Zusammenfassung des Liedes

Das Lied „Ich glaub‘ es geht schon wieder los“ von Roland Kaiser, welches 2017 veröffentlicht wurde, beschreibt eine emotionale Reise eines Individuums, das versucht, sich von emotionalen Verstrickungen fernzuhalten, aber dennoch von der Leidenschaft und dem Verlangen überwältigt wird. Der Protagonist beschreibt zunächst das Schwören, alleine zu bleiben, um sich vor emotionalen Verpflichtungen zu schützen. Doch die Begegnung mit einer besonderen Person bringt all diese Vorsätze ins Wanken. Der Refrain des Liedes betont immer wieder das Gefühl des Kontrollverlusts und die Macht der wiedererwachten Lebenslust. Trotz der Angst vor einem möglichen Verlust am Morgen danach genießt der Protagonist die intensive Verbindung und die damit verbundenen Emotionen.

Strophe 1: Der Entschluss sich von Gefühlen zu distanzieren

Die erste Strophe setzt den Ton des Liedes, indem sie den Entschluss des Sängers beschreibt, alleine zu bleiben und sich von jeglicher emotionalen Verpflichtung zu distanzieren: „Ich hab‘ mir geschworen, jetzt bleib‘ ich allein / Um keinem Gefühl verpflichtet zu sein.“ Diese Selbstverpflichtung deutet auf vergangene Enttäuschungen hin, die den Protagonisten zu dieser Entscheidung geführt haben. Der imperative Charakter des Satzes „Nie mehr“ verstärkt die Entschlossenheit, die Vorsätze zu wahren, zeigt aber auch die Zerbrechlichkeit dieses Vorsatzes.

Strophe 2: Begegnung mit einer besonderen Person

Die zweite Strophe markiert den Wendepunkt. Eine unerwartete Begegnung mit einer besonderen Person führt dazu, dass alle Vorsätze des Protagonisten ins Wanken geraten: „Doch irgendwann ist mal wieder alles zu spät / Wenn eine wie du auf einmal vor einem steht.“ Der Verlust der Kontrolle und das Aufkommen intensiver Emotionen werden durch Worte wie „maßlos“ und „haltlos“ verstärkt, und die Phrase „bis sich im Kopf alles dreht“ encapsulates die totale Überwältigung des Protagonisten durch diese Gefühle.

Refrain: Der immer wiederkehrende Kontrollverlust

Der Refrain „Ich glaub‘, es geht schon wieder los / Das darf doch wohl nicht wahr sein / Dass man so total den Halt verliert“ kehrt mehrfach im Lied zurück und bildet das emotionale Zentrum des Liedes. Der Refrain beschreibt das Gefühl des Protagonisten, dass der gleiche emotionale Kontrollverlust wieder beginnt. Der Satz „Und wird auch nie vorbei sein / Wenn man so die Lust auf Leben spürt“ suggeriert einerseits eine endlose Wiederholung dieses Zustandes, und andererseits eine Akzeptanz und sogar Freude daran, durch die Lebenslust motiviert zu sein.

Strophe 3: Die Morgen danach Reflexion

In der dritten Strophe reflektiert der Protagonist am Morgen danach über die vergangene Nacht und die Angst, diesen Moment wieder zu verlieren: „Am Morgen danach liegst du neben mir / Ich spüre die Angst / Dass ich dich verlier‘.“ Hier wird deutlich, dass trotz der Versuche, sich emotional distanziert zu halten, die entstandene Verbindung zu wertvoll ist, um sie einfach zu ignorieren. Die Beschreibung „Heut‘ schon“ zeigt die Flüchtigkeit und gleichzeitige Intensität des Moments. Die Metapher „Wie nachts die Sonne aufgeht“ und „Und Herz über Kopf, Vernunft in Lust untergeht“ illustrieren eine Verschmelzung von rationalen und irrationalen Gefühlen, förmlich eine Kapitulation der Vernunft darunter.

Strophe 4: Eine tiefe Bitte nach Beständigkeit

Die vierte Strophe verleiht dem Lied eine neue Schicht von Tiefe. „Fühlst du, so wie ich, nur noch Gefühl? / Willst du, so wie ich, mehr als ein Spiel ohne Ziel?“ Der Sänger stellt existentiale Fragen und sucht nach einer tieferen Verbindung, die über flüchtige Leidenschaften hinausgeht. Diese Verse zeigen die Wandlung des Protagonisten von einem Menschen, der versuchte, Emotionen zu vermeiden, hin zu jemandem, der nach Beständigkeit und Authentizität sucht.

Letzter Refrain: Wiederholung und Konsolidierung der Gefühle

Der letzte Refrain wiederholt die vorherigen Aussagen und untermauert die Macht und Unvermeidbarkeit der wiedererwachten Gefühle: „Ich glaub‘, es geht schon wieder los / Das darf doch wohl nicht wahr sein / Dass man so total den Halt verliert.“ Durch die Wiederholung dieses Textes am Ende des Liedes wird der fortwährende Kampf und die Akzeptanz der Unausweichlichkeit dieser Gefühle betont.

Emotionale Resonanz und Mehrdeutigkeit des Liedes

Das Lied löst eine Vielzahl von Emotionen aus, von Verwirrung und Unsicherheit bis hin zu Leidenschaft und Euphorie. Es spricht sowohl von der Angst, verletzt zu werden, als auch vom überwältigenden Drang, das Leben in seiner vollen Intensität zu leben. Die Emotionen des Protagonisten spiegeln die Zerrissenheit zwischen Vernunft und Leidenschaft wider. Der Text hat eine gewisse Ambiguität, die es den Zuhörern erlaubt, eigene Interpretationen und Bedeutungen reinzulegen, was seiner Universalität und Anziehungskraft zugutekommt. Besonders die Wiederholung des Refrains dient als kraftvolle Erinnerung daran, dass Liebe und Verlangen oft unkontrollierbar und doch unerlässlich für das menschliche Erlebnis sind.

Die Art, in der der Text die Begriffe „Herz über Kopf“ und „Vernunft in Lust“ aneinanderstellt, zeigt eine meisterhafte Verwendung von Antithesen, um die inneren Konflikte des Menschen darzustellen, was das Lied zu einer tiefgehenden, nachdenklichen und zugleich erfrischenden Erfahrung macht.

Ich hab‘ mir geschworen, jetzt bleib‘ ich allein

Um keinem Gefühl verpflichtet zu sein

Nie mehr

Doch irgendwann ist mal wieder alles zu spät

Wenn eine wie du auf einmal vor einem steht

Maßlos, haltlos

Bis sich im Kopf alles dreht

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Das darf doch wohl nicht wahr sein

Dass man so total den Halt verliert

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Und wird auch nie vorbei sein

Wenn man so die Lust auf Leben spürt

Am Morgen danach liegst du neben mir

Ich spüre die Angst

Dass ich dich verlier‘

Heut‘ schon

Du hast mir gezeigt

Wie nachts die Sonne aufgeht

Und Herz über Kopf, Vernunft in Lust untergeht

Traumhaft, sündhaft

Bis nichts mehr zwischen uns steht

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Das darf doch wohl nicht wahr sein

Dass man so total den Halt verliert

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Und wird auch nie vorbei sein

Wenn man so die Lust auf leben spürt

Fühlst du, so wie ich, nur noch Gefühl?

Willst du, so wie ich, mehr als ein Spiel ohne Ziel?

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Das darf doch wohl nicht wahr sein

Dass man so total den Halt verliert

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Und wird auch nie vorbei sein

Wenn man so die Lust auf Leben spürt

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Das darf doch wohl nicht wahr sein

Dass man so total den Halt verliert

Ich glaub‘, es geht schon wieder los

Und wird auch nie vorbei sein

Wenn man so die Lust auf Leben spürt

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