Analyse des Liedtextes: „Im Ascheregen“ von Casper

Künstler/Band: Casper
Titel: Im Ascheregen
Veröffentlichungsjahr: 2013
Genre: Deutscher Rap

Einleitung

Der Song „Im Ascheregen“ von Casper drückt eine tiefe Unzufriedenheit und eine starke Sehnsucht nach Veränderung aus. Der Lesende wird in eine Welt von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit hineinversetzt, die schließlich in einer radikalen Abkehr von der Vergangenheit und einem Aufbruch in eine neue, unbekannte Zukunft gipfelt. Casper nutzt eine Vielzahl poetischer Mittel, um seine Botschaft zu verdeutlichen und den Hörer emotional zu fesseln.

Strophe 1

Zitat: „Dies ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen / Will auf und davon und nie wiederkommen / Kein lebe wohl, will euch nicht kennen / Die Stadt muss brenn‘ (brenn‘, brenn‘, brenn‘)“
Diese ersten Zeilen des Songs offenbaren die fundamentale Ablehnung, die der Protagonist gegenüber seiner Umgebung empfindet. Er fühlt sich nicht willkommen und hat keine Absicht, wiederzukommen. Die Stadt symbolisiert möglicherweise einen Ort der negativen Erinnerungen und Erlebnisse, der sprichwörtlich ‚brennen‘ muss, um die Verbindung vollständig zu kappen. Der wiederholte Gebrauch des Wortes „brenn’“ verstärkt den Eindruck intensiver Abneigung und Dringlichkeit.

Interpretation der Metaphern und Symbolik

Die Metapher des Brennens dient hier der vollständigen Zerstörung und Reinigung – ein häufiges Motiv in der Literatur, das für radikalen Neuanfang steht.

Strophe 2

Zitat: „Und wieder von vorn, Fuß auf’s Gas, ah, in ein gutes Jahr / Sofort los, sorglos, ohne groß‘ Fokus Richtung Zukunft fahren / Weg von immer nur leben ohne Riesengefahren / Jede Nacht lang, Schlaf nur Probeliegen für’n Sarg / Werf‘ ein Streichholz in die Luft auf den Rest meines Lebens / Und blicke nur zurück, um eure Gebäude brennen zu sehen / Im Ascheregen“
Casper beschreibt hier metaphorisch den Wunsch, allem den Rücken zu kehren und neu anzufangen. Die Vorstellung, das Streichholz in die Luft zu werfen, symbolisiert, dass er bereit ist, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Der „Ascheregen“ scheint hier als visuelles Bild der endgültigen Zerstörung und gleichzeitigen Reinigung.

Ton und Stimmung

Der Ton des Liedes ist hier rebellisch und entschlossen. Der Gebrauch von Begriffen wie „Probeliegen für’n Sarg“ illustriert die Ernsthaftigkeit seiner Situation und die Dringlichkeit seines Eskapismus.

Refrain

Zitat: „Ein Drittel Heizöl, zwei Drittel Benzin / Augen und Herzen sind Dynamit (hey hey hey hey) / Ein Drittel Heizöl, zwei Drittel Benzin / Müde mit ’nem Plan, mit ’nem Ziel“
Der Refrain betont die explosive Mischung von Emotionen und Entschlossenheit, die den Protagonisten antreiben. Das Verhältnis von Heizöl zu Benzin könnte als Symbol für die brennbaren Zutaten stehen, die in seinem emotionalen Zustand vorhanden sind.

Analyse der Emotionen

Die Kombination von „Augen und Herzen sind Dynamit“ verstärkt die Idee der inneren und äußeren Explosionsbereitschaft und unterstreicht den dringenden Wunsch nach Veränderung.

Strophe 3

Zitat: „Ich breche auf, bin raus / Dreh‘ das Radio laut, fahr‘ zum Hügel hinauf und / Lass‘ es untergehen / Lass‘ es untergehen / Lass‘ es untergehen“
Hier schildert Casper den Akt des physischen und symbolischen Verlassens. Der Hügel dient als Aussichtspunkt, von dem aus er die Zerstörung betrachten kann. Die ständige Wiederholung von „Lass‘ es untergehen“ suggeriert eine Katharsis durch diesen destruktiven Prozess.

Beobachtungen zur Dynamik

Die Wiederholung und Beschleunigung des Rhythmus im Liedtext betonen die Dringlichkeit und Entschlossenheit. Der dynamische und energiegeladene Charakter dieser Passage zeigt einen klaren Willen, in die Tat umzusetzen, was er sich vorgenommen hat.

Strophe 4

Zitat: „Wieder wird das Weihwasser knapp für die Bürger der Neinsager-Stadt / Wieder redet der Prediger lediglich ewig und wir zum Scheitern verdammt / Vorbei das Warten umsonst auf den Tag, der nie kommt / Bin im Wagen davon, los und starte von vorn uh / Kein Schritt zurück, nehm‘ von hier kein bisschen mit / Blick zu lange in den Abgrund und er blickt zurück, Hitze drückt / Lieber Neubeginn, als was das alte verspricht / Auf Nimmerwiedersehen und danke für nichts, danke für nichts“
Das letzte Drittel des Liedes zeigt eine verbitterte Abrechnung mit der Vergangenheit. „Bürger der Neinsager-Stadt“ und „Prediger“ könnten metaphorisch für die Gesellschaft und Autoritäten stehen, die den Protagonisten enttäuscht haben. Der Vers „Auf Nimmerwiedersehen und danke für nichts“ schließt den Kreislauf der Enttäuschung ab und betont den endgültigen Abschied.

Symbolik der Hitze

Die Hitze im Text kann als Symbol für die drückende und belastende Natur seiner Erinnerungen gesehen werden, die er durch den Start eines neuen Lebens hinter sich lassen will.

Schluss

Zitat: „Dies ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen / Will auf und davon und nie wiederkommen / Kein lebe wohl, will euch nicht kennen / Die Stadt muss brenn‘ (brenn‘, brenn‘, brenn‘)“
Der Anfang des Liedes kehrt im Schluss wieder, wodurch ein thematischer Rahmen geschaffen wird. Es wird klar, dass der Protagonist eine tiefe und unabänderliche Entscheidung getroffen hat. Die Wiederholung dieser Zeilen verstärkt den abschließenden und endgültigen Charakter seines Weggehens.

Fazit

Die Textstruktur von „Im Ascheregen“ ist klar durch das immer wiederkehrende Bild des Brennens und der Zerstörung geprägt, was den Drang nach einem Neuanfang betont. Der Verlauf der Geschichte zeigt, dass es keinen Raum für Bedauern oder Zurückblicken gibt, sondern nur für ein entschlossenes Vorwärtsgehen, selbst wenn dies bedeutet, alles hinter sich zu lassen.

Insgesamt schafft es Casper, durch starke Metaphern und eine fließende Struktur seine Botschaft klar und eindrucksvoll zu vermitteln, wobei der emotionale Druck und die Notwendigkeit des Neuanfangs immer wieder betont wird. Die Analyse des Textes zeigt eine kohäsive Erzählstruktur, die mit einem zweitmaligen Wiederkehren der einleitenden Strophe ihren Abschluss findet.

Dies ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen

Will auf und davon und nie wiederkommen

Kein lebe wohl, will euch nicht kennen

Die Stadt muss brenn‘ (brenn‘, brenn‘, brenn‘)

Und wieder von vorn, Fuß auf’s Gas, ah, in ein gutes Jahr

Sofort los, sorglos, ohne groß‘ Fokus Richtung Zukunft fahren

Weg von immer nur leben ohne Riesengefahren

Jede Nacht lang, Schlaf nur Probeliegen für’n Sarg

Werf‘ ein Streichholz in die Luft auf den Rest meines Lebens

Und blicke nur zurück, um eure Gebäude brennen zu sehen

Im Ascheregen

Sieh nur wie die Pläne zerfallen

Ehe wir langsam verglühen, dann lieber gehen mit ’nem Knall, ah!

Ein Drittel Heizöl, zwei Drittel Benzin

Augen und Herzen sind Dynamit (hey hey hey hey)

Ein Drittel Heizöl, zwei Drittel Benzin

Müde mit ’nem Plan, mit ’nem Ziel

Ich breche auf, bin raus

Dreh‘ das Radio laut, fahr‘ zum Hügel hinauf und

Lass‘ es untergehen

Lass‘ es untergehen

Lass‘ es untergehen

Ich breche auf, bin raus

Dreh‘ das Radio laut, fahr‘ zum Hügel hinauf und

Lass‘ es untergehen

Lass‘ es untergehen

Lass‘ es untergehen

Wieder wird das Weihwasser knapp für die Bürger der Neinsager-Stadt

Wieder redet der Prediger lediglich ewig und wir zum Scheitern verdammt

Vorbei das Warten umsonst auf den Tag, der nie kommt

Bin im Wagen davon, los und starte von vorn uh

Kein Schritt zurück, nehm‘ von hier kein bisschen mit

Blick zu lange in den Abgrund und er blickt zurück, Hitze drückt

Lieber Neubeginn, als was das alte verspricht

Auf Nimmerwiedersehen und danke für nichts, danke für nichts

Ein Drittel Heizöl, zwei Drittel Benzin

Augen und Herzen sind Dynamit (hey hey hey hey)

Ein Drittel Heizöl, zwei Drittel Benzin

Müde mit ’nem Plan, mit ’nem Ziel

Ich breche auf, bin raus

Dreh‘ das Radio laut, fahr‘ zum Hügel hinauf und

Lass‘ es untergehen

Lass‘ es untergehen

Lass‘ es untergehen

Ich breche auf, bin raus

Dreh‘ das Radio laut, fahr zum Hügel hinauf und

Tanz‘ im Ascheregen

Tanz‘ im Ascheregen

Tanz‘ im Ascheregen

Dies ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen

Will auf und davon und nie wiederkommen

Kein lebe wohl, will euch nicht kennen

Die Stadt muss brenn‘ (brenn‘, brenn‘, brenn‘)

Dies ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen

Will auf und davon und nie wiederkommen

Kein lebe wohl, will euch nicht kennen

Die Stadt muss brenn‘ (brenn‘, brenn‘, brenn‘)

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