Einblicke in das Leben in Verzweiflung

Das Lied „Given Up“ von Linkin Park thematisiert das Gefühl der tiefen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Der Text ist durchzogen von Emotionen wie Wut, Frustration und einem starken Verlangen nach Erlösung von diesen quälenden Empfindungen. Von Beginn an wird deutlich, dass der Protagonist in einem ständigen Kampf mit sich selbst und seinem mentalen Zustand ist. Die Stimmung des Liedes ist düster und beklemmend, was durch die Intensität der musikalischen Untermalung und die eindringlichen Schreie des Sängers zusätzlich verstärkt wird.

Eine Reise durch den inneren Kampf: Strophe für Strophe

Im Verlauf der ersten Strophe „Wake in a sweat again / Another day’s been laid to waste / In my disgrace“ wird der Hörer sofort mit einem überwältigend negativen Gefühl konfrontiert. Das Aufwachen in einem Schweißausbruch und das Gefühl, dass ein weiterer Tag verschwendet wurde, setzen eine düstere Grundstimmung. Der Protagonist empfindet Scham und ist gefangen in seiner eigenen Gedankenwelt („Stuck in my head again“). Die Zeilen „Feels like I’ll never leave this place / There’s no escape / I’m my own worst enemy“ unterstreichen das Gefühl der Ausweglosigkeit und die Selbstverachtung, wobei die letzte Zeile die Idee aufgreift, dass der größte Feind des Sängers er selbst ist.

Der Refrain „I’ve given up / I’m sick of feeling / Is there nothing you can say? / Take this all away / I’m suffocating / Tell me what the fuck is wrong with me“ bringt die zentrale Gefühlslage des Protagonisten auf den Punkt. Er hat aufgegeben, ist erschöpft von seinen Gefühlen und sucht verzweifelt nach Worten oder Hilfe, die ihm dieses Leiden nehmen könnten. Besonders die Verwendung von vulgärer Sprache („Tell me what the fuck is wrong with me“) betont die Intensität seiner Verzweiflung und Wut.

In der zweiten Strophe „I don’t know what to take / Thought I was focused, but I’m scared / I’m not prepared“ zeigt sich eine tiefere Auseinandersetzung mit der eigenen Unsicherheit und Angst. Der Protagonist dachte, er sei konzentriert, stellt nun aber fest, dass er sich unvorbereitet und ängstlich fühlt. Auch das Hyperventilieren („I hyperventilate“) symbolisiert eine körperliche Reaktion auf die extreme psychische Belastung. Der Ausdruck „And no one cares / I’m my own worst enemy“ verstärkt das Gefühl der Isolation und Einsamkeit, da niemand zur Hilfe kommt, und wiederholt das Motiv der Selbstfeindlichkeit.

Der Refrain wiederholt sich und bringt erneut die Verzweiflung und das Ersuchen nach Klarheit und Hilfe zum Ausdruck. Die Bitte, das Leid zu nehmen („Take this all away“) und die Manuskripte zu ersticken („I’m suffocating“), unterstreichen die Dringlichkeit des Erlebens.

Die stumme Bitte um Erlösung

Die Bridge des Liedes „Put me out of my misery / Put me out of my misery / Put me out of my / Put me out of my fucking misery“ vertieft die ständig präsente Bitte um Erlösung. Es handelt sich hierbei um eine nahezu flehentliche Wiederholung der Bitte, dem Leid ein Ende zu setzen. Diese Zeilen unterstreichen die quälenden Schmerzen des Protagonisten, die nicht mehr länger ausgehalten werden können.

Der abschließende Refrain wiederholt die zentrale Botschaft des gesamten Liedes erneut und schließt den inneren Monolog des Protagonisten ab.

Emotionale Intensität und Symbolik

Das Lied „Given Up“ evoziert durch seine kraftvollen Worte und die angespannte musikalische Begleitung eine starke emotionale Reaktion beim Hörer. Es zeichnet ein intensives Bild von inneren Qualen und einem Gefühl der Verlassenheit. Es lässt sich interpretieren, dass der Text mehr als nur eine Bedeutung hat und sowohl auf persönliche, als auch gesellschaftliche Themen der psychischen Gesundheit und Isolation hinweist. Die Wortwahl ist prägnant und roh, wodurch die Botschaft sowohl eindringlich als auch effektvoll übermittelt wird.

Wörter und Phrasen wie „suffocating“, „misery“ und „worst enemy“ wiederholen sich und bleiben dem Hörer im Gedächtnis. Diese Wiederholungen dienen nicht nur der musikalischen Struktur, sondern verstärken auch die Dringlichkeit und Intensität der Botschaft. Die Kraft des Liedtextes liegt in seiner Ehrlichkeit und Unverblümtheit, was typisch für den Stil von Linkin Park ist.

Zusammengefasst, bietet „Given Up“ ein tiefes und eindringliches Porträt eines Menschen, der in seinem psychischen Leid gefangen ist. Die emotionale Intensität und die rohen, ehrlichen Worte machen es zu einem mächtigen Lied, das den Hörer auf vielerlei Weisen ansprechen kann.

Liedtext / Übersetzung

Wake in a sweat again
Wieder einmal im Schweiß aufwachen
Another day’s been laid to waste
Ein weiterer Tag ist verloren gegangen
In my disgrace
In meiner Schande
Stuck in my head again
Wieder einmal in meinem Kopf festhängen
Feels like I’ll never leave this place
Es fühlt sich an, als würde ich diesen Ort niemals verlassen
There’s no escape
Es gibt kein Entkommen

I’m my own worst enemy
Ich bin mein schlimmster Feind
I’ve given up
Ich habe aufgegeben
I’m sick of feeling
Ich bin es leid, zu fühlen
Is there nothing you can say?
Kannst du nichts sagen?
Take this all away
Nimm das alles weg
I’m suffocating
Ich ersticke
Tell me what the fuck is wrong with me
Sag mir, was zum Teufel mit mir nicht stimmt

I don’t know what to take
Ich weiß nicht, was ich tun soll
Thought I was focused, but I’m scared
Dachte, ich sei konzentriert, aber ich habe Angst
I’m not prepared
Ich bin nicht vorbereitet
I hyperventilate
Ich hyperventiliere
Looking for help somehow, somewhere
Auf der Suche nach Hilfe irgendwie, irgendwo
And no one cares
Und niemand interessiert sich
I’m my own worst enemy
Ich bin mein schlimmster Feind

God
Gott

Put me out of my misery
Erlöse mich
Put me out of my misery
Erlöse mich
Put me out of my
Erlöse mich
Put me out of my fucking misery
Erlöse mich von dieser verdammten Qual

I’ve given up
Ich habe aufgegeben
I’m sick of feeling
Ich bin es leid, zu fühlen
Is there nothing you can say?
Kannst du nichts sagen?
Take this all away
Nimm das alles weg
I’m suffocating
Ich ersticke
Tell me what the fuck is wrong with me
Sag mir, was zum Teufel mit mir nicht stimmt

Other Songs from Minutes to Midnight Album

SHARE