Songanalyse: „Gewissenlos“ von Madeline Juno
Einleitung
Madeline Juno, eine deutsche Popkünstlerin, veröffentlicht ihren neuen Song „Gewissenlos“ im Jahr 2024. Dieses Lied beschäftigt sich mit den Gefühlen des Verrats und der Enttäuschung nach dem Ende einer langen Beziehung. Mit tiefgehenden, emotional aufgeladenen Texten und einer melodischen Untermalung schafft Juno ein eindrucksvolles und berührendes Werk. Die Analyse geht detailliert auf die lyrischen Elemente des Liedes ein, um die Entwicklung der Geschichte und die Emotionen, die sie transportiert, zu erfassen.
Textanalyse
Erste Strophe
„Am Ende bleiben Rotweinflecken / Und paar Haare im Sieb / Wie kann man so nicht checken / Wen man jahrelang liebt?“
Diese Zeilen eröffnen den Song mit einer kraftvollen Bildlichkeit. Die „Rotweinflecken“ und „Haare im Sieb“ symbolisieren die Überreste und Spuren einer Beziehung. Die Frage „Wie kann man so nicht checken, wen man jahrelang liebt?“ deutet auf das Unverständnis und die Verwirrung der Erzählerin hin, die ihre Angehörigkeit und die emotionale Bindung in Frage stellt. Es ist ein deutlicher Ausdruck von Verletzlichkeit und Desillusionierung.
„Du konntest gut verstecken / Dass du gar nichts mehr fühlst / Sag, wie wird man so / Gewissenlos?“
Hier wird klar, dass der Partner der Erzählerin seine Gefühle sehr gut verbergen konnte. Die Verwendung von „verstecken“ zeigt die Täuschung und den Betrug, während „Gewissenlos“ eine scharfe Verurteilung seines Verhaltens ist. Es stellt sich die Kernfrage des Songs: „Wie wird man so gewissenlos?“
Refrain
„Am Ende bleiben Rotweinflecken / Und paar Haare im Sieb / Wie kann man so nicht checken / Wen man jahrelang liebt?“
Der Refrain wiederholt die in der ersten Strophe angeführten Bilder und Fragen, was ihre Bedeutung und den emotionalen Ton des Liedes verstärkt. Es gibt einen Echoeffekt, der die immer wiederkehrenden Gedanken und das Unverständnis der Erzählerin widerspiegelt.
Zweite Strophe
„Wie liebt man wen / An einem Tag noch / Doch dann plötzlich, wenn / Der nächste Morgen naht / Sitzt man zum letzten Mal / Am Küchentisch und / Sagt dem anderen: „Mm, das isses nicht?“
Diese Strophe hinterfragt den abrupten und scheinbar unlogischen Wechsel der Gefühle des Partners. Die Szenenbeschreibung – das Sitzen am Küchentisch und die beiläufige Bemerkung „Mm, das isses nicht?“ – schafft eine alltägliche, jedoch herzzerreißende Kulisse für das Beziehungsende.
„Dann bin ich / Plötzlich scheißegal / Und was gestern war / Wird entfernt wie Sticker in ’ner Late-Night-Bar / Von Hoodies teilen / Zu „Hol dein Zeug“ / Selten so getäuscht“
Die Erzählerin beschreibt ihre plötzliche Irrelevanz in der Beziehung und vergleicht das Entfernen von Erinnerungen mit dem Abziehen von Stickern. Die Kontraste zwischen der Vertrautheit früher – „von Hoodies teilen“ – und der gegenwärtigen Distanz – „Hol dein Zeug“ – verdeutlichen die Schwere der Täuschung und den emotionalen Schlag.
Entwicklung der Geschichte
Das Lied beginnt mit der Konfrontation der Hinterlassenschaften einer zerbrochenen Beziehung und ergründet, wie eine so tiefe Bindung zu einer solchen Täuschung führen kann. Die Erzählerin beschuldigt ihren Partner eines gewissenlosen Verhaltens und hinterfragt wiederholt, wie er seine wahren Gefühle so lange verstecken konnte. Im Verlauf des Liedes wird die plötzliche und schockierende Natur des Trennungsprozesses deutlich – von der Existenz einer vertrauten, liebevollen Beziehung zu einem abrupten Schnitt und schmerzhafter Entfremdung.
Dritte Strophe
„Du bist ein Käfig auf der Suche nach ’nem Wellensittich / War wohl mein Fehler, dass ich mehr sein wollt‘ als Dekoration / Wie die Sterne für uns standen, war mir nie so wichtig / Doch Löwe und Feigling, einfach ’ne schlechte Kombination“
Diese Metaphern vertiefen die vorherige Strophe, indem sie den emotionalen Zwiespalt und die Unebenheit in der Beziehung veranschaulichen. Der Partner wird mit einem „Käfig“ verglichen, während die Erzählerin sich als zu lebendig und anspruchsvoll für diese Rolle empfindet. Die astrologischen Anspielungen („Löwe und Feigling“) heben die Unterschiede in ihren Charakteren und der Unvereinbarkeit hervor.
„Konnt’ mit dir nicht mal an meinem Geburtstag planen / Es hieß immer: „Du musst schauen, vielleicht klappt’s spontan“ / Ist absurd, doch ich hab’s damals nicht geahnt / Du wirfst Jahre weg von einem auf den anderen Tag“
Hier erinnert die Erzählerin an die Planlosigkeit und Unbeständigkeit des Partners, selbst bei wichtigen Anlässen wie Geburtstagen. Diese vage Verhaltensweise wird als Indikator für die tiefer liegenden Probleme und letztlich den plötzlichen Bruch in der Beziehung betrachtet.
Schlussfolgerung
Der Song zeigt eine klare und schmerzhafte Darstellung eines Beziehungsendes, in dem die Erzählerin den Übergang von Intimität und Fürsorge zu Grausamkeit und Enttäuschung beschreibt. Die repetitiven Elemente und die Bildlichkeit verstärken die emotionale Botschaft und wecken Mitgefühl für die Erzählerin. Der Text von „Gewissenlos“ hinterlässt einen bleibenden Eindruck durch seine direkte und erzählerische Form, die sowohl das individuelle Leid als auch die allgemeine Fragilität von Beziehungen widerspiegelt.
Schreibstil und Ton
Der Schriftstil und der Ton des Liedes changieren zwischen intim und anklagend. Die Verwendung von Alltagsbildern und Metaphern macht die emotionalen Verwerfungen greifbar und nachvollziehbar. Im Verlauf des Liedes bleibt der Stil konsistent, mit einer Mischung aus narrativen und rhetorischen Ansätzen, um sowohl die persönliche Betroffenheit als auch die allgemeine Relevanz der Thematik zu unterstreichen.
Insgesamt handelt es sich bei „Gewissenlos“ um ein durchdachtes und emotional aufgeladenes Stück, das die Komplexität und den Schmerz von Beziehungsenden einfängt und beim Hörer tiefes Mitgefühl weckt.
Am Ende bleiben Rotweinflecken
Und paar Haare im Sieb
Wie kann man so nicht checken
Wen man jahrelang liebt?
Du konntest gut verstecken
Dass du gar nichts mehr fühlst
Sag, wie wird man so
Gewissenlos?
Am Ende bleiben Rotweinflecken
Und paar Haare im Sieb
Wie kann man so nicht checken
Wen man jahrelang liebt?
Du konntest gut verstecken
Dass du gar nichts mehr fühlst
Sag, wie wird man so
Gewissenlos?
Gewissenlos?
Wie liebt man wen
An einem Tag noch
Doch dann plötzlich, wenn
Der nächste Morgen naht
Sitzt man zum letzten Mal
Am Küchentisch und
Sagt dem anderen: „Mm, das isses nicht?“
Dann bin ich
Plötzlich scheißegal
Und was gestern war
Wird entfernt wie Sticker in ’ner Late-Night-Bar
Von Hoodies teilen
Zu „Hol dein Zeug“
Selten so getäuscht
Am Ende bleiben Rotweinflecken
Und paar Haare im Sieb
Wie kann man so nicht checken
Wen man jahrelang liebt?
Du konntest gut verstecken
Dass du gar nichts mehr fühlst
Sag, wie wird man so
Gewissenlos?
Am Ende bleiben Rotweinflecken
Und paar Haare im Sieb
Wie kann man so nicht checken
Wen man jahrelang liebt?
Du konntest gut verstecken
Dass du gar nichts mehr fühlst
Sag, wie wird man so
Gewissenlos?
Gewissenlos?
Du bist ein Käfig auf der Suche nach ’nem Wellensittich
War wohl mein Fehler, dass ich mehr sein wollt‘ als Dekoration
Wie die Sterne für uns standen war mir nie so wichtig
Doch Löwe und Feigling, einfach ’ne schlechte Kombination
Konnt‘ mit dir nicht mal an meinem Geburtstag planen
Es hieß immer: „Du musst schauen, vielleicht klappt’s spontan“
Ist absurd, doch ich hab’s damals nicht geahnt
Du wirfst Jahre weg von einem auf den anderen Tag
Plötzlich scheißegal
Und was gestern war
Wird weggewischt wie Konfetti am 1. Januar
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Zu U8 vermeiden
Selten so getäuscht
Am Ende bleiben Rotweinflecken
Und paar Haare im Sieb
Wie kann man so nicht checken
Wen man jahrelang liebt?
Du konntest gut verstecken
Dass du gar nichts mehr fühlst
Sag, wie wird man so
Gewissenlos?
Am Ende bleiben Rotweinflecken
Und paar Haare im Sieb
Wie kann man so nicht checken
Wen man jahrelang liebt?
Du konntest gut verstecken
Dass du gar nichts mehr fühlst
Sag, wie wird man so
Gewissenlos?
Gewissenlos?
Sag, wie wird man so
Gewissenlos?
Gewissenlos?
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