Pack doch die Kette und die Uhr mal zur Seite
Sie haben schon tausendmal dein Auto gesehen
Aber im Wohnzimmer verstauben die Preise
Jeder weiß, wo ich bin, man markiert mich auf Insta
Neues Land, wechsel‘ wieder die SIM-Card (ah)
Team Platin, Bruder, meine Ekipa
Dein Opa sieht uns, wählt danach die Pegida
Fahr‘ nach Sarajevo und recorde ’nen Part da
Alles feiern, schießen in die Luft mit der AK
Seh‘ jeden Tag Bonez, seh‘ fast nie meinen Vater
Und immer neue Frauen, die mich lieben seit Anthra
Bin so viel im Flieger, kenn‘ jede Stewardess von EasyJet
Klär‘ mir ’ne russische Chay mit Übersetzer-App
Will die Schlampe mein Geld oder will sie Sex
Oder die Follower im Netz?
Um sechs noch in Barca, um sieben in Wien
Wach‘ morgens auf und weiß nicht, wo ich bin
Haben Geschichte geschrieben seit 2010
Seitdem lange nicht zu Hause gewesen
Ich drück‘ den Joint im Waschbecken aus
Meine Jogginghose immer die Gleiche
Komm, lass mich kurz bei der Tankstelle raus
Und ich kauf‘ mir wieder irgend ’ne Scheiße
Pack doch die Kette und die Uhr mal zur Seite
Sie haben schon tausendmal dein Auto gesehen
Aber im Wohnzimmer verstauben die Preise
Ich drück‘ den Joint im Waschbecken aus
Meine Jogginghose immer die Gleiche
Komm, lass mich kurz bei der Tankstelle raus
Und ich kauf‘ mir wieder irgend ’ne Scheiße
Pack doch die Kette und die Uhr mal zur Seite
Sie haben schon tausendmal dein Auto gesehen
Aber im Wohnzimmer verstauben die Preise
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